JuergenPB schrieb:
Ja, das funktioniert auch.
Christian Böckle hatte das schonmal erklärt; aber nochmals:
Es kann aber unter Umständen zu Problemen führen:
Solltest Du an einem der Ausgänge durch falsches Einstöpseln einen Fehler oder Kurzschluß produzieren überträgt sich das bei der ersten Schaltung auf alle anderen Ausgänge. Stecken da wiederum Kabel drin, die zu irgendwelchen Eingängen führen, können möglicherweise andere Baugruppen auch Schaden nehmen.
Bei der zweiten Schaltung ist jeder Ausgang in einem gewissen Maße gegen sowas geschützt.
Sorry, aber "Schaden nehmen" ist wohl etwas übertrieben.
Selbst wenn ein Ausgang auf einen Ausgang gepatcht wird, geht da nichts kaputt.
Was den Ausgangswiderstand betrifft, so sind 100 Ohm zu wenig, um eine Beeinflussung zu verhindern. Legt man einen der Ausgänge, die mit 100 Ohm "geschützt sind, an Masse (-> Kurzschluss), so zieht das die anderen Ausgänge auch herunter, nicht so sehr viel, aber deutlich hörbar, gerade wenn es um Steuer- oder Modulationssignale geht (bei Audio-FM macht sich sogar schon ein sehr kleiner Spannungsabfall sehr krass bemerkbar).
Ein kurzer Test, den ich mal eben gemacht habe (OP: TL062, Versorgung +/- 12V) zeigte, daß es mit 470 Ohm machbar ist.
Eine vollkommene Entkopplung erhält man nur durch einzelne Buffer für jeden Ausgang.
Christian Böckle schrieb:
Natürlich sollten die EINGÄNGE, wenn gerade nichts angesteckt ist, nicht "in der Luft hängen".
Zwei banale Möglichkeiten:
Buchsen-Schaltkontakte auf Masse legen (Damit der Eingang, wenn nichts angesteckt ist, auf Masse "gelegt" wird).
Oder:
Direkt an den Eingangs-Buchsen jeweils einen 47 bis 100kOhm Widerstand gegen Masse legen.)
Hier geht es ja etwas durcheinander, einmal ist von reinen Buffern (also nicht-invertierenden Spannungsfolgern) die Rede, dann wieder von meinem Bild, welches das Prinzip eines Mixers mit invertierenden Eingängen zeigt.
Bei nicht-invertiernden Buffern (Eingang ist nicht-invertierender Eingang des OPs, der Ausgang mit dem invertierenden Eingang verbunden) gebe ich Dir recht, hatten wir ja vor kurzem in
diesem thread, wo ich hautnah erleben durfte, was passiert, wenn der Eingang in der Luft hängt.
Bei der obigen Mixerschaltung (invertiernder Verstärker) ist das imho jedoch nicht nötig, was etliche kommerzielle Schaltungen und -zig Eingänge in meinem Modular (Dotcom, MOTM und DIY) auch belegen.
JuergenPB schrieb:
Zusätzlich sollte man immer überlegen, ob man nicht den Eingang des OPV mit einer kleinen Schutzschaltung versieht. Insbesondere dann, wenn man bei eingeschaltetem Gerät mit "fliegenden" Kabeln hantiert und "rumstöpselt".
Die genaue Beschreibung, wie man es macht, spare ich mir, denn das kann man recht gut erklärt im Netz nachlesen:
http://www.elektronik-kompendium.de/pub ... ovprot.htm
Das halte ich für völlig unnötig, wenn es um eine "normale" Modular-Schaltung geht.
Ich habe auch noch keine kommerzielle Schaltung gesehen, die so etwas macht.
Gewisse Module mit CEM-ICs (z.B. die Steuerspannungseingänge der Hüllkurven im CEM3310) sollten einen gewissen Schutz aufweisen, da sie nicht die volle Betriebsspannung aushalten. Da reicht aber ein Widerstand und eine Zenerdiode.
Manche Eingänge mancher Module sind allerhöchstens mit Dioden gegen negative Spannungen geschützt, weil diese zum Einen unwirksam wären, zum anderen gewisse Schaltungen zu Fehlverhalten verleiten.
Beispiel: das MOTM 810 (VC_Lag) verträgt bei den Steuerspannungen nur in gewissem Rahmen negative Anteile, da sie sonst anfängt zu schwingen.
Allerdiings auch erst ab einer gewissen Stärke, aber Paul Schreiber hat diese Eingänge trotzdem mit einer Diode gegen jegliche negative Spannungen geschützt.
Darüberhinaus ist die verlinkte Seite sogar verwirrend, wenn es um Modular-Schaltungen geht, denn hier stehen nun mal keine symmetrischen Ausgangssignale zur Verfügung. D.h. eine solche Schutzschaltung würde gar nicht funktionieren, da die Signale (bis auf Hüllkurven und Gates) in der Regel ja null-symmetrisch sind und asymmetrisch in der Leitungsführung.