Musik und Intelligenz

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Markus Berzborn

..
Heute morgen beim Frühstück gelesen:

Klavierspieler im Speziellen und Musiker im Allgemeinen sind nach Überzeugung des Aachener Wissenschaftlers Timo Krings intelligenter als andere Menschen.
[...]
Krings und sein Team konnten nachweisen, dass Klavierspieler nahezu alle Bereiche des Gehirns gleichzeitig ansprechen und trainieren.
[...]
Denn auf diese Weise werden die Faserbahnen zwischen den einzelnen grauen Zellen - den Neuronen - im Gehirn ausgebaut. Und diese Bahnen, auch "weiße Masse" genannt, sind nach Überzeugung der Hirnforscher für das Denkvermögen wichtiger als die grauen Zellen.
[...]
Im Gegensatz zu den grauen Zellen lasse sich die weiße Masse bis ins hohe Alter vergrößern, sagt Timo Krings. Ihn überrascht es daher nicht, dass große Musiker auch als Greise meist noch geistig rege sind und selten Anzeichen von Altersvergesslichkeit zeigen.
[...]
Dass Musik in der Schule nur ein Nebenfach ist, sieht der Klassikfreund Krings inzwischen kritisch. Hätte er Kinder, müssten sie wohl Klavierunterricht nehmen, meint er. Er selbst beherrsche diese Kunst zu seinem Bedauern nur leidlich.
[...]
In einer Langzeituntersuchung haben französische Wissenschaftler Viertklässern je eine Stunde zusätzlichen Unterricht angeboten - unterteilt in die drei Fachgebiete Sachkunde, Mathematik und Musik. Schüler mit Musikunterricht erbrachten am Ende selbst in Mathematik bessere Leistungen als jene mit der zusätzlichen Mathe-Stunde.



Diese Ausführungen kann ich im Wesentlichen aus der Praxis bestätigen.

Gruß,
Markus

P.S.: Lieber in Klavierunterricht investieren als in die Pflegekosten für Altersdemenz. Dürfte unter dem Strich auch billiger sein. ;-)
 
Markus Berzborn schrieb:
Diese Ausführungen kann ich im Wesentlichen aus der Praxis bestätigen.

Warum? Spielst du auch Klavier und bist intelligenter als andere Menschen? :harhar:

... bitte nicht persönlich nehmen, nur ein kleiner Jokus. ;-)


Es ist schon was dran, denke ich. Ein Musiker hat jedenfalls noch andere Interessen außer Fußball und Dosenbier. Eine gute Voraussetzung, um geistig rege zu werden bzw. bleiben.
 
Worum es mir in erster Linie geht: Musik und Musikunterricht wird an den Schulen und auch in der Gesellschaft meiner Beobachtung nach zunehmend als nicht wirklich wichtig für die Ausbildung eines Menschen oder als eine Art Luxus oder privates Hobby betrachtet. Diese Auffassung halte ich für grundfalsch.

Gruß,
Markus
 
Im Vergleich zu den Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen ist Musikunterricht auch sekundär... und an diesen Grundfertigkeiten hapert es oft genug.

Der Musik ergeht es außerdem nicht anders als anderen Fächern, mit deren Bildungsinhalten sich kein bzw. weniger Geld verdienen lässt. Was wird denn an den Universitäten gefördert? Bestimmt nicht die Geistes- Sozial- oder Kulturwissenschaften.

Das ist nicht schön, aber vermutlich nicht zu ändern.

Ich kann das zwar nicht begründen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass die Beschäftigung mit einer abstrakten Kunstform wie der Musik gut für die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen ist. Bloß was hilft´s.... Ingenieure braucht das Land. :dunno:
 
Jörg schrieb:
Im Vergleich zu den Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen ist Musikunterricht auch sekundär... und an diesen Grundfertigkeiten hapert es oft genug.

Ein wichtiger Punkt in der Studie ist aber doch gerade, dass auch solche Grundfertigkeiten durch ernsthafte aktive Auseinandersetzung mit Musik profitieren.

Und was die Erfordernisse der Wirtschaft angeht, so bin ich fest überzeugt, dass man sich einen Großteil der Inhalte mancher Management- und Selbsterfahrungs-Seminare usw. sparen könnte, wenn mehr Wert auf musikalische Ausbildung gelegt würde.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Und was die Erfordernisse der Wirtschaft angeht, so bin ich fest überzeugt, dass man sich einen Großteil der Inhalte mancher Management- und Selbsterfahrungs-Seminare usw. sparen könnte, wenn mehr Wert auf musikalische Ausbildung gelegt würde.

musisch-künstlerische ausbildung ?
ich kanns nich lassen, da auch mal meinen senf per löffelchen ins gegenüberliegende auge zu schießen:

knetgummi.jpg



und das hier kennen wir ja sowieso:


begabt.jpg


nochma thema musisch-künstlericher ausbildung:
man schenke einer/m 3jährigen einen virus ti und konfrontiere sie/ihn mit dem begriff *latenz* und *usb*




:harhar:









*hehehehe*
ps: keine diskussionen bitte: back to topic. das war nur ironisch gemeint.
 
Markus Berzborn schrieb:
Worum es mir in erster Linie geht: Musik und Musikunterricht wird an den Schulen und auch in der Gesellschaft meiner Beobachtung nach zunehmend als nicht wirklich wichtig für die Ausbildung eines Menschen oder als eine Art Luxus oder privates Hobby betrachtet. Diese Auffassung halte ich für grundfalsch.

Gruß,
Markus

Das stimmt sicherlich, und das ist schon eine längere Entwicklung, zumal man von div. Rüpelklassen auch kaum Musik erwarten kann, bestenfalls den üblichen GangstaHiphop mit entsprechender anatolischer Phonetik™ ;-)

Aber es könnte was bringen, nur weiss ich auch wie es in Schulen ist.. ES ist ja kein nettes beisammensein, sondern oft ein zwangsbeisammensein, auch oft mit Leuten, die wirklich nur nerven oder sehr anstrengend sind ,da ist Musik machen oft schon zu "intim" für manche, so kämen sie nicht aus sich raus, sondern nur die mit der lauten Fresse..

Klavier oder sowas lernen die da sicher eher nicht, aber man könnte es versuchen ;-)

(Musikthema nach Musik verschoben)
 
Ich habe Eltern die von diesem Stuss überzeugt waren/sind.
Musste deswegen 6 Jahre lang Klavier lernen bis mir irgendwann absolut der Kragen geplatzt ist.
Ich war zwar ziemlich gut, hab es aber gehasst wie die Pest.( Jeden Tag 1-2 Stunden üben....)
Gebracht hat es mir folgendes: Ich kann Noten lesen.
Toll.
Jetzt gibts Frequenzen und Integer. Yeah, tolle Noten!
War ziemlich miserabler Klavierunterricht der mir ausser Notenlesen halt gar nichts gebracht hat.
Die Fingerfertigkeit hab ich wieder verlernt und ein Klavier oder irgendein anderes klassisches Instrument werde ich deswegen auch nicht mehr anrühren.
Schade eigentlich, aber zum Glück gibt es Synthesizer an die ich mich herantraue.
Meine Eltern sind trotzdem immer noch dafür das ich überhaupt mal wieder ein Instrument lerne/spiele.
Dieses Teufelszeug von Synthesizern und Sequencern wo irgendein Computer das macht gehört ja verboten...

Also meiner Meinung nach bringt so oller Klavierunterricht oder Klavierspielen gar nichts.
Sorry, aber sowas regt mich immer auf.
 
Hist schrieb:
Also meiner Meinung nach bringt so oller Klavierunterricht oder Klavierspielen gar nichts.
Sorry, aber sowas regt mich immer auf.

Eine gewisse Begabung und geistige Grunddisposition muss natürlich schon da sein. Man kann nicht aus jedem einen Musiker machen, das ist klar.

Gruß,
Markus
 
musik ist mathematik und mathematik ist eine sprache.
musik ist eine sprache und sprache ist mathematik
mathematik ist musik und musik ist sprache.

öhm warum sollte es nicht so sein ?
 
Hist schrieb:
Also meiner Meinung nach bringt so oller Klavierunterricht oder Klavierspielen gar nichts.

Das lässt sich anhand von Längsschnitt-Studien überprüfen. Natürlich müssen die auch methodisch sauber sein. Man könnte z.B. vermuten, dass "bildungsnahe" Elternhäuser ihren Kindern eher Musikunterricht geben lassen als "bildungsferne", und dann ist es auch kein Wunder, wenn die Kinder schlauer sind. Bloß hat das dann nix mit dem Musikunterricht zu tun.
Das kann man aber durch ein geeignetes Studiendesign kontrollieren.
 
Also ich spiele auch Klavier, bei mir hat es nichts gebracht

Zur ersten Ausführung:
Angeblich sollen die tippenden Finger die Gehirndurchblutung fördern.

Rechts und links Koordiantion, soll halt den Effekt haben, das beide Gehirnhälften miteinander verbunden werden. Stand oben in etwas anderer Form aber auch schon geschrieben.
Dann müssten Schlagzeuger aber auch.... nein...., das kann ich nicht glauben...
;-)
 
Also meiner Meinung nach bringt so oller Klavierunterricht oder Klavierspielen gar nichts.
Sorry, aber sowas regt mich immer auf.

Ich kann das soooo gut nachvollziehen, bei mir war es auch nicht anders. Erstmal wird meistens von den Eltern der örtliche Klavierlehrer beauftragt, egal ob der gut ist oder nicht, schließlich geht Meiers Mädchen auch da hin und die kann schon nach ein paar Stunden den Flohwalzer. Dann kommt dazu das von Anfang an Zwang dahinter ist. Ich habe mich erst wieder ans Klavier gesetzt als man meine musikalische Bildung praktisch aufgegeben hatte. Ich möchte nicht wissen wieviele talentierte Kinder so für immer für die Musik versaut werden.
 
Neo schrieb:
Dann kommt dazu das von Anfang an Zwang dahinter ist.

Per aspera ad astra. Geschenkt gibt's halt nichts im Leben. ;-)
Ich meine, bei Sprach- oder Mathematikunterricht geht doch auch nicht alles von selbst.

Gruß,
Markus
 
Es kommt nur drauf an.
Zwang kann nicht wirklich funktionieren, dass ist meist kontraproduktiv.

Wenn man Klavierspielen will, dann bringt’s auch was.
Mich musste man in den ersten Jahren vom Klavierhocker reißen und ich hatte zum Glück Eltern und ein Umfeld, dass mich voll unterstützt hat.
 
Stimmt, Zwang ist das falsche Wort, der wäre wirklich kontraproduktiv. Mich hätte man z.B. nie zu Fußball oder überhaupt irgendwelchen Spielen zwingen können. Man sollte besser von Disziplin sprechen. Zuerst muss natürlich überhaupt der Wunsch da sein, etwas zu lernen, aber dann braucht man Disziplin. Das weiß jeder Zen-Schüler. ;-)

Gruß,
Markus
 
PS. wenn ich das jetzt mal größenwahnsinnig ableite, dann haben wir früh den Wunsch gehabt Intelligent zu werden.

Ob das nun so schlau war, weiß ich allerdings nicht ;-)

Aber ich stimme dir voll zu, auch mit der Disziplin....
 
Es geht ja ansich einfach :Bock drauf? Machen!
Allerdings ist das eh nur für Leute mit Kindern interessant zu diskutieren ;-) Wir sind ja bei der Quote von 1.3 Kindern angekommen und ich helfe kräftig bei der Entvölkerung mit ;-)

Aber in der Schule sitzen auch schonmal sehr amusische Leute ;-)
Glaub mir, manche Leute sind für Musik wirklich nicht gemacht.

Und die ansich destruktive Stimmung in Schulen ist nicht grade gut für Musik, wer noch glaubt in Schulen gäbe es Klassengemeinschaft und Freundschaft deluxe.. naja.. Rütli ist überall..
 
gerade beim Klavierspielen könnte ich mir vorstellen dass die Beidseitigkeit der Hirnauslastung trainiert wird weil eben beide Seiten gleichwertig angesprochen werden, sich miteinander koordinieren müssen aber auch unabhängig voneinander sein müssen.....

Fragt sich nur ob man diese Fähigkeit schon als Intelligenz bezeichnen kann.

Tanzen soll ähnlich wirken.
 
Das ist beides immernoch Mechanik.. Wobei man männlichen Menschen™ ja nachsagt, sie können kein "multitasking", was zumindest bei mir nicht stimmt ;-)

Aber wir hatten auch ein Klavier ,weshalb ich selbstredend superintelligent bin ;-)
 
Markus Berzborn schrieb:
Stimmt, Zwang ist das falsche Wort, der wäre wirklich kontraproduktiv. Mich hätte man z.B. nie zu Fußball oder überhaupt irgendwelchen Spielen zwingen können. Man sollte besser von Disziplin sprechen. Zuerst muss natürlich überhaupt der Wunsch da sein, etwas zu lernen, aber dann braucht man Disziplin. Das weiß jeder Zen-Schüler. ;-)

Gruß,
Markus

Diziplin, ja, aber Zwang ist ja was anderes. Meine Eltern haben ein Klavier geerbt und da war klar ich muß das lernen. Ich wurde da nicht mal gefragt, der Musiklehrer in der Schule sagte ich sein musikalisch begabt, also wird klavier gelernt. Ich habe später auch mal einen wirklich guten Klavierlehrer kennengelernt, da hatten die Schüler soviel Spaß am lernen, das die Diziplin von selbst kam, einfach durch den eigenen Ehrgeiz.
 
Wie Jörg wohl weiss, indiziert eine bestehende Korrelation aber nicht immer Kausalität ;-)

Und könnte die Kausalität bei solchen Tests nicht auch gerade umgekehrt verlaufen?: Menschen mit hohem Intelligenzgrad neigen eher dazu, Klavierunterricht zu nehmen. :?:
 
Jörg schrieb:
Hist schrieb:
Also meiner Meinung nach bringt so oller Klavierunterricht oder Klavierspielen gar nichts.

Das lässt sich anhand von Längsschnitt-Studien überprüfen. Natürlich müssen die auch methodisch sauber sein. Man könnte z.B. vermuten, dass "bildungsnahe" Elternhäuser ihren Kindern eher Musikunterricht geben lassen als "bildungsferne", und dann ist es auch kein Wunder, wenn die Kinder schlauer sind. Bloß hat das dann nix mit dem Musikunterricht zu tun.
Das kann man aber durch ein geeignetes Studiendesign kontrollieren.

Ach ja, Du hast es ja schon geschrieben ;-)

Btw.: Wusstest Du, das in Gebieten mit hoher Storchenpopulation auch die (menschliche) Geburtenrate höher ist?

Es liegt also auf der Hand, dass wir nur ganz viele Störche in Deutschland ansiedeln müssen, dann haben wir bald keinen Bevölkerungsrückgang mehr!

Oder etwa nicht?
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Klar, das mit den Störchen ist ein alter Statistikergag. ;-)
Noch einer: Wusstest du, dass in ökonomisch aufstrebenden Zeiten die Röcke der Frauen kürzer werden? Ja, so was hat mal einer ausgerechnet! :mrgreen:
 


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