Behringer System 100 / Roland 100m Clone

Inwiefern bedeutet mangelnde Temperaturkompensation zwingend Unzuverlässigkeit?

Das trifftdoch nur zu, wenn sich die Temperaturen im Raum abrupt ändern, nicht?
nein, das betrifft jede temperaturaenderung, egal wie schnell oder wie langsam, und egal aus welcher quelle, also durch die umgebungsluft oder erwaermung beim betrieb.

ein vco ohne jede temperaturkompensation ist ein absolutes no-go und ein unglaublich peinlicher patzer.

die einzige plausible erklaerung scheint zu sein, dass wer auch immer diesen klon entworfen hat, nicht so richtig wusste, was er tat. oder um tony aus dem oben verlinkten thread zu zitieren:

„If I were to guess why they didn't include any scaling compensation, then I would say it was because they didn't know about the uA726's temperature controlled die. They simply looked at the schematic, saw an a standard NPN pair there, and thought that was it.

If so, then that's really sad.

It's interesting to note that the filter has temperature compensation provided in that case by an NTC resistor. Just like the original Roland.“

[edit: oops, ist vielleicht etwas redundant, hatte die anderen antworten auf der naechsten seite dazu nicht gesehen. lasse es trotzdem stehen, auch wegen des hinweises auf das erfolgreicher geklonte filter mit temperaturkompensation]
 
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Zum dem Thema
... would stop me in recommending this to anyone unless they are prepared to do some serious DIY modding
Da ich mich mit den Dingern nicht so auskenne, welcher von diesen PTC entspricht denn am ehesten dem von Tony angegebenen 1K +3300ppm/K ?
www.kessler-electronic.de/passive_Bauelemente/Widerstaende/PTCs_c731.htm?CT=731&n_pg=1&n_dis=1&n_srt=7&n_ipp=8
Edit: Hier gibts auch einen Rechner für PTCs, allerdings weiß ich nicht wie ich die gegebenen Parameter darauf anwenden soll.
 
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MacroDX



er hat exakt die hier verwendet, um genau zu sein den 1K. Sind die beiden PTCs die einzige Modifikation die er gemacht hat? er schreibt noch etwas von anderen bauteilen die ersetzt wurden. ich hab nämlich exakt das beschriebene Problem, Der VCO ist anfangs sehr verstimmt, fängt sich nach ca einer Stunde und verstimmt sich weiter langsam aber stetig, eine komplette Note in ca 3 stunden.. nicht so toll..
 
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Sind die beiden PTCs die einzige Modifikation die er gemacht hat?
Danke und nein, er hat noch weitere Mods gemacht, steht ja Alles haarklein im Artikel. Da das aber alles so SMD-Gefitzel ist werde ich erstmal schauen, ob die beiden Tempcos nicht evtl. ausreichen um die Stimmstabilität zu fördern.
 
Danke und nein, er hat noch weitere Mods gemacht, steht ja Alles haarklein im Artikel. Da das aber alles so SMD-Gefitzel ist werde ich erstmal schauen, ob die beiden Tempcos nicht evtl. ausreichen um die Stimmstabilität zu fördern.
ich glaube dass das alleinige Tauschen der PTCs nichts bringt. Wenn man sich das Bild dazu anschaut wurden die von Tony angesprochene Änderungen auch durchgeführt (zb R116 wurde entfernt) und sind vermutlich nötig damit man die PTCs entsprechend verwenden kann.
 
ich glaube dass das alleinige Tauschen der PTCs nichts bringt.

In der Schaltung wird ein normaler 1k Widerstand gegen einen 1k Tempco getauscht.
D.h. es müssen zwei Widerstände ausgelötet werden. Dass die Neuen komplett anders eingelötet werden ist (nur) der Elektromechanik geschuldet.
Behringer (oder auch der geneigte Löter) könnte auch die beiden 1k-Normalwiderstände gegen 1k-SMD-Tempcos tauschen.
(Das Mem, das die Dinger über das thermisch gut isolierende Plastikgehäuse gebogen werden müssen, ist zwar allgemein akzeptiert, aber technisch nicht wirklich relevant. )

Vermutlich dürfte das auch in der nächsten Charge passieren, wobei man die Tempcos AFAIK nicht in exakt der passenden Bauform bekommt, wenn man so semi-Glück hat bekommt man sie aber per Hand auf die Lötpads. (Mit Automat und Ofenlötung klappt das nur zuverlässig, wenn Pad und Teil recht exakt zueinander passen. )
 
und was hat es mit den anderen Änderungen in bezug auf Tuning auf sich :
The following changes were made:

R126, R131 both 56K (0603)
R115, R109 both 33K (0402)
VCO1 Width, VCO2 Width trimmers both 10K 3296Y
Remove R116 and R108
Fit two PTC resistors to top of IC3. One between pin 2 and 0V, the other
between pin 9 and 0V.
 
In der Schaltung wird ein normaler 1k Widerstand gegen einen 1k Tempco getauscht.
D.h. es müssen zwei Widerstände ausgelötet werden. Dass die Neuen komplett anders eingelötet werden ist (nur) der Elektromechanik geschuldet.
Danke für die Info!
 
Ich hoffe, das Behringer da sin einer zukünftigen Charge ändert
Weiß jemand,ob der Fehler ihnen schon mitgeteilt wurde?
 
Ich hoffe, das Behringer da sin einer zukünftigen Charge ändert
Weiß jemand,ob der Fehler ihnen schon mitgeteilt wurde?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in verschiedenen Foren diskutiert wird, ohne dass Behringer das mitbekommt. Im Zweifel kann man es ja auch mal ein wenig pushen. Ich werde mal in 2-3 Foren in Facebook nachfragen.
 
Übrigens kann ich den Beitrag von Analogue Heaven nicht mehr aufrufen, ich bekomme immer einen 502er.
 
Tatsache ?
Mal sehen, ob das evtl nur vorübergehend ist
Das hat schon einige Wellen geschlagen. mittlerweile gibts nen Artikel bei Synthanatomy

Bin mal gespannt wie Behringer das lösen will, vorallem mit den Leuten die Das Teil schon haben. Hab keine Lust da jetzt den VCO x mal zu reklamieren, abgesehen davon das das vermutlich eh wenig bringen wird, wenns ein Serienfehler ist...
 
Ich dachte eingangs es ginge bei der Problematik rein ums Tracking und dass dies bei Einigen nicht richtig kalibriert ankommt. Dass es sich als einen vollends nicht temparaturkompensierten Osc herausstellt, hätte ich so nicht erwartet.
Ich bin aber mittlerweile glaub über die 30 Tage Rückgabe raus und bestell glaub einfach mal bei Thonk ?
 
wenn ich es bis dahin nicht an die Wand geklatscht habe :). Ernsthaft, Ich sag mal so ich komm damit zurecht, nach der Aufwärmphase verstimmt er recht langsam, ansonsten mal kurz nachjustieren und es passt. Ich werde aber wahrscheinlich auch mal den Mod ausprobieren, die 2 SMDs raus und die beiden PTCs rein bekomme ich hin. Ich habe diesen Tony mal angeschrieben ob das Procedere R116/R109 raus und PTC rein bereits ausreicht... mal sehen ob und was er mir antwortet. Mir ist nämlich immer noch nicht klar warum er zb die Trimpotis für Width plus die anderen Widerstände ebenfalls umgebaut hat

Tony hat mir geantwortet und die Antwort gefällt mir nicht :



Treibstoffwrote:
Fri Sep 04, 2020 10:42 am
If i just remove R116/R108 and solder the both PTC as seen in your picture will this resolve my drifting problems?
No. Changing the shunt resistors listed above are just one part of the tuning stability modification. You also need to also change the other resistors too. These are the following:

R126, R131 both 56K (0603)
R115, R109 both 33K (0402)
VCO1 Width, VCO2 Width trimmers both 10K 3296Y

My modification needs to change the gain structure of the CV summing circuitry so that 1K temp co resistors can be used.

Once the modification is done your modules should be able to track well over six octaves assuming your room temperature doesn't change too much.

Tony


jo Kacke sag ich mal, das is mir dann doch zuviel SMD Löt-Action..
 
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Hat er doch beschrieben. Zumindest bei einer Mod geht es darum, den Tune-Regler von einem Bereich von 2 Oktaven auf 1 Oktave herunterzusetzen.
 
Ah.. jetzt wird es klar: es gibt keine direkt passenden Tempcos (die sind, zumindest im Bastelbedarf, nicht in jedem Wunschwert verfügbar), deswegen musste er da mehr Teile ändern.
 
@З456778674

ja nun, mir ist jedenfalls klar das mir das zu riskant ist derart auf der Platine rumzubrutzeln. Reklamation ist vermutlich zwecklos da das alle Module betrifft. Ich werde damit leben lernen, da ich vom Sound des Behringer System 100 sehr angetan bin :)
 
Stellt sich das Problem denn wirklich als so schlimm dar? Oder ist es eher der Tatsache geschuldet, dass man heute eben so verwöhnt ist von stabilen OSCs?

Frage nicht falsch verstehen, bitte
 
Naja, Geschichten von Keyboard-Größen, die damals ihre Synthies während Konzerten regelmäßig nachstimmen mussten, liest man ja immer wieder. Nicht umsonst hat man sich um Temperaturkompensation bemüht. Von daher darf manndas schon als Rückschritt bezeichnen. Wenns dich im Studio nicht zu sehr belastet isses ja okay ...
 
Mir ging es eher um die Frage, ob das Modul so unbrauchbar ist oder nicht. Weil wenn ja, müsste es Behringer eigentlich geschlossen zurücknehmen.
 
Mir ging es eher um die Frage, ob das Modul so unbrauchbar ist oder nicht. Weil wenn ja, müsste es Behringer eigentlich geschlossen zurücknehmen.
Unbrauchbar ist es meiner Meinung nach noch nicht. Nervig allerdings, wenn man eine Sequenz mit kalibriertem VCO 112 nach 3 bis 4 Stunden Pause startet und es dann verstimmt ist.

Ich kann mich aber in letzter Zeit nicht erinnern, dass sogar Artikel über das Tuning Problem eines VCOs geschrieben wurden :) Die Reaktion von Behringer steht noch aus, man kann also gespannt sein .
 
Seit ein paar Stunden teste ich das Drifting des VCO Modul:
Heute Nachmittag ca. 17:00 habe ich das System eingeschaltet und nach einer halben Stunde beide VCOs mittels Stimmgerät auf C gestimmt.
Um ca. 20 Uhr habe ich das Stimmgerät nochmal eingeschaltet: Bei beiden VCOs gab es ein Driftung von knapp +20 Cent. Zwei Stunden später ist der Wert ähnlich.

Relativ normales Detuning für analoge VCOs würde ich behaupten - zumindest bei meinem Modul.
 
Relativ normales Detuning für analoge VCOs würde ich behaupten - zumindest bei meinem Modul.
Das geht völlig am Problem vorbei. Wenn du den richtigen Ton erwischst, dann ist die Schaltung exakt so stabil, wie das Vorbild.
Die Temperaturkompensation wird gebraucht, um die Oktavspreizung Temperaturstabil zu halten.
Ohne eine solche verändert sich die Oktavreinheit um knapp 6 Cent pro Oktave und Grad Temperaturänderung.

Wo der "Nullpunkt" liegt - also die Tonhöhe, an der die Temperatur keinen Einfluss hat - kann ich dir nicht sagen.
(Kann man aus dem Schaltplan ausrechnen... ist mir jetzt aber zu mühsam, zumal ich mich da ja auch noch auf das Original verlassen müsste... )
 
Relativ normales Detuning für analoge VCOs würde ich behaupten - zumindest bei meinem Modul.
Wie sieht es denn mit dem Tracking aus?
Die Temperaturkompensation wird gebraucht, um die Oktavspreizung Temperaturstabil zu halten.
Die richtig guten VCOs (MOTM etc.) sind bis zu 5-fach Temperatur-kompensiert. Ein Marienberg trackt so über 10 Oktaven (oder so). Wo die uA726 Garde da so steht? Keine Ahnung.
 
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Wo die uA726 Garde da so steht?
Die Temperaturregelung ist ziemlich stabil, das mit der Heizung ist eine der besseren Lösungen.
(Gute, genau passende Tempcos sind schwierig, die Heizung umgeht das Problem völlig, die muss die Temperatur ja "nur" konstant halten - dann hat man *kein* Problem mehr. )

Wenn geheizte VCOs nachgestimmt werden wollen, dann driftet da was anderes[1]. Das mag auch nerven, versaut aber nicht die Oktavreinheit.

[1] Die Offsetdrift der Op-Amps über die Temperatur, der Temperaturkoeffizient des Kondensators, oder sogar der der Widerstände (der ist klein, aber nicht null).
 
Stellt sich das Problem denn wirklich als so schlimm dar? Oder ist es eher der Tatsache geschuldet, dass man heute eben so verwöhnt ist von stabilen OSCs?
Das hat nichts damit zu tun, dass man von "heutigen stabilen OSCs verwöhnt ist", denn Roland hat dieses Problem ja vor 40 (vierzig!) Jahren im Original 112 gelöst. Behringer bewirbt ihr 112er-Modul mit diesen Worten: "An authentic reproduction of the original “System 100M” circuitry from the 80s that can fit in a standard Eurorack case."

Und das stimmt schlichtweg nicht, das es sich hier nachweislich nicht um eine authentische Reproduktion handelt.
 


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