Der Techno-Bass-Drum-Thread

ja, ich verstehe was du meinst. aber techno hat sich in den letzten jahren doch verändert und weiter geöffnet.
Meine beiden tracks sind sicherlich eher industriell in der klangästhetik aber durchaus immer noch lupenreiner techno.
Für mich einfach ein perfektes beispiel dafür dass techno bassdrums eben nicht immer nur komprimierte 808 und 909 kicks sein müssen oder besser gesagt sollten.
 
techno heute hat eher was mit einer bestimmten energie im sound zu tun und natürlich mit einer bpm von 123 aufwärts. ansonsten kann man heute wirklich machen was man will solange es irgendwann im berghain gespielt wird. trotzdem die sachen die ich in letzter zeit wirklich gut fand bauen alle auf klassischen roland type analogen bassdrums auf, zb container (mc909) oder gesloten circle (analog four) ... übrigens die heftigste bassdrum in meinem arsenal macht mein akai 3000xl sampler, da kann man als ausgangsmaterial irgendwas nehmen ... kicks like a mule!





der track ist kein techno aber komplett aus dem s3000xl. die bassdrum ist ein linndrum sample.

src: https://soundcloud.com/lilakmonoke/my-drum-machine-is-ginger
 
die industrial tracks konnte ich eindeutig noch als techno identifizieren, bei diesen zwei tracks handelt es sich für mich eher um technoiden electro. da fehlt mir einfach der four to the floor kick. basiert auch beides irgendwo auf 808 (clone, sample, inspiriert), was natürlich typisch für electro ist.
 
Gesloten Cirkel - Zombie Machine ist definitiv Electro. Das ding von Container lass ich schon noch als Techno durchgehen.
 
container macht eigentlich sonst noise performances, der "techno" ist ein abfallprodukt. das ist eine mc909 durch ein paar delays in einen behringer mischer + tapeloops aus einem portastudio. geniale sache! für mich viel interessanter als das ganze samplegefrickel weil da echte elektronen im spiel sind.

 
lilak schrieb:
container macht eigentlich sonst noise performances, der "techno" ist ein abfallprodukt. das ist eine mc909 durch ein paar delays in einen behringer mischer + tapeloops aus einem portastudio. geniale sache! für mich viel interessanter als das ganze samplegefrickel weil da echte elektronen im spiel sind.

du mit deinem hardware fettisch... ich finde es cool, weil es ein günstiges bzw. bezahlbares setup ist, ein laptop könnte die mc-909 aber auch ersetzen.
ausserdem ist die 909 als rompler auch sample basiert. ich weiss nicht wo da der unterschied mit den elektronen sein soll. :?


diskussion über hardware finde ich aber sowieso langweilig. da mache ich schon zu lange, zu intensiv musik für...
 
Ich tüftel immer noch an der "Soultrain-Kick". Es hat sich als etwas schwieriger herausgestellt, als ich es ursprünglich angenommen hab.

Nun ist mir klar geworden, dass die Kick in dem Track nicht aus einem einzelnen, sondern aus mindestens zwei verschiedenen Samples entstanden ist, die wahrscheinlich per EQ und Comp aufeinander abgestimmt wurden. Es sei denn das Ergebnis wurde dann noch einmal gerendert, dann hat man ja ein einziges Sample :mrgreen:

Da ich den Sound aber selber synthesieren will, scheiden Samples aus. Ich möchte mir im Übrigen auch die Jagd nach den passenden Samples ersparen. Bin kein Freund riesiger Librarys.

Gestern bin ich jedoch zu einem wichtigen Schluss gekommen, um dem Zielsound näher zu kommen.
Der Zaubertrick heißt Multibandistortion. Die Bässe sollten in Ruhe gelassen, die Mitten und Höhen subtil angezerrt werden, jedoch sollten die Höhen wiederum nicht allzu stark traktiert werden, um das Rauschen noch in den Griff zu kriegen.

Wie es weitergehen soll, weiß ich noch nicht. Meine Kick ist noch weit vom Ziel entfernt. Vielleicht mag mir jemand da aushelfen?

Eine weiteres Fragezeichen ist die "Rauschfahne", die nach dem eigentlichen Sound noch kurz "nachklingt": Ist es eine simple Hallfahne, gefiltertes white noise oder kommt es von der Verzerrung?
 
Klasse Thread!

Da ich mich auch gerade wieder intensiver mit Bass Drums beschäftige, frage ich mich was das für Bass Drums sind.
Samples, Gelayert oder Live von einer Analogen Maschine aufgenommen?



 
ichsachma analog ... hört man daran dass jeder attack anders klingt. die analogen oszis sind meistens free running dh. je nach phasenlage klingen die ersten paar millisekunden anders. das kann man auch in digital nachbauen aber meistens wird da die phase am anfang auf null gesetzt. ich hab gerade sowas in pure data nachprogrammiert.

das ist digital programmiert 2 free running sinus oszis + distortion + reverb, das geheimnis liegt im timing, wie die übereinander liegen, jeder beat ist da anders: http://tindeck.com/listen/cwrih
 
naja, ziemlich durchschnittlicher abletontechno ohne alleinstellungsmerkmal. schon allein die durchlaufende 4x4 bassdrum geht heute gar nicht mehr, nicht vom sound her sondern als konzept, das hat sich ca 2003 mit minimal techo ausgepeakt.
 
Was ist Eurer Meinung nach besser?
Vermona Kick Lancet kaufen und eine Kick selber basteln, oder gute Kick Samples kaufen?

Bei den Sample Packs wurden ja auch von Analogen Kick Drum Synthesizer recordet und diese mit hochwertigem Equipment bearbeitet.
Mehr würde man doch selbst mit einem Analogen Kick Drum Synthesizer auch nicht machen können.
Also warum dann sich die Mühe machen, wenn man eine gute Kick schon fertig bekommt?

Was sagt Ihr dazu?
Oder gibt es doch einen Vorteil sich einen Analogen Kick Drum Synthesizer zu besorgen und seine Kicks selbst zu basteln?
 
analoge geräte haben überhaupt keine vorteile, deswegen werden sie ja auch ständig gesampelt. am besten gleich vsts kaufen und die dann sampeln.
 
K-PAT schrieb:
Oder gibt es doch einen Vorteil sich einen Analogen Kick Drum Synthesizer zu besorgen und seine Kicks selbst zu basteln?

Eine Frage der persönlichen Philosophie, will ich meinen. Ich fühl mich beim Tüfteln mit Hardware irgendwie immer kreativer und freier ... ob das den Tatsachen entspricht und das Geld wert ist, sei jedem selbst überlassen zu bewerten.
 
Da es mir eigentlich nur auf den Sound ankommt und den schnelleren Workflow
würde ich lilak beipflichten. Bisher hatte ich nur Samples benutzt.
Da ich mir aber den Vermona Mono Lancet zugelegt hatte, habe ich mit dem Vermona Kick Lancet geliebäugelt.
Ist auch gerade eine Auktion in Ebay und steht auf 66€. Läuft am Freitag aus.

Wenn es aber wirklich keine Vorteile hat kann ich mir den Umstand sparen.


Welche VSTs schlägst du da so vor lilak?
 
das war nicht ganz ernst gemeint wenn dus dir nochmal durchliest. das liegt daran dass ich dein anliegen nicht verstehe. du suchst die billigste kickdrum auf dem schnellsten weg? dann bei audio warez ein samplepack mit 1000 verschiedenen kicks runterladen. frag mich jetzt nicht welches und wo ;-)

von vsts hab ich keine ahnung weil ich keine benutze. analog ist einfach ein ganz anderer sound und für manche sachen ist das die halbe miete. ich finde die jomox mbase 11 ganz gut und sehr flexibel, die gibts auch schon für einen hunni. soviele samples kannst du gar nicht runterladen wie du da rausholst.

 
Danke für die Info!
Dann wird es Vermona Kick Lancet.
Finde die Qualität vom Kick Lancet besser als bei der Jomox Mbase 11.
Wie es aussieht kann man mit der Mbase aber mehr machen.
Qualität vor Quantität.

Kick Lancet ich komme! ;-)
 
Okay, ich geb zu, dass ich bisher nur in-the-box gearbeitet habe, ohne jegliche Hardware. Allerdings muss ich zum thema Bassdrums auch sagen, dass ich mittlerweile aufgehört habe, nach den passenden Samples zu suchen.

Stattdessen nehme ich lieber ein oder mehrere VSTi's, ganz normale softsynths mit Sinuswelle und Pitchenvelope und gestalte mir meine eigene Sachen. Ist zwar zeitaufwändiger, aber ich kann mir dadurch Kicks nach meinen persönlichen Vorstellungen bauen. Allerdings gehört zu meinen BDs noch jede Menge an FX-bearbeitung, daher speicher ich mir für zukünftige Projekte die kompletten Mixerpresets inklusive der Effekte und rufe sie dann bei Bedarf ab.

Vor ein paar Tagen habe ich dann, zwecks einfacherer Handhabung, die ganzen Drumsounds, die ich in den letzten Wochen gemacht hab, als WAV-Samples (32Bit floating point Format) gerendert. Dadurch ich ein mittlerweile 192 Samples starkes Pack entstanden.
 
K-PAT schrieb:
Was ist Eurer Meinung nach besser?
Vermona Kick Lancet kaufen und eine Kick selber basteln, oder gute Kick Samples kaufen?

Bei den Sample Packs wurden ja auch von Analogen Kick Drum Synthesizer recordet und diese mit hochwertigem Equipment bearbeitet.
Mehr würde man doch selbst mit einem Analogen Kick Drum Synthesizer auch nicht machen können.
Also warum dann sich die Mühe machen, wenn man eine gute Kick schon fertig bekommt?

Was sagt Ihr dazu?
Oder gibt es doch einen Vorteil sich einen Analogen Kick Drum Synthesizer zu besorgen und seine Kicks selbst zu basteln?

Sample Pack? Vorgekaute Pampe? Na ok. Ist sicher Geschmackssache.

Jeder wie er will. Ich steh drauf die Kicks selber zu "basteln". Oder zumindest selber zu Samplen. Bei einem Sample bist du halt statisch. An z.B. einer TR-8 oder was auch immer kannst du mal ganz schnell das Release oder den Envelope beeinflussen, so dass er 100% in Dein Track passt.

Ich hab neulich am A-100 eine wirklich heftig tiefe Kick rausbekommen. Das gefühl wenn du selber aus eigener Hand eine Geile Kick bekommst, wirst Du nicht mit einem Sample-Pack bekommen. Und einen Signature Sound auch nicht ;-)
 
bei einem sample kann man auch alles mögliche beeinflussen und sehr eigene kicks basteln. attack, release, tuning, layering, compressor, distortion drauf etc., alles geht.
ich kenne leute, die extrem bekannt sind für ihren signature sound bei den drums alles mit der mpc machen.

sampling wird oft unterschätzt oder ungerechtfertigterweise mit presetnutzung gleichgesetzt, dabei geht das ganz anders und wird auch gemacht.
 
Wird heutzutage die Kick nicht sowieso mehrfach gelayert?
Ich kann mich kaum noch daran Erinnern nur einen Sound für ne Kick genommen zu haben.
 
nicht unbedingt, viele sind gelayert oder nur durch layering möglich, aber eine 909 oder 808 mit mehr oder weniger nachbearbeitung tut den job oft auch.
 
Also meine letzten Drums bestanden aus bis zu vier Layern:
  • Der Grundklang (Sinuswelle mit Pitchenvelope, also ziemlich 909-like);
  • White Noise mit extrem kurzer Amp Envelope, welches dann mit einem vollparametrischen EQ ordentlich bearbeitet wird;
  • Ein hoher Klicksound, der aus einer Sinuswelle mit extrem kurzer Pitch- und Ampenvelope besteht, die Pitch-Modulationstiefe ist maximal (geht über 10kHz)
  • Eine höhergestimmte, kurze, psytrancemäßige Kickdrum mit eher hohem Amount der Pitchenvelope. Decay ist etwas länger als beim Klick

Im Detail sah die Prozedur ungefähr so aus, bedenkt aber, dass alles in-the-box innerhalb von meiner DAW geschah (ohne jegliche Hardware):

All diese Sounds wurden ohne Sämples komplett synthetisiert. Der nächste Schritt besteht aus einer ordentlichen FX-Nachbearbeitung: Der Grunsound und der Klick laufen durch einen gemeinsamen Mixerchannel mit sehr vielen Distortioneinheiten im FX-Bus (Sättigung, Overdrive und Clipping). Eine wichtige Rolle spielen dabei zwei Multiband-Distortions: Der Bass wird möglichst unangetastet gelassen, die Mitten und Höhen dabei nicht zu stark angezerrt (Erste Einheit hat TubeSaturation als Verzerrertyp, die Zweite hat Hardclipper). Dazwischen ein paar EQs und am Ende zwei verschiedene Kompressoren.

Der kurze Noiseclick ist auf einem eigenen Channel beheimatet und wird nur EQed sowie komprimiert.

Die Psykick wird ohne weitere Bearbeitung auf einen dritten Channel geroutet. Auf ebendiesen Channel werden auch die ersten zwei Kanäle geschickt. Hier befindet sich ein parametrischer EQ sowie zwei Kompressortypen (zuerst Multibandkompressor, dann Singlebandkompressor/Limiter).
 
Vlt sollte ich auch noch erwähnen dass die aus der TR-8 stammende Kick (inkl. Realy Naice Compressor) in der DAW einen Halbton höher noch geiler war.

Also in der Summe kann man sich ja das beste aus beiden Welten nehmen. DAW VST's pur hat natürlich auch ungemeine Vorteile was reproduzierbarkeit und Stressfreiheit angeht. Wenn man da externe Klangerzeuger ins Boot holt, geht das Chaos ja erst los :)

Aber so ein schön analoger Rrrruuuuuuuuuummmms ist doch schon mal die perfekte Basis, um ein Sample zu werden. Ich denke da sind wir uns einig :floet:
 
lfo2k schrieb:
Vlt sollte ich auch noch erwähnen dass die aus der TR-8 stammende Kick (inkl. Realy Naice Compressor) in der DAW einen Halbton höher noch geiler war.

Also in der Summe kann man sich ja das beste aus beiden Welten nehmen. DAW VST's pur hat natürlich auch ungemeine Vorteile was reproduzierbarkeit und Stressfreiheit angeht. Wenn man da externe Klangerzeuger ins Boot holt, geht das Chaos ja erst los :)

Aber so ein schön analoger Rrrruuuuuuuuuummmms ist doch schon mal die perfekte Basis, um ein Sample zu werden. Ich denke da sind wir uns einig :floet:

Seh ich genauso. :D
Deshalb habe ich einen frischen Vermona Kick Lancet, habe aber auch von Vengeance das Metrum mit allen Expansions.
Jetzt kann ich entweder nur Analog oder kann eine geschraubte Kick vom Kick Lancet absampeln und ihn ins Metrum laden und dort weiter verarbeiten.

Alle Wege jetzt offen! :supi:
 
Partisane schrieb:
Also meine letzten Drums bestanden aus bis zu vier Layern:
  • Der Grundklang (Sinuswelle mit Pitchenvelope, also ziemlich 909-like);
  • White Noise mit extrem kurzer Amp Envelope, welches dann mit einem vollparametrischen EQ ordentlich bearbeitet wird;
  • Ein hoher Klicksound, der aus einer Sinuswelle mit extrem kurzer Pitch- und Ampenvelope besteht, die Pitch-Modulationstiefe ist maximal (geht über 10kHz)
  • Eine höhergestimmte, kurze, psytrancemäßige Kickdrum mit eher hohem Amount der Pitchenvelope. Decay ist etwas länger als beim Klick

Im Detail sah die Prozedur ungefähr so aus, bedenkt aber, dass alles in-the-box innerhalb von meiner DAW geschah (ohne jegliche Hardware):

All diese Sounds wurden ohne Sämples komplett synthetisiert. Der nächste Schritt besteht aus einer ordentlichen FX-Nachbearbeitung: Der Grunsound und der Klick laufen durch einen gemeinsamen Mixerchannel mit sehr vielen Distortioneinheiten im FX-Bus (Sättigung, Overdrive und Clipping). Eine wichtige Rolle spielen dabei zwei Multiband-Distortions: Der Bass wird möglichst unangetastet gelassen, die Mitten und Höhen dabei nicht zu stark angezerrt (Erste Einheit hat TubeSaturation als Verzerrertyp, die Zweite hat Hardclipper). Dazwischen ein paar EQs und am Ende zwei verschiedene Kompressoren.

Der kurze Noiseclick ist auf einem eigenen Channel beheimatet und wird nur EQed sowie komprimiert.

Die Psykick wird ohne weitere Bearbeitung auf einen dritten Channel geroutet. Auf ebendiesen Channel werden auch die ersten zwei Kanäle geschickt. Hier befindet sich ein parametrischer EQ sowie zwei Kompressortypen (zuerst Multibandkompressor, dann Singlebandkompressor/Limiter).

kannst du mal ein paar beispielkicks posten? schmeiss doch einfach mal ein paar in einen soundcloudtrack. würde mich wirklich sehr interessieren!
 
Ich könnte auch das Pack direkt als Zip-Datei posten.

Kleine Info am Rande: Die Kicks sind allesamt auf kurzen, harten, attacklastigen Sound getrimmt und für Hardtrance bzw. Anfang-2000er-Eurotrance gedacht. Techno geht aber auch ;-)
 
kannte ich auch nich nicht. Ich liebe diese super hohl und blechern klingenden Bassdrums. Ich frag mich da immer wie genau die Filtereinstellungen aussehen damit das so wunderbar bauchig klingt. Und mit bauchig meine ich nicht bassig.

 


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