Modern Vintage - digitale Klassiker

M

Murano

..
Analoge Klassiker werden langsam unbezahlbar - für einen Jupiter 8 werden mitunter Preise verlangt, da könnte man schon fast ein Auto dafür kaufen.

Absolut bezahlbar sind für Freaks und Sammler dafür die - ich nenne sie mal "Modern Vintage" - Geräte der ersten Digitalgenerationen. Ich bin der Meinung, dass DX7, D-50 und sicher auch die Wavestation zur Riege dieser Kategorie zu zählen sind. Geräte, welche die Musikproduktion ab Mitte der 80er bis Anfang der 90er-Jahre ähnlich stark geprägt haben wie zuvor der elgendäre Jupiter 8. Im Gegensatz zu den grossen Analogen kann man sich solche Geräte aber auch heute noch leisten - ja es ist schon fast paradox: Man erhält sie für niedrige dreistellige Beträge.

Ich möchte hier an dieser Stelle mal eine kleine Diskussion zu den modern(er)en Klassikern lancieren. Welche Geräte sind für Sammler und Soundtüftler aus heutiger Sicht interessant? Was lohnt sich zu sammeln, so lange die Preise noch so moderat sind? Ist überhaupt eine Preissteigerung zu erwarten oder sinken die Preise gar noch tiefer?

Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion!
 
Aloha .-)

Sicher DW-8000 (mehr hybrid).... Ich würde sogar den NordLead 1 mittlerweile dazu zählen, denn letztlich ist hier das VA-Konzept zum erstem Mal richtig auf den Punkt gebracht worden...

Jenzz
 
klar, Kawai K5000 und Yamaha SY77, SY99, TG77 sowei FS1R sind da auf jeden fall auch zu nennen.
Waldorfs Microwave 1 und eigentlich auch der XT
Ensoniq ESQ-1
da könnte man noch ne ganze menge aufzählen...

die preise sind da eigentlich ziemlich stabil. mal gehts ein bisserl rauf dann wieder runter. so einen heftigen boom wie bei den großen analogen sehe ich in absehbarer zeit aber nicht. kann aber auch sein, dass meine kristallkugel gerade leichte fehlfunktionen hat... :selfhammer:
 
D-50, WaveStation, M1 und DX7 oder DX7II sind für mich die digitalen Klassiker schlechthin und relativ billig zu bekommen. Ich schätze es wird aber nicht so bleiben. Der D50 zieht schon los. Habe meinen 3 mal verkauft und wieder gekauft. Ne echte Hassliebe. :lol:
DW-8000 und EX-8000 sind klasse synths mit großem Klangspektrum. Waldorf Microwave auch noch bezahlbar und top. Es gibt schon noch einige Schnäppchen. ;-)
 
Ensoniq Fizmo, wenn auch gleich der wohl meistens recht überteuert angeboten wird.
Und so digital wie ein Matrix 6 oder 1000 oder ein Alpha Juno sind die Roland MKSe auch ;-) , vor allem der MKS-30.
Aber der Preis zeigt auch da nach oben. Habe für meinen vor einem Jahr noch € 150 bezahlt. Dafür ist er
heute fast nicht mehr zu bekommen. Ist aber eben nur analog und nicht digital.
Digital ist vielleicht noch der Kawai K3 interessant.
 
Sehe hier auch klar neben dem Roland D-50 den Ensoniq ESQ1/SQ-80. Der D-50 war mein erster Synth, nach kurzem Ausflug zu Yamaha DX-27. Da mein Vater damals viel geschäftlich unterwegs war, konnte er mir 1987 einen D-50 aus Hong-Kong zu sensationell günstigem Kurs mit dem seltenen, passenden AD-50 Kunststoff-Case, mitbringen. Einer der wahnsinns Tage in meinem Leben, als mein Vater in Düsseldorf durch den Flughafen-Zoll kam und wenig später das Ausprobieren los ging. Hatte in einem Schulferienjob lange dafür gestrampelt; das Teil hatte dann ordentliche Bühneneinsätze - als junger Student später alles verkauft (ich war jung und brauchte das Geld)... :mrgreen:

Den D-50 nutze ich seit 2 Jahren wieder in Form des V-Synth XT, und habe einige sentimentale Erinnerungen dadurch aufleben lassen... - top! Nutze einen PG-1000 Programmer, funktioniert super.

Ein wahres Schätzchen mit tollem analogem Filter ist der Ensoniq SQ-80 - hatte lange danach gesucht und einen sehr gut erhaltenen geschossen. Mag ihn sehr und schraube damit auch gerne Sounds. Setzte ihn für klassische Pads, druckvolle Synth-Bässe und FX-Sounds ein - gerade modulationstechnisch geht da Einiges...

Grüße
 
Unterbewertet und im Preis trotzdem steigend würde ich hier die erste Sampler Generation mit analoger oder analog ähnlicher digitalen Nachbearbeitung dazuzählen.

Entsprechen oft einem subtraktiven Ein/Zwei-Osci Synth, mit "nachladebaren Wellenformen".

Emax I & II
DSS-1
S-50/W-30
FZ-1
Ensoniq EPS

ferner weil mittlerweile doch "teuer":
E-Mu EII & EIII
 
Casio VZ 1, CZ 1 und FZ 1, Ensoniq ESQ1 und SQ80, Korg DW 8000 und Wavestation, Kawai K4 und K5, Kurzweil 250, Roland JD 800 und D50, Nordlead, Waldorf Microwave, Yamaha VL7
 
Murano schrieb:
Analoge Klassiker werden langsam unbezahlbar - für einen Jupiter 8 werden mitunter Preise verlangt, da könnte man schon fast ein Auto dafür kaufen. ..!

Konnte man früher auch.
Hat sich doch nix geändert, der hat ganz neu hier 38,220.00 FRF gekostet also 11,395.84 DEM... :mrgreen:
 
Nord Modular G2 ... das is auch so ne Sache, imho extrem preisstabil.

Interessant find ich, dass der Alpha Juno 1 irgendwie Preismässig steigt...

Kleiner Scherz am Rande: Quasimidi muss sich gerade lohnen...da zahlt man heute für 3 Synths soviel wie damals für die ganze Firma :mrgreen:
 
Ich dachte, hier gehts um digitale Klassiker. Was will man denn da mit Hybriden oder DCO-Kisten? Die zählen doch eher zu den Analogen.

Zu den rein digitalen Klassikern würde ich neben dem DX7 auf jeden Fall D50, M1 und Wavestation, aber auch die Casios, Kawai K1, K4 und K5 rechnen. Ebenso die Rein digitalen Ensoniqs, wie VFX und dessen kleine SQ-Brüder.
 
microbug schrieb:
Ich dachte, hier gehts um digitale Klassiker. Was will man denn da mit Hybriden oder DCO-Kisten? Die zählen doch eher zu den Analogen.
Jawollja 8)

Die Korgs (DX7, D50, M1 und Wavestation) wurden einfach seinerzeit und darüber hinaus viel eingesetzt und zählen schon deshalb zu den Klassikern. Das gilt meiner Meinung nach auch für Roländer à la JD800 (JD990) und JP8000 (JP8080). Und bei Roland würde ich dann noch sagen XV 5080 und V-Synth. Von Yamaha denke ich, dass der Motif ES ob seiner Leistungs- und Vielseitigkeit UND Sounds das Zeug zum modernen Klassiker hat.

Und, mein persönlicher digitaler Klassiker ist der GEM Promega 3, schon mal wegen den Motorfadern :phat: - einfach goil, aber auch Sounds und Effekte begeistern mich anhaltend, neben natürlich der Tastatur. (Da ich in absehbarer Zeit in ein neues Büro umziehe, habe ich jetzt eine Möglichkeit, doch noch einen zweiten von meinen 3 Stück zu behalten :D ).
 
soundmunich schrieb:
Die Korgs (DX7, D50, M1 und Wavestation) wurden einfach seinerzeit und darüber hinaus viel eingesetzt und zählen schon deshalb zu den Klassikern. Das gilt meiner Meinung nach auch für Roländer à la JD800 (JD990) und JP8000 (JP8080). Und bei Roland würde ich dann noch sagen XV 5080 und V-Synth.
:floet:
 
Was mich ein wenig irritiert, ist die Preisentwicklung bei einigen Ensoniq-Geräten, z. B. dem TS-10/12. Sind die wirklich so toll, oder ist auch hier mittlerweile die Verzweiflung am Werke ("Uh, ich will was haben, was wenigstens ein bißchen wie ein PPG klingt!" oder so)? Fizmo soll auch toll sein, aber mir sind die Preise zu hoch, um die Probe auf´s Exempel zu machen.

Stephen
 
Ich denke ein Grund für die Preistabiltät ist wohl die Haptik und die Programmierbarkeit. Klanglich sind sie super und stehen den Analogen nicht in viel nach. Aber FM programmierung ist einfach nicht so jedermanns Sache. Mir gefallen vorallem die Yamaha FM Synths.
 
Können die Ensoniqs (v. a. TS-Serie) auch noch FM? Das wäre ja dann beinahe waffenscheinpflichtig...

Stephen
 
Können die Ensoniqs (v. a. TS-Serie) auch noch FM?

Nein.
Aber die TS-Reihe kann "Hyperwaves", also das Aneinanderreihen einzelner Samples mit Parametern für Abspieldauer, Crossfade und Tonhöhe. Hier sollte "Wave-Sequencing" im Hinterkopf klingeln. ;-)

Grüße,
Rallef
 
Murano schrieb:
Im Gegensatz zu den grossen Analogen kann man sich solche Geräte aber auch heute noch leisten - ja es ist schon fast paradox: Man erhält sie für niedrige dreistellige Beträge.

Ich möchte hier an dieser Stelle mal eine kleine Diskussion zu den modern(er)en Klassikern lancieren. Welche Geräte sind für Sammler und Soundtüftler aus heutiger Sicht interessant? Was lohnt sich zu sammeln, so lange die Preise noch so moderat sind? Ist überhaupt eine Preissteigerung zu erwarten oder sinken die Preise gar noch tiefer?
Digital kann sehr gut mit Computer ersetzt werden. Ab und zu gibt es zwar noch sehr coole Wandler in den Teilen.

Für Soundtüftler? Würde sagen diejenigen, die sehr beknopft sind bspw. Roland JD-800, verschiedene VAs gehören da sicher auch dazu. Ich meine so einen Acess Indigo gibt es heute für 3-400 Euro, da kriegt man richtig was fürs Geld.
Preissteigerung bei Geräten ohne echte analoge Filter? Eher nein, aber das kann einem ja egal sein, einen kleinen Hype bei seltenem Zeugs gibt es aber sicher auch. Bei Effekten ja, Quantec QRS, Lexicon PCM-42 und andere, aber das ist eine andere Welt.
 
Hier sind noch ein paar eher seltene Teile

Kurzweil K150
Crumar GDS
Crumar Synergy
WERSI Stage Performer
PPG pre Wave 2

Wer´s günstiger mag
Evolution EVS1 Synthesizer

Nicht ganz so Vintage aber auch originär digital
Yamaha EX5/7/R
 
Ein digitaler Klassiker ist aus meiner Sicht auch der Quasimidi Polymorph, der inzwischen preislich auch ganz gut durchstartet.
Mir gefällt dieser muffige Sound und vor allem auch der gute Sequencer. So ein bisschen Kultstatus hat der auch schon, auch
wenn er wohl ziemlich polarisiert. Ein Digitaler der ersten Stunde ist er natürlich aber nicht, eher ein VA der ersten Stunde.
 
Rallef schrieb:
Können die Ensoniqs (v. a. TS-Serie) auch noch FM?

Nein.
Aber die TS-Reihe kann "Hyperwaves", also das Aneinanderreihen einzelner Samples mit Parametern für Abspieldauer, Crossfade und Tonhöhe. Hier sollte "Wave-Sequencing" im Hinterkopf klingeln. ;-)

Grüße,
Rallef

Das hätte mich jetzt auch sehr überrascht -- habe ich den Beitrag von Trojax wohl falsch verstanden.

Ich frage mich, ob man einen TS-10 haben muß, wenn man schon eine Wavestation hat. Deckt der TS klanglich ein anderes Terrain ab?

Stephen
 
Nimm doch einen SD-1, dann hast Du Transwaves, eher unspektakuläre Digitalfilter, 90er Samples, einen recht guten FX-Processor on board, Sequencer und als Bonbon Polyphonic Aftertouch.
Die Bedienung mit vielen Tastern kommt gut und diese "Electro Fluorescent Displays" sehen auch spitze aus.
 
soundmunich schrieb:
Und, mein persönlicher digitaler Klassiker ist der GEM Promega 3, schon mal wegen den Motorfadern :phat: - einfach goil, aber auch Sounds und Effekte begeistern mich anhaltend, neben natürlich der Tastatur.

Ich halte mit der S3 Turbo dagegen :) Tastatur, Display und Bedienung geil, Sound 1a, Hall dagegen besser extern. Hat ja genug Einzelausgänge :) War von der Bedienung und dem Konzept her seiner Zeit zu sehr voraus und leider auch zu teuer.

@Stephen: die Dinger sind wirklich gute Geräte mit einem schönen Sound, solidem Gehäuse, einfacher Bedienung und hervorragender Tastatur (poly AT), allerdings je älter desto anfälliger (vor allem die Steckverbinder sind ein stetes Ärgernis). Wie ein PPG klingen können sie nicht, dazu fehlt denen der analoge Filter, da waren ESQ-1/SQ-80, Korg DW-Modelle und der Kawai K3 näher dran. Wurden auch gerne live eingesetzt, weil sie dort ihre Stärken ausspielen konnten. Die Preise sind allerdings unverhältnismäßig, und bis auf die Transwaves kann man einen TS-10/12 sehr gut durch einen Kurzweil PC3(61) ersetzen, der für den Liveeinsatz weit über das hinausgeht, was Ensoniq bietet.
 
swissdoc schrieb:
Nimm doch einen SD-1, dann hast Du Transwaves, eher unspektakuläre Digitalfilter, 90er Samples, einen recht guten FX-Processor on board, Sequencer und als Bonbon Polyphonic Aftertouch.
Die Bedienung mit vielen Tastern kommt gut und diese "Electro Fluorescent Displays" sehen auch spitze aus.

An den SD-1 habe ich auch schon gedacht, aber der ist mir irgendwie noch zu nahe am VFX(-SD), da habe ich kein gutes Gefühl -- obwohl ich den VFX vom Klang her immer toll fand! Ein Freund von mir hat früher bei Ensoniq in Moers gearbeitet und warnte mich inständig davor, mir ein Gerät aus dieser Serie zuzulegen, daher der TS-10 (12 ist mir zu groß, zu schwer, zu sperrig und zuviel Tastatur). Wie gesagt, Fizmo finde ich ebenfalls reizvoll, aber das Risiko einen Fehlkauf zu tätigen und dann beim Wiederverkauf u. U. ein Riesenloch in mein Budget zu reißen, ist mir zu groß.

Stephen
 
Wann war denn Ensoniq in Moers gewesen? Ensoniq wurde lange von Isler Deutschland in Dreieich (Raum Frankfurt) vertrieben, nach Querelen um die Isler AG wurde diese Firma dann Soundware Audio Team, die auch Alesis vertrieben, das auch sehr lange.

Was der da über den SD-1 sagt, kann ich nicht nachvollziehen. Der SD-1 war die ausgereifte Version des VFX-(SD), und selbst ein VFX(SD) wurde mit der Firmware 2.0 endlich das, was er von Anfang an hätte sein sollen. Der schlechte Ruf haftet dem Ding immer noch an.

Problem bei allen großen digitalen Ensoniqs sind deren interne Steckkontakte, die machen immer wieder Ärger. Der Rest der Hardware ist, wenn sie nicht geschunden wurde, meist problemlos. Ich hab zB schon zickige ASR-10 durch einfaches Säubern der Kontakte wieder zum Laufen bekommen. Die kleinen kisten, also SQ-1/2/R und deren Abkömmlinge KS-32 und KT-76 dagegen sind wesentlich weniger anfällig. Kein Wunder, haben auch weniger Steckkontakte, da sitzt alles auf einem Board, ist nicht erweiterbar und nur die Bedieneinheit ist abgesetzt und per zweidrahtinterface angebunden.

Wenn man das Urmodell des SQ-1 oder SQ-R kauft, sollte der möglichst nicht mehr die Firmware 1.0 haben, die stürzte auch gerne nochmal ab. Für beide sollte 1.2 die aktuellste Firmware sein, der SQ-2 basierte bereits auf dieser Version, ebenso die erweiterten Modelle plus, plus 32 Voice und KS-32 (KS-32 ist ein SQ2 mit Hammermechaniktastatur).

Wenn man schon warnt, dann am ehesten vor einem Fizmo und seiner Fehlkonstruktion mit dem unterdimensionierten Spannungsregler. Wer sich da nicht selbst helfen und dieses Bauteil tauschen kann (ist nicht schwer), der läßt es besser oder sieht zu, daß beim Gerät schon genau dieses Bauteil getauscht wurde.
 
bis auf die Transwaves kann man einen TS-10/12 sehr gut durch einen Kurzweil PC3(61) ersetzen

...die sicher beide sehr viele Synthese-Möglichkeiten bieten, die ich vom Grundklang her aber wieder nun gar nicht vergleichen würde.
Hier gilt eher: Beide nehmen, ergänzen sich gut. ;-)

Grüße,
Rallef
 
Habe den SD-1 vor ein paar Jahren auf einem Musiker-Flohmarkt geschossen, super solide Hardware, keine Mucken, auch die 3 Konzerte, wo ich ihn einer unbedarften Pianistin zum Abfeuern von Synthe-Sounds geliehen hatte, hat er sauber und ohne jede Mucken geliefert. Denke Deine Bedenken sind unbegründet. Eben, mit Polyphonic Aftertouch.
 
Rallef schrieb:
...die sicher beide sehr viele Synthese-Möglichkeiten bieten, die ich vom Grundklang her aber wieder nun gar nicht vergleichen würde.
Hier gilt eher: Beide nehmen, ergänzen sich gut. ;-)

Eigentlich nicht, sie überschneiden sich eher. Grundklang ist bei beiden warm und druckvoll, kann man sehr gut im Mix integrieren, weil kaum Egoshooter-Sounds bei den Presets. Ensoniq kann Transwaves, der Kurzweil mit VAST dagegen ist noch ein Stück vielseitiger.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben