Gibt es Hardware mit verschleißfreien Potis?

S

sdvkaeälkjb848

Guest
Ich habe so das Gefühl, dass diese Standard Potis mit Schleifkontakt schon konstruktionsbedingt nicht dafür gemacht sind ständig verstellt zu werden. Nun frage ich mich, ob bei hochpreisigen Synths oder Modulen solche verschleißfreien Potis eingebaut sind, also die, die kontaktfrei ihrer Widerstand verändern können?

Vielleicht irre ich mich aber auch und so ein Schleifpoti kann man jeden Tag über Jahrzehnte hinweg drehen, ohne dass damit was schlimmeres passiert, dann ist meine Frage natürlich hinfällig.
 
Es gibt generell keine verschleißbaren Potentiometer, weil es sich hierbei um ein mechanisches Bauteil handelt. Es sei denn man verwendet VCAs als Potentiometer und steuert diese per Prozessor an.
Es gibt aber hochwertige Leitplastik-Potentiometer die eine lange Haltbarkeit haben. Sind aber teuer.
 
Ist das heute so ein Problem?

Ich hatte bisher nur ein Synth, der diesbzgl auffällig war und das war der Microwave 2
 
Ist das heute so ein Problem?

Ich hatte bisher nur ein Synth, der diesbzgl auffällig war und das war der Microwave 2
Keine Ahnung, ich habe früher nicht ständig irgendwo rumgeschraubt, das gab es nur beim Preset erstellen. Heute ist das Verstellen ja Teil der Performance, daher dacht ich, dass sich auch die Anforderungen an solch einen Poti erhöhen.

Nein. Google mal den Begriff "leitplastik potentiometer" und schau Dir die Preise an. Da kosten die Potis für einen duchschnittlichen 2VCO-Synth im Einkauf so viel wie der ganze Synth im VK.
Ja, aber bei hochpreisigen Synths(ab 3000) würde ich dann schon erwarten, dass da 20-30 EUR für ein Poti drin ist und nicht nur 3,50 EUR.

Das lässt sich so pauschal nicht sagen, aber ich denke eher nicht. Standard wären zB Alpha Potentiometer. Die werden sehr oft verbaut und sind gut.
Vielen Dank für die Info. Dann habe ich noch gehört, dass man Potis nie direkt auf die Platine löten soll, da hier der mechanische Stress die Lötstellen auf Dauer so stark belasten kann, dass die Risse bekommen, was ist da dran?
 
Potentiometer verschleißen üblicherweise auch nicht. Das Problem von kratzenden Potis ist üblicherweise Korrosion auf der Kupferschleiferbahn des Mittelabgriffs - vorallem bei offenen Potis. (das wusste ich übrigens lange Zeit auch nicht.)
Alternativ (aber seltener) physischer Dreck auf der Widerstandsbahn. Und gegen den Dreck wären auch Leitplastikpotis machtlos. Und bezüglich der Korrosion helfen geschlossene Potis auch nur bedingt, da die Potis ja nicht in einer sauerstofffreien Umgebung gebaut werden, und somit im Poti-Gehäuse auch Sauerstoff ist, der für die Kupfer-Oxidation nötig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin :cool:

Die Haltbarkeit von Potis hängt auch stark von den Umgebungsbedingen ab. Es ist halt was Anderes, wenn ein Gerät im staub / nikotinfreien Studio bei halbwegs guten klimatischen Bedingungen steht, als in einem feuchten Bunker-Proberaum, wo im Sommer das Kondenswasser von der Decke tropft.

Jenzz
 
Ach echt, so viel Marge hat ein Händler? Ok, dann ist klar warum auch teure Synths nur günstige Komponenten drin haben können.
 
Zurzeit gibt es absolut kleiner Wahl für alle sterbliche Menschen von guten Potis und Encoder. Früher waren die Alps Alpine mit Rotation Life Cycle 100.000....300.000 Umdrehungen und heute ist der Wert auf 15.000 wenn nicht dann noch extremer nach unten geschraubt wurde. Alle Hersteller bestellen für z.B. den Synthesizern Encoder und Potis nach eigenen Vorgaben. Sonst wäre jeder Synthesizer noch in der Garantie Zeit zurückgesendet. Bei Xaoc Devices waren z.B. beim Modul Zadar erste Encoder mit dem Lebenszyklus 15.000 Umdrehungen. Danach waren die Encoder am Ende. Heute (habe bei Xaoc Devices wegen gleichem Problem alles erfahren) bestellt Xaoc Devices die Encoder mit Lebenszyklus von 500.000….1.000.000 Umdrehungen. Für privat Personen ist der Weg ausgeschlossen. Diese Sparmaßnahmen bei den Potis Hersteller ist eine ganz miese Sache.
 
Danke für den Enblick 👍

15.000 ist ja echt wenig, am Tag 42 mal gedreht und das Ding ist in einem Jahr kaputt.
 
Vielen Dank für die Info. Dann habe ich noch gehört, dass man Potis nie direkt auf die Platine löten soll, da hier der mechanische Stress die Lötstellen auf Dauer so stark belasten kann, dass die Risse bekommen, was ist da dran?
Wenn man bedenkt, dass bei jedem Drehen das Potentiometer belastet wird, dann ist da was dran. Gilt aber nur, wenn das Poti nicht mit dem Panel verschraubt ist.
 
Potentiometer verschleißen üblicherweise auch nicht. Das Problem von kratzenden Potis ist üblicherweise Korrosion auf der Kupferschleiferbahn des Mittelabgriffs - vorallem bei offenen Potis. (das wusste ich übrigens lange Zeit auch nicht.)
Alternativ (aber seltener) physischer Dreck auf der Widerstandsbahn. Und gegen den Dreck wären auch Leitplastikpotis machtlos. Und bezüglich der Korrosion helfen geschlossene Potis auch nur bedingt, da die Potis ja nicht in einer sauerstofffreien Umgebung gebaut werden, und somit im Poti-Gehäuse auch Sauerstoff ist, der für die Kupfer-Oxidation nötig ist.
Nach Jahren trocknen die Potis auch aus. Da hilft dann nur ein Säubern mit reinen Alkohol und Nachfetten.
 
Der hat aber keine Potis sondern Encoder. Diese arbeiten i.d.R. digital inkremental Rechteck flankenbasiert.

Aus Erfahrung würde ich sagen, daß die Encoder vor 25 Jahren lange nicht so haltbar waren wie neuere Produkte.

Normale Werte für den Consumerbereich sind etwa garantierte 10.000 Zyklen.
Während Encoder im Automotivebereich bei 100.000 bis 1.000.000 liegen, dafür auch das dementsprechende Kosten.

Bei meinem Yamaha A3000 waren die Encoder 1998 nach etwa 2 Jahren intensiver Benutzung einfach fertig und erzeugten Wertesprünge. Ich habe die damals mit kompatiblen Encoder aus dem Automotivebereich ersetzt und haben dann auch 15 Jahre gehalten. Dafür hat das Stück etwa 15 DM gekostet. 2015 haben die da gleiche gekostet aber halt in €.

Unterm Strich kann man aber einfach sagen: Was sich bewegt, geht kaputt.
 
Ich habe schon bei meinem Yamaha Montage nach 6 Jahren intensiver Potis Nutzung ein Poti ersetzt. Diese waren nie irgendwo zu kaufen und es war Sonderbestellung von Yamaha. Der Preis pro Stück 3.50 Euro :) Ich habe im Service Center noch vor einigen Jahren das komplette Paket und sogar doppelt mit Slider, Potis und so weiter bestellt. Heute drehe ich (bei Presets erstellen) die Potis nicht so oft, aber wenn es passieren sollte, wäre ich gut versorgt.


Ich habe viele Potis (die großen mit 1.000.000 Zyklen) und die liegen nur rum, auch bei Eurorack Modular wäre es mit Platz verbunden, um diese gute alten Potis einzusetzen. Yamaha FC7 Pedal hat so ein Poti. Da kann man auf das Pedal treten und treten und dieses Poti hält viele lange Jahre durch.

Elekron verwendet auch sehr gute Encoder. So wie ich Elektron kenne, da dreht jeder und jeden Tag die Encoder zig Mal am Tag. Das ist auch eine Sonderbestellung. Wenn sich der Preis wie bei dem Syntakt nach unten bewegt, kann sich die Situation auch bei dem Encoder ändern. Aber 3 Jahre werden diese sowieso halten und nach 3 Jahren wird der Hersteller zusätzliches Geld Geschäft mit Encoder machen.

Bei Potis ist alles gleich wie bei dem Palm und Sonnenblumen Öl. Um 10 Cent bei der Herstellung zu sparen, wird der Hersteller heute jeden Mikrometer der Beschichtung und auch die Legierung sparen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat da jemand auch Erfahrung bei Eurorackmodulen. Ich mein wenn da die Potis nur 5-6 Jahre halten, wäre das echt schade. Ich kauf ja die Dinger um da täglich die Potis zig male zu bewegen. Wenn das ein Problem wird, dann wäre es schön auch da die Potis tauschen zu können. Wird aber sicher schwierig, da alles unterschiedliche Typen sind oder? Werden solche Daten wie Zyklen beim Verkauf angegeben, damit man sich ausrechnen kann, ob man da bedenkenlos jeden Tag viel dran drehen kann, oder ob man doch da vorsichtig mit sein sollte?
 
Ich mein wenn da die Potis nur 5-6 Jahre halten

Du bist eine Ausnahme, die meisten tauschen die Module nach 3 Monaten .... 1...3 Jahren schon aus. Der Grund dafür wäre nicht die Potis, sondern der Wunsch was Neues in Modulare Welt zu entdecken.

Sorry ich bin ein bisschen von dem Thema abgesprungen. :)

Wenn ich bei dem Thema bleibe, in jedem Eurorack gibt es einfach zu viel Modulen. Die Rotation von Potis somit verteilt sich auf alle Module. Und aus dieser Sicht ist der Verschleiß bei einzelnen Potis eher gering. Wenn ich 3 VCO Modulen habe, ich kann dir genau sagen, dass ich den Poti bei dem Coarse Tune nur 1 mal und nur bei einem Modul gedreht habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
es gibt auch noch Hall-Effect-Potentiometer, die funktionieren magnetisch und da reibt gar nix aneinander - deswegen typischerweise um ein Vielfaches langlebiger (aber auch sehr teuer))

ich glaube aber auch, wenn man gut auf seine "normalen" Potis aufpasst halten die bei normalem Gebrauch auch mehrere Jahrzehnte (immer sanft anfassen, immer halbwegs sauber halten)
 
Es ist leider wie mit so vielen Dingen der "modernen" Zeit: maximal gewinnorientiertes- und spekulatives Verhalten vieler Hersteller und Händler, gepaart mit weltweiten Kriesen an Rohstoffen, Produktionsressourcen und Nachfragen lassen die Qualität, Nachhaltigkeit und Verfügbarkeit ua. von Bauteilen unser Lieblingsspielzeuge seit vielen Jahren sinken (Qualität) bzw. steigen (Preise). Um beim Topic zu bleiben: auch bei optimalst´schützendem Umgang (Wohnzimmerpflege, wenig Staub, geringe Luftfeuchtigkeit, KEIN Rauch, KEINE Tierhaare, kein Tourstress) werden wir Juno60/Jupiter8/,.... artige Langlebigkeit von neuen, teuren Kisten aktuell nicht erleben. Mein Juno60 hatte nach ~35 Jahren im Originalzustand nur 2 leicht kratzende Schiebepotis - bei der heutigen Bauart und Teilequalität annähernd unmöglich.
 
bei der heutigen Bauart und Teilequalität annähernd unmöglich.
Sorry, aber das ist unsinn. zB Alps baut seine RK-Serie Potis und Fader seit ca 40 jahren quasi unverändert. Ähnliches bei Bourns. Ich behaupte, dass 90% als MI Geräte mit diesen Potis bestückt sind.
 
Es gibt schon heute ein Trend die Ausschlachtung von Alt Geräten, wo kann man bei diesen Geräten mehr Gold, Silber, guten alten Potis und sogar Bob Marley Elkos (mit -+30 Toleranz und mit Bunten Farben) gewinnen. Wenn zwei tote Potis bei den alten Geräten sich entdecken bleiben, der Rest wird meisten Ok sein und so kann man aus 2 Synthesizern ein neuer machen, der tatsächlich alle neuen Zugänge überleben wird.

Ein Wohnraum mit geringer Luftfeuchtigkeit zu wünschen, heißt gleich die Schäden für eigenen Körper einrichten zu wollen. Ist leider so. Wir leben in eine Welt wo alles von Menschen dirigiert wird mit allen Folgen für die Nachhaltigkeit. Ich lasse meinen Synthesizer nur von mir selbst pflegen :) Da kommt keine Putzfrau mit feuchtem Lappen an die ran. :cool:
 
Sorry, aber das ist unsinn. zB Alps baut seine RK-Serie Potis und Fader seit ca 40 jahren quasi unverändert. Ähnliches bei Bourns. Ich behaupte, dass 90% als MI Geräte mit diesen Potis bestückt sind.
Manchmal ist die Qualität tatsächlich gut, aber die Aufbau Art oder die Bauform nicht mit den Synthesizern bzw. Modulen tauglich. Ich nenne ein Beispiel ein TOP Poti mit gutem Aushaltevermögen und doch mit kleinem 2mm Spindel oder total daneben aufgefallenem Pinout, der Größe oder die Form.
 
Würde ich mir insgesamt im Eurorackbereich erstmal wenig Sorgen machen. Eigentlich alle der aufgrund der Größe häufig zum Einsatz kommenden Minipotis sind gekapselt, da dringt so gut wie kein Dreck von aussen ein.
 
Ich bin gespannt ob die Motor Potis von Melbourne Instruments irgendwann für die Allgemeinheit verfügbar sind...
Ansonsten könnte man im DIY Bereich auch Step Motoren als Rotary Encoder einsetzen, was aber auch nicht ganz trivial ist, wenn man präsize Werte braucht.
 

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