Gestaltung, wenn sie funktional sein soll (also einem rüberzubringenden Inhalt dienlich), erfüllt ihren Zweck ja doch meistens dann am besten, wenn sie ›still‹ im Hintergrund wirkt und sich nicht selber -- als Gestaltung -- nach vorne spielt. In diese Richtung würde ich die Site weiterentwickeln. Die Grundlagen dafür sind aber schon super: wie du die Texte präsentierst, oder auch die Rahmung durch das WP-Theme oben und unten... kann man nichts groß gegen sagen. Es sind eher ein paar (vermeintlich) kleine Dinge, die sich etwas zu sehr in den Vordergrund drängen.
warum soll er eine site wie 1997 gestalten?
Eher umgekehrt wird ein Schuh draus. Für mich hat die Site gerade *wegen* der so prominent platzierten Animationen und der ungefragt abgespielten ›Hinter‹grundmusik etwas ziemlich old-schooliges. Erinnert mich so an die frühen 2000er, als gerade Flash aufgekommen war und man das Gefühl hatte, man müsste jedermann (dessen Browser die Site überhaupt darstellen konnte...) zeigen, dass man auch auf der Höhe der Zeit ist.
Nicht falsch verstehen: für sich genommen hat v.a. die Animation was ganz ansehnliches. Aber die Summe macht's, und da find ichs dann doch zuviel des Guten, mit der Mucke, mit den Bildern...
Ich würde: die Animation in der Geschwindigkeit drastisch runterfahren, so dass es eher ein subtiles Wabern ist (ist die von dir? Kannst du die nochmal neu rendern, damit sie weiterhin flüssig bleibt?). Dann auf jeden Fall die Musik auf optional schalten. Und die Bilder, tja... wenn du sie überhaupt in der Fülle beibehalten willst: vielleicht lagerst du die in eine eigene Galerie-Unterseite aus.
Das mit der dritten Person (bei Selbstbeschreibungen) finde ich nicht so einfach. Die Ich-Form mag persönlicher sein, klar, aber es ist gerade die Distanziertheit in der dritten Person, die das Ganze etwas professioneller wirken lässt. Wenn ich mich ›vermarkten‹ will, dann selten als ganzer Mensch, sondern in einer konkreten Rolle, als Musiker, Autor, Handwerker, Wissenschaftler... und Professionalität ist eben dieses: in einer Rolle tätig sein, 9-to-5, nicht 24/7. Umgekehrt, als Rezipient denke ich immer, wenn ich sowas in der Ich-Form lese: »schön, aber ich suche keinen Kumpel, sondern einen Profi für XY«. Wer »ich« schreibt, der tritt dem Leser näher als es (in den meisten Fällen) angemessen ist.