Mono zu Stereo verwandeln

Liebes Sequencer-Forum,

vielleicht gibt es hier jemanden, der mir einen Tip geben kann.


Ich möchte aus dem Mono-Kanal vom MicroFreak (Arturia), letztendlich eine Art zwei kanaliges Stereo-Signal erzeugen. Dazu habe ich mir ein Palmer PLS 02 bestellt, somit habe ich dann zwei Mono-Ausgangs-Kanäle zum weiterbearbeiten.

Soll ich jetzt mit zusätzlicher Hardware weitermachen, was würde sich da vielleicht anbieten (Hardware-Lösungen würde ich in jedem Fall bevorzugen)?

Oder gehe ich vom Palmer mit den beiden Monokanälen direkt ins Audiointerface und verwende dann ein Mono/Stereo-Plugin in meiner DAW, FL-Studio? (mit welchem Plugin, habt Ihr vielleicht schon erfolgreiche Erfahrungen gemacht)?

Oder muss ich warten, bis es einen MiniFreak in stereo gibt?

Mir ist schon klar, das man aus einem einzigen Mono-Kanal letztendlich kein echtes 2-Kanal-Stereo-Signal erzeugen kann ... Aber etwas mehr geht doch bestimmt, oder ?
Der einfachste und günstigste Weg ist, mit einem Mono-Kanal in das Audio-Interface des Rechners zu gehen und das ganze als Monospur zu behandeln. Das kannst du dann in Software-Mixer deines Audioprogramms im Stereo-Feld verteilen (Panorama bzw Balance) und mit Stereoeffekten (Chorus, Delay, Hall) anreichern.

Wie die anderen schon sagten, ist es bei Synthesizern üblich, dass die Klangerzeugung monaural ist, und erst durch Effekte und Panorama-Modulation (intern oder per separatem nachgeschalteten Effektgerät bzw Software-Plugin) ein Stereo-Eindruck hinzukommt.
 
Gibt es eigentlich Stereo auf Oszillatorebene?
Vielleicht bei Granularkram...?
War da nicht was beim Waldorf Quantum bzgl. Stereo auf Osziebene?

Diesen Binauralen Synth gibts noch, der oben erwähnt wurde.

Normalerweise ist eine Voice ja immer mono, wie eine Aufnahme einer Gitarrre mit einem Mikro z.B.
Stereo kommt bei multitimbralen Synths durch das Panning der Voices oder eben durch Effekte.

Der (Mono) Evolver hat einen komplett in Stereo gehaltenen Signalweg.Nicht nur kann man die OSCs pannen sondern auch L und R Filter „spacen“ (Cutoff eines Filters wird verschoben) und seperat modulieren
 
Am besten mit dem microfreak in den mixer.. dann mit dem direct out des kanals in einen anderen kanal gehn und beide hard pannen...
 
Es sei denn, man hat eine Gitarre mit hexaphonischem Tonabnehmer (sofern 6-saitige Gitarre). :P
Ja Siischor...siiischor.. allerdings ging es hier um die Aufnahme einer Gitarre mit einem Mikrofon.
Im Fall des Tonabnehmers hast Du dann sechs Monoquellen und immernoch kein Stereo. :opa:
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, ich specke meine Eingangs-Anfrage ab und bitte um eine konkrete und kurze Beantwortung:


Bei der MS-Microfonie wird von oben ein Röhren-Mic als ACHT eingesetzt, welches um 90 Grad gedreht wird (Signale werden durch die Kapsel-Drehung von rechts und links eingefangen). Hier entsteht das Seitensignal, welches in der DAW auf zwei Kanälen aufgenommen wird. Diese beiden Kanäle werden jeweils nach rechts und links gepannt, ein Kanal davon wird in der Phase gedreht.

Von unten kommt zusätzlich ein Kondensatormicrofon mit einer Nierencharakteristik zum Einsatz, welches nicht gedreht und direkt auf die Signalquelle ausgerichtet wird (hier entsteht das Mittensignal).

Das Seiten-Signal = linker minus rechter Kanal
Das Mitten-Signal = linker plus rechter Kanal

Zusammen ergibt sich daraus ein Stereo-Signal welches auch monokompartibel ist - die Stereobreite kann durch Panning (der beiden Röhren_Kanäle) individuell eingestellt werden ohne das sich dabei Frequenzen auslöschen - je weiter man sie zurück pannt, desto mehr löschen diese beiden Kanäle das Stereo-Panorama aus - das Mitten-Signal des Nieren-Kondensator-Microfons, bleibt dabei als reines Mono-Signal erhalten.

Im Übertragenen Sinn, müsste das so doch auch mit drei einzelnen Kanälen aus einem Mono-Synthesizer machbar sein, um daraus ein sauberes Stereo-Bild zu generieren?


Gibt es hier jemanden, der richtig Fit ist und meine angenommene These (Frage), bestätigen oder berichtigen kann? Bitte verständlich, für einen Anfänger wie mich ...
 
Vom Prinzip vollkommen richtig. Probiere es einfach aus. Da die Quelle dann wahrscheinlich eine Lautsprecherbox sein wird, ist der zu erwartende Stereoeffekt eher nicht so dolle. Etwas Raumklang (jeh nach Abstand der Mikrofone) ist aber sicher dabei.
 
Du kannst auch mit zwei unterschiedlichen Mikros (Dynamisch/Kondenser) oder durch unterschiedliche Platzierung an der Lautsprechermebran ( klangliche/laufzeitunterschiedlichkeiten) experimentieren.
 
Ups, das mit der M/S-Microfonie war nur mein Beispiel, das so etwas akustisch geht.

Ich stelle mir vor, das ich das einzelne Mono-Signal aus dem Mcro-Freak durch den Palmer schleife und dann mit den drei einzelnen Mono-Kanälen in die DAW zur Bearbeitung gehe. Es würde ggf. auch ohne Palmer gehen in dem ich in der DAW auf drei Kanälen aufnehme?
 
Da reicht doch ein Monokanal beim Aufnehmen. Dann in der DAW Spuren kopieren, pannen, leicht versetzen, EQen, Effekte unterschiedlich usw. Ist Dir der "Haas-Effekt" ein Begriff? Die verzögerte Spur etwas lauter stellen, wäre noch ein Tip.
 
also ich würde zu plug-ins raten, weil es einfacher ist, und irgendwie auch eher zum arbeitsschritt "mischen" passt.

neben den üblichen stereo shuffler effekten bietet sich panning oder verschiedene filtereinstellungen für rechts und links - vor allem graphische multiband eqs - als erstes an.

ein anderer sehr einfacher trick mit manchmal überraschenden ergebnissen kann aber auch sein, einfach die stimme zwei mal hintereinander aufzunehmen, und zwar egal ob da ein osci frei schwingt oder nicht und egal ob midi-, CV-, oder hand-gespielt. macht man ja mit gesang auch.

probiers mal aus! geht übrigens auch mit 3 mal oder 5 mal...
 
Klasse, habe mich kurz in den "Haas-Effekt" eingelesen somit verstehe ich schon mal, das die verzögerte Spur etwas lauter gestellt werden müsste, weil sie durch die Zeitverzögerung akustisch nicht so dominant wirkt.
Perfekt und nochmals Danke !!!
 
Dann kann ich ja beruhigt für heute hier rausgehen. Schön, wenn man helfen kann. Viel Freude beim ausprobieren.
 
Probiere einfach mal aus das Signal zweimal aufzunehmen und beide Spuren gegeneinander zu pannen. Bei rein analogen Synthesizern funktioniert das ganz gut, da die Oszillatoren technisch bedingt freilaufend sind und somit die Phase höchstwahrscheinlich nicht gleich ist. Der Microfreak hat ja einen digitalen Oszillator. Eventuell ist dieser auch freilaufend implementiert bzw. wird dies auch oft durch eine zufällige Startphase simuliert. Ich würde einfach mal mehrere Takes aufnehmen (ggf. auch ganz leicht die Filtereinstellung ändern) und gegeneinander pannen, bis das Ergebnis schön stereobreit klingt. Falls das alles nichts bringt, kann man immer noch mit Plugins nachhelfen.
 
Ups, das mit der M/S-Microfonie war nur mein Beispiel, das so etwas akustisch geht.

Ich stelle mir vor, das ich das einzelne Mono-Signal aus dem Mcro-Freak durch den Palmer schleife und dann mit den drei einzelnen Mono-Kanälen in die DAW zur Bearbeitung gehe. Es würde ggf. auch ohne Palmer gehen in dem ich in der DAW auf drei Kanälen aufnehme?

Das geht da halt auch nur, weils halt mit Micro aufgenommen wird, kannst Du mit nem Synth natürlich auch machen (mikrofonieren..), aber mit deiner Palmerbox funst das halt nicht, weils genau das SELBE Signal ist. Da geht nur FX oder halt kurze Verzögerungen....
 
aber mit deiner Palmerbox funst das halt nicht, weils genau das SELBE Signal ist
Stereo setzt zwei Kanäle voraus. Wenn beide Kanäle das vollkommen gleiche Signal abspielen, sind es zwar zwei Kanäle, vom Informationsgehalt her aber immer noch Mono. Echtes Stereo erreicht man nur, wenn sich beide Kanäle (leicht) unterscheiden. Z.B. über Verzögerung, unterschiedliche Filtereinstellung, Phasenverschiebungen, ...
 
Ja richtig, habe ich und andere hier ja schon mehrfach geschrieben...
 
Das stimmt, ich wollte nur verdeutlichen, dass man nicht zwingend weitere Plugins benötigt. Okay, hatte einseinsnulls Post überlesen.
 
Ja, Plugins sind ( meiner Meinung nach) sogar oft schlechter, weil sie halt „irgendwas“ mit dem Signal machen und den Mix eher zukleistern. Auf einer Spur kann das mal ganz nett sein, aber das wars dann auch... richtiges Panning klingt einfach sauberer (und meistens besser) als ein (Pseudo)StereoverbreiterungsTool...
Monokompatibilität ist heute ja nicht mehr so wichtig, sagt man, aber ist trotzdem ganz nützlich, den Mix ab und zu mal auf „Mono“ zu schalten, da hören sich die Plugins schnell dann richtig sch..ße an...
 
Vielen Dank Euch allen !!!

Wie schon geschrieben, ich bin ein Anfänger (der sich vorerst fast nur mit der Theorie beschäftigt hat - was so gehen könnte und was nicht)! Ich beginne langsam und werde mich bald mit der Bedienung meiner DAW auseinander setzen und auch anzufreunden müssen. Ich habe hier noch so meine Schwierigkeiten zu trennen, was von dem Rückgemeldeten, wichtig, richtig oder auch falsch sein könnte - es schreiben ja schon einige etwas ganz anderes als andere. Es ist mein erstes Forum dessen Bedienung und Wort-Abkürzungen auch neu sind. Also bitte nicht zu schnell zu viel erwarten.
 
Gut, ich specke meine Eingangs-Anfrage ab und bitte um eine konkrete und kurze Beantwortung:


Bei der MS-Microfonie wird von oben ein Röhren-Mic als ACHT eingesetzt, welches um 90 Grad gedreht wird (Signale werden durch die Kapsel-Drehung von rechts und links eingefangen). Hier entsteht das Seitensignal, welches in der DAW auf zwei Kanälen aufgenommen wird. Diese beiden Kanäle werden jeweils nach rechts und links gepannt, ein Kanal davon wird in der Phase gedreht.

Von unten kommt zusätzlich ein Kondensatormicrofon mit einer Nierencharakteristik zum Einsatz, welches nicht gedreht und direkt auf die Signalquelle ausgerichtet wird (hier entsteht das Mittensignal).

Das Seiten-Signal = linker minus rechter Kanal
Das Mitten-Signal = linker plus rechter Kanal

Zusammen ergibt sich daraus ein Stereo-Signal welches auch monokompartibel ist - die Stereobreite kann durch Panning (der beiden Röhren_Kanäle) individuell eingestellt werden ohne das sich dabei Frequenzen auslöschen - je weiter man sie zurück pannt, desto mehr löschen diese beiden Kanäle das Stereo-Panorama aus - das Mitten-Signal des Nieren-Kondensator-Microfons, bleibt dabei als reines Mono-Signal erhalten.

Im Übertragenen Sinn, müsste das so doch auch mit drei einzelnen Kanälen aus einem Mono-Synthesizer machbar sein, um daraus ein sauberes Stereo-Bild zu generieren?


Gibt es hier jemanden, der richtig Fit ist und meine angenommene These (Frage), bestätigen oder berichtigen kann? Bitte verständlich, für einen Anfänger wie mich ...
Du hast da einen riesen Denkfehler. Du gehst davon aus das der stereo effekt bei deinem Beispiel nur von den mikrofonen kommt und du deswegen dies digital mit 3mal identischem signal nachmachen kannst.

Deine Grundannahme ist aber nicht korrekt in deinem MS Beispiel ist das Signal was jedes Mikrofon, sogar jede kapsel, bekommt ein klein wenig anders. Einfach weil die 3 Kapseln nicht perfekt in einem Punkt sein können.

So entsteht unter anderem dann der stereo effekt.

Wenn du digital nun 3 Signale nimmst, dann kannst du 2 davon gerne komplett L und R pannen. Den wie nennt man ein signal was identisch ist und von LR mit gleicher Stärke ausgegeben wird? Richtig MONO nennt man das.
 
wenn du material mit panning effekten oder gegenläufigen eq einstellungen wieder zu mono mischst, erhälst du wieder das original. ;-)

Ja, deswegen finde ich gute Staffelung im Stereofeld auch besser als Plugins.
Natürlich verschwinden der Stereoeindruck, aber die Sounds bleiben im Idealfall relativ gleich laut. Bei diesen Stereoverbreiterungsdingens Kommt es da ja teilweise zu fiesen Auslöschungen usw ( wenn man es übertreibt....) ... aber, ob Monokompatibilität noch Sinn macht, darüber gibt es ja seitenlange Diskussionen im Netz...
Ich habe in den letzten Jahr(zehnten...) immer mal wieder Soft - und auch mal Hardware ( war irgendsoein Ding von SPL...) ausprobiert und hatte immer den Eindruck, dass die Sachen sehr schnell sehr unnatürlich klingen, irgendwie verwaschen....

Im Moment benutze ich zusätzlich ab und zu die M/S Funktion des TK-Lizer, damit bekommt man Signale auch etwas breiter...
 
Deine Grundannahme ist aber nicht korrekt in deinem MS Beispiel ist das Signal was jedes Mikrofon, sogar jede kapsel, bekommt ein klein wenig anders. Einfach weil die 3 Kapseln nicht perfekt in einem Punkt sein können.

So entsteht unter anderem dann der stereo effekt.

Wenn du digital nun 3 Signale nimmst, dann kannst du 2 davon gerne komplett L und R pannen. Den wie nennt man ein signal was identisch ist und von LR mit gleicher Stärke ausgegeben wird? Richtig MONO nennt man das.
Also, was du zu den Kapsel-Abständen geschrieben hast, hört sich richtig gut an.

Entsteht der Stereoeffekt nicht unteranderem auch dadurch, das eines der beiden Seiten-/ Rechts-/Links-Signale noch in der Phase gedreht wird. Und das räumliche Tiefen-Panorama dadurch, das der dritte Kanal paralel und von den Panningeinflüssen ausgenommen ist?

Ohne es genau zu wissen, entsteht das M/S-Stereosignal für mich zur Zeit aus den folgenden Gegebenheiten:

1) es sind drei Kapseln an unterschiedlichen Standorten (Entfernungsradius ca. 10 cm)
2) die Kapseln sind jeweils in verschiedene Richtungen ausgerichtet
3) eines der beiden Seiten-Signale wird in der Phase gedreht
4) das Mitten-Signal bleibt im Gegensatz zu den beiden anderen Signalen, rechts und links gleich, es ist ein ungepanntes und reines Mono-Signal.
5) Das Mitten-Signal dient im Zusammenspiel mit den beiden gepannten Signalen zur Einstellbarkeit des Raum-Tiefe.

Meine angenommene These ist also:
man könnte wohl Punkt 1 + 2 in der DAW mit Hilfe einer geringen Zeitverzögerung, einem entsprechenden Dominanzausgleich der Seiten-Lautstärken sowie mit maginalen EQ-Einstellungen, an den 3 Kanälen simulieren bzw. ersetzten.
Punkt 3 bis 5 könnten übernommen werden?

So würde man ggf. mit 3 identischen Mono-Signalen als Ausgangsbasis, am Ende zu einem Stereo-Klang gelangen.
Also via Kabe,l mit einer Kanal-Verdreifachung, ohne ein Microfon oder Plugin bzw. mit einem einfachen Mono-Synt?
 
Weshalb probierst Du es nicht einfach aus? Dazu brauchst Du doch nicht einmal den Splitter. Kopiere doch einfach das aufgenommene Signal in Deiner DAW und bearbeite es entsprechend.

Ich denke aber, dass man kaum eine generelle Aussage treffen kann bzw. einen generellen Tipp geben kann, da der "Stereoeffekt" ohnehin stark vom Ausgangsmaterial abhängt. Wenn man einen breiteren, schwebenden Klang von einem Pad etc. möchte, dann würde ich wirklich mal versuchen die gleiche Hardware zweimal zu verwenden und im Panorama zu verteilen. Ich habe das mal mit zwei Oberheim Matrix 1000 gemacht und das klingt dann wirklich klasse :) Sicherlich alles eine Preisfrage. Will sagen, mein Kommentar vom Anfang war nicht nur lustig gemeint.
Ob das etwas mit dem zu tun hat, was Stereo eigentlich bedeutet, sei mal dahin gestellt. Auch wird man diesen Klang dann wohl kaum "im Raum" verteilen wollen.
 


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