Epigonentum in der "Elektronischen Musik" bes. Techno /House

Yo, so Massive Attack 1991. Oder Depeche Mode 1993. Oder Portishead 1994. Oder Kruder & Dorfmeister 1997. Oder sonst alles aus 90er House, Trip Hop, Drum and Bass, Acid Jazz etc. Ich weis nicht wie alt du bist und ich hab auch so bisschen das Gefühl ich bin hier die Motzkuh, aber das ist doch jetzt nicht neu.
Ich fing 1999 an. Wie das andere gemacht haben wusst ich nicht. Hatte selber keine Kontakte und solche Informations Quellen wie heute gab es da auch noch nicht. Ging auch nicht um Neu oder so sondern nur darum das mit Drumloops auch was geht.
 
Ja, nur für einen selbst. Ob die Bassdrum, oder die anderen Einzelsounds, Samples sind ist mir egal. Wenn ich aber einen Loop verwende, den ich selbst nicht hinbekommen würde, dann ist das was?
Die meisten Drumloop Samples stamen doch von Drummaschienen. Kann mir nicht vorstellen das die Sample geber großartig intensiv am Rechner gebaut oder gebastelt haben. Von daher.
 
Aber heute, wo jede DAW 1000e von Presets, alle möglichen FX und 1000e Loops zur Verfügung stellen und Informationen so schnell übers Internet

ich verstehe es sowieso nicht. wozu um gottes willen gibt es "sample packs" für live und cubase. die möglichkeiten, selbst etwas zu erstellen werden doch auch immer besser. woher also kommt diese schwemme an bausätzen?

gerne erinnere ich mich noch an das xphraze plug-in oder an plex - eigentlich toll gemacht ... bis ich dann gesehen habe, dass man kein eigenes material verwenden kann. das gleiche gilt für die erste(n) generation(en) von elastik ... geradezu absurd.

nexus kommt jetzt mit 124 content discs, alles zusammen für "nur" 4400 euro, von "minimal" bis "oriental" alles dabei ... braucht eh kein mensch.

oder doch? und wozu? etwa um techno house oder iranische musik ... nachzuäffen? die ja tatsächlich selbst niemals mit softsamplern und fertigen libraries gemacht wurden? :)
 
..und ich hab auch so bisschen das Gefühl ich bin hier die Motzkuh, aber..,

Ich muss mich auch mal irgendwie ein wenig zurücknehmen, aber, von unterschiedlichen Meinungen lebt das Forum ja auch und wenn alle schon von vornherein die gleiche Sicht hätten, wäre das doch ein wenig langweilig.
 
Heute ist alles schlecht, früher war alles besser.

Damals meckerten Gitarristen über Synthesizer, dann die Keyboard-Spieler über die Sequencer-Fummler, dann die Synthesizer-Musiker über die Sample-Generation, dann die Hardware-Generation über die Software-Generation und jetzt wird gemotzt über die einfache und unendliche Verfügbarkeit von Sounds, Samples, Presets und Loops und zusammengeklicke Musik. Und in ein paar Jahren motzt man über von Algorithmen hergestellte Musik.

Achja, fast noch vergessen, jüngere Generationen motzen jetzt auch gerne über ältere Generationen und deren zu teures Gear im Vgl. zur gemachten Musik.


Schlussendlich ist das alles egal, man kann auch heute gute Musik machen und Leute finden, die es zu schätzen wissen.
 
Naja es ist ja kein motzen. Eher einiges nicht so gut finden. Aber okay dann find ich das ebend super. Dann kauf ich mir Morgen ebend eine Cunstruktions Sample CD von Lary Heard klick das Schnell zu Hause zusammen und dann erzähl ich der Welt die mich dann Bewundert das ich wie Lary Klinge das ich Musik gemacht habe. Ist doch Super. :chill:
 
Ich weiss auch nicht, mir hat die Verfügbarkeit dieser Millionen von Samples und diese Tonnen von Presets einfach das Gefühl genommen, dass irgendwas was ich so ich mach noch irgendne Bedeutung hat.
Hat mich nicht davon abgehalten auch selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Man muss sowas ja nicht selbst verwenden, bzw. nutzen. Wenns das dann in irgendwelchen Libs schon gibt, dann ist das eben so. Einer meinte mal zu etwas das klingt wie aus Plug-In/Lib. XY, kannte ich nicht und verwende ich nicht. Das es da zu irgendwelchen klanglichen Überschneidungen kommt ist doch auch klar, denn ich verwende kein Hexenwerk, sondern Tools die irgendwer irgendwann ein mal programmiert hat (die Auswahl heute ist ja groß und da kann sich jeder rauspicken wonach ihm der Kopf steht, muss man sich halt selber durchwühlen). Ich höre mir heute z.B. gerne Demos von Sounddesignern an um zu gucken/hören was die so machen, weil ich das - für mich-, meist interessanter finde als Musikstücke.

Es macht mir Spass, keine Frage. Oft kommen so Momente, ahhh, so funktioniert das, so haben die das gemacht etc. Aber das hat in etwa soviel Gehalt wie musizieren an einem herkömmlichen Instrument. Macht megaspass. Aber Bedeutung hats wie gesagt nur für mich.
Aber das ist es doch was zählt, dass das was man macht einem selbst zusagt, oder machst du das für andere? Wenn ich nächstes Jahr etwas mit anderen zusammen mache, so der Plan, dann werde ich mich anpassen müssen, aber wenn ich nur alleine etwas für mich mache, dann brauche ich das doch nicht. Und wenn das was man macht nur für einen selbst Bedeutung hat, ein paar anderen gefällt das ja meist trotzdem noch, dann ist das doch in Ordnung.
 
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Aber das ist es doch was zählt, dass das was man macht einem selbst zusagt, …
Ja, das ist das hehre Ziel: Meine Musik muss mir zusagen – aber…

…oder machst du das für andere?
…es wäre gelogen, würde ich behaupten, bei den Vorbereitungen für einen Auftritt nicht doch ab und an – und sei es unwillkürlich! – darüber nachzudenken, wie diese oder jene musikalische Idee dann beim möglichen Publikum ankommen könnte. Und diese Überlegung (z.B. "ach, das war gut, das hätte vielleicht auch anderen gefallen") werde ich einfach nicht los, selbst wenn ich mir vornehme, einmal etwas vollkommen "nur für mich machen" zu wollen, sprich ohne Aussicht, es anderen zu Gehör zu bringen: Solche Gedanken der Art "wie wirkt das auf andere?") ploppen einfach immer wieder in meinem Hirn auf.

Wenn ich kurz die Hosen etwas herunterlassen darf:

Mittlerweile glaube ich zu wissen, warum das bei mir so ist: Für mich ist Musik nun einmal eine Form von Kommunikation über etwas, was ich anders nicht vermitteln kann, und ich möchte nun einmal keine Selbstgespräche führen, dazu liegt mir das, was ich "sage", zu sehr am Herzen.

So zu denken, bringt aber eine Angst ins Spiel, nämlich die vor sozialer Zurückweisung: Ich offenbare (ein großes Wort, aber für mich passt es hier) einen Teil von mir selbst und jemand anders sagt "würg" dazu. Wobei: Das ginge ja noch. Viel schlimmer wäre es, man würde gar nichts dazu sagen.

Dieses Bedürfnis nach Sichtbarwerdung des eigenen So-und-nicht-anders-sein gehört wohl zum Menschsein dazu, anders kann ich mir den Erfolg sozialer Netzwerke mit ihrer milliardenfachen Sichtbarmachung dieses Bedürfnisses nach Aufmerksamkeit nicht erklären.

Und man schaue sich nur einmal die Werbung großer Musikalienhändler an: Man sieht zum Großteil Menschen, die auf die verschiedensten Arten Musik machen, aber stets von irgendeinem Publikum Musik machen. Als ich Mitte der 80er anfing, in örtlichen Bands zu spielen, war das eine soziale Offenbarung: Ich war auf einmal Musiker, fühlte mich einer Gruppe zugehörig (natürlich gab es eine "Rockmusik-Initiative e.V."!) – und wurde beklatscht! In potentiell beziehungsanbahnenden Gesprächen mit dem anderen Geschlecht konnte bei der Frage nach dem Hobby die Trumpfkarte "spiele in 'ner Band" gezogen werden, statt mit "ich bin verrückt nach Synthesizern" Schiffbruch zu erleiden.

Kurz: Die Musikinstrumentenwerbung lockt letztlich mit sozialer Anerkennung.

Und wohl deshalb ist das "technisch beförderte Epigonentum" (also die Vielzahl günstiger Gerätschaften, die es jedem erlauben, Musik zu erzeugen, die so klingt wie derzeit erfolgreiche Tanzmusik) so erfolgreich: Sie versprechen soziale Anerkennung auf Tastendruck.

Dagegen ist ja erstmal nichts einzuwenden, denn:
Selbstwertgefühl erhöhen ist überhaupt nix böses. Machen wir alle ständig. Man darf und sollte nur zugeben, dass man es tut.

Aber wie @Nick Name schon schrieb:
Alleinschon, das das viel weniger arbeit ist und das wichtigste: Es ist schon etabliert und somit angstfrei!!!
Bewältigung von "Schwellen-Angst" spielt bei "schöpfung" eine grosse rolle!

Boah, super - du klingst ja wie "XY" - Einziger kritikpunkt: Du klingst nicht wie du selbst...

Zusammengefasst läuft es für mich hierauf hinaus:
Offenbart man über die eigene Musik einen Teil von sich und will wissen, wie andere darauf reagieren –
oder will man einfach nur Anerkennung einheimsen –
oder macht man nur für sich Musik, die man daher auch nicht öffentlich macht?
 
Am besten ist es, wenn Du authentisch bist...was wiederum Zuhörer kosten kann.
Ein Spagat, vor allem, wenn man nicht gerade "angesagte Musik" macht.

"Offenbart man über die eigene Musik einen Teil von sich und will wissen, wie andere darauf reagieren – "
JA
"oder will man einfach nur Anerkennung einheimsen –"
Wenns geht schon.
"oder macht man nur für sich Musik, die man daher auch nicht öffentlich macht?"
Muß man alles öffentlich machen?
Dürfte bei unsereiner eine Egogeschichte sein.
 
@serge

Ich habe das früher mal, ganz kurz, in einer Band als Gitarrist/Keyboarder probiert, aber ich konnte mich da nicht einfügen. Das müsste so die Zeit gewesen sein - ich weiß es nicht mehr genau-, bevor ich mit Atari und Amiga und einer Handvoll Synthesizern rumgemacht habe, auch mit anderen zusammen. Irgendwann später dann, hat sich für mich aber herausgestellt, das ich lieber alles alleine mache. Ob ich das nächstes Jahr dann hinbekomme, mit anderen, Musik zu machen, das werde ich dann ja sehen - so ein bisschen freue ich mich aber auch schon darauf, auch weil es eine Veränderung ist, aber ob das klappt kann ich noch nicht sagen.

Ach so und Musik die man so gemacht hat, haben wir uns schon damals immer gegenseitig vorgespielt. Ich sehe dazu auch keinen Unterschied, wenn ich etwas davon hier im Forum poste, oder auf Soundcloud hochlade und das gefällt dann vielleicht manchen und manchen wieder nicht - das war früher auch nicht anders. Wenn ich auftreten würde, was ich ja nicht tue, dann würde ich mir wohl Gedanken darum machen wie etwas ankommt, aber da ich das ja nicht tue, mache ich mir darüber auch keine Gedanken - vielleicht sollte ich das, ich lasse mir das mal durch den Kopf gehen.
 
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... So zu denken, bringt aber eine Angst ins Spiel, nämlich die vor sozialer Zurückweisung: Ich offenbare (ein großes Wort, aber für mich passt es hier) einen Teil von mir selbst und jemand anders sagt "würg" dazu. Wobei: Das ginge ja noch. Viel schlimmer wäre es, man würde gar nichts dazu sagen.

Ich habe mir gerade mal den Bereich Tracks nach "Anzahl der Antworten" sortiert anzeigen lassen und da sind mehrere Seiten, am Schluss, wo Leute 0 Kommentare haben zu ihren Sachen/Beiträgen. Vielleicht wäre das nicht so, wenn es nicht so ein Überangebot, im Netz, von allem Möglichen gäbe. Ich habe mir früher noch Gedanken gemacht, wenn da in dem Bereich zu etwas gar nichts gesagt wurde und dann zumindest mal reingehört und wenn mir das nicht gefallen hat, dann habe ich eben auch nichts dazu gesagt. Das ist dann eben schlicht so und damit sollte man klar kommen, bzw. damit rechnen, wenn man hier etwas reinstellt.

Jemand, ich glaube das ist auch nur einer, postet seine Sachen nur noch (wenn ich nichts übersehen habe) im Artist Bereich und in dem Bereich wird ja nicht kommentiert - wenn man das will geht das aber man muss das dann hinschreiben. Der will also anscheinend gar keine Kommentare zu dem was er macht, oder er kriegt die dann per PN - ich weiß es nicht. Gibt es also auch.
 
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Ich habe mir gerade mal den Bereich Tracks nach "Anzahl der Antworten" sortiert anzeigen lassen und da sind mehrere Seiten, am Schluss, wo Leute 0 Kommentare haben zu ihren Sachen/Beiträgen. Vielleicht wäre das nicht so, wenn es nicht so ein Überangebot, im Netz, von allem Möglichen gäbe. Ich habe mir früher noch Gedanken gemacht, wenn da in dem Bereich zu etwas gar nichts gesagt wurde und dann zumindest mal reingehört und wenn mir das nicht gefallen hat, dann habe ich eben auch nichts dazu gesagt. Das ist dann eben schlicht so und damit sollte man klar kommen, bzw. damit rechnen, wenn man hier etwas reinstellt.
Das hat einerseits mit der allgemeinen Übersättigung an Musik zu tun und ja, das kommt durch den einfachen Zugang und allem hier besprochenen, andererseits hat das auch damit zu tun, dass die Geschmäcker hier im Forum breit gefächert sind.
 
@Sunnwave

Ich war noch am schreiben, da ist zum Schluss noch etwas dazugekommen - sorry.
 
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im Artist Bereich und in dem Bereich wird ja nicht kommentiert - wenn man das will geht das aber man muss das dann hinschreiben. Der will also anscheinend gar keine Kommentare zu dem was er macht
Hmm dazu solltest du den
@Moogulator fragen, wieso er es für gut empfunden hat einen unkommentierten Artist Bereich einzuführen. Mir würden zwar auch hunderte Gründe einfallen wieso das eine gute Sache ist, aber das ist hier völlig OT.
 
Ist doch ganz einfach. In you Tracks stellt man seine Sachen rein weil man drüber Plaudern oder Diskutieren will. Sei es aus Spaß oder weil man andere Meinungen hören will. Waht ever.. Und in Track in Arbeit macht man es weil man Ratschläge und Verbesserungs Vorschläge will. Na und im Artist Bereich macht man es weil man seine Sachen ohne dies alles nur vorstellen will. Sich selbst nur so als Person. Ist aber eigentlich auch ein anderes Thema.
 
..... Gedanken der Art "wie wirkt das auf andere?") ploppen einfach immer wieder in meinem Hirn auf.
........
Aber wie @Nick Name schon schrieb:
Zusammengefasst läuft es für mich hierauf hinaus:
Offenbart man über die eigene Musik einen Teil von sich und will wissen, wie andere darauf reagieren –
oder will man einfach nur Anerkennung einheimsen –
oder macht man nur für sich Musik, die man daher auch nicht öffentlich macht?

ein synth kollege von mir sagt, wie soll ich eine fanbase aufbauen, wenn ich querbeet durch alle musikstile surfe?
da hat er nicht unrecht. er hat sich auf eine richtung festgelegt, macht nur das eine, und erreicht über soundcloud so 2000-6000 zuhörer.
bei mir sind es 50-100, wenn man das als maßstab ansetzen möchte.

allerdings, wenn mich nicht festlegen mag, und mir das spaß macht, ist das doch okay, oder?
allerdings erfolg wird man auf diese weise nicht haben.
 
das, was überall läuft, ist der tote teil von techno.

Und wenn es, als Beispiel, nur noch 1 gibt der in eine bestimmte Richtung etwas macht, dann kann man doch nicht von tot reden - genau genommen. Vielleicht habe ich dich aber auch falsch verstanden. Ab wann ist für dich denn etwas tot? Wenns Epigonen gibt?
 
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@haebbmaster

Hmm.. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hieße das ja auch, weil ich mal davon ausgehe, dass die Musiker von zum Beispiel Pink Floyd gut verdient haben, das tote Musik wäre. Finde ich auch heute noch gut, vielleicht nicht alles, aber höre ich mir immer mal wieder etwas von an.
 
Vielleicht war nicht Volltot gemeint, sondern bisserl tot?
Also Musik, die bereits etwas müffelt.
 

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