Roland MC4 - Marktwert

M

Markus Berzborn

..
Ein Freund möchte mir seinen Roland MC4 verkaufen und fragt, ob 200 Euro angemessen sind.
Frage: Ist das nicht sogar eher zu wenig? Habe wirklich keine Ahnung, weil das Gerät so selten angeboten wird und will ihm ja einen fairen Preis zahlen.
Vom Zustand her ist das Teil wie neu, hat immer nur im Wohnzimmerstudio gestanden und ist niemals auf einer Bühne gewesen.

Gruß,
Markus

P.S.: Der Datenrecorder ist nicht dabei.
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der RAM-Speicher ohne den Datenrecorder flüchtig.
D.h., nach Ausschalten des Geräts sind die programmierten Sequenzen weg, oder?

Gruß,
Markus
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der RAM-Speicher ohne den Datenrecorder flüchtig.
D.h., nach Ausschalten des Geräts sind die programmierten Sequenzen weg, oder?

ja, so ist es bzw. überall nachzulesen.
200euro wären m.E. ein absoluter Freunschaftspreis. Den max. Marktwert würde ich auf ca. 400 Euro schätzen, bei sehr gutem Zustand.
 
Hm, sonderlich befriedigend ist das natürlich nicht, zumal wohl recht komplexe Sequenzen möglich sind mit dem Gerät.

Weiß denn jemand, ob es noch eine andere Möglichkeit neben diesem Roland-eigenen Teil gibt, die Daten dauerhaft abzuspeichern? Ich glaube nämlich kaum, dass mir das - falls überhaupt aufzutreiben - jemand ohne den Sequencer verkaufen wird.

Gruß,
Markus
 
Danke für den Link.
Ist ja wirklich interessant, was der da über den Sequencer schreibt.

Gruß,
Markus
 
cleanX schrieb:
Wahrscheinlich hat das mc4 auch einen der damals üblichen Tape-anschlüsse zum abspeichern und laden von Sequenzen.
So sieht´s aus.
Bei Roland gibt es übrigens die Anleitung zum Download.

Ich hab jetzt keine Zeit viel zu lesen, aber was ist denn so toll an diesem Sequencer, dass er so hoch gehandelt wird??
 
Hallo Jörg,

Ich kann Dir nur sagen, was ich daran interessant finde: die Möglichkeit ohne MIDI/CV-Schnittstellen analoge Spannungs- und Gate-Signale in einen digitalen Sequencer ein- und auszugeben.
Es soll ja kein Ersatz, sondern eine Ergänzung für die analogen Step-Sequencer sein.
Davon abgesehen gefällt mir das Ding auch optisch sehr gut.

Gruß,
Markus
 
Ich hab jetzt keine Zeit viel zu lesen, aber was ist denn so toll an diesem Sequencer, dass er so hoch gehandelt wird??

war damals sehr teurer, deshalb selten und ist dadurch heute ebenfalls nur sehr schwer zu finden. Wurde wie alle tollen Synthesizer natürlich auch von den besten Musikern genutzt... ;o) Vince Clark ist ja so ein Beispiel, der Mann hat jahrzehntelang kaum oder gar nicht Midi genutzt. Stattdessen lieber auf zeitlich exaktere Systeme wie den MC4 oder irgendsoein obskures BBC-Computersystem gesetzt.
Der MC4 passt optisch für meinen Geschmack wunderbar in ein Studio mit vielen Vintage-Synthesizern. ist sicherlich auch heute noch nützlich, wenn man sich mit dem eher akademischen Benutzerinterface anfreunden kann und auch sehr brauchbar, wenn man ein analoges Modularsystem besitzt.
 
Ach ja, noch was: In einigen Quellen im Netz ist zu lesen, man müsse den MC 4 umständlich über die alphanumerische Tastatur programmieren.
Stimmt, das geht natürlich, aber man KANN Sequenzen auch direkt in Echtzeit mit einem Synthesizer mit CV-Ausgang einspielen.
Jedenfalls kann ich micht entsinnen, dass ich das vor 20 Jahren mal gemacht habe.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Davon abgesehen gefällt mir das Ding auch optisch sehr gut.
Das stimmt! Sieht sehr geil aus! :)

Den hier find ich auch sehr hübsch:
msq700.jpg


Wurde hier im Forum mal zum Verkauf angeboten. Leider fiel mir für´s Verrecken kein Grund ein, warum ich das Ding brauchen könnte! ;-)
 
Update: Ich kaufe den MC 4. Kann ihn tatsächlich für 200 haben, werde aber freiwillig was drauflegen, weil mir das zu billig erscheint.

Gruß,
Markus
 
Re:

cleanX schrieb:
oder irgendsoein obskures BBC-Computersystem gesetzt.

Obskur war das vielleicht nur hierzulande, weil hier alles dem VC20 und C64 hinterherlief, mit denen man in der Grundausstattung rein garnichts anfangen konnte.

Der BBC Computer (damit ist meist das große Model B gemeint) war von Acorn für die BBC-Computersendung entwickelt und in England sehr verbreitet. Im Gegensatz zu den Commodore-Brotkästen konnte man damit auch ohne Erweiterungen direkt was anfangen. Bei Interesse nach "Acorn BBC Micro" googlen.
 
Vom MC4 gibt es inzwischen eine Software, "MC Hack" genannt.
Die Hardware lässt nicht all zu viele Fehler zu, man muss sehr konzentriert arbeiten. Nicht schlecht, aber heutigen Methoden doch eher fern. Wer also noch eine hat, hat heute eine besondere Maschine, die auch was wert ist.
Habe auch eine mit Datenrekorder weg-gegeben, für mehr. Da steigt der Preis, da so ziemlich alles von Roland und von namhaften Firmen heute auch tendenziell steigt, einfach mehr aus historischen als aus technischen Gründen. Einen Vorteil haben die Dinger aber doch - sie haben ein sehr sehr solides Timing. MC4 und MC8 gleichermaßen etwa.

Ich glaube die ging für um die 400 weg mit Datacorder. Denke, heute wäre es tendenziell eher mehr.
Das mit dem drauflegen ist ne nette Geste!
Ohne den Recorder musst du die Sequenz drin lassen und aufnehmen oder neu eintippen. Das benötigt Disziplin. Aber immerhin, Vince Clarke hat damit gearbeitet bis er auf Acorn umstieg.


Hab das auch mal gemacht beim Kauf eines Jp4, das glaubt heute kein Mensch mehr. Aber der Jp4 gehörte zu den Synths den es immer nur in 2-3 Preislagen gab, ist inzwischen vorbei. beim 800DV und 770 und 700s übrigens auch irgendwie. Ganz komisch.


BBC: Das war in UK ein verbreiteter und guter Computer, die britische Computerszene stützte sich ganz gern auf BBC, weil naja der Name und so weiter sagt es schon. Acorn hat später mit dem ARM Prozessor und dem Archimedes einen sehr wichtigen Schritt gemacht, ARM Prozessoren finden sich heute im iPhone und iPad und einige Hersteller möchten auch kleinere Rechner damit bauen. Diese Prozessoren haben schon damals sehr fortschrittliche stromsparende Ansätze, das ist der Grund und schnell waren sie damals auch.
Ansonsten hatte man Sinclair und noch ein paar andere, welche ebenfalls pro Lang etwas andere Gewichtungen hatten. Meines Wissens haben sich auch die Szenen Apple II und C64 kaum berührt, waren fast unabhängige eher nicht kooperierende eigene Gruppen. Komischerweise. Apple war ja deutlich teurer, aber ALLES war dokumentiert und daher DER Bastelrechner. Der C64 war bezahlbarer und eigentlich auch moderner dann und SID halt und Sprites und so was, das war dann ansich in einigen Belangen ein anderes System. Spiele auf dem Apple waren ein hartes Brot, weil man alles schreiben und löschen musste, am C64 gabs Sprites etc.
 
Der BBC war genausogut dokumentiert wie der Apple II, übrigens, und stellte damals das Spitzenmodell der britischen Heimcomputerzene dar.

Der entscheidende Schritt von Acorn war zum Einen die Entwicklung des ARM (Acorn RISC Machine), aber das Ganze kam erst richtig in den Schwung, als Apple an der Architektur Interesse zeigte und man den Acorn-Leuten riet, ARM Inc. als eigene Firma auszugliedern - was sie dann ja auch taten, und zwar mit Apple als Gründungsmitglied im Boot (und dann später in Advanced RISC Machine umbenannt). Der Grund war einfach: Steve Jobs wollte keine Prozessoren von einem Desktop-Konkurrenten kaufen ...

Ich hab die ganze Szene damals sehr intensiv miterlebt und könnte Geräte nennen, die heute keiner mehr kennt. Hatte da auch welche dieser Exoten. ist aber alles OT :)
 
Hi,

Habe meine dritte MC4b gerade bekommen. 1000€ mit 12 Datacassette und Cassette Spieler / Recorder.
Ich finde es ist viel... Ich habe schon dem MC4 Hack und sie meine Kommetar schon anschauen können... Auf dem MC4 Hack Website forum.
Ich habe genung verbesserung Idee gegeben... :)

Aber ich bin davon das die MC4 Preis mit dieses Software nicht niedriger werden.

Ich arbeite gerade auf eine Erweiterung der RSF Produkt... Voll midi aber immer CV/gate wenn mann möchtet... :)

Mit dem MC4, ist es immer interessant die Daten Verspätungen mit midi zu beobachten ...

Aber, für wem Lounge Musik spielt, es spielt keine Roll.

Wenn Markus Berzborn möchte verkaufen... Es ist nicht klar ob er der MC4 gekauft hat oder nicht...
Ich habe früher ein MC4 keine b gekauft... War billig, aber er hatte sher viel keyboard kontakt Problemen...
Es ist immer so, billig bedeutet auch Problem...
Es beudeutet eine Mühl bleibt eine Mühl... Das reparieren oder billig verkaufen. Aber nicht 1000€ fragen für eine Mühl...

Grüß,

PK
 
Moogulator schrieb:
Aber immerhin, Vince Clarke hat damit gearbeitet bis er auf Acorn umstieg.
Vince Clarke hat die Sequenzen am BBC eingegeben und arrangiert und dann über ein MIDI-CV-Interface als einstimmige Spuren in den MC-4 überspielt. Ende der 90er hat er den Lagerbestand eines ehemaligen BBC-Händlers – gut 20 Stück – aufgekauft. Das ist mal ein Back-Up.
 
Yep! Aber er hat nach seinem Umzug ein Macbook und Logik und Reaktor als ganz neues Lebensgefühl nutzen können, die BBCs sind vermutlich im Museum jetzt oder halt so gelagert. Weiss nicht ob er die in die USA mitgenommen hat.
 
Polykobol schrieb:
Wenn Markus Berzborn möchte verkaufen...

Nein, möchte nicht verkaufen.
Obwohl ich mich - wie gesagt - gar nicht beschäftigt habe mit dem Gerät seit dem Kauf.
Aber es ist ein Erinnerungsstück, wir hatten genau dieses Exemplar im Studio in den 80er Jahren.
 
I will preapre a small video just to show to the people interested what happens when an MC4 generates a clock and a synchro midi box tries to give a midi clock in relation.... You can't really hear it... But you can see it...
 
So richtig ging das rechnerbasierte MIDI-Sequencing doch eh erst mit dem Atari ST los. Vorher gabs MIDI-Interfaces für BBC B, Apple II und den C64 (alle mit 6502-Prozessor, wobei der BBC mit seinen 2MHz der schnellste der 3 war). Während es für den BBC nur die UMI-Software gab, waren für den C64 gleich mehrere Softwarepakete zu haben: Steinberg (pro 16), C-Lab (Softtrack 16+) und Sequential (Model 64/964). Der lief aber nur mit dem SCI-Interface und war das erste Paket aus Hard-und Software für den C64. Manche Programme gabs sowohl für Apple II als auch für C64 (Roland), und das Steinberg-Programm in abgespecketer Version von Korg. Roland war damals die einzige Firma, die sowohl C64, Apple II als auch den IBM PC mit MIDI-Software versorgte: MR-MIDI nannte sich das Programm. Ein weiteres Programm aus deutschen Landen war das Jellinghaus Recording Studio. Lang ists her ...

Aufgrund der Rechenleistung waren mehr als 16 Spuren damals nicht drin, diese Grenze konnte erst mit dem Atari ST und dem Trick-Interface am ROMport aufgehoben werden.
 
Polykobol schrieb:
I will preapre a small video just to show to the people interested what happens when an MC4 generates a clock and a synchro midi box tries to give a midi clock in relation.... You can't really hear it... But you can see it...

everything is welcome ;-)

@Microbug: Yepp! Für viele war's so. Sicher lag das auch an der nativen MIDI Schnittstelle und ausreichender Power, aber wer davor war war eher sowas wie ein Pionier. "ja, es geht" ;-)
 
Polykobol schrieb:
I will preapre a small video just to show to the people interested what happens when an MC4 generates a clock and a synchro midi box tries to give a midi clock in relation.... You can't really hear it... But you can see it...

Salut Francois!

Stephen
 


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