Erkläre es mir, als wäre ich 5: Was ist so toll an Modular?

Lieber Fünfjähriger:
Es ist ganz toll Dinge durch Ausprobieren zu lernen. Natürlich haben schon ganz viele Leute ein Zelt gebaut und man kann auch ganz tolle Zelte kaufen. Aber es geht nichts darüber im Wald (bei Schneidersladen) Stöcke zu suchen, aneinanderzulehnen bis sie halten, und dann eine Tischdecke drüber zu werfen. Die Erwachsenen können Dir was vom Wohnwagen oder von Tatonka-Zelten erzählen wie sie wollen. Dein Zelt aus dem Wald ist für dich das schönste der Welt. Gut so!
 
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Du kannst dir mit dem Modularkram einen individuellen Synth konfigurieren, den es so noch nicht gibt. Du willst nen FM-Oszillator mit nem Ladder-Filter und nem MS20-Filter? Voilà!

Oder: Hmmm, mein Rev2 hat nur einen Filter (Anm. d. Redaktion: abgesehen von dem Hipass im FX Slot :) ), in meinem Eurorack schalte ich einen Lopass und Hipass in Serie und die setze ich einfach mal hinter das Reverb am Ende. Warum? Weil ich es kann! :)
 
Früher hatte Modular für mich zwei Vorteile:
- Es war supereinfach, ich musste mir nix merken, stand ja alles drauf, und Verbindungen musste ich nicht erst in Menüs suchen, sondern konnte sie einfach stecken.
- Umfassende freie Steuerbarkeit per Analogsequencer

In Zeiten digitaler Module, Mehrfachbelegungen und Hidden Functions finde ich die Bedienung teilweise sehr kompliziert, in Eurorack ergonomisch fragwürdig, und seitdem ich den Schrittmacher habe, brauche ich eigentlich auch keine Analogsequencer mehr.
An die Kosten will ich lieber gar nicht denken. :lol:

Also lieber Fünfjähriger: Lass bloß die Finger davon! :mrgreen:
 
Ein Video sagt mehr als tausend Worte :sad:LoL)



and many,many more........

ach , hab ich ja glatt übersehen . Kann der 5-jährige schon englisch ??
 
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Vorteil: Man kann nichts speichern und neu laden. Die erzeugten Klänge ändern sich ständig.

Das ist für mich ein grosser Segen. Ich hatte vor ca. 15 Jahren mal einen MS2000B, einen Virus und eine Jomox und Cubas. Und ich habe keinen Track jemals wirklich fertig gestellt. Noch hier was ändern, das ist noch nicht so perfekt wie ich es gerne hätte....

Fazit. Ich habe das Interesse verloren und den ganzen Kram verkauft.

Vor ca. 1.5 Jahren bin ich dann in Eurorack eingestiegen. Keine Presets, kein speichern, kein Computer (!!)
Meine Tracks nehme ich direkt in 1 Take auf den 4ms WAV Recorder auf.
 
Ich speichere teilweise nicht mal meine DX7-Sounds ab... Bin aber auch kein Perfektionist.
 
Modularsysteme sind schweineteuer, also müssen sie gut sein, weil wir wissen ja alle, was teuer ist, ist auch gut..... Also klingt ein Sägezahn-Furz aus dem 15.000,-€ Modular auch gleich viel hochwertiger als ein vergleichbarer Sound aus der Behringer Tischhupe...
Außerdem sind Modularsysteme schnell so komplex, dass sie wunderbar dafür geeignet sind, die User vom eigentlichen Ziel (Musik zu machen) abzulenken, was natürlich sehr willkommen ist und oft auch gewünscht...
Aber wenn man diese Einstiegshürde überwunden hat (schaffe geschätzt die hälfte der Anwender....), dann wird man mit einem unheimlich flexiblem Soundtüftellabor belohnt und kann die schönsten Sägezahn-Fürze basteln... :lol:

Ich verfluche oft den Tag, als ich mit Modular angefangen habe, weil mir die Stöpselei oft total auf den Sack geht, gerade für einfache Sounds, die man mal schnell braucht. Daher habe ich mittlerweile wieder 2 "richtige" Synthesizer mit denen man direkt losklimpern kann....
Leider ist Eurorack alles andere als wertstabil, würde ich den Kram verkaufen, müsste ich mit herben finanziellen Verlusten leben, also behalte ich das ganze Zeug. Mein System ist so groß, das ich nichts neues mehr brauche, kommt auch nichts neues raus, was mich ansatzweise interessiert, gibt ja am Markt im Grunde schon alles mehrfach.
Bin quasi trockener Eurocrack Süchtiger, passt also :lol:
 
es gibt auch Leute die gehen in den Wald und schauen Vögel an.
Einfach so - nur schauen. Das soll erfüllend sein.

Obwohl es das alles im Buch, auf Video oder im Fernsehen gibt.
 

Erkläre es mir, als wäre ich 5: Was ist so toll an Modular?​


Also, mein Kleiner, Du kannst da prima Deine schmutzigen Finger dran abwischen.
Du kannst Deine Bonbons und schmutzige Essensreste in die Buchsen reinkleistern
und beim Aushärten zuschauen. Macht Spaaaß!
Du kannst Haustiere einziehen lassen, z. B. Bienen und so - was glaubst Du wozu
die Buchsen da sind? Insektenhotel im Luxusstil!
An den lästigen Kabeln kannst Du Deine vollgerotzten Taschentücher zum Trocknen
aufhängen und danach wieder verwenden. Sind so richtig schön knusprig dann.

Und wenn Du volljährig bist, erzähle ich Dir noch ganz andere Dinge, die man damit
machen kann.
 
Modularsysteme erinnern mich zu sehr an Arbeit. Ich bin Sysadmin, und das Geraffel mit den Kabeln habe ich unter der Woche bei den Patchfeldern in den Serverräumen schon satt.

Lustig bei mir genau das Gegenteil: ich bin in der Software-Entwicklung. Daher reduziere ich das Starren auf Bildschirme (DAW, Plugins) in meiner Freizeit gerne auf ein Minimum.
 
Ein Modularsystem ist wie ein Legobaukasten. Wenn du die richtigen Bausteine zusammen hast, kannst Du alles damit bauen, was Dein Herz begehrt, und genau so, wie Du es Dir vorstellst. Allerdings sind die Bausteine recht teuer. Das ist der Nachteil.
 
Ein Modularsystem ist wie ein Legobaukasten. Wenn du die richtigen Bausteine zusammen hast, kannst Du alles damit bauen, was Dein Herz begehrt, und genau so, wie Du es Dir vorstellst. Allerdings sind die Bausteine recht teuer. Das ist der Nachteil.
Und man braucht immer neue "richtige".
 
Schau mal Martinlein:

Es gibt da so erwachsene Leute. Die wollen Töne machen. Die kaufen sich so kleine Blechkästchen mit Löchern drin. Manche bauen sich die Kästchen auch selber. Da stecken sie dann viele bunte Kabel rein. Einige von den Kästchen haben auch Knöpfchen. Die kann man drehen. Und dann haben die Leute noch so größere Kästen aus Holz. Da tun sie die kleinen Blechkästchen dann rein, so dass es aussieht wie eine Reihe von Häuschen. Manche brauchen nur drei Kästchen um Töne zu machen. Aber es gibt auch welche, die wollen immer mehr Kästchen. Dann sieht der Holzkasten nachher aus wie ein Atz-Ventz-Kalender™.

Um so Töne mit dem Kasten zu machen, muss man ganz viele von den bunten Kabeln haben und die in die Löcher in den Kästchen stecken. Manchmal kommt aber auch kein Ton. Oder nur ein fieser. Dann müssen die Leute die Kabel von dem einen Loch in ein anderes Loch stecken, bis der Ton schön ist. Zwischendurch drehen sie dann noch an den Knöpfchen. Und wenn dann ein besonders schöner Ton kommt, freuen sich diese Leute ganz dolle. Und wenn die Leute dann - weil die Mutti das will - aufräumen müssen, müssen die ganzen bunten Kabel in die Heia. Und wenn die Leute dann den letzten schönen Ton wieder hören wollen, geht das nicht.
Weil: die wissen dann nicht mehr wo sie die vielen bunten Kabel reingesteckt haben. Und das ist doof. Und die Leute ärgern sich dann ganz dolle.

Und weil der Opa sich nicht ärgern soll - sagt der Onkel Doktor - macht er das auch nicht. Und außerdem kosten die Kästchen viel zu viel Geld. Deshalb macht der Opa das alles mit einem alten Computer. Mit einer alten Software, die keiner mehr braucht. Die kennt auch keiner mehr. Die heißt FX2 und ist von Nick Jones. Damit macht der Opa auch schöne Töne.

Und die tut er dann in seinen Sampler.

So, und nun geh' schön spielen! ;-)
 
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