Rallef schrieb:
Es ist tatsächlich strukturell unbearbeitet. Mein eigenes Empfinden tendiert auch da hin, die Aufnahmen zu schneiden und in einen rhythmischen oder verstärkt spannungserzeugenden Kontext zu stellen, wenn ich denn ein "ernsthaftes" Stück draus machen wollte.
Eben, wenn du wolltest könntest du. Aber warum muss man denn immer an etwas wurschteln, nur weil man es "könnte"? Man könnte Sachen die man macht auch mal so lassen wie sie sind, da einen ja keiner zwingt alles was man macht in ein Raster zu quetschen, oder? Klar, ein bisschen Nachbearbeitung, EQ, Effekte, bla. Aber so ohne Metronom/Klick ist doch schon viel freier. Einfach mal dem eigenen inneren Tempo folgen.
Dieses immer nachträglich Handanlegen ist genauso eine Seuche, wie zu meinen alles quantisieren zu müssen was man in einen Sequenzer einspielt. Sich dann aber wundern, das der menschliche Faktor flöten geht, bzw. alles zu sehr nach Maschine klingt.
Damit verliert's natürlich jede Spontanität und den spielerisch-experimentellen Charakter...
Ja, der geht dann flöten. Falls du es aber doch strukturierter haben möchtest. Du weißt doch jetzt, da du die Spur auch unbearbeitet hast, wie es mit und ohne Hall etc. klingt. Falls du das also nochmal machen kannst, könntest du dir ja einen kleinen Ablaufplan erstellen und danach vorgehen. Vielleicht auch mit Klick von einem MP3 Player im Ohr, wenn du es denn noch ein wenig genauer haben willst. Dabei könntest du auch die Halldauer mit in deine Planung mit einbeziehen, falls du da schon eine konkrete Vorstellung hast und.. Könnte man machen, muss man aber nicht.
Sich, so weit wie möglich, von dieser "Anordnung am Raster" zu lösen ist ein Schritt. Der nächste könnte dann sein, sich von der Aufteilung in spielerisch u. ernsthaft im Kopf frei zu machen, etc. Kann man machen. Kann einen auch weiterbringen, muss es aber nicht.