Tr-808 Clock bleed through

F

Flub

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Hallo Leute,
hat einer von euch eine originale Roland Tr-808 und kann mir sagen, ob bei man bei euch auch das Taktgebesignal ganz leise zu hören ist, wenn der Sequencer läuft, kein Step gesetzt, und der Ausgang relativ stark verstärkt abgehört wird?

Ich freue mich auf Rückmeldungen, ich habe schon an alles mögliche versucht mit zusätzlichen Kondensatoren usw. deshalb würde es mich sehr freuen zu erfahren, ob es bei jeder 808 so ist oder ob meine ein Problem hat.

Viele Grüße,
Florian
 
Was heißt "stark verstärkt"? Wenn das Gain um 30dB angehoben wird und das Signal womöglich noch ankomprimiert wird, ist im Prinzip alles zu hören, was im Hintergrund so abläuft.

Beispiel: Der VP-330 ist normalerweise ziemlich erträglich, was Geräuschpegel angeht; als ich ihn mal im RV-800 ankomprimiert habe, hörte man plötzlich das Clocknoise der BBDs sowie alle zwölf Masteroszillatoren einen dicken, fetten Cluster spielen.

Bevor Du also an der 808 rumbastelst, solltest Du Deine Pegel- und Dynamikkette kontrollieren.

Stephen
 
Hey Stephen,
Danke für deine Antwort. Das ist schonmal gut zu wissen, dass sowas üblich ist. Komprimiert habe ich allerdings nichts.
Ich baue seit Jahren an meiner Version der 808 rum, es gibt kein Problem da rumzubasteln.
Das Problem trat auf weil ich vor kurzem herausgefunden habe, dass die Art und Weise wie der CommonTrigger Puls erzeugt wird ausschlaggebend für den Klang der Drumschaltungen ist.
Es geht um eine Schaltung die einen sehr sehr kurzen Puls vom µC bekommt und daraus mit Hilfe von zwei Nandgates, einen ca 1µs langen Pulse generiert,
dabei wird ein Kondensator sehr schnell aufgeladen (quasi Kurzschluss) und dann über einen Widerstand entladen, was die Länge des Pulses mitbestimmt.
Das ist auf jeden Fall ein Geheimnis bezüglich des Sounds der 808. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, als ob man mit einem Löffel auf eine Trommel (scharfer Rechteckpuls haut oder abfedernd mit dem Handballen.
Mit dem Handballen, kann die Trommel besser nachschwingen. So ähnlich stelle ich mir das bei der 808 vor, weil die Schaltungen quasi die Simulation von einem schwingungsfähigen System sind.

Tja, da kann man lange drüber reden = ) ich glaube auch, dass die ein oder andere Eigenschaft nicht mit Hinblick auf ihre musikalische Qualität entwickelt wurde, sondern sich zufällig ergeben hat.

Zurück zur Frage: ich kann dir keinen Wert sagen wie stark verstärkt, vielleicht 3-4 mal so laut wie 808 Zimmerlautstärke.
Ich wüsste halte gerne, wie das bei der originalen ist.

Viele Grüße,
Flo
 
Flub schrieb:
Ich wüsste halte gerne, wie das bei der originalen ist.
Genau 17.5! Spass beiseite, schlag was vor und dann kann das ja einer mit einer originalen 808 aufnehmen.
 
Dann sag ich mal 20db Verstärkung. Eigentlich kann mans aber nicht sagen, weil das Signal ja über viele verschiedene Stufen verstärkt wird... in der Drumschaltung, in der Mainmix Schaltung, im Mixer, in der aktiven Monitor box...
 
*PUSH*
hat keiner ne 808 und kann kurz Play drücken, die mixer eingangsverstärkung ein bisschen weiter aufdrehen um zu lauschen ob was knackt?
 
Flub schrieb:
*PUSH*
hat keiner ne 808 und kann kurz Play drücken, die mixer eingangsverstärkung ein bisschen weiter aufdrehen um zu lauschen ob was knackt?
"kurz mal" nicht, aber ich kann es mal am Wochenende machen.
 
An der mir vorliegenden ist nichts dergleichen zu vernehmen.
 
Vielen Dank fürs überprüfen, dann muss ich meine Schaltung wohl nochmal studieren.
 
common_trigger.jpg


Ich brüte leider immer noch an dem Knackproblem.
Die Schaltung im Bild befindet sich auf der Schaltung des Ausgangsmixers aller 808 Instrumente. Am Ausgang liegt leider 40mV puls wenn die Schaltung am läuft, das heißt regelmäßig einen 10µs puls vom µC erhält.

Das 4011 Nand Gate läuft mit 15V und zieht wahrscheinlich deshalb auch mehr Strom beim umschalten oder?
Weiß jemand wie ich das Problem beheben könnte. Es ist echt seltsam, dass es bei der originalen 808 anscheinend nicht vorhanden ist.
Habe schon alle möglichen Kondensatoren an den Chips ausprobiert und die betreffenden schaltungen alle voneinander getrennt.

Ich freue mich wenn mir jemand einen Tipp geben könnte = )

Schöne Grüße,
Flo
 
Kann vielleicht an falschen ICs liegen.. BE statt UBE
Bin darauf in diversen Foren und Buildguides bzgl. 808/909 gestoßen.
Ist zwar unwahrscheinlich aber nicht völlig abwegig.

Manchmal sind es Kleinigkeiten wie bei meinem Nava 909 Clone wo falsch verpackte Mylar Caps drin waren oder ein teildefekter Tranny.
Bei dem Meanwell Schaltnetzteil solltest du mal die Spannung mitloggen
 
Danke für den Tipp. Dann schaue ich mal ob es an meinem 4011 Chip liegt. Ich hatte da extra den originalen und kein neues Äquivalent bestellt.
Leider habe ich nur ein analoges Oszi mit dem ich nichts so einfach loggen kann. Ich habe allerdings gestern einen 12 V Spannungsregler nur für die Versorgung 4011 eingebaut, was zu meiner Verwunderung nichts verändert hat. Ich werde den 4011 mal durch einen Sockel ersetzen um zu sehen ob es vllt doch ein unwahrscheinlicher halbdefekt im Chip ist.
 
Habe den 4011 ausgetauscht, das hat an der Situation leider nichts geändert.
Kann es vielleicht sein, dass der 4011 doch mit 5V und nicht wie im Service Manual 15V betrieben wird?

http://www.ericarcher.net/wp-content/up ... vc-man.pdf
Die Erklärung der Schaltung ist auf Seite 4 rechts oben unter Trigger Gate
Auf Seite 8 um Ic 6 ist die Schaltung, dort steht der 4011 wird mit der Versorgungsspannung B1 (15V) betrieben.
Sieht jemand einen Hinweis darauf, dass es womöglich doch 5V sind?

@LED-Man
Auf welcher Seite finde ich die Debatte über ein Ähnliches Problem mit der 808 Schaltung?

Viele Grüße,
Flo
 
Flub schrieb:
Ich benutze ein +-15V Netzteil von Curetronic / Meanwell .

Schaltnetzteile sind i.A. schlechter geregelt als längsgeregelte Netzteile.

Beim TTSH (ARP2600) Clone (der hat DC/DC Wandler) reichte das, um eine hörbare Modulation der Clock(LFO) auf die VCO-Tonhöhe zu erzeugen (über die Versorgung).
Im Original ist das weit weniger vorhanden, einfach weil dort die negative Versorgung, über die das eingekoppelt wird, viel stabiler ist.

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Du kannst probieren die Versorgung vom 4011 getrennt zu filtern: einen Widerstand in Reihe in die Versorgung, plus einen "dicken" Elko nach Masse an die Versorgungspins.
Wenn das Problem davon nicht weg geht, dann ist es nicht die Versorgung sondern die Masse: Der Strom fliest in den Ausgang rein, von da nach Masse - und die wird dadurch angehoben. Und das landet dann "irgendwie" auf dem Ausgang. Da hilft dann nur geänderte Masseführung.
Und wenn es das auch nicht ist, dann koppelt eines der schaltenden Signal direkt ins Audio ein.
 
Vielen Dank für die Tipps.
Ich habe jetzt alles nochmal neu geordnet und sauberer aufgebaut. (Funktionsgruppen getrennt)
Dabei ist mir schonmal ein Fehler aufgefallen :
Neben der Schaltung um den 4011 habe ich auch noch einen SummierVerstärker als Outputmixer aller Drumschaltungen auf der Platine.
Also vereinfacht :
Op-addierer.png


Mein erster Fehler war, dass ich die Bauteile in der Rückkopplungsleitung der Schaltung (hier vereinfacht R3) etwas weiter weg vom Opamp und teilweise sehr nah an Bauteilen, die mit der Clock zu tun haben, befestigt habe. Ich habe mir das so erklärt, dass an dieser Stelle der Schaltung kleine Ströme verhältnismäßig stark die Ausgangsspannung des Summierers verändern können. Vielleicht auch über irgendwelche induktiven Effekte. (ist aber nur sone vermutung)

Zum zweiten Fehler:

Zum Testen habe ich allerdings nicht alle Schaltungen an die Eingänge angeschlossen sondern nur eine
im Bild wäre also z.b. Ue1 einfach nicht verbunden, bei mir auch noch Ue3 Ue4 Ue5 usw. sind ca 8 offene Eingänge.

Ich glaube, dass das die Ursache dafür ist, dass ich am Ausgang das Clock Signal höre.
Wie würdet ihre die Eingänge auf Masse ziehen? einfach mit 100k oder kann man das noch irgendwie mit weniger Widerständen machen?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

Viele Grüße,
Flo
 
Korrekt erkannt: VM ist ein extrem empfindlicher Punkt.
( ... und der Jupiter 4 ein prominentes Beispiel dafür, das auch Profis das passiert, dort ist VM der Ausgangssummierer und die LFO-Leitung läuft neben der Leiterbahn lang. Komplett über die Länge der Steckplätze für die Voice Boards. )

Das ist ein Stromknoten - jeder Scheiß-Strom der da drin landet wird über R3 auf eine Ausgangsspannung abgebildet. (In Pin 2 fließt (näherungsweise) kein Strom rein!)

Unbenutzte UE Pins können mit Masse verbunden werden. Und es ist zweckmäßig, R1, R2 & Co dicht am Summier-OP unterzubrigen, die Leitungen zu Ue1... kommen ja aus OPs und sind daher niederohmig und stör-unanfällig.
 


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