TR-707 Begeisterung

Jetzt mal eine etwas tiefergehende Frage, die wohl auch mit MIDI zutun hat.
Es geht darum Patterns abzuspeichern und zwar digital. Wenn ich hier schon ein voll-digitales Gerät vormier hab, dass seine Patterns digital auf analogem Tape oder noch besser auf eine digitale Speicherkarte schreibt, dann muss es doch prinzipiell möglich sein, diese Patterns auch auf einem PC zu managen.

Paar Gedanken dazu:

* generell würde ich aus eigener Erfahrung sagen: man neigt, gerade "am Anfang" dazu, das Speichern von Ideen überzubewerten. Im dem Sinne, dass man z.B. ständig neue Patterns auf seiner 707 baut (was ja auch sehr Spaß macht, zweifellos), und jedes Mal denkt: "super, das muss ich unbedingt archivieren für dann, wenn ich mal einen Track daraus baue". Nur ist halt eben sehr fraglich, wann das denn genau sein wird, und ob nicht (1) dieser archivalische Berg viel schneller wächst, als man ihn abtragen kann, und ob nicht (2) letzten Endes bei den Tracks, die dann wirklich mal entstehen, tatsächlich auf diesen Fundus zurückgegriffen wurde, oder ob dort nicht vielmehr frische Ideen zum Einsatz kommen, die im "Flow" entstanden sind.

* die Sache mit den Tape-Backups (bei Geräten, die kein SysEx können, wie eben die TR-707) ist m.E. einfacher als man denkt. Es ist halt ein mehr oder weniger langer Schnipsel Audiosignal, den du in deinem Recher aufnimmst und von dort aus wieder abspielst. Vom Prinzip her nichts anderes als das, was du jeden Tag ohnehin machst. Und das Kabel, das du ggf. dafür anschaffen musst (kleine Klinke auf große), wirst du irgendwann auch noch für andere Zwecke gut gebrauchen können.

* Eine Alternative zum Programmieren direkt auf der 707 ist natürlich das Programmieren am Rechner oder anderem Sequenzer, also ohne Clock-Sync, sondern im "Expander"-Modus, also als Empfängerin von MIDI-Noten. Damit hättest du das Problem des Archivierens gelöst -- weil deine Patterns, so wie wahrscheinlich viel anderes Notenmaterial auch, in deiner DAW liegen. Und du hättest weitere Vorteile: (1) es wird deutlich einfacher, dasselbe Pattern auch mal mit einem anderen Klangerzeuger abzuspielen. Die 707 folgt ja schon den üblichen Konventionen bei der Zuordnung von Noten und Sounds. Schickst deine Patterns dann zur Abwechslung mal an ein VSTi, oder einen Sampler, oder einen 808-Clon, oder was auch immer du dir noch so anschaffen willst. Und (2) wird es dir möglich, viel komplexere Patterns, oder komplexere Abfolgen (einfacher) Patterns zu programmieren. Man programmiert einfach anders, wirst du sicher merken. Zudem kannst du (3) MIDI-Effekte deines Sequenzers zum Verwursten deiner Patterns nehmen, und (4) das ganze Spielchen vom Muten und Ent-Muten der einzelnen Instrumente wird bedeutend einfacher: brauchst du mal 4 Takte keine Clap, programmierst du das einfach entsprechend ein, und lässt die knarzigen Fader der 707 links liegen. Der puristische Spaß bleibt verglichen mit dem Programmieren am Gerät natürlich etwas auf der Strecke -- aber beide Ansätze haben ihre Berechtigung.
 
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Ja, danke erstmal für das ausfürliche Statement :) So ähnlich habe ich mir das auch schon gedacht und so ungefähr in die Richtung soll's auch gehen. Mal unabhängig von der Pattern-Speicherung bin ich generell an der Steuerung der Geräte über externe Sequencer oder Grooveboxen interessiert. Die Programmierung auf dem PC mit einer richtigen DAW will ich eigentlich, was heißt eigentlich?, die soll vermieden werden. Rechner-Infrastruktur soll nur der Aufnahme und allenfalls der Archivierung dienen. Für die eigentliche Produktion will ich zu 100% auf externe Geräte setzen.

Das mag manch einer komisch uns altbacken finden, aber irgendwo will ich damit auch eine gewisse 'Kante formen', das soll eine Art Dogma sein. Die Sache hat einfach den Hintergrund, dass ich viel lieber mit Geräten arbeite und auf den ganzen Software-Kram bewusst verzichte und mich auf's wesentliche konzentriere. Wie auch immer - der erste Schritt wäre erstmal über MIDI die Sachen raus zu bekommen um überhaupt erstmal mit dem MIDI Interface zu arbeiten, was für mich ebenfalls noch völliges Neuland ist.

Eine Alternative zum Programmieren direkt auf der 707 ist natürlich das Programmieren am Rechner oder anderem Sequenzer, also ohne Clock-Sync, sondern im "Expander"-Modus, also S-t und passende Einstellung des MIDI-Kanals.
Dann noch die Frage warum der Expander-Modus? Warum gerade dieser? Ich dachte dafür wäre der MIDI-Synchronisations-Modus S-n da? Schalte ich auf diesen und befinde mich im Track-Modus, gehen z.b. die Instrumente der TR-09 direkt über MIDI an die 707 und werden entsprechend abgespielt. Wozu dann der 'Expander'-Modus?

Das mit dem Audioschnipsel auf dem PC-aufnehmen - lol natürlich, soweit hab ich erst garnicht gedacht. Hab aber zur Not noch ein SONY Doppel-Tape-Deck aus den 90ern hier rumstehen ;-) Gut, da muss man halt überlegen, welche art von Speicherung mach anfängz und dabei bleibt. Muss ick mir noch überlegen ...
 
Dann noch die Frage warum der Expander-Modus? Warum gerade dieser? Ich dachte dafür wäre der MIDI-Synchronisations-Modus S-n da? Schalte ich auf diesen und befinde mich im Track-Modus, gehen z.b. die Instrumente der TR-09 direkt über MIDI an die 707 und werden entsprechend abgespielt. Wozu dann der 'Expander'-Modus?

Mein Fehler - die Sync-Einstellung (S-n, S-t usw.) ist egal. Hauptsache "Track play". Habs oben korrigiert.
 
ha, seit heute abend endlich wieder eine 707 in ze house... muß mich wieder dran gewöhnen daß entweder pattern-play ODER step-write angesagt ist. wenn die sache erst mal läuft, ist "einfach so umschalten" von modes nicht drin... hatte ich ganz vergessen. aber genau das find ich ja auch witzig an den alten kisten. hatte zwischenzeitlich überlegt, die TR-8s zu verscherbeln einfach weil die zu viele optionen hat: aber nee... ich behalt die erst mal. inzwischen gute samples drauf. und man darf sich halt nicht zu sehr von den zig optionen abhalten lassen (wäre halt schön gewesen wennse überflüssiges dsp-gedöns weggelassen hätten, dafür besseres design und haptik... naja). was allerdings bescheuert ist an der neueren roland (im ggs. zu den alten geräten): steckste 'n kabel in einen der vielfachen outputs: da weiß die maschine erst mal garnüscht mit anzufangen. bei den alten hingegen: wird er einfach von der summe abgezogen. bei der neuen kiste muß man das "im menu zuweisen". und das "per kit". schwachsinn. na ja, zum ersten mal seit jaahren wieder eine 707 maltraitieren. piff-paff.

am besten: übern's billo-kompressor schicken und pumpen lassen.

außerdem: die 707-clap ist die beste roland-clap. tambourine ist auch nicht zu unterschätzen. vorhin einfach die nava 909, 8s und 707 gegeneinander laufen lassen: da fängt der spaß an.
 
viel spass!!

der clap ist wirklich schön ...
(pappig :)

....rim und die hi hats (meine sind gemoddet/decay)
finde ich bei der 707 auch super...
 
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Der RimShot der 707 ist wohl der knackigste von allen Roland's :) Beide (Rim+Clap) bei ~ 8:00 im letzten Jam. Ich fand den Part im Jam am coolsten :)
 
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au mann, nach all den jahren fällt mir beim anhören von armando's "land of confusion auf" daß RIM/COM und TAMB/HCP einfach nur choke-groups darstellen: kann also sehr wohl z.b. RIM und CB benutzen, nur nicht auf dme gleichen step. einfach genau wie cHH/oHH. gaaanz massiver facepalm hier.
 
deswegen ja auch:

triple-facepalm-1.jpg


schäm, schäm, schäm.


rechtfertigung (evtl. noch beschämender): hatte früher einen derartigen maschinenumsatz daß einige details - ähhh grundfunktionaltitäten - einfach übersehen wurden. das zeug war damals ja auch so billig.
 
So ich hab jetzt endlich auch eine 707 ?
Na dann lass doch mal was hören ;-) Ich bastle grad mit dem MS2000 jedoch diesmal wieder mit der TR-09. An frische und kreative 707-Patterns bin ich natürlich immer und jederzeit interessiert :)

Eine Sache muss ich aber doch negativ beklagen. Der Speed-Poti verstellt sich gern mal mitten im Set einfach so. Man muss ihn nichtmal unbedingt berüren. Der ist total empfindlich und kann nicht wie bei der 909 gelockt werden. Als Masterclock scheidet die 707 somit prinzipiell aus :sad: Wenn nämlich plötzlich der Acid-Synth absackt, ohne dass man an den Tune-Regler gekommen ist, sollte man von einer 707 als Master wohl absehen. Ist halt nur die Billigvariante der 909 und das merkt man hier mal wieder sehr deutlich.

Trotzdem macht sie umgemein Laune :)
 
Na dann lass doch mal was hören ;-) Ich bastle grad mit dem MS2000 jedoch diesmal wieder mit der TR-09. An frische und kreative 707-Patterns bin ich natürlich immer und jederzeit interessiert :)

Eine Sache muss ich aber doch negativ beklagen. Der Speed-Poti verstellt sich gern mal mitten im Set einfach so. Man muss ihn nichtmal unbedingt berüren. Der ist total empfindlich und kann nicht wie bei der 909 gelockt werden. Als Masterclock scheidet die 707 somit prinzipiell aus :sad: Wenn nämlich plötzlich der Acid-Synth absackt, ohne dass man an den Tune-Regler gekommen ist, sollte man von einer 707 als Master wohl absehen. Ist halt nur die Billigvariante der 909 und das merkt man hier mal wieder sehr deutlich.

Trotzdem macht sie umgemein Laune :)
Dann stimmt was mit dem Poti nicht. Ich habe die 707 einige Jahre als Master genutzt weil sie midi clock und din sync gleichzeitig ausgibt. Und da hat sich nichts verstellt. Auch nicht bei leichter Berührung. Rock solid.
 
Der wirkt halt nicht mehr ganz frisch der Poti, wohl ziemlich verkeimt und damit irgendwie klebend oder so. Als wäre da etwas Kaugummi drin. Es reicht ja schon ein minimalster Winkelgrad um eine Änderung ausuzulösen. Direkt im Mix ist mir das auch erst einmal passiert. Auch weil ich i.d.R. aufpasse und nach der Poti-Einstellung auch immer nochmal kurz drauf klopfe, um den 'Kaugummi' zu entspannen. Dann bleibt er für gewöhnlich auch da.
Tja, wie gesagt, das Teil wurde offenbar alles andere als pfleglich behandelt :sad: Aber nichts was man ja nicht auch irgendwie gefixt kriegt :) Mich störts jetzt nicht weiter, weil ich das umgehen kann. Dennoch wäre eine Lock-Funktion ganz nett gewesen. Man kann ja immer mal mit dem Finger unbeabsichtigt rankommen.
 
ine Sache muss ich aber doch negativ beklagen. Der Speed-Poti verstellt sich gern mal mitten im Set einfach so. Man muss ihn nichtmal unbedingt berüren. Der ist total empfindlich und kann nicht wie bei der 909 gelockt werden. Als Masterclock scheidet die 707 somit prinzipiell aus :sad: Wenn nämlich plötzlich der Acid-Synth absackt, ohne dass man an den Tune-Regler gekommen ist, sollte man von einer 707 als Master wohl absehen.
Also der Tempoknopf der 707 und das Tuning eines damit (wie auch immer) verbundenen Synths sind zwei völlig verschiedene Sachen, die NULL miteinander zu tun haben. Temposchwankungen mit der 707 als Master, kommen von einem kratzigen Speed-Poti. -> Aufschrauben, Poti auslöten, reinigen (Faderlube oder ähnliches), wieder einlöten, zuschrauben, sich freuen.

Auf das Tuning Deines Synths hat das Tempo des MIDI-Clock keinen Einfluss. Da ist schon ein kratzendes Tune-Poti im Synth selbst schuld...
 
Da hast du vollkommen Recht ;-)
Dennnoch; in einem Jam hatte ich an genau einer Stelle das Gefühl, als würde die Tonhöhe absacken. Im Mix hab ich davon nix bemerkt, erst später in der Video-Analyse. Kann mich nicht entsinnen dabei gegen den Tune-Regler der Bassline gekommen zu sein, auch im Video ist das nicht erkennbar. Trotzdem hab ich das Gefühl, dass die Tonhöhe ohne äußeren Einfluss absackte. Aber ich bin mir eben nich 100% sicher ob das nicht auch ein Trugschluss sein könnte, der durch die spätere Komprimierung und durch den besonderen Frequenzgang der Bassline an genau dieser Stelle diese Absackung suggeriert, die womöglich garkeine war. Ich hab ein ziemlich empfindliches Ohr, was solche Sachen angeht. Kratzen war bei dem Neugerät noch nie zu hören - alles butterweich.

Trotzdem danke soweit für die Einschätzung und Korrektur.
 

Bei Minute 9:11 hab ich die Finger auf der Rückseite der Bassline, und dreh kurz darauf zwei Regler gleichzeitig, in diesem Bereich (9:12-9:13) klingt es so, als würde es absacken. Ich höre es sofort raus, noch mehr wenn ich nicht hinsehe. Es klingt so, als würde die Bassline an der Stelle leiern, was ja wohl nicht sein kann.

Oder habe ich hier eine 'besondere Begabung' Acid-Patterns schon so zu programmieren, dass sie leiern ? :)
Zugegeben, die Struktur der Bassline ist etwas unkonventionell und neigt in der Tat schon leicht zum Leiern - das war aber so gewollt. Das bringt mehr Swing rein, vor allem wenn es mit dem letzten Pattern der 4-er Verkettung kombiniert wird, wo das besonders akkustisch herausgestellt wird :)
 
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Bei Minute 9:11 hab ich die Finger auf der Rückseite der Bassline, und dreh kurz darauf zwei Regler gleichzeitig, in diesem Bereich (9:12-9:13) klingt es so, als würde es absacken.
Naja, da kommst Du mit dem Ringfinger der linken Hand sichtbar an den Tuneregler der Acid-Lab.
 
Ja, das dachte ich auch erst, aber es ist nicht so. Das Video kann das aufgrund der geringen Bildrate kaum auflösen. ABER ich habe vor und nach dem Jam den Tune-Regler überprüft (hatte mich am Strich orientiert). Nein, ich bin da nicht gegengekommen, auch wenn es fast danach aussieht. Ich hätte das wohl auch haptisch gemerkt. Ferner passt es von der Richtung her nicht. Wenn ich mit den Fingern an dem Regler rechts vorbeitouchiere (video zeigt es spiegelverkert, also Finger schnellen nach links) so würde doch der Tune-Regler im Uhrzeigersinnn drehen und die Tonhöhe anheben. Gegenteiliges ist aber zu hören. In den früheren Jams (das war nicht der Erste) hatte ich ja auch keine Finger-Platz-Probleme. Nein, ich würde zu 98% verneinen, dass ich gegen den Tune-Regler gekommen bin.

Aber schön, dass du es auch hörst. Na eigentlich ist es ja nicht schön. :) Dass die 707 aber mal ihre Geschwindigkeit ohne Vorwarnung ändert, das habe ich def. öfters erlebt.
 
Ja, das dachte ich auch erst, aber es ist nicht so. Das Video kann das aufgrund der geringen Bildrate kaum auflösen. ABER ich habe vor und nach dem Jam den Tune-Regler überprüft (hatte mich am Strich orientiert).
Willkommen bei der Instabilität (und der mechanischen Ungenauigkeit) analoger Potis.

Dass die 707 aber mal ihre Geschwindigkeit ohne Vorwarnung ändert, das habe ich def. öfters erlebt.
Das wie gesagt, ist sicher der Dreck im Speed Poti.
 
moin

kenne ich von meiner 707 so auch nicht,
läuft /clockt wie ein (arbeits) pferd.

denke auch , wie @fanwander,
an verschmutzes poti.

im übrigen sind solche "kleinen fehler" gar nicht so schlimm, (ich höre es kaum)
ich würde das mal unter "happy accident" verzeichnen..;-)
 
Was ist denn die Standard-Velocity-Stärke, mit der eine 707 den gleichen Pegel erreicht, als wenn die Note über den eingebauten Sequencer gespielt wird? Bei der TR-09 war es 80, aber das scheint hier viel zu laut zu sein. Ich bin hier bei knapp unter 50 gelandet. Und ich konnte keine Noten per MIDI rausbekommen. Im Handbuch finde ich dazu nix. Bastle grad an einem schönen Retro-Track der auf einer 707 fußt.
 


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