MacBeth M5 Vollmodular :Welche Systeme sind auch so wuchtig?

Re: MacBeth M5 Vollmodular :Welche Systeme sind auch so wuch

Scaramouchè schrieb:
Könnte jemand erklären, was das Besondere an dem Ringmodulator ist? Was bedeutet "Four-Quadranten Multiplier"?

Der Begriff kommt aus der Mathematik. Stell dir ein zweidimensionales Koordinatensystem vor, mit X- und Y-Achse. Dieses Koordinatenkreuz teilt den Zahlenraum in vier Quadranten, nämlich X+/Y+, X+/Y-, X-/Y+ und X-/Y-.

Wenn man dieses Koordinatensystem als Regelbereich eines VCAs auffasst, bedeutet dies folgendes:
Bei einem "2-Quadrant-Multiplier" kann der Träger X negativ oder positiv sein, der Modulator Y aber nur positiv. Eine derartiger Regelbereich überstreicht dann eben 2 Quadranten des Zahlenraumes und heisst darum eben so. "Normale" VCAs sind so ausgelegt, und sind brauchbar wenn man z.B. ein Audiosignal mit einer herkömmlichen (positiven) Hüllkurve formen will. Dies nennt man Amplitudenmodulation.

Bei einem "4-Quadrant-Multiplier" kann auch der Modulator bipolar sein, so werden alle 4 Quadranten erreicht, daher der Name. Dies bedeutet synthesetechnisch, dass man anstatt Amplitudenmodulation echte Ringmodulation erhält. (Bei der Ringmodulation wird das Trägersignal komplett unterdrückt, und man erhält nur noch die Summe- und Differenzfrequenzen, was natürlich anders klingt).

Ein 4-Quadrant-Multiplier ist besonders weil schaltungstechnisch aufwendiger (insbesondere wenn man es gut machen will, sodass der Modulator nicht auf den Ausgang durchschlägt).
 
Scaramouchè schrieb:
Also bewirken Ringmodulatoren in anderen Systemen nur Amplitudenmodulation und sind 2 Quadranten-Multiplier!?

Das kann ich nicht beantworten.

Aber eigentlich ist es in der Tat etwas tautologisch, einen Ringmodulator als 4-Quadrant-Multiplier zu bewerben, denn ein echter Ringmodulator ist ja per Definition ein 4QM.
 
Da ihr grad bei Ringmodulatoren seid:
Hat jemand ne empfehlung für nen wirklich guten ?
 
...oder du hast so viele Synths wie Bernie, dann lässt du einfach die einstellungen und benutzt einen anderen ;-)

...die Frage interessiert mich aber auch. Ich arbeite am liebsten bis zum Schluss über Sequenzer und Midi, wenn da ein Analoger im Spiel ist lass ich den eingestellt und angestellt bis ich fertig bin. Wenn da ein anderer Song dazwischen kommt hab ich auch manchmal ein Problem :?
 
ringmodulator ist per definition ein gerät, welches summe und differenz der eingangssignale erzeugt..

am ist imrungde eine "subform" der ringmod_ wenn einer der quellen im LFO bereich liegt, dann haben wir am.
 
zur Speicher-Debatte:

Mir gefällts, einfach drauf loszujammen und mitzuschneiden... Schleißlich passiert es einfach, daß sich das "gewisse Etwas" in der jeweiligen Gegenwart ergibt und nicht 100%ig rekonstruiert werden kann. Selbst wenn man sich bemüht, den Sound exakt wieder hinzudrehen, klingt´s halt nie exakt so, wie es schonmal klang, als es einen noch mehr schickte als sonst ;-)
Hinzu kommt, daß analoge Synths sich gut über die Regler modulieren lassen. Selbst wenn n Modulationsquellen und etliche Mod-Ziele verfügbar sind, schockt es immer noch, zusätzliche "Handarbeit" zu leisten :P und solche Modulationen lassen sich erst recht kaum rekonstruieren...
 
Ja schon, gewisse Dinge müssen aber über den Sequenzer laufen. Je nach Musikstil. Bei 150bpm und 16th notes tu ich mir schwer das manuell hinzukriegen ;-)
 
Funky40 schrieb:
Da ihr grad bei Ringmodulatoren seid:
Hat jemand ne empfehlung für nen wirklich guten ?

bei iPäy erwarb ich einst nen Bausatz eines passiven Ring-Modulators inkl. gematchter Germanium-Dioden. Das Teil möchte ich noch in ein HF-schirmendes Gehäuse einbauen, da mit angeschlossenem Alisa 1387 exzellenter Empfang von Radiowellen gewährleistet ist :roll:

Aber das Teil klingt IMO fein... Für DIY-freaks ist ein Germanium-Xmodder empfehlenswert, finde ich (würde auch auf Lochraser Platz finden)
 
tomcat schrieb:
Ja schon, gewisse Dinge müssen aber über den Sequenzer laufen. Je nach Musikstil. Bei 150bpm und 16th notes tu ich mir schwer das manuell hinzukriegen ;-)

Dagegen is ja nix zu sagen. Doch selbst bei nem kleinen Synth ist es schon nicht so cool, zu versuchen, was zu rekonstruieren, was mal ohne Anstrengung passte bzw. einfach geil klang. Und wenn man zusätzlich zur Sequenzer- oder was auch immer Modulation noch an den Knöppen dreht klingt´s erst recht jedes Mal anders.
 
tim schrieb:
Scaramouchè schrieb:
Also bewirken Ringmodulatoren in anderen Systemen nur Amplitudenmodulation und sind 2 Quadranten-Multiplier!?

Das kann ich nicht beantworten.

Aber eigentlich ist es in der Tat etwas tautologisch, einen Ringmodulator als 4-Quadrant-Multiplier zu bewerben, denn ein echter Ringmodulator ist ja per Definition ein 4QM.

Leider bieten aber 99% aller Ringmodulatoren KEINE echte Ringmodulation.
 
Re: MacBeth M5 Vollmodular :Welche Systeme sind auch so wuch

tim schrieb:
Scaramouchè schrieb:
Ein 4-Quadrant-Multiplier ist besonders weil schaltungstechnisch aufwendiger (insbesondere wenn man es gut machen will, sodass der Modulator nicht auf den Ausgang durchschlägt).

Man hört die Unterschiede aber auch. Bei den meisten RM sind die Ausgangssignale sehr verzerrt oder klingt disharmonisch, weil die Signale überlagern. Mit nem guten RM kann man auch mal zarte glasklare Glöckchen bauen oder eine ganz sauber klingende Triangel.
 
Bernie schrieb:
Funky40 schrieb:
Da ihr grad bei Ringmodulatoren seid:
Hat jemand ne empfehlung für nen wirklich guten ?

Der Freque II von DACS Audio ist sehr gut:


http://www.schneidersbuero.de/?sect=pro ... hersteller

Und dann noch den bekannten Moogerfooger als Alternative, der ist auch nicht übel.

Oh ! Der hat ja das selbe Design wie ich mir das auch vorstelle für mein System :) . Aber gibts da nichts in billiger ? fertich ? ( DIY hab ich schon /einfachvariante, ungebaut )
 
Funky40 schrieb:
Oh ! Der hat ja das selbe Design wie ich mir das auch vorstelle für mein System :) . Aber gibts da nichts in billiger ? fertich ? ( DIY hab ich schon /einfachvariante, ungebaut )

Ich finde das irgendwie zu bunt, da verliert man schnell die Übersicht.

Obs das billiger gibt? Kann ich nicht sagen, evtl DIY vielleicht.
Kommt immer darauf an, was Du möchtest.
Ein analoger Multiplier kann ja einiges mehr, als nur ein einfacher Ringmodulator.
Man kann damit beispielsweise zwei Gleichspannungen multiplizieren und er arbeitet als Kurvenformer für Modulationsschwingungen.
Neben der Ringmodulation funktioniert er ebenso als Amplitudenmodulator, ähnlich dem VCA. Hier kann man wahlweise eine einseitige oder beidseitige Amplitudenmodulation erreichen.

Wollt ich eigentlich heut vormittag noch schnell schreiben, hatte aber keine Zeit (Job...):

Man kann einen Sägezahn "quadrieren (nennt man das so?) woraus sich eine Parabelwellenform ergibt. Wenn man dabei die festen Faktoren erändert, lassen sich durch die Multiplikation von periodischen Schwingungen auch sehr viele andere Wellenformen kreieren.

Der wichtigste Unterschied zwischen einem Ringmodulator und einem Analogmultiplier besteht darin, daß der Ringmodulator ja nur Wechselspannungen verarbeitet, wobei die untere Frequenz in der Regel bei ca. 50 Hz liegen dürfte.
Der AM frißt aber auch Gleichspannungen und kennt hingegen keine Grenzfrequenz, was ihn zu einem sehr flexiblen Werkzeug mutieren läßt....
 
Huhhh, das alles tönt sehr sehr spannend.

Hast du Tipps welche Multiplier man bestens empfehlen kann und welche nicht. (Ich denke dass grad bei diesen Modulen was sehr sehr gutes ein muss ist, sonst wird man es nur mehrfach kaufen müssen, oder liege ich falsch ? )

welche kennst du denn ( die als einzelmodule erhältlich sind) ?
 
Re: MacBeth M5 Vollmodular :Welche Systeme sind auch so wuch

Bernie schrieb:
tim schrieb:
Scaramouchè schrieb:
Ein 4-Quadrant-Multiplier ist besonders weil schaltungstechnisch aufwendiger (insbesondere wenn man es gut machen will, sodass der Modulator nicht auf den Ausgang durchschlägt).

Man hört die Unterschiede aber auch. Bei den meisten RM sind die Ausgangssignale sehr verzerrt oder klingt disharmonisch, weil die Signale überlagern. Mit nem guten RM kann man auch mal zarte glasklare Glöckchen bauen oder eine ganz sauber klingende Triangel.

Ich denke du meinst AM, was sich recht gut fuer Gloeckchen eignet und oft faelschlich als Ringmodulation bezeichnet wird, weil AM = RM + eine der Quellen, die dann zum Traeger wird. Du kannst also aus jedem RM, der verzwerrte, disharmonische Singale erzeugt einen AM machen, in dem du eins der Eingangssignale zum Ausgangssignal des RM mischst...
 
Funky40 schrieb:
Huhhh, das alles tönt sehr sehr spannend.

Hast du Tipps welche Multiplier man bestens empfehlen kann und welche nicht. (Ich denke dass grad bei diesen Modulen was sehr sehr gutes ein muss ist, sonst wird man es nur mehrfach kaufen müssen, oder liege ich falsch ? )

welche kennst du denn ( die als einzelmodule erhältlich sind) ?

Bin ja weniger der Theoretiker, sondern mehr der praktische Schrauber.

Ich hab selbst nur einen Ring-Modulator der ist als Dual-Analog-Multiplier (4 und 2 Quadrant AM) , mit dem man ziemlich wildes Zeugs machen kann, alle anderen bringen es einfach nicht: PPG 315

Das PPG-Modul gibts zwar schon lange nicht mehr, aber vielleicht kann jemand den nachbauen / clonen


P315_DualAnalogMult.jpg
 
jedenfalls kannst du durch den ringmod durch anlegen von langsamen OSCs faktisch AM bekommen..

hmm, vielleicht kannst du ja mal 2 audios machen mit den beiden quadrantendingern und dann gegen ein normales ringmod teil stellen, das wäre supercool..

dann wissen wir auch,wie sowas klingen kann und wo da der unterschied ist..

http://www.sequencer.de/syns/ppg PPG module gibts heute natürlich kaum noch..

(achja: da unten steht ja analoag, da müssen wir noch kurz dran gehn.. )
 
Re: MacBeth M5 Vollmodular :Welche Systeme sind auch so wuch

Summa schrieb:
Ich denke du meinst AM, was sich recht gut fuer Gloeckchen eignet und oft faelschlich als Ringmodulation bezeichnet wird, weil AM = RM + eine der Quellen, die dann zum Traeger wird. Du kannst also aus jedem RM, der verzwerrte, disharmonische Singale erzeugt einen AM machen, in dem du eins der Eingangssignale zum Ausgangssignal des RM mischst...

Stimmt, da geb ich Dir recht. Aber ich dachte eigentlich nicht an Amplituden-Modulation.
Ich müßte mal genau anchlesen, was da bei diesen Multipliern noch alles exakt passiert. Die Ergebnisse, die ich da mit dem Four Quadranten Multiplier erzeuge, klingen ja völlig anders, wie z. B. der klassische Ringmodulator mit A+B Input und Output vom Moog Modular oder vom Synthesizers.com. Ich hab da auch schon Hüllkurven und andere Steuerspannungen reingestöpselt, da passieren dann auch ziemlich ungewöhnliche Dinge, da sich dabei dann die Wellenformen ändern.
Aber, wie gesagt, ich bin kein guter Erklärbär, sondern mehr der handanlegende Schrauber.
 
Funky40 schrieb:
wär cool, als April spezial z. Bsp.
Nun, an Pfingsten haben wir ja unser Modular-Meeting, das wär doch was.
Da können wir das dann mal gemeinsam abchecken und live im direkten Vergleich anhören.

Nicola und Fabio von Basskonzept in Italien haben ja die kompletten Schematics von den PPG Modulen, die könnte auch ein paar davon in Kleinserie produzieren. Er hat von der Restauration von meinem System sogar noch rund 2000 originale PPG Potiknöpfe am Lager und die Buchsen gibts auch noch, die waren damals von Cliff. Ich kann ja mal anfragen, in wie weit da Interesse besteht.
 
der AC anteil in ringmod allein ist aber nicht sooo spannend.. oder habe ich jetzt da irgendwas nicht erfasst (hab nicht gegengecheckt, wie das papareil ding arbeitet)..
 
Bernie schrieb:
Stimmt, da geb ich Dir recht. Aber ich dachte eigentlich nicht an Amplituden-Modulation.
Ich müßte mal genau anchlesen, was da bei diesen Multipliern noch alles exakt passiert. Die Ergebnisse, die ich da mit dem Four Quadranten Multiplier erzeuge, klingen ja völlig anders, wie z. B. der klassische Ringmodulator mit A+B Input und Output vom Moog Modular oder vom Synthesizers.com. Ich hab da auch schon Hüllkurven und andere Steuerspannungen reingestöpselt, da passieren dann auch ziemlich ungewöhnliche Dinge, da sich dabei dann die Wellenformen ändern.
Aber, wie gesagt, ich bin kein guter Erklärbär, sondern mehr der handanlegende Schrauber.

An sich ist Ringmod eine einfache Multiplikation, d.h. wann an einem Eingang kein Signal mehr anliegt sollte auch der Ausgang keinen Ton von sich geben (X mal nix ist nix ;-) ), wenn du 'ne Huellkurve reinstoepselst sollte die einfach nur die Lautstaerke des 2ten Signals steuern...
 
Moogulator schrieb:
hmm, vielleicht kannst du ja mal 2 audios machen mit den beiden quadrantendingern und dann gegen ein normales ringmod teil stellen, das wäre supercool..

dann wissen wir auch,wie sowas klingen kann und wo da der unterschied ist..

Auf der Seite von Macbeth gibt es ja schöne Soundbeispiele zum Ringmodulator. Am bemerkenswertesten ist beim File "newm5ldr" ganz am Schluß eine Art Schlagzeugbecken zu hören. Ich habe mich immer gefragt, wie dies gemacht wurde, nach Bernies Triangel-Beispiel ist mir nun auch klar.
 


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