dstyl schrieb:
Ich denke viele die nen DX7 haben werden sich gedachtet haben wie schön es wäre mehr einfluss auf den Klang nehmen zu können. Ich frage mich ob die bei yamaha das Bedienkonzept nur wegen dem Preis so verändert haben beim GS-1 haben sie ja bewusst drauf verzichtet weil die Ingeneure glaubten FM wäre zu kompliziert ->
http://de.wikipedia.org/wiki/GS1_%28Synthesizer%29
Die Prototypen waren noch ziemlich großvolumig mit entsprechenden Reglersektionen und Anzeigetafeln. Die Reduktion der Bedienoberfläche war ein Tribut an den angepeilten Ladenpreis. Der Zugang selber ist aus heutiger Sicht der Featuremonster geradezu simpel und überschaubar. Einmal ins Konzept reingearbeitet, und schon geht es zielgerichtet und zügig voran. Die Speicherung von Sounds war dem tatsächlichen Bedarf geschuldet, hatte nicht jeder Lust, während des Spielens mit der anderen Hand auf einem zweiten Keyboard auch noch Regler- und Schalterpositionen zu justieren.
Und nein, Yamaha hatte sich nicht gar zu viel gedacht, was die Musiker damit zu anfangen wollten. Die dachten, warten wir mal ab. Und waren dann selber ganz gut erstaunt, wie gut das Zeug ankam. Das hatte allerdings auch damit zu tun, dass die Sounds Leute angezogen hat, die eher so Typ Orgelspieler, Pianist oder auch Gitarrist waren. Schnell zu guten Sounds zu kommen, reichte denen. Das Klientel Klangtüftler war überschaubar und ist es heute auch. Sowas ist eine Lebenseinstellung, an Klängen rumfummeln zu wollen. Und die hat halt kaum jemand. Verglichen z.B. mit der Zahl der Mundharmonikaspieler jedenfalls.
Dass es in der Folge einerseits Leute gab, die sich bedientechnisch überfordert sahen, und andererseits welche, die daraus eine Serviceleistung machten, war nicht unbedingt abzusehen.
Der DX7 selber muss auch nicht vom Musiker programmiert werden, bei umfänglicher Functions Programmierung und kompletter Ausrüstung mit Controller Pedals und Switches samt Breath Controller und Wheels/Aftertouch, ist man bestens bedient und kann sich klar auf die dynamische Performance konzentrieren.
Heute ist die Überforderung der Musiker nochmals gesteigert, denn wenn Home Producer meinen, neben den Keyboards auch noch Drums, Bässe, Plucked Instruments plus den ganzen Recordingprozess und Mastering abwickeln zu wollen, dann müsste man es ansonsten mit richtigen Multitalenten zu tun haben, die noch wahre Zeitakrobaten sind und das alles mit einer unerschöpflichen Energie. Am besten ohne Stimulanzien bei gleichbleibender Tagesform auf hohem Level.
Da ist eine Besinnung auf diesen ganzen Wust an Aufgabenstellungen durchaus mal angesagt, Stichwort Infragestellung. Ob das eine konsequente Benutzung von teils sehr genial gemachter Presets ist, die einem die Arbeit abnehmen, oder die Kooperation mit Drummer, Vocalist, Bassplayer, Mixing Engineer - das könnte manchem durchaus mal helfen, was Gescheites auf die Beine zu stellen. Anstatt übers Stöckchen zu springen, und meinen, alles selber machen zu müssen, nur weils im Prospekt so steht, man könne das mit Maschine XYZ