lintronics schrieb:
Wenn Kunden ständig nach polyphonen Moogs fragen und der Hersteller in Zugzwang kommt, ist die Gefahr groß, dass man aus China oder sonstwo ein vorhandenes System, welches sich nicht unter dem Namen ChingWangWusiDong verkaufen lässt, unter dem Namen Moog anbietet.
WOLLT IHR DAS WIRKLICH?
Wenn Kunden ständig danach fragen, wäre es doch die beste Steilvorlage, so ein Produkt anzubieten. Ich sehe das gerade als ein Vorteil an, viele kleine Hersteller wissen nicht einmal das und Marktanaysen, die den Namen verdienen, werden sowieso nicht durchgeführt.
Aber auch Dave Smith ist eine kleine Firma, er hat nun einmal einen Sack voll Curtischipse aufgekauft, baut was drumherum und kreiert damit so lange Produkte, bis sie weg sind.
Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen "analoge Chipbausteine", wichtig ist, was hinten rauskommt. Der Memorymoog wäre ja so ein Beispiel. Von mir aus kann das Teil auch in China gebaut sein, wenn moog seinen Qualitätssegen dazu gibt. Aber es ist auch nicht einfach, dort Hersteller zu finden und mit denen zu kommunizieren. Die Frage ist auch, ob es sich überhaupt lohnt. Nur moog selbst wird wissen, warum eine Nachfrage nach einem Gitarre größer sein soll, als nach einem Mehrstimmigen.
Wenn es möglich ist, mehrere moogs zu einem polyphonen Sound zu kaskadieren, müßte es doch möglich sein, die hierfür wesendlichen Platinen in ein Gehäuse zusammenzufassen und als ein Instrument anzubieten. Die billigere Variante wären dann Chips, so wie es der Mitbewerber macht. Der Chip ist ja auch nicht alleine klangbildend, man könnte ja z.B. ein ladder-Filter (Sparversion) separat für alle Stimmen einbauen, um doch noch moog hinten rauszustoßen. Preislich gibt auch Kollege Smith den Rahmen vor. Ein "analoger" mopho kostet 379,--, ein P08 mit Köppen en masse 1.400,--, beides Racks, also durchaus vergleichbar. Ich möchte damit nicht die Moogpreise vorgeben, sondern einfach darauf hinweisen, was geht und wieviel eine analoge Stimme im Verhältnis zu 8 kosten.
Aber wie gesagt, es sind ja nur Vorschläge, ich fänd es als Firma prima, wenn sich Kunden die Finger wundschreiben und Vorschläge unterbreiten.
Das ist kostenloses und wertvolles Kapital. Ob eine Umsetzung dessen gewollt - und betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, muß die Firma selbst entscheiden. Wer erst jetzt in der Finanzkriese beginnt, eine Neuentwicklung auf Pump auf die Beine zu stellen, hat es in der Tat schwer.
Und noch ein, aus meiner Sicht wichtiger Punkt: Die potentielle Käufergruppe, die moog noch aus alten Zeiten kennt, stirbt
irgendwann mal weg oder sie haben andere Interessen. Diese Gruppe ist finanzkräftiger als die Jungen, die mit Software gross geworden sind und sie braucht nicht erst überzeugt zu werden. Ich zähle mich auch dazu. Ich hatte mir den Y'ger blind bestellt, weil ich den Mini D von früher kannte. Mir reichten die Hörbeispiele, andere haben sogar auch darauf verzichtet.
Ein großer Teil der jungen Generation drehen auch schon 200 Euro mehrmals um, bevor sie den Betrag ausgeben.
Nun, das soll's aus meiner Sicht erstmal gewesen sein. Jetzt sind andere dran. Gruss, mira