Drum 'n Bass ist eines meiner Lieblings-Genres zu dem ich erst recht spät gekommen bin.
Früher gabs mal sowas die den 'Blackboard Jungle' auf Radio Fritz. Wie alle anderen markanten Sendungen mit eigenem Profil wurde diese eingestampft und die Jugendlichen musikalisch sich selbst überlassen. Über diese Sendung kam ich erstmals um die Jahrtausendwende mit dem Genre in Kontakt aber nie weiter verfolgt. Bis ich 2004 auf Compost Records gestoßen bin, ein Freiburger Label. Jedoch entwickelten die sich zum von mir so verhassten Minimal-Techno hin. Drum and Bass war quasi tot bevor es hier jemals richtig durchstartete. Und wenns mal ein Versuch gab, versandete er.
Nein, Deutschland ist def. kein D'n'B-Land. Über Eko des Garrigues kam ich dann an richtigen Drum 'n Bass und zwar überwiegend aus französischer Produktion. ABER, es lief auch mal ein Set von Jungle Cake Records und das hat mich geflasht - bis heute. Da haben sich viele neue Labels gegründet, JC ist eines davon. Hier wird sich gerne alter Klassiker aus den 50/60/70/80ern bedient und sie im Drum and Bass-Stil neu interpretiert. Das gefällt mir sehr sehr gut. Es ist melodisch, wenig gebrochen oder gar elitär-abgehoben, es ist gut tanzbarer Drum 'n Bass.
Aber zurück zu Eko; Da lief mal außerhalb als Übergang zur eigentlichen Techno-Sendung ein Drum 'n Bass Stück das wie ich rausbekam von M.I.A war - also nicht die deutsche Mia (Schlusslicht), sondern die indischer Abstammung aus London. Die hatte mal ein Track namens 'Paper Planes', wozu es auf Youtube dutzende Drum'n Bass-Versionen gibt, aber ausgerechnet die bei Eko gespielte gab es bei Youtoube natürlich nicht und die war um Welten besser als der Rest. Also hab ich Discogs durchforstet und systematisch alle infragekommenden Platten bestellt. Und tatsächlich; eine unveröffentlichte Platte ohne Labelcode oder irgendwelcher Copyright-Hinweisen war's dann auf der der Track enthalten war, sie kam aus England. Ich war megahappy einen der geilsten D'nB-Tracks überhaupt bekommen zu haben. Das wäre dann die Scheibe:
https://www.discogs.com/MIA-Paper-Planes-Remixes/release/1603057
Leider gibt es den Track nachwievor nicht in Streaming-Form (6:37)
Aber um nicht in Textwänden zu enden, hier einer meiner absoluten Lieblings-Neu- Drum and Bass-Stücke von einem alten Urgestein des Ragga, General Levy, der sich von den Serial Killaz hat remixen lassen. Offenbar war man ein großer Dirty-Dancing-Fan
Die Message des Tracks sollte jedenfalls unmissverständlich sein
https://www.youtube.com/watch?v=d8XzXxoapvg
England ist für mich immernoch Anlaufstelle Nummer 1 für Drum and Bass, dichtgefolgt von unseren französischen Nachbarn, die sich eher auf düsteren D'n'B eingeschossen haben. Drum and Bass wird sich nicht grundlegend ändern, hoffe ich zumindest, dieses Genre wurde zum Glück bisher von der Mehrheit bisher übersehen. Und moderne Ansätze gibts mehr als genug.