Mfos OSC kalibrieren

Lane

......
Liebe Gemeinde,
ich suche einen versierter Elektroniker im Raum Köln/Bonn der mir an meinem Mfos -VCO die Kalibriereung bzw das Tracking einstellen kann.
Wäre toll jemanden zu finden, der das erledigt.....
Schönen Tag

Micha
 
Das sollte so sein, aber ich möchte ein sehr genaues Tracking und habe leider kein Oszilloskop!
Habe das mit dem Soundkarten-Oszilloskop von Zeisnitz probiert und bin nicht zu dem Ergebnis gekommen welches ich anstrebe.
ab der 3ten Oktave schmiert das Tracking immer ab und das HighFreq-Trimming ist auch zu ungenau.
Nu ja, dann komme ich um den Kauf eines Oszis nicht rum...
 
Ein Oszi ist zum stimmen völlig untauglich.
Stimmen macht man mit einem Stimmgerät, auch die gibt es in Software.

Man hat üblicherweise mehrere Probleme, das kann bei unbrauchbaren Anleitungen anfangen, geht über ungenaue CVs bis hin zu Selbstverarschung, weil man noch nicht so wirklich durchdrungen hat, wo man wann in welche Richtung drehen muss...

Es gibt dabei zwei ekelhafte Effekte:
Zum einen der HF-Trim. Der ist auch hier wieder mal über einen absurd großen Bereich einstellbar - ohne Vorgabe, was denn so üblicherweise raus kommt. Der geht aber auch etwas in die "normale" Einstellung der Spreizung ein. Bis man das erstmalig hin gedreht hat, kann das also mehrfache Iterationen brauchen. Hat man das einmal eingestellt, dann sollte man den Trimmer ausmessen und aufschreiben, das ist mindestens ein guter Startwert für den nächsten VCO-Abgleich. (Der HF-Trim kompensiert relativ "feste" Effekte und müsste nur über einen relativ kleinen Bereich trimmbar sein. Wenn überhaupt, dank sorgfältiger Dimensionierung hat ARP es damals geschafft, dafür gar keinen Trimmer zu brauchen. )
Wenn man nix besseres hat: Trimmer erst mal in die Mitte stellen.

Zum anderen "dreht" sich die Spreizung um einen Nullpunkt. Das kann einen beim "iterativen" Abgleich ziemlich verwirren, je nachdem ob man über oder unter diesem Punkt ist.
Am besten nimmt man *genau* diesen Nullpunkt als einen der beiden Werte, um die man Abgleicht, dann ist selbiger in einem Zug fertig. (.. ohne den dämlichen HF-Trim, wäre also richtig einfach ...)

Der MFOS VCO hat einen 4,7nF Kondensator (C6) im VCO, der Sägezahn wird 10V groß (Komparator mit U2B, Spannungsteiler R46/R47 für dessen Referenzspannung, die man besser *nicht* aus der Versorgung erzeugen würde!). Der Exponentiator hat einen Nullpunkt, der mit R28 auf 12V/1MOhm=12µA eingestellt ist, 4,7nF/12µA macht eine Rampe von 39µs/V, für 10V also 390µs entsprechend 255Hz. Das ist erfreulich niedrig, weil uns der HF-Trim da noch nicht all zu sehr in die Suppe spuckt.
Für den Abgleich stellt man diesen Nullpunkt - der dank sonst irrelvanter Toleranzen (Versorgung, C6 ...) schwankt - mit dem Digital-Multimeter gemessen genau ein. Das sind einfach 0.00V im 200mV Messbereich, gemessen zwischen Pin 7 und 8 von U3. Das wird an den coarse und Fine Reglern der Frontplatte eingestellt. Die sich ergebenden Frequenz sollte um die genannten 255Hz liegen.
Dann gibt man *genau* -2V auf den Eingang, und stellt am Spreizungstrimmer R16 eine Frequenz ein, die *genau* 2 Oktaven tiefer liegt.
Vorsicht: ein normales 3.5 stelliges DMM ist zu ungenau für Tonhöhen-CVs. Und viele Frequenzzähler sind ebenfalls zu ungenau. Ein Stimmgerät ist besser, muss aber zum (sich hier zufällig ergebenden) Ton die Abweichung bis zu +/-50Cent vernünftig anzeigen. Denn wir wollen eben genau 2 Oktaven tiefer, zu einem Ton der "irgendwo" liegen kann.

Erfolg: wir haben mit einem einzigen Durchgang, ohne Iteration, eine sehr brauchbare Grundeinstellung für die Spreizung.
Wenn der HF-Trimm halbwegs richtig geraten war, das überprüfen wir jetzt.

Wird der Diskant "Flat", also zu tief, dann brauchen wir "mehr" HF-Trim, der Trimmer R11 muss niederohmiger werden. Ist der Diskant "sharp", also zu hoch, dann muss er hochohmiger werden.
Wie rum man drehen muss, solltest du vorher ausmessen und aufschreiben. Gezieltes Vorgehen und wissen, wie doll man welchen Trimmer in welche Richtung drehen muss, ist für einen erfolgreichen Abgleich wesentlich.
Bis man das kann muss man etwas üben.
 
Hey, das ist ja mal eine gute Beschreibung...Danke!
Der HF-Trimmer nervte schon ordentlich..,o)
Mit dieser Beschreibung sehe ich aber "Land"
Einen schönen Sonntag wünsche ich noch.
Micha
 
Ja, einen guten Startpunkt zu haben, hilft ungemein. Gute Tipps von Nordcore!
Ich habe damals sehr lange rumgeeiert, bis ich auf die Idee gekommen bin, das erst mal nach Gehör zu machen. Habe per Sequenzer eine Oktavtreppe laufen lassen (erst schnell, dann langsamer) und so lange rumgekurbelt, bis das schon mal sauber klang. Ab dann habe ich erst den ganz feinen Abgleich gemacht. (manual step der Oktaven und Messen.)
 


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