Aufgeräumter Mix?

Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt, nämlich wie erreiche ich das?!

EQing spielt da gewiss eine große Rolle! Allerdings habe ich auch schon in diversen Postings gelesen, dass beim Abmischen und hier speziell bei perkussiven Elementen es offensichtlich angemessen ist Mono reinzugehen (bislang verwendete ich immer Stereo und habe die Verteilung der Elemente im Drum-Synth gemacht)

Ich frage deshalb weil ich mir kürzlich ein Interview von Eroc am WDR reingezogen habe und ich hier des Meisters Arbeit an Beispielen hören konnte. Obwohl das Genre Rock/Pop/etc. war klang alles ziemlich transparent und verdammt sauber aufgeräumt, also zutiefts angenehm und nicht aufdringlich. Da hatte jedes Instrument seinen fixen Platz. Er selbst meinte dazu dass der Mix vor dem eigentlichen Mastering sehrwohl eine gewaltige Rolle spielt. Natürlich hat er aus der Sicht eines Mastering-Profis gesprochen der dann den Rest oder den Feinschliff macht.

Nur mal vorweg ein gedachtes Schema:

Mono: Percussions
Mono: Bass-Line (Sequenzen)
Mono: Lead (oder Stereo?)
Stereo: Flächen
Stereo: FX oder extrem abgedrehte Sounds

Ich weis nicht ob das Schema so richtig ist oder eine gute Faustregel darstellen kann?

Ich habe bei diversen Klang-Experimenten zu dieser Mono/Stereo-Thematik sehrwohl einen Unterschied gemerkt ob ich nun beispielsweise eine Base-Drum in Stereo (klingt als ob sie überall im Mix ist ohne Panning) reinschicke oder eben Mono (da ist sie dann wirklich in der Mitte aber etwas ohne räumliche Dimension).


Robert
 
Ich weis nicht ob das Schema so richtig ist oder eine gute Faustregel darstellen kann?
Ist meines Erachtens nach abhaengig von dem Material das verwendet wird. Dort sollte auch angesetzt werden, um einen guten Mix zu erzielen, schon bei der Soundauswahl, bzw bei der Aufnahme. Die Sounds sollten schon so gewaehlt werden, dass sie sich in den Frequenzen nicht im Weg stehen. EQ sollte dann nur noch zum Abstimmen der Feinheiten sein, manche legen so viel Wert auf die Aufnahme, dass sie schon ohne EQ in den Mix passt, wenn nicht wird so lange rumprobiert bis es passt.
Auf youtube gibt es Mixing Tutorials von verschiedenen Produzenten (Mixing With The Pros), die ihre Tricks zeigen, hat mir sehr geholfen, was das mixing angeht...
 
vor dem eqing steht klar das mixen, lautstaerken fahren und eventuelles panoramaverschieben
noch davor das sounddesign
wenn die beiden stimmen dann wirds glasklar

und man sollte seine abhoere kennen, dh. es soll auch "ungemastert" auf andren anlagen die selbe richtung sound haben, zb club, autoradio etc.
 
mache ich auch so
bass, bassdrum und sonst tieferes mono
der rest stereo
zuerst sounddesign, lautstärke mix, panning, compressing einzelner kanäle (für den sound)
dann eqing und compressing einzelner kanäle (für den mix)

kenne deine monitore (auch wie sich tracks von anderen da anhören), höre die tracks über andere hifi boxen, auto etc. und so lernst du deine monitore auch noch mal besser kennen und hast einen vergleich.

so grob, bin aber immer noch am lernen und verbessern...habe bspw. gerne ab und zu mal noch zu viel oder zuwenig bässe oder einen verschliessenden sound beim vergleichshören, hauptsache man merkts!
 
Du musst die entscheidenden Frequenzen trennen.

Bei einem Clubtrack wäre das Bass, Bassdrum, Geraffel, Flächen, Rest
Kommt noch ein Bass oder ne tiefe Tom vor,dann sollte die gestaffelt sein.

So kannst du dann auch bei anderen Sachen vorgehen, es kommt halt drauf an, was da ist und wo es liegt und welche Funktion es hat. Sprich: Trenne die funktionalen Gruppen und es klingt aufgeräumt!
 
Generell gilt wie immer:
Weniger ist mehr. Man muss soweit reduzieren, wie es geht.

Dann sollte es auch weniger Frequenzprobleme/ -überlagerungen geben.

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gringo schrieb:
Generell gilt wie immer:
Weniger ist mehr. Man muss soweit reduzieren, wie es geht.

Dann sollte es auch weniger Frequenzprobleme/ -überlagerungen geben.

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Och, minimal ist aber schon überschätzt. Es geht auch komplex und aufgeräumt. Oder "normal", es muss nicht immer nur aus 3 Sounds bestehen, KANN aber.
 
Ich empfehle da immer wieder "Mischen wie die Profis" von Bobby Owsinski. Kann man komplett durchlesen oder einfach mal wieder was nachschlagen. Das Beste dran ist, dass lauter verschiedene Tonleute zu Wort kommen und jeder seine Rezepte preis gibt. Daraus lernt man, dass es auf den eigenen Style ankommt. Und ein paar Grundregeln.
 
Moogulator schrieb:
gringo schrieb:
Generell gilt wie immer:
Weniger ist mehr. Man muss soweit reduzieren, wie es geht.

Dann sollte es auch weniger Frequenzprobleme/ -überlagerungen geben.

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Och, minimal ist aber schon überschätzt. Es geht auch komplex und aufgeräumt. Oder "normal", es muss nicht immer nur aus 3 Sounds bestehen, KANN aber.

Ja, es sollte nicht heissen, dass alle nur noch minimal fahren sollen. ;-)
Habe selbst vor 7 Jahren ohne Prinzip ein ganzes Album voller Überlagerter und penetrant bearbeiteter Musik gemacht und es hat
auch ohne das Wissen über Frequenzen usw. irgendwie gepasst.

Der Mischvorgang kann sich aber mit der Komposition ergänzen bzw. war für mich immer mit ihr verbunden. Und somit sollte man sich schon früh Gedanken machen, was man da wie wo will bzw. einfach laufen lassen und später nach und nach rauswerfen, was stört - nicht mit Zwang versuchen, unterzubringen (dann lieber austauschen). 5 Flächen werden eher Probleme bereiten, als 2.

Das Achten auf Frequenzbeschaffenheit der Quellen von Anfang an kann das Herumfuchteln mit EQs im Mix vereinfachen oder sogar eliminieren.
In der Box hilft da ein Frequenzanalisator.

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Gute Abhöre, akustisch guter Raum, gute Wandler, dann geht da schon sehr viel. Und Stereo würde ich erst mal völlig weglassen, der mix muss Mono schon transparent und sauber klingen.
 
Und noch ne Binsenweisheit, die gerne übersehen wird: Gut arrangieren! Ergo: Was spielt wann welche Noten in welcher Range, Voicings und Umkehrungen bei Akkorden beachten. Dann macht der Mix nur noch halb soviel Arbeit.
 
Danke für die Rückmeldungen


Ich habe damit angefangen jede einzelne Spur mal für sich anzuhören und mit dem ParametricEQ von FL (neutrale Einstellung) die Frequenzbereiche der einzelnen Spuren zu untersuchen bzw. mir mal überblicksmäßig Notizen gemacht wo etwas liegt. Ist wirklich sehr hilfreich. Ich möcht es aber auch nicht übertreiben, sonst wird das ganze zu technologisch und der Spass geht verloren.

Funktionale Einheiten, so wie es Moogulator genannt hatte, werde ich versuchen sauber zu trennen bzw. mache ich das auch schon zT.

Soundshaping mache ich ohnedies noch während des Abspielens da oft gewisse Eigenheiten eines Patches den Pegel sprunghaft ansteigen lassen. Besonders charakteristisch ist das beim RackAttack. Da muss ich besonders vorsichtig sein. Der drückt nach unten unheimlich viel raus bzw. lässt den Pegel selbst bei einem Spiel im höheren Oktavenbereich extrem rasch anschwellen. Das liegt vermutlich auch an den Eigenheiten der Hüllkurven - die ziehen nämlich ordentlich.

Akkustik: Da habe ich mir nun längere Kabel gekauft damit ich mit meinen Monitoren in einen anderen Teil des Raumes wandern kann. In der kleinen Ecke (Raumvertiefung) auf dem Tisch ist die Akkustik wirklich suboptimal, das reicht gerade mal fürs Arrangieren und fürs Erstellen von Sounds allemal. Wenn ich mit den Monitoren wandere kann ich die theoretisch geforderten Mindestabstände ziemlich knapp einhalten.

Wandler: Ich bin mir nicht sicher, lt. einem Review auf Amazona.de sind die Wandler meiner Terratec Phase88 FW - Batterie nicht mehr die modernsten (schon zum Zeitpunkt des Release-Datums) aber immerhin brauchbar. Vergleiche habe ich leider keine.

Abhöre: Mit meinen HS80 bin ich, so glaube ich, trotz unterem Preissegment ganz gut versorgt. Dies wurde in diesem Thread

https://www.sequencer.de/synthesizer/viewtopic.php?t=12165

ausführlich diskutiert. Ganz zu beginn meiner Forumszeit wurden mir diese auch Empfohlen.

Gruß

Robert
 
Stereodrums kommen mir grundsätzlich auch nicht in den Mix.

Alles bleibt schön Mono und wird anschließend FX und PAN im Stereobild verteilt.
Bei Stereodrumsounds kriege ich immer die Krise, weil da meistens schon Effekt draufgemanscht ist.
 


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