downgraden

Wir sin

Das muss nichts mit innerer Leere zu tun haben. Wir werden dazu konditioniert in dieser Überflussgesellschaft. Quasi das Pendant zum Hofe von Versailles. Natürlich gibt es diese innere Leere bei einigen, aber man ist nicht automatisch pathologisch davon betroffen. Kurz gesagt: uns geht es einfach zu gut im weltweiten Vergleich. Wenn ich bei ARTE Tracks sehe, wie in manchen armen Ländern Musik gemacht wird, dann wird mir das schlagartig bewusst.
"Innere Leere" ist ja nur ein Platzhalter. Ich weiß ja, wie gesagt, nicht, warum ich das tue.
Ich habe, bevor ich wieder musikalisch aktiv wurde, jedenfalls nichts vergleichbares in Bezug auf andere Hobbys gemacht.
 
downgraden - ist vielleicht auch etwas für den ‚Du merkst dass Du alt wirst‘-thread - z.B. mit der Erkenntnis, dass ‚Besitz belastet‘ - auch im wahren Sinne: das dauernde Rumschleppen von Zeug und das sich Verbiegen um darum-herum-zu-kommen weil keine Verkehrsfläche mehr vorhanden ist fällt mir mit zunehmdem Alter schwer und zieht auch mal nachhaltig im Rücken.
 
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M.i.a.u.: 0x1
downgraden - ist vielleicht auch etwas für den ‚Du merkst dass Du alt wirst‘-thread - z.B. mit der Erkenntnis, dass ‚Besitz belastet‘ - auch im wahren Sinne: das dauernde Rumschleppen von Zeug und das sich Verbiegen um darum-herum-zu-kommen weil keine Verkehrsfläche mehr vorhanden ist fällt mir mit zunehmdem Alter schwer und zieht auch mal nachhaltig im Rücken.
Wenn man älter wird stellt man auch irgendwann fest, das es eben nicht das immer wieder frisch angehäufte Equipment ist, das einen musikalisch weiterbringt, sondern das intensivere Beschäftigen mit dem was man hat.
Oft läßt man sich von einem Video auf YT zum Kauf anstecken, meint das man die Kiste unbedingt braucht und wenn sie dann im Studio steht, kommt alsbald die große Enttäuschung. Das Ding landet in der Ecke und der nächste Kauf steht an.
Dann steigt der Frust weiter an, das die Musik damit nicht besser geworden ist und man belohnt sich mit dem nächsten Kauf, immer in der Hoffnung: "aber damit klappts dann bestimmt". Ein Rad ohne Ende ...
 
Das Ding landet in der Ecke und der nächste Kauf steht an.
sowas kenne ich nicht. Bevor ich etwas aus Enttäuschung in die Ecke stelle, wirds verkauft.

Umgekehrt kommt es öfters vor, dass mich ein Youtube-Video dazu inspiriert, mich wieder intensiver mit eigenen Geräten zu beschäftigen. Man muss sich ja nicht nur die Vids von Synths ansehen, die man noch nicht hat. ;-)
 
Wobei bei JMJ ein halbes Jahr etwas anderes an Intensität bedeutet, als bei einem Mitglied der arbeitenden Bevölkerung, für das der Synthesizer ein Hobby ist.
Ja, das ist ein sehr wichtiger Punkt.
Wenn man über viele Jahre hinweg tagtäglich im Studio an seinen Synthies herumwurstelt, dann kennt man die Maschinchen besser, als Jemand der nur alle 14 Tage mal 2 Stündchen davor sitzen kann.
 
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M.i.a.u.: CBS
Ach herrjeh, ich habe jetzt den Thread mal durchgearbeitet: viele vernünftige Sachen wurden gesagt und einige die ich unter unnötigem Bashing einordnen würde. Ist ja aber auch nur meine Perspektive und gut ist erstmal. Ich für meinen Teil hatte halt immer mehr connection zu Musikinstrumenten als zu Menschen (ja, die Behinderung wurde erst sehr spät erkannt, die Eltern haben in den 70ern Fehler gemacht, niemand wußte es besser). Urlaub? Wo? Warum? Wie denn? Und mit wem? Neue Küche? Ist halt so, war schon immer so, und der Herr Dokter ändert da auch nichts dran. Da muß man ja nicht unbedingt auf Angriff gehen: So Keyboard-Warrior-Gedöns finde ich bißchen schade. Naja, Peace.
 
was ich 5 Jahre lang nicht benutzt habe fliegt raus.
5 Jahre sind aber schon eine ziemlich lange Haltezeit... ich habe zwar nur einen lächerlichen Bruchteil Deines Equipments, wenn aber ein Teil innerhalb von 12 Monaten nicht mindestens einmal aktiv eingesetzt wird, dann kommt das zumindest gedanklich auf meine "Kann weg" Liste. Meistens dauert es dann auch nicht lange und es wird verkauft oder verschenkt. Ich häng' nicht dran und das letzte Hemd hat ohnehin keine Taschen... :lollo:
 
5 Jahre sind aber schon eine ziemlich lange Haltezeit... ich habe zwar nur einen lächerlichen Bruchteil Deines Equipments, wenn aber ein Teil innerhalb von 12 Monaten nicht mindestens einmal aktiv eingesetzt wird, dann kommt das zumindest gedanklich auf meine "Kann weg" Liste. Meistens dauert es dann auch nicht lange und es wird verkauft oder verschenkt. Ich häng' nicht dran und das letzte Hemd hat ohnehin keine Taschen... :lollo:
Ich habe viele Synthies, deren Wiederbeschaffung oft sehr schwierig ist, da lasse ich mir etwas mehr Zeit. Mal eben einen EMS oder PPG besorgen ist nicht so easy.
 
Ganz von unten mal eine entspannte Einlage:

1) Wenn du dein Gear auf das ausdünnst, was du wirklich für den Ausdruck und deine Musik brauchst ist das sehr diszipliniert.
2) Wenn du 1-3 Dinger mehr hast und sowohl Platz als auch Geld das erlauben, spricht auch nichts dagegen dass zu tun. Bis auf ein paar Beurteilende von außen ist das wichtigste dein Gewissen und noch mehr deine eigene Expertise und deine Shootouts für Gear
3) Wenn du dann ggf. mit etwas mehr Beschäftigung idealerweise beim Musik-herstellen aller deiner Stile merkst, dass die Sachen sinnvoll sind, lässt es so - wenn sowas was fehlt holst du das und wenn einiges meist rumsteht - dann hast du was zu verkaufen. Ob es 1/2, 1 Jahr oder 3 Jahre sind ist nicht sooo wichtig, schon weil Verkauf/Kauf zumindest mir 0 Spaß bereiten, wird man das gg. auch etwas verschieben. Ich mache das auch, weil ich Verkaufen ziemlich und Kaufen noch ausreichend unangenehm finde.
4) Hast du wirklich sowas wie Bernie beschreibt - so Lieblinge - Herrjott - behalte die 1-2 Emotionalien - das ist wirklich keine Schande.
Und wenn du ggf. bemerkst, dass du doch keinen EMS oder Moog One für deine Musik benötigst, weil du das musikalisch eh schon mit dem Rest schaffst, dann lass das Herz entscheiden. Nicht nur den Verstand. Und den mittelfristigen finanziellen Stand.

Selbst ich halte mir ein paar Sachen, die ich eigentlich für meinen Sound nicht "brauche". (bin weder Maximalist noch Minimalist).

Ich könnte noch sagen, dass für die Musik die du primär machst vermutlich sehr bald wissen wirst, ob du dafür den Jupiter 8, ARP2600 Original oder einen EMS brauchst - oder es nicht irgendein Clane tut (wenns finanziell ist) - wenn es musikalisch wirklich nur damit geht - dann sei es so.

Habe mir auch einen sehr seltenen Synth erhalten, obwohl ich auch mal keine Kohle oder wenig hatte - kann auch wieder passieren. Nicht mal wegen der Wiederbeschaffung, ich mochte den und bin ehrlich - er spielt in meiner Musik eigentlich nicht mal die zweite "Geige" - es ist schön, dass er da ist. Ich will es so. Fertig, so wie ich ein Band-Shirt nicht verkaufen wollte als einer mir dafür was geben wollte. Einfach so.

Vielleicht nicht weise - aber noch ein paar Worte ohne Anspruch auf irgendwas.
 
Entscheidungshilfe;
unseren Freunden ist der Hof abgebrannt, während sie nur 1,5 Std. Einkaufen waren, über 2,5 Mio Euro Schaden.
Stallungen, Werkstätten, Kunden-Möbel, aber auch PCs, Fotos, Unterlagen, usw, alles futsch für immer.

Wäre ich in deren Situation, würde ich mir nur noch die mir wichtigsten zwei bis max. drei Synth. erneut wieder zulegen.
Oder,
während man älter wird, ist es vielleicht sowieso sinnvoll, downzugraden. Bin schon seit Jahren dabei, und mein Bestreben ist es,
nach meinem Ableben meinen Angehörigen nicht 30 Synth u.w. zu hinterlassen.
 
Wieso? Er fühlt doch mit nach seinen Maßstäben?

Alles zu verlieren und dabei abgesichert zu sein kann sehr befreiend sein
 
Keine Ahnung, wie du derart leichtfertig so etwas schreiben kannst: kein Mitgefühl!

…nein, das stimmt nicht, das ist von Dir (warum auch immer) so interpretiert…

…ich kommentiere weder noch beziehe ich mich auf die Situation der Freunde, sondern darauf wie ich im Moment eine solche Situation für mich und in Bezug auf den thread-Titel annehmen würde…
 
Und ob das so befreiend ist, wenn dir Hab und Gut abfackelt?

…möglicherweise ja…

…und ich habe den post von @Sebastian R. so verstanden, dass er zwei Überlegungen zur Wahl stellt: Synths wieder kaufen (scheint also eine Versicherung oder sowas zu geben) oder dem gefühlten Alter entsprechend downzugraden…
 
Entscheidungshilfe;
unseren Freunden ist der Hof abgebrannt, während sie nur 1,5 Std. Einkaufen waren, über 2,5 Mio Euro Schaden.
Stallungen, Werkstätten, Kunden-Möbel, aber auch PCs, Fotos, Unterlagen, usw, alles futsch für immer.

Wäre ich in deren Situation, würde ich mir nur noch die mir wichtigsten zwei bis max. drei Synth. erneut wieder zulegen.
Oder,
während man älter wird, ist es vielleicht sowieso sinnvoll, downzugraden. Bin schon seit Jahren dabei, und mein Bestreben ist es,
nach meinem Ableben meinen Angehörigen nicht 30 Synth u.w. zu hinterlassen.

Ach du meine Güte! Ich weiß nicht was ich sagen soll - ich hoffe deine Freunde kommen "irgendwie zurecht". :heul:
 
Du beziehst dich auf deren Situation: "Hof abgebrannt

…nein, das tue ich nicht:


E937B292-8A73-4CAB-ACD5-271789AD5C49.jpeg

…ich führe den Gedanken von @Sebastian R. weiter, der theoretische Überlegungen im Zusammenhang mit dem thread macht, genau wie ich…

…das Thema hier ist nicht, dass schlimme Dinge passieren, sondern ob diese im Zusammenhang mit downgraden eine Bedeutung haben und wie diese dann interpretiert werden könnte…
 
Entscheidungshilfe;
unseren Freunden ist der Hof abgebrannt, während sie nur 1,5 Std. Einkaufen waren, über 2,5 Mio Euro Schaden.
Stallungen, Werkstätten, Kunden-Möbel, aber auch PCs, Fotos, Unterlagen, usw, alles futsch für immer.

Wäre ich in deren Situation, würde ich mir nur noch die mir wichtigsten zwei bis max. drei Synth. erneut wieder zulegen.
Oder,
während man älter wird, ist es vielleicht sowieso sinnvoll, downzugraden. Bin schon seit Jahren dabei, und mein Bestreben ist es,
nach meinem Ableben meinen Angehörigen nicht 30 Synth u.w. zu hinterlassen.

Das klingt schon sehr schlimm für die beiden! Wenn es der eigene Betrieb ist, wahrscheinlich weniger befreiend als „nur“ eine vollgestellte Bude.
 
Ja das ist ein Gedankenspiel, wenn auch krass (die Geschichte hat sich leider so zugetragen, sollte aber als Beispiel dienen).

Die Überlegung, wenn man durch widrige Umstände wieder bei Punkt Null beginnen würde, sich Geräte zu kaufen.

Vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei der Vorstellung, was einem persönlich wirklich wichtig an Gear ist,
ohne im Nachhinein wieder in der Ugrade-Spirale zu landen.
 


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