Die Digitalen von Korg

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Rallef

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Hallo Forum,

von Roland und Yamaha kenne ich einige von deren digitalen Synths, einige der Rolands sind ja inzwischen auch Klassiker.

Um die Korgs ist es vergleichsweise ruhig. Warum?
Lassen wir die M1 (kenne ich als Legacy Collection und finde sie, nun ja, heutzutage harmlos...) und die Wavestation (kenne ich als A/D und finde sie immer noch klasse) mal außen vor.

Dann bleiben im Kontext dieses Threads in meinen Augen die Sample-Player-Modelle wie die 01/W, Trinity, Triton- oder TR-Reihe und & Co.
Sind die heutzutage auch "harmlos"? Gibt es Modelle mit speziellem, einzigartigem Charakter? Bauen die aufeinander auf, sprich: Ein Triton kann grundsätzlich wie ein 01/W klingen, mit natürlich wesentlich erweiterten Möglichkeiten? Oder sind die "frühen" Modelle vielleicht in sich sogar alleinstehend?

Was meint das Forum? Gibt es etwa frühe digitale Korgs mit Klassiker-Potenzial analog zum JD990 oder D50 von Roland?

Ach, und das M1 oder 01/W keine Filterresonanz haben, ist bekannt - aber Resonanz haben ja nahezu alle anderen Synthies. Wenn ich's brauche, nehme ich halt andere. ;-)

Bin gespannt,
Rallef
 
Korgs frühe Phase war halt die Phase 32kHz, der erste mit über 44kHz Sample Rate war der Trinity.
Bemerkenswert sind sicher Z1 und Prophecy, welche aber keine Rompler oder Sampleverarbeiter sind, während die, die du ansprichst ebensolche sind. Digital bedeutet aber nicht zwangsweise Samples. Ja, harmlos ist schon die meiste frühe Reihe der Korg Serien. Etwas interessanter wird es dann mit etwas "neueren", eben die die auf das alte und neue Oasys und auf der Wave-Software basierende Zeug. Radias, die Oasys Karte - ein langer Weg, da man das Basissystem auch einmal auf eine andere Plattform brachte (das, was heute Oasys heißt) -> kronos wurde.

JD800 ist ja auch harmlos in jeder Hinsicht, da man alles weg gelassen hat, was Ringmod, Xmod, Sync oder was auch immer erzeugen könnte. Das macht ihn nicht schlecht, aber begrenzt in gewisser Hinsicht.

Für einige waren grade D50 und Co der Inbegriff des böööösen (Romplertums). Es wurde dann in einer anderen Form gebremst, dem VA-Konzept.
Aber - Korg hat mit dem MS2000 einen verkaufstechnisch-zugänglichen Akt von Bedienbarkeit ausgeführt, denn das haben wir den VA-Werbebotschaften schon zu verdanken: Knöpfe und Bedienbarkeit- Rückkehr zum Instrument, das nicht einfach irgendwie Klänge macht unter der Haube und nur wenige Stellelemente anbietet, sondern Zugriff den Klang zu formen.

Also, wenn du dir was ansehen willst, dann die genannten. 01W und Co. sind ein sehr langes kleben Korgs an einem alten Erfolgskonzept des Röchelsounderzeugers. Dennoch ist filtern nicht alles, was die Modularwelt auch schon festgestellt hat. Korg hat die strahlende Zeit mit den Electribes, dem MS2000 und dem was so folgte sehr musikalisch gemacht und ein bisschen was kapiert, was Roland fast umgekehrt durchlebt zu haben schien. Die Qualität der Klangengines musst du natürlich selbst bewerten und hängt auch mal wieder vom Ziel ab, was du damit so machen willst. Flächenleger - selbst die können unterschiedliche Anforderungen haben. So ein Menüding oder ein Menüding mit einer gewissen Musikalität bei der Oberfläche..
Naja, da geht schon sehr viel mehr, man muss nur mal den Fizmo anschauen oder sowas. ALLES hier genannt soll keine Bewertung darstellen, nur versuchen einen anderen Ansichtspunkt zu geben.

Soweit ein bisschen ins Historisch-Philosophische abgedriftet. Aber vielleicht bringts ja was.
 
Ich nutze den Korg Radias aktuell in einer Band und hätte ihn gerne wegen zuviel Hardware auf der Bühne ausgemustert, aber er hat benötigte Sounds, die recht eigenwillig sind und ich bisher mit keinem anderen Synth. hinbekommen habe.

Vielleicht habe ich aber auch nicht genügend Soundprogrammiererfahrung...

PS: Der Radias hat aber eine tolle zusätzliche "Eigenschaft": Am seitlichen Blechkasten bleibt mein IPad 2 mit der magnetischen Hülle kleben, so dass ich eine perfekte IPad-Halterung auf der Bühne habe. Ein anderer Keyboarder glaubte schon, dass das IPad zum Radias
gehört. :D
 
Ah ja -
gaaanz schwer vereinfacht zeigt sich nach den ersten zwei Posts also ein deutliches Feedback: ;-)
Alles, was irgendwie VA im allerweitestens Sinne ist (oder sollte ich besser sagen: Nicht-sample-basiert) hat anscheinend auch heute noch einen eigenen Stand, wohingegen die sample-basierten von o1/w bis Triton hingegen eher harmlos sind, heutzutage?
Sind die letztgenannten denn irgendwie "beliebig", also durch beliebige andere Geräte ersetzbar, oder sogar durch VSTs / Sample-Libraries?

Grüße,
Rallef
 
Korg hat mit dem unglücklicherweise als halbes Kinderspielzeug vermarkteten Einsteigersynth microSTATION ein recht interessantes Isntrument am Markt. Arbeiten tut in ihm die abgespeckte Synthese vom M50 (EDS-I) und mit dem Editor macht das Erstellen von Sounds recht viel Freude. Das Filter ist so lala, wenn man nicht gerade Richtung supertiefen Dubstep-Bass will. Bei ordentlich aufgedrehter Resonanz gibbet nur ein undefinierbares Zirpen mit Artefaktorgie. Beim Arbeiten mit vielen Layers kommt man aber schnell an fette Sounds..

Klar, das gerät rompelt auch - aber die Variabilität der synthese macht mir persönlich für den Preis (rund 300 Euro) erstaunlich viel Freude. :P
 
Hier meine persönliche Meinung: Ich glaube, dass jedenfalls bei Korg-Maschinen besonders darauf zu achten ist, was man machen will: a) Elektro-Musik, b) Rock-wie-auch-immer-in-Band oder c) Tanzmucke. Mir ist für meine b)-Anwendungen die Durchsetzungsfähigkeit von den Sounds der Korgs im Band-Kontext zu mickrig (also mein Geschmack). Der 01/W (ich hab ihn als proX wegen der Tastatur) ist für mich allenfalls backgroundfähig und sozusagen Midikeyboard. Wirklich eine eigene Note hat der Z1 (oder Prophecy) - da habe ich im Karma das Korg EXB-MOSS Z1-Based Synth Board, tausche das aber womöglich gegen einen Z1 aus. Ne Wavestation (warscheinlich das Rack SR) lasse ich auch noch für Pads. Triton Rack und MS 2000 (könnte ich beide auch unter Fehlkäufe posten) schmeiße ich jetzt raus.
 
Rallef schrieb:
Ah ja -
gaaanz schwer vereinfacht zeigt sich nach den ersten zwei Posts also ein deutliches Feedback: ;-)
Alles, was irgendwie VA im allerweitestens Sinne ist (oder sollte ich besser sagen: Nicht-sample-basiert) hat anscheinend auch heute noch einen eigenen Stand, wohingegen die sample-basierten von o1/w bis Triton hingegen eher harmlos sind, heutzutage?
Sind die letztgenannten denn irgendwie "beliebig", also durch beliebige andere Geräte ersetzbar, oder sogar durch VSTs / Sample-Libraries?

Grüße,
Rallef

Nicht wirklich, zB arbeitet ein VSynth (Roland) auch mit Samples, kann auch vieles damit anstellen. Er ist aber auch nicht identisch mit einem JD800. Abgesehen von den Architektur-Sachen in jedem Synth ist hier neben der Füllung selbst schon ein Charakter. Es macht natürlich mit einer guten Oberfläche mehr Spaß. Die Rompler mündeten in die Workstations, deren Struktur eher auf Soundauswahl und Layering optimiert ist, aber wenig auf das bauen von Sounds. Das macht ihn oder diese Synths nicht zu schlechten Synths, aber ist etwas schade. Die neuen VAs mit Samplefunktion (Blofeld, NordWave) sind aber auch nicht grade gleich, der Zugriff ist sicher beim Nord direkter. Naja, eben der Unterschied zwischen diesen beiden grundsätzlichen Kategorien mit einer unterschiedlichen Geschichte.

Einiges könnte man recht gut per Soft ersetzen, das stimmt. DEr TRiton kann übrigens schon etwas mehr, es sollte nicht unbedingt unterschwellig heißen, dass diese Rompler alle öde sind, man kann ja dort erstmals auch eigene Samples einsetzen und das ist nach wie vor spannend. Und dann ist da noch der Grundklang. Durch die 32kHz klingen manche Teile auch im positiven Sinne LoFi / trashig.
Kenne Leute, die haben einige Alben EBM nur mit nem extrem veralteten Sampler und nem M1 gemacht.
Es ist einfach so, dass die Teile mit wenig Bedienelementen idR. vom Hersteller mehr als Weltraumorgelderivat gesehen wird, aber mit 4 oder mehr Layers und ein bisschen Möglichkeiten kann man schon einiges anstellen, auch heute noch.

Denke aber nicht so in "Firmen" dabei. Bei der Wavestation würde ich aber Kronos oder Software (Digital Collection) vorziehen, da diese in keinem Nachteil sondern eher besser zu nutzen ist (eigene Samples für Wavesequence, bessere Qualität, Resonanzfilter)..
 
Moogulator schrieb:
Korgs frühe Phase war halt die Phase 32kHz, der erste mit über 44kHz Sample Rate war der Trinity.
Bemerkenswert sind sicher Z1 und Prophecy, …

Soweit ein bisschen ins Historisch-Philosophische abgedriftet. Aber vielleicht bringts ja was.

Danke für die Beschreibung. Habe mir mal die Demos auf deiner Z1 Seite angehört und finde diese synthetischen Saiteninstrumente und Glocken wirklich gut. Stelle mir das musikalisch gut einsetzbar vor. Hast du da mal einen Tipp für einen Synth, der soetwas unter OSX, also physical modelling mit ähnlichem Klang beherrscht. Evtl. Freeware?

Mich erinnert das an etwas an Karplus, FM mit Ringmod und Flangerfeedback usw. Sehr interessant. Ich muss mal Zebralette und Tripple Cheese von U-he wieder anmachen, evtl. ginge das dort auch?

Einer der interessantesten synths, wird aber teuer gehandelt zur Zeit (ohne yt spam, nur link):
http://www.youtube.com/watch?v=mcNhJI92cF4
http://www.youtube.com/watch?v=g3TZd9jm ... h_response
http://www.youtube.com/watch?v=UQ7n-eIP ... re=related


.
 
Free nicht, aber ich finde NI Prism ist klanglich sehr gut was die PM Sachen angeht, besser als die Korgs.
Was du suchst sind Delays und sowas mit Tracking. Das kann man vereinfacht auch mit Kammfiltern machen (Radias, Q, Blofeld..)
Aber recht schnell ist man beim Selbstbau - auch mit dem G2 zB.
Olo Garb: Na, bei dem kannst du immer gucken.
VL1/7 natürlich auch gut, die beste Hardware in der Hinsicht, das Stringdings im Kronos ist auch nicht schlecht, aber nicht sooo dehnbar.
Siehe Physical Mod. - Special im SynMag dazu.

Tassman geht auch, klingt aber bei weitem nicht so brilliant. Kommt auch von AAS, wie das Tension-Dingens von Ableton.
 
DEr TRiton kann übrigens schon etwas mehr, es sollte nicht unbedingt unterschwellig heißen, dass diese Rompler alle öde sind

Ich find's übrigens auch immer interessant, inwieweit alte Geräte komplett durch den Familien-Nachfolger ersetzbar werden.
Also in der Art: Evolution. Hier wäre es also etwa der Fall, wenn der Trinity alles könnte, was der 01/w kann, also auch so klingen. Dazu natürlich deutlich mehr an neuen Features im neuen Gerät, so daß man einfach upgradet, die alte Kiste nicht mehr braucht, trotzdem noch alle Klänge hat und so Platz spart. ;-)
Wie ist das denn in der Korg-Rompel-Reihe? Bei Roland könnte ja anscheinend ein XV5080 auch einen JD990 und JV1080 ersetzen...

Bei den Nicht-Romplern von Korg ist es ja eher kein Evolutionsprinzip, sondern mehr Baukasten:
Aus der Oasis-Forschung Anfang der Neunziger ging zuerst der Z1 hervor, und dann kamen diverseste Geräte, die alle anscheinend auf der Kombination von Elementen gleichen Ursprungs basieren, aber damit unterschiedlich reichhaltig ausgestattet waren.

Grüße,
Rallef
 
Dazu ist es gut, wenn man die Denkweise der Firmen auch kennt. Deshalb wundert man sich dann weniger, weil es erwartbar ist. Die meisten großen denken natürlich "ist technisch besser, also kommt das alte weg", aber manchmal klingt ein bestimmtes Teil einfach besser. Die Verwirtualisierung hat manchmal auch nachteilige Wirkung auf den Sound gehabt. Auch wenn ich zumindest technischem Fortschritt sehr positiv gegenüber stehe, sollte man das schon erwähnen. Manchmal ist es einfach eine Eigenschaft der früheren Umsetzung, die einen bestimmten Sound ausmachen.

Der Z1 ist eine Ausnahme und war noch der weitreichenste "Oasys-Zweig". Also alles ohne Sampling, heute ist Kronos halt mit Sampling und so, weil die Rechenkraft reicht. Korg nimmt grundsätzlich keine besonders schnelle Hardware, deshalb fehlte der Wavestation auch die Resonanz. Wäre heute mit biligeren DSPs aber kein Problem mehr. So war das auch mit den 32kHz. Also alles auch nicht der böse DSP allein und die böööse VA'isierung. Einfach nur Gewinnspannenoptimierung. Auch das ist leider so, denn gemeckert wird auch schnell, wenn ein Teil nicht dem heutigen Preisschema entspricht. Pro-Versionen sieht man ja selten.

Natürlich ist das nicht nur bei Korg so, auch Roland machen das. Ist halt nur eine Frage wo und wie man das umsetzt.
Trotzdem mag ich den Z1 irgendwo, obwohl er schwurbelt und Artefakte hat wie sonstwas. Aber ein Radias klingt heute auch konturierter als zB ein Z1 oder der MS2000, der sicher auch kein Alleskönner war, aber musikalisch viele Bands begleitet und oft auf Bühnen gesichtet wird. Hat ja auch Gründe.
 
Die früheren digitalen Korgs - ich konnte sie während meiner Studentenzeit im Musikgeschäft regelmässig antesten - gleichen sich klanglich sehr. Ein M1/T3 ist nicht weit vom 01W und X3 entfernt. Selbst der Wavestation ist gut anzuhören, dass sie aus jener Korg-Epoche stammt. Erst die Trinity in ihrem schicken silbernen Kleid mit dem edlen Touchscreen-Desplay machte auf mich den Eindruck, etwas wirklich Neues unter den Fingern zu haben. Wahrscheinlich waren es die Filter, die endlich resonanzfähig waren. Aber auch die Trinity ist letztlich eine kassische Rompler-Workstation, was richtig Neues zum Anstasten folgte in den Musikgeschäften dann erst mit Prophecy und Z1.

Korgs M1 würde ich heute genauso in eine Riege der digitalen Klassiker aufnehmen wie Rolands D-50 und Yamahas DX7. Die Korg-Workstations waren damals Inbegriff eines qualitativ guten, sehr universell einsetzbaren Musikinstrumentes für (fast) alle Fälle. Das M1-Piano ist ja eine Legende geworden.

Aus heutiger Sicht ist für mich die Wavestation das musikalisch spannendste Teil jener Reihe. Bemerkenswerterweise traf ich in den früheren 90er-Jahren in den von mir regelmässig aufgesuchten Musikgeschäften aber nie eine Wavestation an, die klassischen Workstations dürften damals wohl angesagter gewesen sein.
 
Ja, so ist es. Wie oben schon geschildert steckt da eine andere Hardwarebasis dahinter - 32kHz - erst ab Trinity 48. M1 ist sicher geschichtlich noch interessant, aber ob das heute lohnt? Dann sogar weil es so lofi ist. Irgendwie. Korg darf sich definitiv mit dem Workstation-Prinzip rühmen, also wie es damals hieß : EIN Synthesizer mit dem man ein komplettes Demo machen kann, also mit Sequencer, genug Stimmen und Klangerzeugung - meist Sample-ROM.

Z1 und Wavestation sind ja eigentlich andere Kategorien. Man war ja immer dabei neue Gerätekategorien zu testen, der Z1 und das Konzept ist ja gefloppt, also auch EX5/7 und andere, die so ähnlich waren. Damals zumindest. Es wäre gut zu sagen "die Menschheit war nicht reif genug", oder sogar "waren nicht in der Lage das Potential zu erkennen oder zu nutzen" ;-)
 
Moogulator schrieb:
Z1 und Wavestation sind ja eigentlich andere Kategorien. Man war ja immer dabei neue Gerätekategorien zu testen, der Z1 und das Konzept ist ja gefloppt, also auch EX5/7 und andere, die so ähnlich waren. Damals zumindest. Es wäre gut zu sagen "die Menschheit war nicht reif genug", oder sogar "waren nicht in der Lage das Potential zu erkennen oder zu nutzen" ;-)

Schön gesagt - es gab ja immer mal wieder geniale Erzeugnisse, die ihrer Zeit irgendwie voraus waren oder sonstwie nicht so richtig "erkannt" wurden. Ensoniqs ESQ-1 zählt wohl auch in diese Kategorie, oder Kawais K5000. Ich würde sogar meinen, dass das Potential der FM-Synthese bis heute noch nicht so richtig ausgereizt worden ist.
 
Ja, ESQ1 ist ansich auch eine Workstation, nur ohne viele Samples. Danke das du den erwähnst, so schaaade um Ensoniq.
FM: Naja, ausrereizt bedeutet: Alle Sounds schon gehört, bei FM ist das vielleicht etwas weniger als bei AnalogZeugs (siehe Umfrage überrascht Analogklang noch viewtopic.php?f=2&t=9970&start=325&hilit=%C3%BCberrascht+analogklang ) - man könnte mal fragen welcher Sound noch "überrascht" - gebunden an Musik oder abgehoben als abstrakte Frage.
 
Sicher ist die M1 unbestritten von historischem Interesse als erste Workstation.
Allerdings, in einem rechnerbasierten Studio mit DAW-Sequencer spielen Ein-Ganzer-Song-Mit-Nur-Einem-Gerät-Funktionen sicherlich eine untergeordnete Rolle, Onboard-Sequencer habe ich tatsächlich noch nie gebraucht.

Stattdessen zählt heute genau noch eins: Sound, und vielleicht Bedienbarkeit bei der Sound-Erstellung.
In Punkto Sound klingt die (Legacy) M1 ja wirklich, äh, alt.
Die Bedienbarkeit machte sicher bei Trinity mit dem Touchscreen einen ziemlichen Sprung.
Und so wie ich's bisher verstehe, machte die Soundqualität ebenso mit der Trinity durch die 48KHz einen ziemlichen Sprung?

Aber, oft heißt ja bessere technische Werte auch langweiligerer Klang. Siehe Roland: Der D(5)50 als Rolands Erst-Digitaler kommt mir nicht mehr aus dem Rack, das Teil hat einfach einen ganz eigenen Charakter.

Wenn man die 32KHz-Modelle (pre-Trinity) und die 48Khz-Modelle nun in eine Familie packen will, ist also so gesehen fast die Frage: Bieten die 32'er heutzutage den interessanteren Sound als Charakterteile im Studio, oder die 48'er? VIelleicht sind die 48'er aber auch schon "verdammt nah am SW-Sampler"?, also eher charakterlos, es kommt rein auf die Samples an?

Grüße,
Rallef
 
Damit stützt du ja meine These, dass man die M1-Generation nicht mehr wirklich braucht.
Es kommt schon auf die Füllung an, viele Rompler sind als Soft oder Hard eine Art Abspielhülle - Wenn man es darüber hinaus schafft, dann darf man die Hülle auch bejubeln könnte ein Ansatz sein. Ansonsten haben die Hüllen Eigenheiten, die manche lieb gewonnen konnten. Der Touchscreen im Trinity war etwas langsam und im Kronos haben die iPhones das technisch deutlich besser umgesetzt, da geht schieben, "Pinch" und wegwischen - für einen Synth wären da viele Gesten dabei.
Kabel im MS20 mit der App ziehen und stecken ist einfacher und intuitiver als im Kronos, das müsst' man bisschen nacharbeiten.

Man darf nicht vergessen, dass die meisten Rompler ansich immer noch Subtraktivsynthesizer sind, nur leider oft ohne FM,Xmod, Ringmod, Sync - anders beim D50, der hat ja immerhin Ringmodulation und konnte 3x PWM, das ist schon was. Hat schon seine Berechtigung und sogar ne kleine Renaissance. Aber auf das Niveau eines Klassikers und mit einem Satz mit ARP2600 oder Minimoog muss er sich noch verdienen.

Ja, Sampler sind auch nicht selten normale Synthesizer, EMU, Ensoniq und Co - sie alle haben eine klassische Struktur, die dann eben Samples statt Basiswellenformen hat, es ist nur auffälliger, wenn dann nicht das gewisse Etwas da ist- Sei es in Form von wirklich gutem Material, geschickter Modulationsmöglichkeiten (beim Ensoniq sind das die Loopfunktionen und Modulationen) und ansonsten haben sie oft auch Layering. Siehe JD800 - aber da hängen wir bei Roland rum. Ist aber vom M3 / Kronos bis zurück zu den alten M1'en auch so, und 01W hat statt filter halt Waveshaping. Trinity und Co sind natürlich auch solche Teile und Roland hatte eben die JV/JD Strutkur bis heute - Yamaha hat den Motif in Stein gehauen und so weiter, das geht dann runter bis in die kleineren Synths wie der Microstation bei Korg, auch einfach ein kleiner Rompler, sogar mit einem gewissen etwas, der Größe. Struktur ist eins, Verknüpfung ein anderes Merkmal für mehr Synthesespaß.
 
Mmmh, Digitale Korgs! :)
Ich habe selber 2 von den Erwähnten (Wavestation, Trinity) und packe sie immer gerne (und immer wieder) aus.
Die WS ist mein Liebling, eines der vielseitigsten und schön klingendsten Geräte überhaupt. Weitaus mehr als nur eine Waberflächen-Maschine!
Die Wavestation benutze ich aber live nur noch als Plugin, da ist mir die alte Kiste zu schade und anfällig dafür.
Während die WS ja eigentlich von Dave Smith ist, und somit mehr ein Prohphet VS 2 als ein M1, ist der Trinity eine höchst spannende Eigenleistung von Korg. Ich fand ihn immer interessanter als die Digirolands. Beide sind immens vielseitig und haben sehr interessante und geschmackvolle Samples / Wellenformen als Grundlage. Trinity ist im Sound einzigartig und kaum durch etwas Anderes ersetzbar. 1A - Effekte (darunter solche Exoten wie multi-Tap delay mit detune), ordentliche, eigenständig klingende Filter, das Ribbon (warum nur ist das schon wieder aus der Mode?), Anständige Tastatur, Funktionierender Multimode und Sequencer, wahlweise MOSS-Board (Prophecy), das sind lauter tolle Dinge, die kein Anderer kann. Nach dem und Z1 ist es erst mal ganz dunkel in der Synthiegeschicghte bis dann der JP-8000, Virus und der Ms-2000 kam.

M1 - finde ich genauso langweilig wie D50 und DX7 - alles irgendwie sehr digital-generisch und von der Stange, wenig inspirierend. (ja, ich weiß, aus denen kann man auch tolle Sachen zaubern, aber richtig interessantes hab ich da seltenst gehört). Gehört für mich gedanklich alles in die "Hey da sind 12 tolle e-Pianos und 45 Orgelsounds und eine Trompete für deine Blues-Coverband drin" - Ecke.
 
Dass DX7 und D-50 Langweiler sind kann ich nicht unterschreiben - umso dicker und mit Leuchtmarker unterstreiche ich dagegen, dass die Wavestation ein ganz prima Teil ist. Ich habe eben mal wieder ein Abend lang hinter der WS verbracht und stelle zum ich weiss nicht wievielten Mal fest, dass diese so wunderbar verbiegbaren Sounds umgemein zum Spielen einladen.

Die WS war ihrer Zeit irgendwie voraus und passt soundmässig eben doch so prima in die frühen 90er - gleichwohl lernt man sie erst jetzt richtig zu schätzen...

Ich würde mal sagen: Ab den 80er bis etwa mitte der 90er waren Polysix - Wavestation - Trinity die drei grossen Korg-Würfe, die auch aus heutiger SIcht noch richtig interessant sind.
 
Barely schrieb:
M1 - finde ich genauso langweilig wie D50 und DX7 - alles irgendwie sehr digital-generisch und von der Stange, wenig inspirierend. (ja, ich weiß, aus denen kann man auch tolle Sachen zaubern, aber richtig interessantes hab ich da seltenst gehört). Gehört für mich gedanklich alles in die "Hey da sind 12 tolle e-Pianos und 45 Orgelsounds und eine Trompete für deine Blues-Coverband drin" - Ecke.


M1 langweilig unterschreibe ich noch, aber DX7 keineswegs. Das der temporär meistverkaufte Yamaha-Synth natürlich auch Tanzmusik- und Coverbands als Zielgruppe hatte liegt auf der Hand.

Wenn ein Arrangement noch was dreckiges oder Scharfes benötigt, greife ich u.a. immer wieder gerne zu Yamaha FM, von langweilig daher keine Spur.
 
Dass DX7 und D-50 Langweiler sind kann ich nicht unterschreiben - umso dicker und mit Leuchtmarker unterstreiche ich dagegen, dass die Wavestation ein ganz prima Teil ist

Ja aber absolut!

Andere Frage: Kann man mit der Wavestation auch 01/W-Sounds quasi identisch nachbauen, wenigstens mit erweitertem ROM als A/D- oder EX-Version?
OK, der Waveshaper fehlt, aber ansonsten? Ist ja die gleiche Generation, sogar die Gehäude sehen fast gleich aus. Von daher würde es mich nicht wundern, wenn die Samples an Board einen hohen Überschneidungsgrad hätten?
Das bißchen ENV und Filter aus der 01/W geht eh auch mit der Wavestation...

Viele Grüße,
Rallef
 
Rallef schrieb:
Dass DX7 und D-50 Langweiler sind kann ich nicht unterschreiben - umso dicker und mit Leuchtmarker unterstreiche ich dagegen, dass die Wavestation ein ganz prima Teil ist

Ja aber absolut!

Andere Frage: Kann man mit der Wavestation auch 01/W-Sounds quasi identisch nachbauen, wenigstens mit erweitertem ROM als A/D- oder EX-Version?
OK, der Waveshaper fehlt, aber ansonsten? Ist ja die gleiche Generation, sogar die Gehäude sehen fast gleich aus. Von daher würde es mich nicht wundern, wenn die Samples an Board einen hohen Überschneidungsgrad hätten?
Das bißchen ENV und Filter aus der 01/W geht eh auch mit der Wavestation...

Viele Grüße,
Rallef

Ich meine klar JA! Ich hatte zwar nie einen 01/W, aber viele Jahre den Vorgänger T3. Und der hatte - so meine ich mich zumindest erinnern zu können- keinen einzigen Sound an Bord, den ich heute mit meiner Wavestation EX nicht auch hinkriegen würde. Auf der Wavestation klingt alles aber irgendwie noch lebendiger, sind wohl auch bessere Effekte mit drin.
 
viele Jahre den Vorgänger T3

Ich bin mir nicht ganz sicher, meine aber, der T3 ist noch aus der M1-Generation. Damit sollten dessen Sounds sogar mit der Legacy M1 machbar sein. Die Werkssounds sind glaube ich sogar in dieser enthalten. ;-)

Grüße,
Rallef
 
Der interessanteste frühere Korg Synth ist für mich mit Abstand die Wavestation. Die Speicherorganisation ist zwar unter aller Kanone aber klanglich steckt sie viele heutige Rompler in die Tasche. Komischerweise macht meine SR mehr Druck als die WS-EX Taste. Die Legacy klingt noch wieder einen Tick anders , aber das kann man fast vernachlässigen. Damit kannst du nichts falsch machen.

Momentan bin ich dem Z1 verfallen. das Teil ist so hammerhart! :phat:
 
RetroSound schrieb:
Der interessanteste frühere Korg Synth ist für mich mit Abstand die Wavestation. Die Speicherorganisation ist zwar unter aller Kanone aber klanglich steckt sie viele heutige Rompler in die Tasche. Komischerweise macht meine SR mehr Druck als die WS-EX Taste. Die Legacy klingt noch wieder einen Tick anders , aber das kann man fast vernachlässigen. Damit kannst du nichts falsch machen.

Momentan bin ich dem Z1 verfallen. das Teil ist so hammerhart! :phat:

...aber harte Brettersounds aus der Wavestation zu kriegen war doch sehr schwierig!
 
Die Wavestation ist zweifelsohne kein Fall für alle Fälle. Die Bässe drücken nicht besonders, warm-analog klingt sie auch nicht, im Grunde ist ja eigentlich auch die WS "nur" ein Rompler - und trotzdem ist ich das Teil spannend. Das Tannenbaumprinzip zum Soundsbasteln und der Joystick für die Live-Überblendungen finde ich auch aus heutiger Sicht noch sehr gelungen.
 
warm-analog klingt sie auch nicht

Nein, aber sie eignet sich hervorragend als brilliantes Extra auf Analog-Flächen!
Was Analoges gelayert mit einem Wavestation-Pling-Plong-Hauch-Blizzel-Röchel-sirrr ist ein Erlebnis. :)

Viele Grüße,
Rallef
 
Für die, die sich eine Wavestation nicht leisten konnten, gabs dann Yamaha SY22, TG33 und SY35. Nette Kisten, und FM inside, also klanglich bissl anders als die Wavestation :)

@Marko: Was ist für Dich das Besondere am Z1?
 


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