Was dominiert Eure Kaufentscheidung bei Synthesizern ?

Summa schrieb:
Die Grundbedürfnisse sind bei mir längst gestillt, ich hab' ausreichend Allrounder fürs Grundgerüst und genügend Spezialisten fürs Besondere.

Welcher Allrounder Software würdest Du im Moment den Vorzug geben ?
Als rein persönliche Einschätzung und nicht zwingend als Referenz.

Und welche Spezialisten sind das ?

So rein aus Neugier.
 
Interessant ist daß sich die Geschichte über die Zeit ziemlich gewandelt hat. Früher waren die Tests in der keys ausschlaggebend , mittlerweile hab ich nen Sound im Kopf und schaue wie ich das mit limitierten finanziellen Mitteln realisieren kann ( als Hobby hat Frau Hund Kind und Haus halt Vorrang, zumal meine aktive Zeit definitiv vorbei is und die Betätigung hauptsächlich fürs Seelenheil zweckt )

Soundqualität kombiniert mit preis/Leistung hat definitiv Vorrang, dabei Isses egal ob neu oder vintage . Softwareeditor bzw. One knob-One feature sind fein, aber wenn der Sound stimmt konnte ich mich bisher überall einarbeiten - microwave1 war mein erster, für die lernphase nur mit dem Teil hatt ich Jahre zu tun (wer macht das heute noch mitm softsynth?)

Keine eierlegende wollmilchsau mehr, eher spezialisten
So in etwa

Gruß subsoniq
 
fanwander schrieb:
Ich denk man muss unterscheiden zwischen Leuten, die schon viel haben und eher luxusmäßig nochwas kaufen wie RetroSound, ppg360 oder mir, und Leuten die "wirklich" noch was brauchen. [...]

Wobei ich mir keine Luxuskäufe leisten kann, das gibt mein nicht vorhandenes Spaßkonto nicht her -- Luxus ist außerdem etwas, das man nicht braucht.

Ich kauf(t)e mir gezielt die Geräte, die ich zur Realisierung bestimmter musikalischer Ideen haben möchte (daß sich da in mittlerweile gut 30 Jahren einiges ansammelt, leuchtet ein). Das Blöde ist, daß viele dieser Geräte mittlerweile schwer bis unmöglich zu ersetzen sind -- wären sie es, hätte ich die Bude nicht gerammelt voll stehen, sondern würde jedesmal, wenn eine CD fertig ist, einen Kehraus veranstalten und Platz für Neues schaffen bzw. mir Geräte wiederkaufen, wenn ich sie nochmal brauchen sollte.

Stephen
 
RetroSound schrieb:
Das ist einfach. Das Teil muss mich anmachen.
Das ist eine rein emotionale Angelegenheit. :lol:

So isses :phat: "zwinker @RetroSound"

SkywalkerRL schrieb:
Schöne Analogie mit dem Maler : Das wäre dann aber der Prozess des "Komponierens". Hier wäre in meinen Augen eher die Frage, weshalb hunderte verschiedene Farben kaufen wenn man sie sich doch mit etwas Erfahrung aus allen Grundfarben mischen kann.
Ähnliches gilt für die Pinsel bzw. Mahltechniken. Meist entscheidet man sich doch für eine beschränkte Auswahl an Mahltechniken und kreiert damit seine Ideen und macht es sich nicht zur Herausforderung alle Mahltechniker zu beherrschen bzw. letzteres ist wohl kaum von Erfolg gekrönt.

...und bei probieren auch DIESER verschiedenen Maltechniken, stellt man fest, das Eine oder Andere ist nich mein Ding.
Da weiß ich wovon ich rede, denn auch DAS hab ich schon gemacht (in desem Fall Zeichnen).
Öl, Aquarell, Farbe insgesamt, lag mir nicht....und das kann ich auch JETZT wieder feststellen.
Mein Ding war die Bleistiftzeichnung - also DA eher die Grauabstufungen.
Daher ist das nicht mal SO weit hergeholt.
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SkywalkerBL schrieb:
Doch was dominiert mehr und warum ?

1. Die Klangvielfalt (Flagschiff)
2. Die Klangeigenständigkeit mit reduzierter Synthesemöglichkeiten (spielerisch)
3. Erfüllung klar gesuchter Klangvorstellung (egal ob emuliert oder Original).
Im Groben und Ganzen tendiere ich zu 2.

Ich bin bereit, bzgl. des Klanges Kompromisse zu machen zugunsten eines guten Workflows, einer übersichtlichen Bedienung und einer Reduzierung der Parameter auf das Wesentliche. In diese Kategorie fällt dann auch mein Lieblingssynth, der Nord Lead 1/2/2x.

Synthesizern mit großer Klangvielfalt bin ich dennoch auch nicht prinzipiell abgeneigt (z. B. Nord Modular), wenn sie denn trotzdem preiswert sind (z. B. der Blofeld in der Keyboard-Version).

Punkt 3 ist für mich bei anderen Instrumenten - vor allem E-Gitarren - sehr wichtig. Bei Synthesizern nicht so sehr. Synthesizer dienen für mich eher dazu, klanglich offen zu sein und bestimmte Nischen zu bedienen, die andere Instrumente nicht abdecken, als bestimmte schon vorgeprägte Klangvorstellungen zu erfüllen. Aber das ist für viele Mitglieder dieses Forums sicher ganz anders.
 
Hm bei Synthesizern ist das bei mir recht pragmatisch. Er braucht die Funktionen die ich benötige und sollte ein gewisses Klangspektrum bedienen können.
Letzteres ist in der Welt der heutigen VA bei mir eigentlich weniger ein Problem. Wichtiger sind dann für mich ordentliche Arpeggiatoren bzw. interne
Sequencer. Dazu sollte das Ding splitbar sein. Dies gilt aber nur für die Geräte, die ich per Hand bediene. Für das was mehr oder weniger auf Ansage des Sequencers autark läuft ist folgendes wichtig: Klang & Platz. Sprich ich sollte die Klänge, die ich im Kopf habe auch so umsetzen können und das Gerät
sollte klein sein und einen Multi-Modus haben, der mir andere Geräte einspart.
Was Drumcomputer angeht: Sound und möglichst keine unlöschbaren Werkspattern. Letztlich sind sie aber nur Samplerfutter, von daher: Klang.

Ob jetzt ein Gerät beim Editieren eines Sounds ein Parametergrab ist, oder nicht, ist mir egal. Ich bin es beruflich gewohnt komplexe Systeme mit
einer Taste und 'nem Encoder zu programmieren. Von daher stört mich das bei Synths recht wenig, da ich meine Sounds fertig bastel und wenn überhaupt
mir die für einen Track benötigte Parameteränderung meist dann doch auf irgendeinen Encoder routen kann.

Letztlich mache ich aber auch nur ganz einfache Musik ;-)
 
bei mir hängt das klar von ab wie oft die das wort krise in den nachrichten sagen . wenn mir dann noch langweilig ist lauf ich los und hol mir einen neuen synth bevor meine 50 euro nichts mehr wert sind........
 
ppg360 schrieb:
Ich kauf(t)e mir gezielt die Geräte, die ich zur Realisierung bestimmter musikalischer Ideen haben möchte (daß sich da in mittlerweile gut 30 Jahren einiges ansammelt, leuchtet ein). Das Blöde ist, daß viele dieser Geräte mittlerweile schwer bis unmöglich zu ersetzen sind -- wären sie es, hätte ich die Bude nicht gerammelt voll stehen, sondern würde jedesmal, wenn eine CD fertig ist, einen Kehraus veranstalten und Platz für Neues schaffen bzw. mir Geräte wiederkaufen, wenn ich sie nochmal brauchen sollte.

Das bestärkt meine/die These, dass Synthesizer in ihrer Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte gerade erst am Anfang stehen (... wenn überhaupt). In 50 Jahren werden die Leute großes Mitleid mit uns haben, weil wir (aus deren Sicht) damals (aus unsrer Sicht heute) so einen riesen Aufwand treiben mussten, um schöne Musik zu machen.

.... andererseits leben wir offenbar in einer Zeit, in der man sich diesen Mega Aufwand offfenbar (noch) leisten kann. Wer weis, wie das in 50 Jahren aussieht. Vielleicht müssen die Leute da ja auch wieder auf Kuhfellen rumtrommeln.
 
Ein Aspekt, der mir wichtig ist, wurde bislang noch nicht erwähnt.
Mit Synthesizern will man ja (ich zumindest) Klänge erschaffen, die sich von anderen möglichst unterscheiden und noch nicht allzu abgenudelt sind (von Standardsounds wie Klavier, Drums, Orgel oder 303 mal abgesehen).
Und dafür eignen sich naturgemäß besonders Synthesizer, die nicht jeder hat und nutzt.
Deshalb machen mich besonders Synthesizer an, die aus irgendwelchen Gründen ein Nischendasein führen - sei es, dass sie einen schlechten Ruf haben, von kleinen Herstellern kommen oder einfach zu obskur für Otto Normalverbraucher sind. Deshalb stehen bei mir Synthesizer wie RozzBox V2, Chimera bC9, Exclusively Analogue Aviator, Theis Modular, indische Instrumente oder ein Kurzweil 150. Einige meiner Underdogs (Trident, SH-101, SY-2) sind ja mittlerweile schon wieder gesellschaftsfähig und gesucht.

Ansonsten tendiere ich eher zu einfacheren, gut klingenden Geräten als zu komplizierten Flaggschiffen, sowohl bei Synthesizern als auch bei FX.
Und ich möchte irgendwann (so wahnsinnig weit bin ich davon nicht entfernt) eine Art "finales Setup" haben, das ich blind kenne und das "meinen" Sound definiert.

Natürlich bin ich in all diesen Dingen überhaupt nicht konsequent, und das wird auch so bleiben.
Wenn ich nicht so viel Spaß an Synthesizern hätte, hätte ich mir irgendwann in den 90ern einen JV-1080 gekauft und würde auch darauf ganz wunderbar Musik machen, vermutlich mehr als jetzt...

Schöne Grüße,
Bert
 
Ich verkaufe und kaufe sehr selten. Dh - ich überlege in dem Sinne lange und könnte jetzt schreiben wie fokussiert das alles ist.
Wirklich brauchen tu ich das, was ich live einsetze und noch ein klein wenig mehr für Studio. Diese Sachen reichen ggf. noch Dekaden.

WENN also was sinnvolles dazu kommt, dann weil es klanglich und im Zugriff das bietet und die Struktur hat, die ich benötige. Diese hängt sehr stark von mir selbst ab und dem, was ich denke was und wie ich das umsetzen kann. Das mangelt zzt eher an guten Sequencern und weniger an einem guten Synth. WENN, dann wäre es also etwas, was mehr oder weniger meine Idee von jedem Status in kurzer Zeit umsetzen lässt aber ohne an Komplexität und gutem Sound zu verlieren. Für Live verzichte ich hier und da auf besondere HiEnd-Möglichkeiten schonmal. Und es werden polyphone Sachen gespielt, die eben nicht richtig umsetzbar sind etc.

Es ist also auch reduziert auf das, was ins eigene Ziel passt und das am besten so langfristig wie es geht.

Ich finde Haltbarkeit nicht schlecht, habe aber auch Synths, die eigentlich nicht dafür bekannt sind, es gibt sogar einige die eigentlich nicht nachhaltig konstruiert sind. Da wäre nämlich alles Alte besser, denn das kann man instand halten. Ich finde aber auch was, was ich als Ersatz nehmen kann. Ich habe live oft bewusst Dinge eingesetzt, die ich ersetzen kann für relativ wenig Geld.

Perfekt ist das alles nicht - aber praktisch führt es zum Ziel.
Aber für irgendwas was jetzt kommt - da kann ich lange genug testen und dann was nehmen, wenn es mir mein Ziel besser macht, ich aber auch nicht unendlich viel mehr haben muss, damit das eben läuft.

Ich mag eigentlich eine gewisse Vollständigkeit und Verwandelbarkeit - und das sollte auch klingen. So habe ich einige dieser Dinge noch immer hier - die aber für die Bühne zu groß sind und sonst sind es eben praktische Dinge wie "passt das in den Koffer, kann ich das schleppen?".

Man ist verdammt unbestechlich, wenn man eigentlich gute Sachen hat und selbst wenn es nicht überviel ist.
Und wenn es zu billig oder schlecht umgesetzt ist, lass ich es eben aus. Ich bin genau so verführbar - finde auch manches irgendwie cool - wie viele hier im Forum - aber ich kauf es am Ende eben doch nicht. Kann ich auch meist einfach nicht.

Und wenn ich mal was wirklich schönes angeboten bekomme und es eigentlich nicht passt -kann ich bei bestimmten Sachen schon sagen - ja, will ich.
Aber in finanzielle Gefahr bringe ich mich nicht, aber unvernünftig? Na klar, darf das auch mal sein.

Dieses Jahr habe ich eine 4TB Festplatte und ne Grafikkarte gekauft. Viel Kabel, ein neues Livepult (einfach und günstig) .. und eine Reservemaschine eines Typs, den ich sehr viel einsetze (wegen Live Backup). Jetzt hab ich eine Sx zu viel,..

wie dem auch sei - ich weiss was für einen Sound ich MAG - ich weiss das vieles schon reicht - aber das Zimmer wird nicht voller, es geht auch was raus - und je älter ich werde desto seltener. Ich tendiere eher zu besserer Qualität, Reparierbarkeit aber auch sinnvoll gemachtem Zugang, damit ich das umgesetzt kriege was ich im Kopf habe. Ich mag eben doch mal immer - auch live- ein Ding da stehen zu haben, wo ich den Sound eben mal auf der Bühne bauen könnte, oder hier - denn eigentlich arbeite ich hier nicht so viel anders.

Ich weiss genau, was mir fehlt und was nur "SPaß" wäre. Und so wähle ich auch aus.
Gut klingen ist gut, wenn es Verbesserung gibt in der Hinsicht, mache ich das - deshalb habe ich neue KPs gekauft vor einiger Zeit - ich wollte nämlich Hall, oder etwas was den Schein von Hall etwas besser zeigt als die Tribes oder das alte KP. Naja ..

also .. Psychologen können jetzt zerlegen was ich brauche.
 
nachdem mir diverse featureüberfrachtete workstations und va-synthies mit 1000en von menus und pages quasi jede lust an synthies geraubt haben, lege ich enorm viel wert auf haptik...... one knob one function im idealfall.......... preis spielt natürlich auch eine rolle..... sound ok, wird imo auch manchmal überbewertet...... bester kauf in der letzten zeit war der sledge..... bis auf multitimbral ist das ding einfach klasse :)
 
psicolor schrieb:
Das bestärkt meine/die These, dass Synthesizer in ihrer Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte gerade erst am Anfang stehen (... wenn überhaupt). In 50 Jahren werden die Leute großes Mitleid mit uns haben, weil wir (aus deren Sicht) damals (aus unsrer Sicht heute) so einen riesen Aufwand treiben mussten, um schöne Musik zu machen.

Naja. Pauschal zum Musikmachen braucht man soviel ja nicht. Hier ist schon auch mit unter der Aufwand und die Leiden-schaft der Bestandteil der Musik.
Fällt der Aufwand weg ist in meinen Augen teilweise auch der Reiz weg. Wie die Musik entstehen soll obliegt in meinen Augen dem künstlerischen Anspruch des Künstlers. Der Konsument kriegt davon aber nur bedingt was mit (eventuell noch an Konzerten und selbst da meistens kaum).

[Provokation-Modus : an]
Ob man die Klospülung mit dem Modular-System gemacht hat oder zu Hause mit dem Mikrofon aufgenommen hat spielt letztlich für den Hörer und für die Musik keine Rolle. Klingts nach Klospülung, klingts nach Klospülung :)
[Provokations-Modus : aus]

Wenn man aber dies so aufbauen wollte und stolz ist, dass mans realistisch hinbekommen hat ist dies auch eine Leistung auf die man persönlich stolz sein darf. Somit wird eine Reduktion des Aufwandes für manche auch den Reiz daran smälern und andere wiederum an Kreativität in anderer Form bereichern.

Letztlich muss jeder für sich ausloten worin seine Leidenschaft liegt und auch diese unterliegt ja ebenfalls dem Wandel :)
 
Feinstrom schrieb:
Ein Aspekt, der mir wichtig ist, wurde bislang noch nicht erwähnt.
Mit Synthesizern will man ja (ich zumindest) Klänge erschaffen, die sich von anderen möglichst unterscheiden und noch nicht allzu abgenudelt sind (von Standardsounds wie Klavier, Drums, Orgel oder 303 mal abgesehen).
Und dafür eignen sich naturgemäß besonders Synthesizer, die nicht jeder hat und nutzt.....

Auch ein sehr schöner Beitrag, vielen Dank. Kann auch ein Aspekt sein.

Meinte ich mitunter auch mit dem Punkt :

SkywalkerBL schrieb:
2. Die Klangeigenständigkeit mit reduzierter Synthesemöglichkeiten (spielerisch)

Hat natürlich viele Facetten und nur weil er einen Klangeigenständigkeit hat muss es nicht heissten, dass er nicht von der Masse gebraucht wird. Deshalb schöner Denkanstoss und auch mal eine Motivation mit einem Exoten sich auseinander zu setzen. Könnte ja auch mit unter ein Punkt sein für die Faszination mancher für Modularsysteme. Interessant, so habe ich das noch nicht betrachtet.
 
Neben dem Kriterium "Geldbeutel" möchte ich noch den Punkt "Bedienung" für mich hinzufügen -- ich habe mittlerweile keine Lust mehr auf Geräte, bei denen ich nach einem halben Jahr an Nichtbenutzung erst wieder das Benutzerhandbuch lesen muß, um mich zu erinnern, wie was wo geregelt war. Das törnt mich mittlerweile sehr ab (was wahrscheinlich auch der Grund ist, weshalb ich keine neuen Sounds mehr in die Wavestation oder den VS programmiere -- und der VS ist im Vergleich zur WS Zuckerschlecken).

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Neben dem Kriterium "Geldbeutel" möchte ich noch den Punkt "Bedienung" für mich hinzufügen -- ich habe mittlerweile keine Lust mehr auf Geräte, bei denen ich nach einem halben Jahr an Nichtbenutzung erst wieder das Benutzerhandbuch lesen muß, um mich zu erinnern, wie was wo geregelt war. Das törnt mich mittlerweile sehr ab (was wahrscheinlich auch der Grund ist, weshalb ich keine neuen Sounds mehr in die Wavestation oder den VS programmiere -- und der VS ist im Vergleich zur WS Zuckerschlecken).

Stephen

hehe
mein ehemaliger mitmuskiant hatte ne wavestation sr...das war ein spass :selfhammer:
 
ppg360 schrieb:
Neben dem Kriterium "Geldbeutel" möchte ich noch den Punkt "Bedienung" für mich hinzufügen -- ich habe mittlerweile keine Lust mehr auf Geräte, bei denen ich nach einem halben Jahr an Nichtbenutzung erst wieder das Benutzerhandbuch lesen muß, um mich zu erinnern, wie was wo geregelt war. Das törnt mich mittlerweile sehr ab (was wahrscheinlich auch der Grund ist, weshalb ich keine neuen Sounds mehr in die Wavestation oder den VS programmiere -- und der VS ist im Vergleich zur WS Zuckerschlecken).

Stephen

Das kann ich mir vorstellen. Hat das aber nicht auch mit der zur Verfügung stehenden Anzahl und Alternativen an Geräten zu tun ? Ansonsten auch ein guter Ansatz/Punkt.

Ein alternativer Weg wäre halt sich auf einzelne solcher Geräte (mit vielen Klangparametern) zu fokusieren dafür aber auf eine limitierte Anzahl zu beschrenken. Allerdings ists dann wohl schon so, dass man sich auch auf den Klangcharakter der Geräte einstellen muss und somit genau wissen muss was man braucht/will. Wenn dann halt einer out ist (Klangcharakter nicht mehr reizvoll), müsste er dann auch konsequenterweise weg oder man muss halt die entsprechende Einarbeitungszeit wieder in Kauf nehmen.

Weiterhin stellt sich mir die Frage ob vielleicht die unterschiedlichen Syntheseformen überbewertet sind ?
Oder mit welchen Geräte machst Du denn nun Vectorsynthese-Sounds ? Nutzt Du einfach noch die selbst programmierten und damit hat sichs ? Oder ist die Wavesequencing/Vectorsynthese nicht mehr reizvoll für Dich und löst dies eher über das Schichten von mehreren Klängen und Automation ?

Welche Syntheseformen haben sich bewährt ?

Ja : Subtraktive, FM, Wavetable, Sampling

Weiss nicht so recht : Additive, Granular, Vector, PD, Resynthese, PM ?

Oder fehlt ledigich immer noch der haptische Zugang zu diesen Syntheseformen ?

Jetzt kommt mir noch ein weiterer Aspekt in den Sinn :

Systemunabhängigkeit

Geräte die auf eine Computer-Software angewiesen sind (oder davon profitieren) dürften auf Grund des Betriebssystemwandels auch entsprechende langfristige Herausforderungen/Unbequemlichkeiten mit sich bringen. Gilt natürlich für die ganze Software- und aktuell zunehmende iOS-Welt.
 
Ein Synth muss nur klanglich und von der Bedienung her zu mir passen und darf mich, wenn ich mal kreativ bin, nicht bremsen. Ähnlich wie schon jemand schrieb, ist es unkuhl wenn ich nach längerer Pause erst nachlesen muss was, wann, wie...
Dann spielt der Preis eine untergeordnete Rolle...
Auch während des "muggen" sind zu komplex gestaltete Geräte die erst etliche Eingaben benötigen bis sie das tun was ich möchte, für mich eher schwierig.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Octatrack von Elektron. Von den Features her perfekt für mich geeignet aber mit der Bedienung und der Struktur werde ich nicht warm. Obwohl ich den Analog Four aus gleichem Haus nutze und mit diesem auch wunderbar klar komme....

Ähnliches gilt für Software die ich ebenfalls nutze. Wenn zu komplex wird und man sich in Knöppen und Fadern verliert dann ist das nix.
Ausnahme ist hier Reaktor... da pussl ich gern drin rum. Allerdings beim Songsschreiben eher nicht.

Ich bin aber auch kein Sammler, wenn ich feststelle das ein Gerät nicht mehr zu mir passt, aus welchen Gründen auch immer, geht es wech...
 
Was dominiert Eure Kaufentscheidung bei Synthesizern ?
- brauch ich das wirklich ja/nein - (entscheidung dauert oft monate bei mir und endet mit einem nein)
 
SkywalkerBL schrieb:
Doch was dominiert mehr und warum ?

1. Die Klangvielfalt (Flagschiff)
2. Die Klangeigenständigkeit mit reduzierter Synthesemöglichkeiten (spielerisch)
3. Erfüllung klar gesuchter Klangvorstellung (egal ob emuliert oder Original).

Bei mir steht ebenfalls die Bedienbarkeit im Vordergrund. Es muss von vorneherein ersichtlich sein, welche Einstellungen am Gerät vorgenommen wurden. Doppelbelegte Schalter und versteckte Optionen sind nicht mein Fall. Ein einzigartiger Klang währe toll, hat aber weniger Bedeutung als die Bedienbarkeit.

Beim Hintergrund dieser Frage geht es auch um die wohl schon etwas philosophissche Frage, wieviel Synthese braucht man überhaupt ?

Meine Meinung: Man braucht genau das, was einen selbst dazu bringt, auch wirklich Spaß zu haben und Musik zu machen. Die Universallösung für Jedermann gibts da sicher nicht.

Steht ihr mehr auf Synthese-Flagschiffe mit vielen Parametern und einer sehr hohen klanglichen Flexibilität ?
Oder sprechen Euch eher die Klangfarben an, ganz egal wie reduziert das Gerät ist oder diese "nur" emuliert ist ?
Bzw. inspiriert Euch das sofort loslegen und treiben lassen mehr als die breite an Möglichkeiten ?

Bedienbarkeit und Übersicht gehen selten mit vielen Parametern einher, daher bevorzuge ich einfache Geräte. Da ich jedoch im Softwarebereich auf Wavedraw Synths umgestiegen bin, stehen doch genügend Möglichkeiten offen.

Beschäftige mich gerade etwas mit Native Instruments Absynth....
....und frage mich da ob man da überhaupt noch weitere Synths braucht ?
Oder ist sowas gar zu viel des guten und in der Reduzierung liegt die Kraft ?

Die Frage ist bei jedem Synthesizer: Wird man auch Musik damit machen oder Freude damit haben?

Haben wir alle nicht doch zu viel Synthesizer und wäre auch da manchmal weniger ist mehr ? Sind wir zu oft "Marketing-Opfer" ?
Ist in dieser Hinsicht sowas wie ein NI Komplete XX absurd ?

Ich glaube, dass vieles nur Marketing ist. Ich selbst benutze kostenlose Software und hab zeitweilig allen Mist heruntergeladen. Ich bin dann schnell zur Einsicht gelangt, dass man bei einfacher Verfügbarkeit schnell dazu tendieren kann, alles anzusammeln und es doch nicht zu nutzen.

Welche Syntheseformen haben sich bewährt ?

Für mich ist die Subtraktive Synthese wegen der Möglichkeit zum Spielen besonders interessant. Zum Entwerfen von speziellen Sounds nach Vorstellung bevorzuge ich jedoch aufgrund der direkteren und gezielteren Eingriffmöglichkeiten ganz klar die Wavedraw-Synthesizer bei denen man die Oszillatorwellen selbst zeichnen kann. Mit denen komme ich einfach viel schneller ans Ziel und kann meiner Inspiration freien Lauf lassen. Schade, dass es sowas nicht auch als (bezahlbare) Hardware gibt.
 
TRF schrieb:
Ich glaube, dass vieles nur Marketing ist. Ich selbst benutze kostenlose Software und hab zeitweilig allen Mist heruntergeladen. Ich bin dann schnell zur Einsicht gelangt, dass man bei einfacher Verfügbarkeit schnell dazu tendieren kann, alles anzusammeln und es doch nicht zu nutzen.
Die Phase hatte ich auch mal vor Jahren.
Es war ziemlich anstrengend, die Softsynths auf nur noch eine handvoll runterzubrechen, die ich auch tatsächlich benutze.
Bei dem ganzen Freeware Kram sammelt es sich halt noch schneller an als bei Payware oder gar Hardware Synths.
 
Ja, kenn ich auch. Mir hilft nun der Spruch :

"Nicht der Besitz macht glücklich sondern das Benutzen".

Wenn ich das etwas zusammenfasse und auf Hardware reduzieren würde, so sind es vorallem die Haptik die hier klar oft erwähnt wird, nebst anderen Aspekten natürlich.

Doch dann reduziert sich das Angebot schon auf die Subtraktive Synthese. Denn haptische Synthesizer anderer Syntheseformen in Hardware gibt es nicht, mal vom Waldorf Wave abgesehen und selbst bei einem Yamaha DX1 trifft dies in meinen Augen nicht mal zu.

Gut wären da noch Waldorf Q und Microwave XT, doch auch denen würde ich die gewünschte Haptik nicht unbedingt zusprechen, wenn auch verbessert gegenüber den Modelle kleinerer Gehäusegattung.

Liegt hier eventuell ein grundlegender Fehler der Featuritis den Herstellern zu Grunde ?
Wäre manchmal lieber weniger Features dafür haptisch das bessere Hardwarekonzept ?

Den 4OP-FM-Synthi mit Reglern wünsche ich mir schon lange.
Okay der Nord Modular ist auf meine Wunschliste, doch Haptik in Reinkultur sieht dann doch nochmals anders aus.

Bleibt unterm Strich dann noch die Modularwelt, die an sich wieder eine Welt für sich ist und einem anderen Konzept des Workflows folgt.

Spannend...... finde ich.
 
andman schrieb:
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Octatrack von Elektron. Von den Features her perfekt für mich geeignet aber mit der Bedienung und der Struktur werde ich nicht warm. Obwohl ich den Analog Four aus gleichem Haus nutze und mit diesem auch wunderbar klar komme....

Ja, der Octatrack bzw. insbesondere die Elektron-Geräte zählen mit unter zu den Gedankenauslöser dieses Artikels.

Wobei die Anforderungen an Live-tauglichkeit nochmal ein ganzes Thema für sich ist und nochmals andere Aspekte dazu kommen (Transportfähigkeit, Kompaktheit). Stellt dann so einiges nochmals auf den Kopf.

Was den Octatrack betrifft ist es alledings so, dass wohl kaum eine Schaltzentrale in Hardware den Anspekt der Haptik Wunschlos erfüllt. Entweder muss man diese aufsplitten in mehrere Teillösungen oder halt sich damit abfinden. Das wird man wohl nur philosophisch entscheiden. Mir persönlich stört da, dass man auch beim Octatrack nur ganze Sequenzen und nicht nur einzelne Parts frei wählen und ändern kann. Diesen Anspruch an Flexibilität habe ich an eine Schaltzentrale im Jahre 2014. Wer aber klar bewusst auf einen Computer verzichten will muss da wohl einem anderen Konzept folgen und/oder Kompromisse eingehen.

Als kompakter Ideenfinder gefällt mir der Analog Four, doch weshalb man sich verwehrt die Sequenzen, allein auf Grund der Existenz des Octatracks, nach Aussen abzugeben, verstehe ich einfach nicht. Dann hätte man den Analog Four als reinen Expander bauen müssen (ohne Sequenzer). Nun gut, müssen die von Elektron wissen. Nur manchmal sind es solche Kleinigkeiten die eine Kaufentscheidung beinflussen (Stichwort : Workflow), das sollten sich die Hersteller bewusster werden lassen. Auch wenn man natürlich nie alle Wünsche erfüllen kann.

Jedoch erfüllt somit auch der Analog Four für mich persönlich die Anforderung an Haptik als Synthesizer, losgelösst von Bühnenanspruch, nicht. Ist natürlich meine persönliche momentane Beurteilung, reduziert auf die Studioumgebung. Als Ideenlieferant wäre er interessant wäre oben aufgeführter Punkt nicht. Mal abwarten vielleicht änder sich da ja noch was diesbezüglich durch die angekündigte USB-Anbidung, um die es aber wieder sehr ruhig geworden ist. :nihao:
Ändern tut sich die Beurteilung als Synthesizer nicht. :lol:
Ich würde bei einer Kaufentscheidung im Moment dem Pro2 den Vorzug geben ohne sie jetzt im Klang und Konzept vergleichen zu wollen.
 
SkywalkerBL schrieb:
ppg360 schrieb:
Neben dem Kriterium "Geldbeutel" möchte ich noch den Punkt "Bedienung" für mich hinzufügen -- ich habe mittlerweile keine Lust mehr auf Geräte, bei denen ich nach einem halben Jahr an Nichtbenutzung erst wieder das Benutzerhandbuch lesen muß, um mich zu erinnern, wie was wo geregelt war. Das törnt mich mittlerweile sehr ab (was wahrscheinlich auch der Grund ist, weshalb ich keine neuen Sounds mehr in die Wavestation oder den VS programmiere -- und der VS ist im Vergleich zur WS Zuckerschlecken).

Stephen

Das kann ich mir vorstellen. Hat das aber nicht auch mit der zur Verfügung stehenden Anzahl und Alternativen an Geräten zu tun ?
[...]

Nö, die klingen alle nicht so wie WS oder VS.

SkywalkerBL schrieb:
[...] Ein alternativer Weg wäre halt sich auf einzelne solcher Geräte (mit vielen Klangparametern) zu fokusieren dafür aber auf eine limitierte Anzahl zu beschrenken. Allerdings ists dann wohl schon so, dass man sich auch auf den Klangcharakter der Geräte einstellen muss und somit genau wissen muss was man braucht/will.
[...]

Ich habe ganze Alben nur mit einem VCS-3, einem ARP 2600 oder einer Wavestation bzw. einem VS gemacht -- um das Maximum rauszuholen, was an klanglichen Möglichkeiten in dem jeweiligen Gerät steckt und mich aus der Sackgasse "wenn's hiermit nicht klappt, dann nehme ich halt XYZ" herauszuhalten. Das sind aber auch Geräte, die ich in- und auswendig kenne (vor allem die analogen).

Subsoniq schrieb:
ppg360 schrieb:
[...] Das törnt mich mittlerweile sehr ab (was wahrscheinlich auch der Grund ist, weshalb ich keine neuen Sounds mehr in die Wavestation oder den VS programmiere -- und der VS ist im Vergleich zur WS Zuckerschlecken).

Stephen

hehe
mein ehemaliger mitmuskiant hatte ne wavestation sr...das war ein spass :selfhammer:

Gegen die WS EX ist die WS SR so wie eine Prostatauntersuchung gegen ein... naja, sagen wir: Nur eingeschränkt lustig.

Stephen
 
Klang ist zwar viel, aber die Bedienung ist auch nicht unwichtig.
Dafür liebe ich z.b. den Minimoog oder Jupiter 8 so sehr... :supi: (Neben dem geilen Sound und Optik natürlich! :floet:)

lg
Michael
 
Thx2 schrieb:
Klang ist zwar viel, aber die Bedienung ist auch nicht unwichtig.
Dafür liebe ich z.b. den Minimoog oder Jupiter 8 so sehr... :supi: (Neben dem geilen Sound und Optik natürlich! :floet:)

lg
Michael

Immer der Klang, in Harmonie mit der Bedienung.

Danke micha
 


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