Modularität - Definitionen II - 4 Worte für "Modular"

Es kam gerade im Odyssey Thread viewtopic.php?f=2&t=88936&start=1275#p1155385 auf, das Thema was ist modular und wie noch mal aufzugreifen:
und Begriffe zu finden, die beschreiben was wirklich da zu finden ist:

Moogulator schrieb:
Ja, das sollten wir ggf. im alten Thread tun - Ich beschreibe es bei Tests einfach, wenn es relevant ist und speziell die letzte Bastion "echte Modultauschbarkeit" nehme ich nicht als so wichtig für das WESENTLICHE Merkmal, obwohl genau daher der Name kommt. Aber gegenüber Kompaktsynths ist nunmal das freie patchen aller Baugruppen für mich zumindest der wesentlichste Teil eines modularen systems. Per Definition wäre es jedoch streng zu fassen und in einer "wissenschaftlichen" Abhandlung wäre es einfach besser man hätte Worte dafür. Ich sehe nur nicht ein einen MS20 als "semi" zu bezeichnen der eigentlich gar nicht modular ist oder oder weniger als M5, 2600, und manche würden sogar feste Systeme wie System 700 noch komisch angucken, obwohl hier klar Module zu finden sind - nur gab es halt keine anderen Konfigurationen als die vom Werk - aber tauschen könnte man sie - es gibt sogar Leute die Prepatching als "nicht richtig modular" ansehen - was ich als Quatsch sehen würde - inhaltlich wie sonst, da ja per Definition alles frei bleibt - es ist nur praktischer - auch das hatten wir ja schon.

Sprich: Ich würde einen MS20 lieber Synthesizer mit aufwendigem/vielfältigem Zugriff auf Steuerspannungen nennen während Modulariät für mich mit der freien Patchbarkeit beginnt - und diese könnte man eher mit semi-bezeichnen. Nur - da der Begriff so fest mit dem MS20 verbunden ist, würde es die wirklich freien Systeme quasi "abwerten". Naja, aber mit dem Odyssey hat das nicht mehr zu tun, aber man könnte ihn bis in diese Ecke modularisierten, nicht aber wirklich modular im klassischen Sinne machen. Auch ein M5 wäre dann ein freies System, nicht aber ein Modulsystem - sprich - man könnte die Begriffe Pseudo (MS20, bedeutet Patchbuchsen sind da - aber Audioweg / Baugruppen nicht im Zugriff), Frei (M5, ARP2600, etc.) und Modular (echte Module die man tauschen kann) deutlich klarer bezeichnen. Heute ist landäufig Modularität eben eher "frei verschaltbar in allen Belangen - in allen Baugruppen". Dann gibt es noch gekapselte Modulars - das wären vom EMS über Tinysizer bis hin zum Origin oder G2 Systeme, die sowas wie eine Schnittstelle nach außen haben, deren Module intern sich frei verschalten lassen, jedoch nur bedingt tauschbar sind - oder sogar software sind und daher weitgehend tauschbar aber begrenzt im Interface zu anderen weiteren Modulen. Diese Systeme könnte mein weiter unterteilen, denn Tinysizer hat ja keine Module sondern nur freie Baugruppen und Origin eine Wechselmöglichkeit der Module aber max 9 OSCs und max 24 Module und damit eine Grenze, die nah an Modularität heranreicht und sonst nach außen nicht zugänglich ist außer input audio oder midi etc..
Ja, das alles ist das was ich einfach in Tests entsprechend erwähne - dann sind es idR 2-3 Sätze, die das dann klar machen.

Wenn man sehr genau sein will ist es das wörtliche vom Modul was man rausnehmen kann und durch ein ganz anderes tauschen kann. Frei ist es sowieso. Aber es gibt eben einige freie und Mischsysteme - der MS20 wäre eigentlich nur Pseudomodul und so müsste man das auch nennen als Abgrenzung, daher mein Vorschlag dieser jetzt 4 Begriffe:
-> Pseudo,
-> Gekapselt,
-> Frei,
--> Echt Modular

.
 
Re: Modularität - Definitionen II

och nee, das brauchen wir doch nicht nochmal.

Scaramouchè hat die definitionen in dem betreffenden fred doch perfekt auf den punkt gebracht:

modular = aus austausch- und frei miteinander kombinierbaren einzelmodulen zusammengesetzt (zb. eurorack, 5u, etc etc etc).

semimodular = dank zahlreicher cv-ein- und ausgaenge auf aehnliche weise patchbar wie ein modularsystem (und entsprechend mit einem solchen kombinierbar; zb. arp 2600, ms20, cwejman s1).

das reicht doch wohl, oder?
 
Re: Modularität - Definitionen II

ich habe es einfach mal ausgegliedert - wenn das maulen auslöst ist das ok, aber im Thread vielleicht auch. Ersticken will ich aber nichts.
Finde es durchaus gut mal für die anderen klar zu sagen wie DAS genannt wird- Das ist nämlich nicht allgemein fest und verständlich - ich finde diese Begriffe könnten ein Start sein.

Also wenn du mich so fragst reicht es nicht -denn dann gäbe es weiter eine eher ungerechte Sprachreglung siehe MS20 semi vs. M5 und Co die dann nicht mal modular und bestenfalls semi genannt würden, was sehr unfair wäre in Zusammenhang mit der Leistung und Unterscheidung zwischen M5, MS20 und 2600 bis hin zum EMS.

Also - es reicht aus meiner Sicht nicht.
 
Re: Modularität - Definitionen II

hm ok, wenn man das noch weiter veraesteln wollte, koennte man 'semimodular' noch enger fassen:

semimodular = mit zahlreichen patch-punkten versehen, die zwar normalisiert sind, aber entkoppelt werden, wenn man ein patch-kabel reinsteckt (also verhalten beim patchen dann tatsaechlich wie bei einem modularen).

und alles andere mit vielen cv-ein- und -ausgaengen, wo der intern vorverkabelte signalfluss aber nicht unterbrochen wird, wenn man kabel reinsteckt, waere dann eben nicht einmal semimodular, sondern einfach nur erfreulich ueppig mit patch-punkten ausgestattet.

mir ging es eh nur darum, dass ein system ganz eindeutig nur dann 'modular' ist, wenn man die module (mehr oder minder) beliebig austauschen und kombinieren kann.

och mensch, jetzt lasse ich mich doch um eine diskussion reinziehen, die ich eigentlich fuer ueberfluessig halte. also over and out.
 
4 Worte für Modular

Das ist auch vollkommen ok - deshalb machen wir das ja. Wobei - es wird bestenfalls hier im Forum einen Teil zu einer solchen Sprachreglung führen. Es sei denn wir alle würden diese sehr sehr konsequent verwenden, dh - das ist ein anderer Anspruch als das nur so für sich zu wissen - denn da ist es eigentlich egal. Solang man es halt weiss was gemeint ist.

In der SynthDB habe ich Modularität klar mit der Defintion wie oben angelegt, also Frei vs echt Modular vs "Reste" .. semi ist es eben wenn Pseudo - und Modular nenne ich es generell erst ab dem es mind. frei ist. Das ist meine Sprachreglung für alles was ich bisher so geschrieben haben hier und sonstwo.

Und ja, die die du nennst wäre die "korrekteste" - aber es gibt auch Leute die "die SH101" sagen oder "Die Microbrute" und von mir aus Basedrum - aber man kann mit denen sich prima austauschen, weil der Begriff den Inhalt nicht verfälscht. Bei dem Thema Modularität und Differenzierung ist das anders - ich finde es wäre durchaus an der Zeit das wie eine "Lebensmittelampel" zu verstehen und dann wäre es klar.

Das Problem ist, dass eben Semi dann alle anderen auffangen würde und damit eben nicht so gut da stehen obwohl sie für das was viele denken eigentlich geeignet wären.
Denn man kann ja ohne Probleme die VCOs eine ARP2600 im modularen Kontext mit Euro und anderen Systemen verbinden und das ohne Einschränkung- DIES ist in der Sprachreglung komplett ignoriert geblieben.

Ok, du wolltest es nicht - dann lass ich dich auch gern in Ruhe.
Ich wollte halt nur den Odyssey-Thread damit nicht zulabern. Halte es aber auch für nicht weiter nötig - außer man meint es rein begrifflich für uns hier - dann finde ich es durchaus auch wichtig genug.


Ist für mich weit wichtiger als Schwingsform vs Wellenform - da jeder weiss was das ist - aber hier fehlen und einfach nur 50 Worte für Schnee, also ehm Modular.

Danke fürs dennoch eingehen, ich finde es auch besser als was mies zu machen gleich im Entstehen. Und ja - auch ich hatte das nicht vor, wie du im Thread lesen kannst.
Mir ist das sonst auch "egal". Ich muss mich ja nur mit mir einigen und im 2fel auch kommunizieren was ich meine -damit es nicht missvertanden werden kann und andere halt auch. Deshalb dieses Wortangebot - 4 Worte für Modular.
 
modular ist für mich:

austauschbare module in einem algemein bekannten system

für alles eine eigene buchse mit abschwächer

jede synthesegruppe einzeln abgreifbar/patchbar auch bei komplexen modulen (filter+vc zb)

kombinierbar mit anderen systemen über adapter und somit kommunikationsfähig mit externen audio/cv (clavia fällt damit zb für mich raus)

das trifft für mich zb auch auf FX-racks zu, welche über eine patchbay einzeln ansteuerbar sind ...



semimodular:

eingeschränkt patchbar bzw. austauschbar (cwejmanS1 clavia ms20 etc.)
 
wenn es nicht allgemein bekannt ist, ist es auch modular. Beispiel wäre Roland System 700 - das passt sonst nirgends rein - oder Wiards blaue Serie - alles vollmodular - aber nicht Standardformat.

FX können natürlich auch modular aufgebaut sein, korrekt.
 
Re: Modularität - Definitionen II

Moogulator schrieb:
-denn dann gäbe es weiter eine eher ungerechte Sprachreglung siehe MS20 semi vs. M5 und Co die dann nicht mal modular und bestenfalls semi genannt würden, was sehr unfair wäre in Zusammenhang mit der Leistung und Unterscheidung zwischen M5, MS20 und 2600 bis hin zum EMS.

Also - es reicht aus meiner Sicht nicht.

wenn du so an die sache rangehst musst du die idee "sowas" klar abgrenzen zu wollen vergessen.

die frage nach modularität ist die frage anch der korekten abgrenzung.
das IST bereits defniert.
wenn du´s ungerecht findest dann manchs wie ich:
schau, bei mir ist das ganze studio mitunter *ein modularsystem*

was und wie modular es ist, definiert sich da sehr wohl auch durrch das vorhandensein von patchbays UND ganz speziell auch des ganzen aufbaus.
Racks, Tische, etc.
.....und NICHT ALLEIN durch die gegebene baisfunktionalität der einzelnen "module" sprich: der einzelnen gerätschaften.
d.h. man kann sehr wohl nichtmodulares equipment sogut aufeinander abgestimmt aufbauen dass es ergo quasi zum modularen wird.




blöd wirds wenn die patchbays abkacken wie bei mir.........dann wars das mit dem "modularsystem" :selfhammer: :lollo:
 
Ich finde die Diskussion durchaus angebracht aber aus anderen Punkten/Blickwinkel.

Ich finde es kommen zur Zeit viele Eurorack-Module auf den Markt die den Ansatz eines Modularsystems etwas verfehlen.

Z.Bsp :

Waldorf NW1 - Dem in meinen Augen einfach einige Anschlüsse fehlen, sowohl Audio wie auch Steuerspannungen. Oder habe ich da was nicht verstanden ?

Intellijel Atlantis - Ist ja ein kompletter Synthesizer. Die einzelnen Komponenten lassen sich nicht austauschen, höchstens durch aussen anders ansteuern. Doch wer schon bessere Komponenten hat, wieso soll er die "schlechteren" mitkaufen und bezahlen.

Auch andere Module haben teilweise bereits mehrere Komponent in einem Modul verbaut die eigentlich im "radikalen" Sinne der Modularität in meinen Augen getrennt gehören.

Sicherlich haben diese trotzdem ihre Daseinsberechtigung und finden ihe Käufer. Und ja, es ist der Spagat zwischen "Radikalität" und "Mobilität" der diese meistern versuchen. Und ja, man kann das auch anders sehem und ebenfalls ja, es ist ja toll wenn sich das Angebot erweitert.

Doch vorallem Hersteller die auf diesen Zug aufspringen (meine da eher Waldorf und nicht Intellijel) sollten sich mit der Frage beschäftigen was Modularität eigentlich ist.

Doch ist denn sowas ein Modular-System, nur weil es wie ein solches aussieht ?
Auch wenn die Idee, ausserhalb der Diskussion, natürlich durchaus interessant ist.



Mein Definitionsversuch : Eine Ansammlung klanggebender und/oder klangbearbeitender sowie steuernder Module der einzelne Komponente (LFO, Mixer, Oszillator, Hüllkurve, Filter, Effekt usw.) austauschbar und untereinandere sowohl im Signal- wie auch im Steuerweg frei verknüpft werden können. Sowohl in der Art der Signale wie auch in der Anordnung/Reihenfolge im Singalflusses.

Denn ein Modularsystem kann ja auch eine reine Effekt-Einheit sein. Es muss nicht zwingend zum klassischen Synthesizer werden. Ebenfalls ein merkmal ist, dass aus Steuersignal auch Audiosignale werden können bzw. Audiosignale auch als Steuersignale eigesetzt werden können auch wenn es nicht überall Sinn macht und funktioniert.
 


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