E- oder U-Musik?

Was für Musik machst in Deinen Augen?

  • E-Musik

    Stimmen: 5 18,5%
  • U-Musik

    Stimmen: 9 33,3%
  • Sowohl als auch

    Stimmen: 13 48,1%

  • Umfrageteilnehmer
    27
recht viele Vermutungen, oder ?
So wird ja auch ein bestimmtes Musik- und Kompositionshandwerk erhalten
Aus einer bestimmten Richtung vermute ich mal. :mrgreen:
Und wer es nicht so mit diesem bestimmten Musik- und Kompositionshandwerk hat, der fällt hinten runter. Musik sollte eigentlich garnicht subventioniert werden. Wer nicht bereit ist für sein musikalisches Sendungsbewußtsein auch mal zu hungern, der hat auch nichts zu sagen. Ist nicht von mir der Satz, aber ich finde ihn nach wie vor richtig.
 
Neo schrieb:
Ich kenne eine Menge Musiker, also studierte Musiker und keiner von denen hat jemals Subventionen bekommen. War wohl nicht avangardistisch schräg genug.

Es bekommt auch kein Avangarde-Komponist Subventionen. Diese Vorstellung ist völlig abwegig.

Subventioniert werden Spielstätten und Ensembles - Theater, Opern usw.
Das hat aber nichts damit zu tun, wieviel Avantgarde die spielen.

Ich habe auch den Eindruck, dass jemand wie Neo einfach überhaupt keine Ahnung hat von der Praxis.
 
Neo schrieb:
recht viele Vermutungen
Ich bin eben so ehrlich, es zu schreiben, wenn ich über keine gesicherten Fakten verfüge. Bin mir trotz dieser Unwägbarkeiten sicher, dass die Förderung von E-Musik auch positiv auf die U-Musik wirkt.

Neo schrieb:
Wer nicht bereit ist für sein musikalisches Sendungsbewußtsein auch mal zu hungern, der hat auch nichts zu sagen. Ist nicht von mir der Satz, aber ich finde ihn nach wie vor richtig.
Du verstehst wirklich nicht, dass dieses Zitat hier völlig stumpf ist?

Abgesehen davon, dass ich vor missionarischem Eifer (Sendungsbewußtsein) keinen Respekt habe, sind Sendungsbewusstsein und Handwerk völlig verschiedene Dinge.

Es gibt doch in E- wie U-Musik Menschen, die konsequenter ihre musikalischen Ideen als ihren kommerziellen Vorteil verfolgen. Markus kennt ja scheinbar entsprechende Komponisten.
 
Markus Berzborn schrieb:
Ilanode schrieb:
Markus kennt ja scheinbar entsprechende Komponisten.

Jede Menge. Und keiner von denen verdient in irgendeiner Weise rein mit der Musik großartiges Geld.
Das kann ich bestätigen. Im Bereich der sogenannten "E-Musik" leben fast alle in irgendeiner Form von Unterricht - vom einfachen Instrumentalunterricht bis hin zur Professur an einer Musikhochschule. Eine goldene Nase verdient sich mit Komponieren niemand und mit Aufführungen nur ganz wenige. Im Bereich der klassischen "Guitarre" zum Beispiel gibt es weltweit vielleicht 10 Interpreten, die von ihren Konzerten leben können. Der Rest gibt nebenbei Unterricht.
 
Im Bereich der sogenannten "E-Musik" leben fast alle in irgendeiner Form von Unterricht - vom einfachen Instrumentalunterricht bis hin zur Professur an einer Musikhochschule. Eine goldene Nase verdient sich mit Komponieren niemand und mit Aufführungen nur ganz wenige.
Dann gibts ja noch Hoffnung. :mrgreen:
Ich finde die Aufteilung einfach idiotisch, entweder es gefällt einem, oder nicht. Kein normaler Mensch würde Musik danach hören, ob es U oder E Musik ist. Und gerade im Jazz und Jazzrock bzw. experimentellen Jazzrock vermischt sich das Ganze sowieso zu einem Brei.

Und mal etwas zum handwerklichen: Es gibt technisch hervorragende Musiker, die ihr Instrument in und auswendig beherrschen, wo aber wirklich garnichts rüberkommt. Und dann gibt es Leute die ihr Instrument mittelmäßig beherrschen, aber in ihren Kompositionen so viel "Seele" legen das einem die Knie weich werden. Die spielen vielleicht nur ein paar Töne, aber es sind die "Richtigen". Nach heutigen Standards wäre zB. Jimi Hendrix vom technischen Standpunkt aus, gerade mal guter Durchschnitt. Das gilt auch für einen John Bonham und verschiedene andere Musiker aus der Vergangenheit. Aber wie und was sie gespielt haben, hebt sie über die Malmsteens und Vai`s weit hinaus.
 
Ich könnte mir vorstellen, dass die ganz großen Namen in der Neuen Musik von ihrem Schaffen leben können, so Leute wie Wolfgang Rihm z.B.
Aber schon ab der Bekanntheitsstufe darunter wird es wohl kaum gehen.
Die meisten sind ja irgendwo Professor oder haben einen Lehrauftrag.
Oder Pierre Boulez - der ist mit Sicherheit recht wohlhabend. Aber das dürfte in erster Linie auf seine Dirigiertätigkeit zurückzuführen sein, nicht auf seine Kompositionen.
Dadurch, dass er das alles noch nebenbei gemacht hat, hat er dann allerdings auch im Vergleich zu anderen Komponisten rein quantitativ nicht so viele Werke fertiggestellt.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, dass die ganz großen Namen in der Neuen Musik von ihrem Schaffen leben können, so Leute wie Wolfgang Rihm z.B.
Aber schon ab der Bekanntheitsstufe darunter wird es wohl kaum gehen.
Die meisten sind ja irgendwo Professor oder haben einen Lehrauftrag.
Oder Pierre Boulez - der ist mit Sicherheit recht wohlhabend. Aber das dürfte in erster Linie auf seine Dirigiertätigkeit zurückzuführen sein, nicht auf seine Kompositionen.
Dadurch, dass er das alles noch nebenbei gemacht hat, hat er dann allerdings auch im Vergleich zu anderen Komponisten rein quantitativ nicht so viele Werke fertiggestellt.

Gruß,
Markus
Allerdings war das auch nie anders. Bach musste darum kämpfen, an der Thomasschule außer Musikunterricht nicht auch noch Lateinstunden geben zu müssen. Haydn war bei einem Fürsten angestellt. Beethoven verdiente sein Geld zunächst als Pianist, bis er dann zu taub zum Spielen war und hart darum kämpfen musste, bezahlt zu werden, wenn jemand seine Noten druckte. Gustav Holst war Lehrer an einer Mädchenschule usw. Und das sind alles große Namen. Auch in der damaligen Zeit gab es natürlich mittelmäßig bekannte Musiker.
 
Gustav Mahler hat in den Sommerferien komponiert. Und Bruckner hat ebenfalls lange darum gekämpft, zum Komponieren freigestellt zu werden. Beide waren aber zumindest in musikalischen Berufen (Dirigent und Hochschul-Lehrer, bzw. Organist) tätig.
Andreas
 
Ich finde die feinst ausgetüftelten Werke von Beethoven besonders unterhaltend!

Wobei Fredl Fesl ein sehr ernstzunehmender Musiker ist.
 


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