Geile Solos

Rick Wakeman (anschnallen!)


ELP, fettes Modular auf der Bühne


Piano mit Überschlag und fettes Modular, natürlich ELP

 
Geile Solos aufm Minimoog gabs bei Manfred Mann.
Z. B.
Waiter,There's A Yawn In My Ear (LP "Roaring Silence")
oder auf der "Nightingales & Bombers"
 
fürchterliche Mißgeburt, diese siamesische Gitarre...ich bin zwar kein Gittarero, aber das Ding ist doch unnütz wie ein Kropf, doppelhalsige hab ich ja schon oft gesehen, die machen ja auch Sinn...aber das Ding da :selfhammer:


edit: jetzt hat er's gelöscht - besser so :mrgreen:
 
ja hab ich ja auch geschreiben furchtbare mucke und auch ein furchtbarer anblick - soetwas zu spielen ist aber schon ne andere sache = zwei sololines gleichzeitig und diese dann noch zu ackorden zu staffeln - das ist schon was = leider verschenktes talent :mrgreen:
 
Rick Wakeman mit seinen Digital-Keyboards klingt einfach nur grausam. Solche "Ich bin der Schnellste"-Demos finde ich eh nur doof. Scheint ein Irrglaube von Herrn Wakeman zu sein, dass seine Zuhörer nur deswegen kommen. ;-)
 
Wäre vielleicht ganz interessant, den musikalischen Geschmack und das Alter der Leute mal mit dem Thema Solospiel abzugleichen. Und auch was sie bedeuten und meinen.
Seht her, ich kann Akrobatik bis - ich kann Skalen und hab noch einen draufgesetzt bis "guck mal, wie gut unser Keytarrist ist". Die Zeit der großen und langen Solos (so heißt das in D offiziell, oder?) dürften die 60 und 70er gewesen sein. Progrock und Fusion und ehm, Grobschnitt halt. In den Deutschrocksachen der 80er waren noch Artefakte drin, zB ein Sax-Solo a la Geier Sturzflug und in unzähligen Ami-Pop Nummern. In den 90ern ging da gar nichts mehr, Techno war da. Aufbrechen alter Strukturen. Es hat aufgehört zu Poprocken irgendwie. Die Syncsounds im Sinne eines Solos wurden weniger. Die 2000er waren da wirklich anders und die Ideale und Stilmittel ebenso. Selbst Popmusiker werden heute ganz andere Schwerpunkte setzen als noch in den Mitt-80ern zum guten Ton gehörten, auch wenn das eine Synthesizer-Veranstaltung war.

Gibt es Experten dazu, die das einordnen können und Lust dazu haben?
Also ich als Kind des Synthpops, des Post-Punks und Industrial bin sicher nicht so der Solo-Geprägte. Das verband man in der Zeit halt mit Rock-Rückschritt-Taste und so. Jetzt wo alles ging, konnte man auch neue Strukturen machen. Witzigerweise heißt Progrock ja so, weil auch sie anders und neuartiger sein wollten als die Vorgänger.

Glaube, daher diese Reaktionen. Vielleicht kann man das ja musikalisch - historisch aufrollen?
Schaut euch mal die heutigen Songs an und wie die Struktur da nun im Vergleich gelandet ist. So ein bisschen von dem Schema scheint hier und da noch da, was sich dann in einem Break mit einer kleinen einmaligen Melodie äußern kann. Aber dieses Gefuddel eher nicht, also nichts Mechanisches? Stimmt das?

Herr Wachmann ist dann vielleicht heute ein Arpeggiator oder Modsequencer mit Liveeinspielung a la gute Groovebox/Ableton-Dings. Also wir sind ja froh, dass uns Maschinen die Schwerstarbeit abnehmen. Da muss der Komponist das schwere Blech an Stelle 13'42 andengeln und den komischen Sound spielen mit dieser komplizierten Melodie.

Geisha Boys and Temple Girls. Crushed by the Wheels of Industry?

Aber ob das was mit Digitalkeyboards oder älter zu tun hat? Das würde mich mal interessieren. Polarisation horizontal aktiviert.
 
Bin zwar mit diesen "Größen" - Wakeman & Co. - aufgewachsen, fühle mich aber durch das
Gewichse eher genervt. Ähnlich wie Al Di Meola bei den Gitarristen. Ich vermute stark, dass
die nach Anzahl der Noten, die sie sich runterholten, bezahlt wurden.

Anderes Alter-Sack-Beispiel war Manfred Mann. Der hat seine Solos (Soli, Solenta, Solitude)
cool aufm Mini gespielt - einfach so; und für die damaligen Verhältnisse war der gelegentlich
auch mutig + schräg. Gebe aber zu, dass ich das Zeugs schon ne Weile nicht mehr gehört habe,
denn m. E. sind die Zeiten - für mich - vorbei; brauch das nicht mehr.
Lieber was schönes Synthetisch-abgefahrenes. Da reizt mich dann doch das Klangliche, wenn
es schön heftig angeordnet ist.
 
Eddie Jobson spielt auf "Zappa in New York" während des Stückes "I Promise Not to Come in Your Mouth" auch nicht gerade wie ein Anfänger auf dem Minimoog.
 
Ich glaub das passt hier rein ;-)



http://www.varchausky.com.ar/?page_id=201

SPK (Speaker Performing Kiosk) is a sound performance project that takes the form of an autarchic performing device: a portable self-contained sonic node designed to potentially be performed at any venue or site. It develops the idea of the speaker not as an object that reproduces sound but as an object that generates it, creating an electronic instrument that uses analog and digital feedback as its main material. Holding two wireless microphones in his hands, the performer transforms the emerging sound in real time both acoustically – by moving through the space and physically exploring and altering the resulting interference patterns – and digitally – by means of a computer software. A wireless sensor system maps the performer in the space and further increases the control possibilities over the sound signal. While inside the device, the performer creates fields of resonance and shifting currents of air pressure in the space using his body as an antenna to interact with this hybrid system.
This “stand-alone” device consists of an aluminum cubic structure of 8 feet each side that can hold its own light and sound systems. The eight speakers and the two microphones become the actual sound sources, while the room, the computer and the actions of the performer modulate them; acoustic and digital data are entwined, unbalancing the sound flux into a feedback choir.
 
Ich hatte an sich nach 'nem Body(suit)drum Solo des SPK Multi Instrumentalisten gesucht.
 
Ob das nu ein Solo ist? Oder meinst du, was jemand hier irgendwo mal verlinkt hatte von so ner Prog-Band, wo das ein wenig unterging?
Ich glaub Cyborg zielt mehr so in Richtung dessen, was heute gern als "Gewichse" bezeichnet wird. Aber finde es gut, den Begriff so zu erweitern wie du das gemacht hast. :supi:
 
GesMer schrieb:
Bin zwar mit diesen "Größen" - Wakeman & Co. - aufgewachsen, fühle mich aber durch das
Gewichse eher genervt. Ähnlich wie Al Di Meola bei den Gitarristen. Ich vermute stark, dass
die nach Anzahl der Noten, die sie sich runterholten, bezahlt wurden.

Zum Nachdenken:
* sollte man nicht zwischen reinen Speed-Akrobaten und solchen unterscheiden, die schnell UND gut spielen können?
* schwingt in der Ablehnung von Ausnahme-Virtuosen nicht ein großes Stück Neid mit oder werden sie abgelehnt weil man sich selbst unter Leistungsdruck gesetzt fühlt?
* Was ich an rhythmisch und tonal komplexen Stücken verwerflich?
 
Cyborg schrieb:
* sollte man nicht zwischen reinen Speed-Akrobaten und solchen unterscheiden, die schnell UND gut spielen können?
* schwingt in der Ablehnung von Ausnahme-Virtuosen nicht ein großes Stück Neid mit oder werden sie abgelehnt weil man sich selbst unter Leistungsdruck gesetzt fühlt?
* Was ich an rhythmisch und tonal komplexen Stücken verwerflich?
Wakeman ist schnell UND gut - nervte aber trotzdem mit der Zeit.
Ein Positivbeispiel hatte ich genannt.
Leistungsdruck sehe ich nicht, da ich Hobbymusiker bin - ein großer Vorteil übrigens
gegenüber den Profis!
Rhythmisch/tonale/komplexe Stücke finde ich keineswegs verwerflich. Man kann
sich persönlich aber auch weiter entwickeln und andere Stile probieren/hören.
 
TM schrieb:
Rick Wakeman mit seinen Digital-Keyboards klingt einfach nur grausam. Solche "Ich bin der Schnellste"-Demos finde ich eh nur doof. Scheint ein Irrglaube von Herrn Wakeman zu sein, dass seine Zuhörer nur deswegen kommen. ;-)


natürlich kannst Du die Musik "doof" finden, andere finden schnelle Gitarrensoli doof und machen sich dafür bei langsamen Walzer vor Freude in den Frack oder werden von rhythmisch sehr übersichtlichen Trance-Stücken angesprochen. Aber Wakeman zu unterstellen, Geschwindigkeitswettbewerbe gewinnen zu wollen klingt doch sehr nach Verdrängung und Millionen Wakeman Fans werden sich nich alle irren ;-)

"Es ist leicht etwas zu verachten, was man nicht erreichen kann...", so kann man eine Fabel vom ollen Aesop zusammenfassen

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Der Fuchs und die Trauben

Eine Maus und ein Spatz saßen an einem Herbstabend unter einem Weinstock und plauderten miteinander.
Auf einmal zirpte der Spatz seiner Freundin zu: "Versteck dich, der Fuchs kommt", und flog rasch hinauf ins Laub.
Der Fuchs schlich sich an den Weinstock heran, seine Blicke hingen sehnsüchtig an den dicken, blauen,
überreifen Trauben. Vorsichtig spähte er nach allen Seiten. Dann stützte er sich mit seinen Vorderpfoten
gegen den Stamm, reckte kräftig seinen Körper empor und wollte mit dem Mund ein paar Trauben erwischen.
Aber sie hingen zu hoch.
Etwas verärgert versuchte er sein Glück noch einmal. Diesmal tat er einen gewaltigen Satz, doch er schnappte
wieder nur ins Leere. Ein drittes Mal bemühte er sich und sprang aus Leibeskräften. Voller Gier huschte er nach
den üppigen Trauben und streckte sich so lange dabei, bis er auf den Rücken kollerte. Nicht ein Blatt hatte sich bewegt.
Der Spatz, der schweigend zugesehen hatte, konnte sich nicht länger beherrschen und zwitscherte belustigt:
"Herr Fuchs, Ihr wollt zu hoch hinaus!" Die Maus äugte aus ihrem Versteck und piepste vorwitzig:
"Gib dir keine Mühe, die Trauben bekommst du nie." Und wie ein Pfeil schoss sie in ihr Loch zurück.
Der Fuchs bis die Zähne zusammen, rümpfte die Nase und meinte hochmütig:
"Sie sind mir noch nicht reif genug, ich mag keine sauren Trauben." Mit erhobenem Haupt stolzierte er in den Wald zurück.
 
Möglicherweise kommt es gar nicht auf die Musik bzw. das Können des Musikers wie bei Rick Wakeman an, sondern was man mit der damaligen Zeit und seinen persönlichen Erlebnissen verbindet. Und so sagt ein derartiger Beitrag mehr über den Menschen, der ihn hier postet aus, als über die Musik und den agierenden Musiker selbst aus.

Wenn ich unten stehenden YouTube Schnipsel einstelle, wird kaum ein Forumteilnehmer das nachvollziehen können, was mir dieser Auftritt in der ersten Sendung des Beatclubs von Radio Bremen bedeutet hat. Macht ja auch nichts. Mein Leben.

 
Elektrokamerad schrieb:
Möglicherweise kommt es gar nicht auf die Musik bzw. das Können des Musikers wie bei Rick Wakeman an, sondern was man mit der damaligen Zeit und seinen persönlichen Erlebnissen verbindet. Und so sagt ein derartiger Beitrag mehr über den Menschen, der ihn hier postet aus, als über die Musik und den agierenden Musiker selbst aus.
Sehr gut - das ist sehr wahr.

Wakeman finde ich aber auch toll. Diese Fingerfertigkeit ist einfach bewundernswert. Klar kann man das Geschrubbel nennen, aber immerhin mit einem angenehmeren Sound als dieses Flitzefinger-Gitarren-Gejaule. Wobei... die Sounds die er in diesem Video verwendet sind ganz schön gruselig.
 
Und - hast du damals dazu spastisch getanzt oder bärtig und langhaarig auf dem Flohkati gesessen, Rauschgift-Tee getrunken und mit dem Kopf gewackelt?
 
Jörg schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Möglicherweise kommt es gar nicht auf die Musik bzw. das Können des Musikers wie bei Rick Wakeman an, sondern was man mit der damaligen Zeit und seinen persönlichen Erlebnissen verbindet. Und so sagt ein derartiger Beitrag mehr über den Menschen, der ihn hier postet aus, als über die Musik und den agierenden Musiker selbst aus.
Sehr gut - das ist sehr wahr.

So wahr wie alle Kalenderblatt-Weisheiten vom "Kamerad" ;-)
 
Elektrokamerad schrieb:
Und - hast du damals dazu spastisch getanzt oder bärtig und langhaarig auf dem Flohkati gesessen, Rauschgift-Tee getrunken und mit dem Kopf gewackelt?
Nein, ich habe eher die langen Haare zu Ride the Lightning geschüttelt und Dosenbier getrunken. Peinlich, peinlich. Das Dosenbier, meine ich.

Sicher, dieses Wakeman-Solo ist eitles Geschrubbels als Selbstzweck, aber da soll hier mal keiner die Nase rümpfen. ;-)
 


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