Am Beispiel NI Kontour

Weil ich gerade den neuen NI Kontour gehört habe:
Warum baut man nicht endlich mal einen Synth, der solche oder ähnlich innovative Klänge ermöglicht?
Statt ewig neuer Analog oder Natur Sound Emulationen, wäre sowas mal ein Hit.
Freilich, man kann seinen Laptop mit installiertem Reaktor und Kontrol Keyboard mit auf die Bühne nehmen.
Aber ein Traum wäre ein Keyboard mit eingebauter Reaktor Engine, in das man Reaktorensembles laden kann.
Vielleicht kommt so etwas ja von NI mal selbst. Ich wäre der erste, der es kaufen würde
 
Wie mein "Vorschreiber" anregt, soll Kontour in Emphase, wenn es ihn dann mal gibt, enthalten sein. Mich hat eher gewundert, dass Stephan Schmitt Kontour raushaut. Ich vermute einfach mal, er hat im Emphase dann eine noch bessere Variante verbaut. Vielleicht klappt es ja schon bei der diesjährigen Musikmesse.
 
Ja , danke für den Link!
Hört sich spannend an.
Vielleicht doch ein Lichtstrahl im trüben Syntheinheitsbrei
 
intercorni schrieb:
Basiert der Kontour nicht auf Phase-Modulation? Daher einfach mal eine alte Casio CZ/VZ Kiste ausprobieren.

Ja, Kontour basiert auf Phasemodulation, aber die Casio CZ/VZ Kisten basieren auf Phasedistortion, das ist der Phasemodulation ähnlich, aber nicht dasselbe. Die DX-Kisten von Yamaha basieren auf Phasemodulation und nicht wie üblich behauptet Frequenzmodulation - das können die GS-Kisten von Yamaha.
Die Verknüpfung der Operatoren beim Kontour ist aber einzigartig und einfach nur genial zu nennen. Es gibt keinen Synth, den man mit Kontour vergleichen kann. Allein die Feedback-Möglichkeiten und das tolle Kammfilter.
Bei diesem Test habe ich es einbißchen beschrieben: http://www.amazona.de/native-instrument ... olyplex/2/
 
Jaguar schrieb:
Weil ich gerade den neuen NI Kontour gehört habe:
Warum baut man nicht endlich mal einen Synth, der solche oder ähnlich innovative Klänge ermöglicht?

Gibts längst. Alesis Fusion.

Wurde lediglich von vielen Musikern übersehen. So kanns gehen :)

Gerade hier im Forum gab es große Klappe, wenns um Fusion Bashing ging. Dafür um so weniger bodenständige Hemdsärmligkeit, sich mal selber unter der Motorhaube sachkundig zu machen. Man hätte ja versehentlich Spaß dran haben können, genau solche innovativen Sounds vorzufinden.
 
Da schau - wusste ich nicht.
Was bitte ist denn an dem Fusion so anstößig ?
( ich mag auch meinen Tyros)

Bei der Klangerzeugung des Kontour hätte ich auf Physical Mod. getippt.
Ist ja auch egal, wichtig ist ja nur was rauskommt.
 
Jaguar schrieb:
Weil ich gerade den neuen NI Kontour gehört habe:
Warum baut man nicht endlich mal einen Synth, der solche oder ähnlich innovative Klänge ermöglicht?
Weil:
a) Kaum jemand so einen Synth kaufen würde und
b) Kaum jemand die tollen, neuen, innovativen Möglichkeiten nutzen würde.

Klingt vielleicht ein bisschen Menschen- (bzw. Synth-Freunde-)feindlich. Gibt aber eigentlich schon einen Haufen innovatives Zeug.

Beispiele:
1) Die Mod7 Engine im Kronos kann FM, Waveshaping, Ringmodulation, Feedback, bei bedarf auch gefiltert,...
Die Hauptsächliche Reaktion war: Cool, das Ding kann DX7 Sounds importieren. Dabei ist gerade das Waveshaping schon sehr cool (hab nur 1-2 Stunden mit der Kiste gespielt).

2) Kammfilter gibts unter anderem (mit jeweils sehr unterschiedlichem "Charakter") im Blofeld, im Evolver, im Solaris und im Accelerator. Alle sehr charmant. Obwohl gefühlt ca. alle 2 Wochen mal die Moog vs. ... Filterdiskussion läuft, hört man ähnliches für Kammfiler (und Verwandtes) kaum.

3) Fast jeder Synth hat zumindest 1-2 abgefahrene Features, die man eher selten hört. z.B.:
- Blofeld: Viel FM (Oszillator + Filter, Oszillator leider DC gekoppelt), ca. 2kHz LFO Frequenz, Kammfilter, Waveshaping
- Accelerator: FM (Yamaha style=> stimmstabil), Kammfilter, Kontinuierlich veränderbare Wellenform und Symmetrie (Zweiteres ist im Prinzip phase distortion)
- Virus: Granularsynthese (einschließlich Formantengeschiebe)
- Solaris: FM (DC), Feedback überall hin, alles moduliert alles, Kammfilter, "Vokal"-Filter, Vektor-Synthese (einschließlich des "Rotors")
- Kronos: Waveshaping, FM, Wavesequenzen aus beliebigen Samples, Envelopes Triggern mit LFOs (unter anderem), bisschen physical modelling

4) Keiner (fast) hat den G2 Nord Modular gekauft.

Innovatives hat es als Software leichter weil es zum einen billiger sein kann (und damit auch nicht alles können muss)und zum anderen man mehr Freiheiten beim Interface hat (ohne das es unglaublich teuer wird).

p.s.: Reaktor Keyboard mit patchen am Gerät wäre natürlich großartig...
 
Tja, da ich ziemlich weit weg vom Schuss (= großes Musikgeschäft) wohne ,hätte ich noch nie Gelegenheit einen Solaris oder Accelerator zu testen. Und Test oder Erfahrungsberichte sind rar.
Außerdem stimme ich dir absolut darin zu, dass in diesem Forum der heilige Gral " Analog, Moog, 4 Pol Filter" heißt.
Ich rede vl. auch leicht, weil ich die begehrten Teile zu Hause stehen habe, und diesen Hype um einen neuen ARP zB. nicht so recht nachvollziehen kann.
Aber spannend ist für mich anders.

Als erklärter Reaktorfan der 1. Stunde wollte ich schon immer meine Kreationen auf der Bühne haben, aber wie schon gesagt, Laptop ist nicht mein Ding.
Ein Keyboard, in das man Reaktorensembles laden kann - das wäre für mich der absolute Bringer.
Mal sehen, wie sich das Projekt entwickelt.

Trotzdem hast du mir Appetit gemacht, mal einen Solaris oder Accelerator anzuspielen.
Wo steht denn einer ??
 
Bug2342 schrieb:
Jaguar schrieb:
Weil ich gerade den neuen NI Kontour gehört habe:
Warum baut man nicht endlich mal einen Synth, der solche oder ähnlich innovative Klänge ermöglicht?
Weil:
a) Kaum jemand so einen Synth kaufen würde und
b) Kaum jemand die tollen, neuen, innovativen Möglichkeiten nutzen würde.

Klingt vielleicht ein bisschen Menschen- (bzw. Synth-Freunde-)feindlich. Gibt aber eigentlich schon einen Haufen innovatives Zeug.

Beispiele:
1) Die Mod7 Engine im Kronos kann FM, Waveshaping, Ringmodulation, Feedback, bei bedarf auch gefiltert,...
Die Hauptsächliche Reaktion war: Cool, das Ding kann DX7 Sounds importieren. Dabei ist gerade das Waveshaping schon sehr cool (hab nur 1-2 Stunden mit der Kiste gespielt).

2) Kammfilter gibts unter anderem (mit jeweils sehr unterschiedlichem "Charakter") im Blofeld, im Evolver, im Solaris und im Accelerator. Alle sehr charmant. Obwohl gefühlt ca. alle 2 Wochen mal die Moog vs. ... Filterdiskussion läuft, hört man ähnliches für Kammfiler (und Verwandtes) kaum.

3) Fast jeder Synth hat zumindest 1-2 abgefahrene Features, die man eher selten hört. z.B.:
- Blofeld: Viel FM (Oszillator + Filter, Oszillator leider DC gekoppelt), ca. 2kHz LFO Frequenz, Kammfilter, Waveshaping
- Accelerator: FM (Yamaha style=> stimmstabil), Kammfilter, Kontinuierlich veränderbare Wellenform und Symmetrie (Zweiteres ist im Prinzip phase distortion)
- Virus: Granularsynthese (einschließlich Formantengeschiebe)
- Solaris: FM (DC), Feedback überall hin, alles moduliert alles, Kammfilter, "Vokal"-Filter, Vektor-Synthese (einschließlich des "Rotors")
- Kronos: Waveshaping, FM, Wavesequenzen aus beliebigen Samples, Envelopes Triggern mit LFOs (unter anderem), bisschen physical modelling

4) Keiner (fast) hat den G2 Nord Modular gekauft.

Innovatives hat es als Software leichter weil es zum einen billiger sein kann (und damit auch nicht alles können muss)und zum anderen man mehr Freiheiten beim Interface hat (ohne das es unglaublich teuer wird).

p.s.: Reaktor Keyboard mit patchen am Gerät wäre natürlich großartig...

Deine Aussagen bestehen aus vielen Behauptungen, die ich nicht ohne weiteres unterschreiben würde. Warum sollte kaum jemand so einen Synth kaufen? Wie kommst du darauf? Außer von dauernd wiederkäuenden Gerüchten gibt es keinen Beleg, wie sich der Nord Modular G2 verkauft hat.
Das was Kontour ausmacht, ist nicht, dass er Phasenmodulation beherrscht oder auch einen Kammfilter besitzt. Was ihn ausmacht, ist die Einfachheit des Aufbaus mit einer sensationellen Dynamik und einer klanglich großen Flexibilität. Er ist sehr durchdacht und lässt sich ähnlich wie ein subtraktiver Synth programmieren. Ich kenne bisher keinen Synth, der so einen einfachen Aufbau besitzt und man so viele verschiedene Sounds herausbekommt. Von einer Flöte (Physical Modeling ähnlich) bis zu einem tollen Synth-Bass ist es da nicht sehr weit.
Virus, Blofeld und Accelerator kommen da klanglich nicht heran. Trotz der Möglichkeiten ist der Kronos, gerade in diesen Bereichen wo Kontour stark ist, doch eher schwach. Den Vergleich mit dem Solaris kann ich nachvollziehen, mit den anderen Synths überhaupt nicht.
 
Jaguar schrieb:
Als erklärter Reaktorfan der 1. Stunde wollte ich schon immer meine Kreationen auf der Bühne haben, aber wie schon gesagt, Laptop ist nicht mein Ding.
Ein Keyboard, in das man Reaktorensembles laden kann - das wäre für mich der absolute Bringer.
Mal sehen, wie sich das Projekt entwickelt.

Trotzdem hast du mir Appetit gemacht, mal einen Solaris oder Accelerator anzuspielen.
Wo steht denn einer ??
Für Reaktor auf der Bühne ohne Laptop geht momentan glaube ich nur der Muse Research Receptor (der im Prinzip ein glorifiziertes Notebook ist...). Wenn man mit etwas bescheidener Modularität leben kann wären ein Nord G2 (braucht halt einen Rechner zum Patchen) oder der Arturia Origin evtl. eine Alternative. Habe die beiden aber noch nicht ernsthaft verwendet. Die Kurzweil "Workstations" sind ja auch irgendwie ein bisschen Modular, aliasen aber gerne bei FM und Ähnlichem und haben recht lahme Modulationen (aber dafür spätestens ab der PC3 großartige Effekte mit eigenen LFOs, etc., auch spaßig).

Solaris/Accelerator sind leider kaum in den Läden zu finden. Beim Hieber Lindberg in München stand vor einiger Zeit mal ein Solaris rum, ist aber schon eine Weile wieder weg. Accelerator habe ich glaube ich noch nie im Laden gesehen. Für beides wäre (vermutlich) die Musikmesse die nächste Gelegenheit.

Zum Appetit machen nochmal ein paar ältere Accelerator Demos. Alles im Accelerator Sequenziert bzw. (mäßig) live eingespielt. Direkt vom Accelerator in die Soundkarte (bis zu 8 "Tracks", habe die Stimmerweiterung), erstes Demo wegen Doofheit in Mono:
src: http://soundcloud.com/bug2342/accelerator-sequenzen-sorry-it
src: http://soundcloud.com/bug2342/accelerator-stuff
src: http://soundcloud.com/bug2342/accelerator-first3pperf
 
Scaramouchè schrieb:
Außer von dauernd wiederkäuenden Gerüchten gibt es keinen Beleg, wie sich der Nord Modular G2 verkauft hat.
Nord hat ihn flott eingestellt. Das heißt zugegebenermaßen vermutlich nur, dass er sich schlechter verkauft hat als die "Mainstream"-Keyboards von Clavia (und die kauft scheinbar jeder)...
Weniger griffig, aber genauer formuliert wollte ich sagen: Rompler und einfache subtraktive Synths verkaufen sich vermutlich besser als komplexes und experimentelles.

Das was Kontour ausmacht, ist nicht, dass er Phasenmodulation beherrscht oder auch einen Kammfilter besitzt. Was ihn ausmacht, ist die Einfachheit des Aufbaus mit einer sensationellen Dynamik und einer klanglich großen Flexibilität. (...) Virus, Blofeld und Accelerator kommen da klanglich nicht heran. Trotz der Möglichkeiten ist der Kronos, gerade in diesen Bereichen wo Kontour stark ist, doch eher schwach. Den Vergleich mit dem Solaris kann ich nachvollziehen, mit den anderen Synths überhaupt nicht.
Erstmal ein Geständnis: Ich habe Kontour bis jetzt nicht benutzt. Vom gleichen Synth-Bauer habe ich (aus Komplete) Spark und Prism rumliegen. Prism ist fein. Bei Spark ist der Funke bei mir noch nicht übergesprungen (Kalauer...). Die Kontour Demos auf der NI Seite klingen nicht soooo aufregend.

Ich wollte auch nicht behaupten, das der Kontour nichts taugt. Ich habe das da:
Jaguar schrieb:
Warum baut man nicht endlich mal einen Synth, der solche oder ähnlich innovative Klänge ermöglicht?
nur als allgemeine Aufforderung gelesen über Innovative Synthesizer bzw. Synths mit Innovativen Elementen zu reden.

Die Eleganz von Kontour (oder auch einiger anderer Reaktor Ensembles) ist nur schwer auf Hardware zu Übertragen, da die doch oft alles können soll.

- Der Blofeld ist z.B. nicht wirklich elegant. Wer die Wavefolder findet kriegt Bonuspunkte. Weils so halbwegs passt habe ich aber noch schnell ein paar Karplus-Strong Sachen (und zufälligen anderen Kram vom Blofeld) aufgenommen:
src: http://soundcloud.com/bug2342/blofeld-kram

- Solaris hat seine eigene Eleganz, ist aber ganz weit weg von einfach. Grade rückgekoppelt FM ist eher sperrig (braucht noch einen Highpass wegen DC-Kopplung). Der Aufbau ist eher an ein klassisches Modularsystem angelehnt, also sicher nicht mit Spezialisten wie Kontour zu vergleichen.

- Die behauptete Schwäche des Kronos, wo der Kontour stark ist verstehe ich nicht: die "Operatoren" im Mod7 sind strukturell sehr nah an dem Oszillator+Waveshaper+RM Teil des Kontour. Die Struktur des Mod7 ist auch recht klar (fand ich beim ausprobieren).

Hier noch was dynamisches, organisches und orientalisches auf dem Kronos (angeblich keine Samples, ist glaube ich das krasseste, was ich so an Mod7 Sounddesign bisher gehört habe):

 
Bug2342 schrieb:
Hier noch was dynamisches, organisches und orientalisches auf dem Kronos (angeblich keine Samples, ist glaube ich das krasseste, was ich so an Mod7 Sounddesign bisher gehört habe):

Nee, oder? Deine Einlassungen sind doch ansonsten sehr kompetent. Es war im Jahre 1988 als Peter Jung, damals Soundguy für Yamaha, eine SY77 Demo gemacht hat. Gespielt hat er Mancinis Elephant Walk mit einem FM Sax, natürlich den BC2 dran. Das war so dynamisch, dass es sogar manchen Leuten zuviel war. Aber immerhin sehr authentisch nach Sax geklungen hat. Ich glaube das Audiodemo hab ich sogar noch irgendwo - auf Cassette Tape :)

Basari macht seine Sache ganz ok, nur ist daran nicht wirklich Bedarf. Selbst bei den Musikerorientalen ist das überschaubar. Die nehmen notfalls einen Sigma oder SH2000 für ihre typischen Sounds. Die Spielweise und ulkige Skalen machen dann den Gesamteindruck.

Zum Innovativen: Auch das muss einem Bedarf folgen, wenn sich solche Ambitionen für einen Hersteller lohnen sollen. Das Problem dabei ist erstens, dass innovativ kein Qualitätsmerkmal ist, sondern ein temporäres Merkmal mit Verfallsdatum. Zweitens braucht man genau dafür im Marketing die Frühaufnehmer, erfahrungsgemäß sind das etwa 2% des gesamten Marktpotentials. Wenn man die nicht rundweg überzeugt hat, ist es Essig mit der noch so schönsten Innovation. Die letzten 40 Jahre sind der beste Beleg dafür. Drittens sind Musiker manchmal auch Maulhelden, was menschlich ist und nicht als Herabwürdigung gemeint ist. Da wird gerne nach was Neuem gekräht, aber wenns dann mal einer brav abliefert, dann ist das große Schweigen im Walde. Mit Innovationen muss man sich nämlich intensiv befassen, gerade neue Sounds sind Forschungsgebiet mit offenem Ergebnis. Man muss dazu die Bereitschaft mitbringen, sich in was reinzustürzen mit dem Potential, die Ergebnisse erstmal in die Tonne treten zu können, weil sie nichts taugen. Ein bisschen sind da auch die Hersteller selber dran schuld, denn wer mit vollmundigen Tönen anrückt, es sich dann aber zumindest als alter Wein in neuen Schläuchen rausstellt, hat seine werbliche Glaubwürdigkeit in den Sand gesetzt. So gibt es also Image bei Herstellern, das "lieferbar bald" als gespielten Witz auffassen lässt. Ähnlich ist es bei den gebotenen Sounds bei Kontour: Tolle Verpackung, aber die Demos sind von Ausnahmen abgesehen doch recht handzahm. Man will es sich ganz offensichtlich mit keinem verscherzen, was bei stark polarisierenden Sounds aber der Fall ist.
 
Hmm, das stimmt mich nachdenklich.
In iner Liverperfomance synthlastiger Musik sind zB Soli fast ausschließlich auf typischen "Moogsounds" aufgebaut, also SAW/Rechteck usw. Wegen Durchschlagskraft und " gitarrenähnlichem" Feeling wahrscheinlich.
Mache ich auch meistens so.
Zu seligen DX7 Zeiten habe ich auch ausgiebig den BC eingesetzt, und das sorgte auch immer für Überraschungsmomente.
Irgendwann ist mir das abhandenkommen, als ich den Kontour hörte, dachte ich, genau sowas hätte ich auch gern wieder.
Im Unterschied zu samplebasierten Sounds, klingt das doch weit lebendiger.
Aktuell spiele ich noch ganz gerne den alten Prophecy, weil der auch einige sehr geile Synthesemöglichkeiten hat, die sich sehr ausdrucksvoll spielen lassen.
Natürlich braucht es seitens der Musiker mehr Mut, sich auf "neue" Sounds einzulassen.
Aber die meisten Hersteller gehen wohl auf Nummer Sicher und machen wieder voll auf Retro
Insofern bin ich sehr gespannt, was aus dem neuen Synthprojekt wird.
 
Bug2342 schrieb:
Ich wollte auch nicht behaupten, das der Kontour nichts taugt. Ich habe das da:
Jaguar schrieb:
Warum baut man nicht endlich mal einen Synth, der solche oder ähnlich innovative Klänge ermöglicht?
nur als allgemeine Aufforderung gelesen über Innovative Synthesizer bzw. Synths mit Innovativen Elementen zu reden.

Ok, jetzt verstehe ich es.

Bug2342 schrieb:
- Die behauptete Schwäche des Kronos, wo der Kontour stark ist verstehe ich nicht: die "Operatoren" im Mod7 sind strukturell sehr nah an dem Oszillator+Waveshaper+RM Teil des Kontour. Die Struktur des Mod7 ist auch recht klar (fand ich beim ausprobieren).

Die Stärke des Kontour ist seine Reduktion! Stephan Schmidt hat viel rumexperimentiert, um auf diese einfache aber dennoch seher flexible Struktur [Vier Operatoren - zwei normale und zwei 0Hz-Sinus-Operatoren (Waveshaper), Kammfiler, SVF-Filter und Feedback) zu kommen. Die Parameter sind darauf abgestimmt. Der Mod7 ist eine Art modularer DX7. Auf der einen Seite zu viel (modularer DX7) und auf der anderen Seite zu wenig (Kammfilter usw.). Beim Kontour erreicht man beim Live-Schrauben ganz schnell neue und völlig andere Ergebnisse. Das geht beim Mod7 nicht so richtig, da müsste er modularer sein z.B. wie der Nord G2 oder Continuum Fingerboard.

Der Nord Modular G2 wurde ca. 5 Jahre produziert. Ist zwar nicht besonders lang, aber auch nicht sehr kurz.
 
Jaguar schrieb:
Hmm, das stimmt mich nachdenklich.
In iner Liverperfomance synthlastiger Musik sind zB Soli fast ausschließlich auf typischen "Moogsounds" aufgebaut, also SAW/Rechteck usw. Wegen Durchschlagskraft und " gitarrenähnlichem" Feeling wahrscheinlich.
Mache ich auch meistens so.
Zu seligen DX7 Zeiten habe ich auch ausgiebig den BC eingesetzt, und das sorgte auch immer für Überraschungsmomente.
Irgendwann ist mir das abhandenkommen, als ich den Kontour hörte, dachte ich, genau sowas hätte ich auch gern wieder.
Im Unterschied zu samplebasierten Sounds, klingt das doch weit lebendiger.
Aktuell spiele ich noch ganz gerne den alten Prophecy, weil der auch einige sehr geile Synthesemöglichkeiten hat, die sich sehr ausdrucksvoll spielen lassen.
Natürlich braucht es seitens der Musiker mehr Mut, sich auf "neue" Sounds einzulassen.
Aber die meisten Hersteller gehen wohl auf Nummer Sicher und machen wieder voll auf Retro
Insofern bin ich sehr gespannt, was aus dem neuen Synthprojekt wird.

Es gibt auch heute noch innovative Synths die sehr dynamisch sind und weit ab vom Moog-Klischee funktionieren:



Für Gittarenaffine-Keyboarder:



Das Continuum hat übrigens neuerdings 5 Sinus-Oszillatoren und Kammfilter, wenn man möchte.
 
Klaus P Rausch schrieb:
Nee, oder? Deine Einlassungen sind doch ansonsten sehr kompetent. Es war im Jahre 1988 als Peter Jung, damals Soundguy für Yamaha, eine SY77 Demo gemacht hat. Gespielt hat er Mancinis Elephant Walk mit einem FM Sax, natürlich den BC2 dran. Das war so dynamisch, dass es sogar manchen Leuten zuviel war. Aber immerhin sehr authentisch nach Sax geklungen hat. Ich glaube das Audiodemo hab ich sogar noch irgendwo - auf Cassette Tape :)
Da war ich 11 und dachte "To Be On Top" spielen auf dem C64 wäre komponieren...

Scaramouchè schrieb:
Es gibt auch heute noch innovative Synths die sehr dynamisch sind und weit ab vom Moog-Klischee funktionieren (mit ganz viel Haken Continuum
Nach meinem Fauxpas mit altem Käse als Highlight der Innovation, weil es mit passendem Controller und Spielkompetenz gut klingt, und dem ausführlichen Haken posten von Scaramouchè:
Innovativer bzw. ungewohnter Synth-Sound scheint erstaunlich viel mit Controllern zu tun zu haben (auch wenn ich niemals zugeben würde, dass Buchla recht hatte). Ich liebäugle ja mit dem Linnstrument, weil es verglichen mit dem Haken und dem Roli Seaboard so günstig ist. 1.5k€ für einen reinen Controller tun halt immer noch weh.

Zum Glück brauche ich auf der Bühne (eh selten) hauptsächlich die Klassiker (Epiano, Orgel etc.), so dass ich dem experimentellen gemütlich zu Hause beim Reaktor basteln frönen kann. Muss mich mal wieder ran halten, mein neues Modular-X Modul ist immer noch nicht fertig und ein paar Presets für den Allegheny Modular wollte ich auch noch basteln... (Ach so, mal wieder ganz viel Dank an den Herwig Krass für den Modular-X, nebenbei).
 
Das Haken Continuum ist aber nicht nur ein Controller, sondern besitzt seit einigen Jahren einen DSP mit einer wirklich guten Soundengine, die strukturell gesehen, auf einem modularen System ala EMS aufbaut. Das Roli Seaboard besitzt auch einen eigenen Klangerzeuger. Das Continuum ist von allen dreien das flexibelste Instrument. Da muss man man spieltechnisch auch sehr daran arbeiten. Was man mit der Spielfläche und der richtigen Einstellung in der Eaganmatrix mit einfach nur einem Sinus-Ton fabrizieren kann, ist einfach erstaunlich. Bei der Musikmesse habe ich am Seaboard relativ schnell spielen können, dass hat wirklich Spaß gemacht und ist für Keyboarder schnell zu erlernen.
Das Linnsturment habe ich noch nicht gespielt. Was ich aber bisher im Netz gesehen habe, ist es nicht ganz mein Fall, aber wie gesagt, da muss ich einfach mal selber spielen.
 
Es fallen mir spontan zwei Synths ein, die damals "neuartige" Sounds lieferten und sich gut verkauften: DX7 und D50.
Z.T. weil sie für die Zeit authentische Natursounds lieferten (D50) oder sehr dynamisch spielbar waren (DX7). Selbst beim Alleinunterhalter schallten einem die allgegenwärtigen Presets (Phantasia, Heaven, Pizzagogo,... ) entgegen.

Die Wavestation blieb Ende 1990 wie Blei in den Regalen liegen. Das mag zum einen am ziemlich heftigen Preis von ca. 4500 DM gelegen haben, zum anderen waren keine Natursounds enthalten. Erst als mit der EX Version Kla5 und Drums Einzug hielten gingen die Verkaufszahlen nach oben. Die Wavestation war aber weit von einem Verkaufsschlager entfernt und was man daraus hörte waren die immer gleichen Presets.

Die K5000 Serie verkaufte sich sogar so mies, dass daraufhin kein richtiger Synth mehr von Kawai herauskam.
 
Ich habe mir mal das Nonlinear Labs Video angeschaut und muss sagen dass das Konzept eigentlich gut ist, aber für jede Parameteränderung 2 Bedienschritte nötig sind. Man hat dies schon bei so vielen Synths bemängelt und es ist wirklich alles andere als direkt und schnell. Ich sehe dann ausser dem Standalone-Prinzip keinen Vorteil zu einem VST das man mit einem beliebigen Midi Controller verbindet. Viele haben ja schon mit der Matrixbedienung eines Pulse, Accelerator u.s.w. Mühe, obwohl man dadurch wenigstens innerhalb eines OSC, VCF oder VCA nicht noch einmal eine Taste drücken muss und direkt an dem jeweiligen Poti die Werte einstellen kann.

Ich hoffe für Nonlinear, dass das Ding nicht zuviel kostet, sonst ist es von vornherein zu scheitern verurteilt!
 
Ich denke, den Kontour über ein Haken, Rolli seaboard oder auch Smith Instrument angesteuert, sollte echt spannend sein. Da Nonlinear Labs ein traditionelles Keyboard verwenden, muss man erst mal abwarten, wie die das lösen bzw. verwirklichen können.
Nochmals zum DX7 und D50:
Die waren damals tatsächlich bahnbrechend, und, wie schon beschrieben, der BC am DX war sowas wie eine Wunderwaffe.
Heute ist FM ja wieder etabliert, der D50 jedoch völlig unattraktiv - ganz zu Unrecht wie ich meine, denn wenn man diese schrägen Loops " Off Label" verwendet , gelingen dann ungewöhnliche Klangkreationen, die ich sonst ehestens noch mit Omnisphere realisieren kann. Hauptnachteil dabei ist natürlich der nicht vorhandene Echtzeitzugriff auf diverse Parameter.
 


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