Synthesizer töten leicht gemacht

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Anonymous

Guest
Wo ich gerade so einen Kandidaten hier hab, der dem Tod noch mal von der Schippe sprang ... man kann viele ungeliebte Analogsynthesizer ganz einfach und effizient töten: einfach nur mehr als 7 Jahre nicht um den Akku kümmern. Selbst wenn es auf den ersten Blick gar nicht so schlimm aussieht, ist das schnell ein kaum noch zu reparierender Schaden. (Vor allem mit vertretbaren Aufwand nicht dauerhaft zu reparieren. )

Also: auf gar keinen Fall die alten Kisten aufschrauben, bevor sie den Geist aufgeben, euch entgeht sonst die einmalige Gelegenheit die Dinger final zu zerstören.

Richtiggehend enttäuschend sind übrigens die leider sehr weit verbreiteten Knopfzellen, die weigern sich auch nach 20 Jahren beharrlich, ernsthaftes Zerstörungswerk zu vollbringen. Und für nicht speicherbare Synthesizer muss man sich auch etwas anderes überlegen.

Knopfzelle:
images

:doof: hält ewig und läuft nicht aus.


Akku:
COMP-16-2P_medium.jpg

:supi: macht es runde fünf Jahre ... und dann, eher früher als später, ACID !!!
 
klappt super auch mit digitalen stage pianos. habs mit dem wersi cpf2 mal probiert -

ACID überall, hat schön die leiterbahnen durchgeätzt. über meine glückwünsche zu der brillianten entscheidung, einen solchen akku einzubauen, hat sich wersi sehr gefreut und daher für nur 400 eur die platine als gesamtkunstwerk archiviert und eine andere zum neuverätzen eingebaut. sie warnten noch davor, das instrument zu oft ans netz anzuschließen, dies verzögere unnötig den neuverätzungsprozess.
 
Der Akku in meinem JP8 hat schlappgemacht, bevor er ausgelaufen ist. So´n Scheiß. Der Roland-Service meinte, dass das Gerät längst aus der Gewährleistung wäre und da könne man halt nix machen. Die könnten ruhig was kulanter sein, nach 20 Jahren und noch so´n alten Pot aus dem Lager kratzen. Da musste dann natürlich auch ein doofer Knopf rein. Den Jupi krieg ich so doch nie als historisch deklariert und steuerbefreit. :doof:
 
Wo kämen wir denn hin, wenn alle Geräte ewig leben würden? Wenn z.B. jeder einen Polysix hätte, wäre der doch nix besonderes mehr. Und wenn nicht täglich welche davon an Übersäurung sterben würden, wo würden wir dann die Ersatzteile für die Überlebenden finden? Ein einziger ordnungsgemäß verstorbener Polysix kann zig lebende Geräte mit fehlenden Tasten und Buttons wieder vollständig machen.

Die Knopfzellen nehmen echt den Spaß aus der Sache. Geht aber noch schlimmer:

Ein zweiter, parallel verbauter Knopfzellenhalter.

Dann darf man nicht vergessen, beim Wechsel erst die alte Zelle rauszunehmen, bevor man die neue in die andere Halterung steckt, sonst verliert man noch nicht einmal mehr den Speicherinhalt.
 
Als ich neulich (nun ja, ist ein paar Jahre wohl her ;-)) die CR dingsda in meinem Microwave getauscht habe, da hat der noch nicht mal den Speicherinhalt verloren, so ein Mist.

Extrapunkte bekommen die Hersteller allerdings für das Einlöten der CR dingsda (Sony, hört ihr mit?). Zusatzpunkte bekommen sie dann noch, wenn im Manual das Thema Batterie (und wie man nach einem Wechsel die Kiste wieder zurücksetzen kann) gar nicht erst erwähnt wird.

Spass bei Seite, welche Synths sind denn für ihre NiCD Killer bekannt, ausser dem Polysix, von dem sprach man schon im Usenet bevor AOL das Licht der Welt erblickt hat?

Habe keine Lust, alle einzeln aufzuschrauben.

Gut dass der MS-20 keinen Speicher hat, da kommt man so schlecht ran... Immer alle Buchsen abschrauen, ain´t no fun...
 
Synthesizer (usw.) mit AKKUS
=========================
Siel Opera 6, DK600, Kiwi
Kawai SX-210
OSCar
Korg Polysix
Korg Poly61
Roland CR-78
Wersi CPF-2
....
(wer noch mehr weiß - immer her damit)
...
Fender Chroma Polaris (normale Batterien)


Den oben erwähnten Jupiter 8 habe ich mit Lithium-Zelle gefunden - allerdings in einer Bauform, die wie Akku aussieht. (Vielleicht konnten die das alternativ Bestücken?)
Generell kann man das i.a. recht einfach auf "Batterie" umbauen, dazu muss nur der Ladewiderstand raus. (Bei Bedarf fragen, ich helfe dann gerne. )
 
Der Jupiter-4 hat auch einen Akku, allerdings befindet sich dieser im untersten Bereich des JP in einer Vertiefung.
Im Falle des Falles kann hier nicht so ein großer Schaden entstehen.

Habe den Akku kürzlich erst ersetzt.
 
Fetz schrieb:
Den oben erwähnten Jupiter 8 habe ich mit Lithium-Zelle gefunden - allerdings in einer Bauform, die wie Akku aussieht. (Vielleicht konnten die das alternativ Bestücken?)
Generell kann man das i.a. recht einfach auf "Batterie" umbauen, dazu muss nur der Ladewiderstand raus. (Bei Bedarf fragen, ich helfe dann gerne. )

Muss ich mal schauen, wo ich das Dingen rumfliegen hab. Habs nicht weggeworfen. Aber dass mit dem "Umbau" auf Batterie find ich jetzt interessant und etwas beunruhigend. Nachdem mein JP sein Hirn verloren hatte, hab ich in einem englischsprachigen Forum (glaub ich) ne detaillierte Anleitung zum Austausch gg. eine Knopfzelle gefunden incl. Typangabe derselben (Standard). Details hab ich nicht mehr, ist schon was her. Aber da stand nix von Akku und Ladewiderstand. Hat auch problemlos geklappt.

Hier gibt´s diverse Infos zum Thema Batteriewechsel: http://acapella.harmony-central.com/sho ... 274&page=1
 
Hab mal in den Schaltplan vom Jupiter 8 geguckt - das war schon immer ein Lithium-Batterie, nur eben mit anderer Bauform. Von daher keine Panik.
 
Fetz schrieb:
Synthesizer (usw.) mit AKKUS
=========================
Siel Opera 6, DK600, Kiwi
Kawai SX-210
OSCar
Korg Polysix
Korg Poly61
Roland CR-78
Wersi CPF-2
....
(wer noch mehr weiß - immer her damit)
...
Generell kann man das i.a. recht einfach auf "Batterie" umbauen, dazu muss nur der Ladewiderstand raus. (Bei Bedarf fragen, ich helfe dann gerne. )

Hab gerade per Zufall ein altes Peavey Add Verb bekommen (zusammen mit nem Dynacord VRS23) an dem der Akku ausgelaufen ist... Varta 3/60 DK (3,6V). Hat die gesamte Rückwand des Gehäuses verätzt... aber nicht die Platine netterweise ;-)
Tja, wie baut man das nun auf ne Knopfzelle um? Das würd mich mal genauer interessieren..

Und mit was kann man die Panasonic Lithium CR 1/3V in einem Juno-60 ersetzen? Geht das eigentlich auch problemlos mit ner Knopfzelle?
 
Fetz schrieb:
Synthesizer (usw.) mit AKKUS
=========================
Siel Opera 6, DK600, Kiwi
Kawai SX-210
OSCar
Korg Polysix
Korg Poly61
Roland CR-78
Wersi CPF-2


Peavey Spectrum Synth

wahrscheinlich dann auch die ganze Spectrum Serie,vermute ich aber nur.
 
besteht das problem bei batterien nicht prinzipiell auch?

ich denke da jetzt gerade an den ESQ-1 - das ist doch ne batterie? oder ist das ein akku???

ich bekomme gerade bisserl panik...könnte man die liste mal noch vervollständigen mit allem was irgendwie böse ist und bei fehlendender wartung alles kaputt macht?
 
ARNTE schrieb:
besteht das problem bei batterien nicht prinzipiell auch?

ich denke da jetzt gerade an den ESQ-1 - das ist doch ne batterie? oder ist das ein akku???

ich bekomme gerade bisserl panik...könnte man die liste mal noch vervollständigen mit allem was irgendwie böse ist und bei fehlendender wartung alles kaputt macht?


der ESQ1 hat eine Batterie und hatte dann lange die Anzeige," Battery low",oder so ähnlich,aber ausgelaufen ist sie noch nie.Ich hatte schon bislang 4 ESQ1.Einzige Problem habe ich mit Tastenkontakten.Zur Zeit ein Tastenhänger,der nervig ist,weil trotz Loslassen der Taste der Ton weiter klingt.
 
ARNTE schrieb:
besteht das problem bei batterien nicht prinzipiell auch?

Nein. Zumindest nicht bei den fast überall verwendeten Lithiumbatterien. (Knopfzellen)
(Ob die das nach hundert Jahren machen weiß ich nicht - sonst haben die eine Nennlebensdauer von 10 Jahren und halten locker auch mal 20, bevor sie überhaupt erst mal leer sind. )

Also nochmal: es geht hier *gezielt* nur um Akkus. Weil *nur* diese die Geräte töten.

(Der ESQ 1 hat eine Lithiumzelle, allerdings in "nicht Knopf" bauform (Foto: http://www.pic101.com/ensoniq/battery.htm ), die sind unkritisch. )

Bei einer hängenden Taste kommt der Ruhekontakt (der, der geschlossen sein sollte, wenn keine Taste gedrückt ist) der Tastatur nicht, das kann man durch Putzen reparieren.
 
Nicht vergessen, der Trident rotzt auch, wenn er keine 80er Mucke mehr machen darf:

tridentbat.jpg


Hier zum Leidwesen der Hersteller moderner Tischhupen leider rechtzeitig entdeckt.

Letzthin gab mein Korg DS-8 nach längerer Zeit ungenutzten Herumstehens nur noch fiepsige Töne von sich und zeigte komische Schriftzeichen auf dem Display. Auch nach einem Systemreset. Da sonst alles i.o. zu sein scheint, vermute ich mal, dass die punktangeschweisste (!) CR2032 aus langeweile Suizid begangen hatte. Gibts da noch Hoffnung auf Besserung?

Ewig scheinen die Lithiumbatterien nicht zu halten. Bei Roland war man so freundlich, den D50 so zu programmieren, dass er einem mitteilt, wenn es Zeit wird, die Zelle zu wechseln. Deshalb musste ich letzte Woche eine neue einsetzen. Der Speicherinhalt war danach weg. So muss man sich nach immerhin 23 Jahren wieder mal hinsetzen und neue Klänge erfinden.
 
Pappenheimer schrieb:
So muss man sich nach immerhin 23 Jahren wieder mal hinsetzen und neue Klänge erfinden.

Das ist auch sowas, mit dem einem die Hersteller immer nerven: SysEx-Dumps, Cassetteninterfaces und so´n Scheiß für Backups. Braucht kein Mensch und kostet nur Geld.
 
Sequialter schrieb:
Peavey Spectrum Synth

wahrscheinlich dann auch die ganze Spectrum Serie,vermute ich aber nur.

und die gesamte DPM-Serie

Kawai SX-240
Sequential Six-Trak
(beide nach all den Jahren noch in Ordnung)

Roland CSQ-600
 
RetroSound schrieb:
Der Jupiter-4 hat auch einen Akku, allerdings befindet sich dieser im untersten Bereich des JP in einer Vertiefung.
Im Falle des Falles kann hier nicht so ein großer Schaden entstehen.

Habe den Akku kürzlich erst ersetzt.

Welchen nimmt man denn da?
 
Andre Sack schrieb:
Wo kämen wir denn hin, wenn alle Geräte ewig leben würden? Wenn z.B. jeder einen Polysix hätte, wäre der doch nix besonderes mehr. Und wenn nicht täglich welche davon an Übersäurung sterben würden, wo würden wir dann die Ersatzteile für die Überlebenden finden? Ein einziger ordnungsgemäß verstorbener Polysix kann zig lebende Geräte mit fehlenden Tasten und Buttons wieder vollständig machen.

Die Knopfzellen nehmen echt den Spaß aus der Sache. Geht aber noch schlimmer:

Ein zweiter, parallel verbauter Knopfzellenhalter.

Dann darf man nicht vergessen, beim Wechsel erst die alte Zelle rauszunehmen, bevor man die neue in die andere Halterung steckt, sonst verliert man noch nicht einmal mehr den Speicherinhalt.


LOL - gerade heut traf bei mir ein reiner "organspender polysix" ein (obowhl der alte noch gar nicht hin ist) ja ich bin halt sicherheitsfanatiker ;-)
 
TM schrieb:
Habe den Akku kürzlich erst ersetzt.

Welchen nimmt man denn da?

Bau es auf Batterie um. Dazu vom Mother-Board D1 und D2 (oder R2 (4k7) und R3 (120R)) entfernen und statt des Akkus eine Batterie (Lithiumzelle mit Halter) einsetzen.
Die sitzen auf dem Motherboard, etwas oberhalb des Steckers zum Akku A31.
 

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tomflair schrieb:
LOL - gerade heut traf bei mir ein reiner "organspender polysix" ein (obowhl der alte noch gar nicht hin ist) ja ich bin halt sicherheitsfanatiker ;-)

Und Akku schon ausgebaut, oder wartest du damit, bis er die Leiterplatte richtig verätzt hat?
 
Fetz schrieb:
tomflair schrieb:
LOL - gerade heut traf bei mir ein reiner "organspender polysix" ein (obowhl der alte noch gar nicht hin ist) ja ich bin halt sicherheitsfanatiker ;-)

Und Akku schon ausgebaut, oder wartest du damit, bis er die Leiterplatte richtig verätzt hat?


lol - fetz du hast ein eiserenes gedächtnis ;-)

der 1.e polysix wurde vor kurzem saniert - der säureschaden war marginal (obwohl er ja bei mir hier noch ein jahr rumgeätzt hatte ;-) ja und der frankenstein p6 kommt gänzlich ohne 376er board - jetz könnte man meinen das sei das wichtigste - aber egal ...so habe ich jedenfalls nen haufen anderer ersatzteile (und ein 2es acid 376board bekomme ich auch noch - das wird dann auch repariert)

lg
 
Fetz schrieb:
Wo ich gerade so einen Kandidaten hier hab, der dem Tod noch mal von der Schippe sprang ... man kann viele ungeliebte Analogsynthesizer ganz einfach und effizient töten: Richtiggehend enttäuschend sind übrigens die leider sehr weit verbreiteten Knopfzellen, die weigern sich auch nach 20 Jahren beharrlich, ernsthaftes Zerstörungswerk zu vollbringen. Und für nicht speicherbare Synthesizer muss man sich auch etwas anderes überlegen.

Hilfe naht: Bier reinkippen, noch besser Cola und immer fleissig Chips knabbern, rauchen nicht vergessen. So vorbehandelte Synthesizer beim ersten Anzeichen von knisternen Reglern mit einer Dose Kontakt60 verwöhnen.
 
Welchen nimmt man denn da?

Bau es auf Batterie um. Dazu vom Mother-Board D1 und D2 (oder R2 (4k7) und R3 (120R)) entfernen und statt des Akkus eine Batterie (Lithiumzelle mit Halter) einsetzen.
Die sitzen auf dem Motherboard, etwas oberhalb des Steckers zum Akku A31.

Das würde ich auf keinen Fall machen!!!
Den guten JP-4 einfach so "innere Organe" zu entnehmen, gehört sich einfach nicht.
 
Ich bin ja kein Museumskurator - und da die Akkus eine nervige Fehlkonstruktion sind (zumindest aus heutiger Sicht), kommen sie eben raus. (Batterie lebt doppelt so lange wie Akku. )
Ist ja nichts was Optik oder Sound macht - da bin ich auch deutlich pingeliger.
 


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