Was versteht ihr unter Weiterentwicklung in der Musik?

es gibt ein unendlich grosses Potential an Entwicklung in der Musik.
Das sehe ich +- auch so.


wer meint es sei schon alles gesagt worden dealt wohl nur mit Techno ? ;-)


bzgl. "elektro" gibts noch ein riesiges bisher nicht umgesetztes Potential.
Allein schon, weil man heute jederzeit komplett neue Klänge bauen kann.
Das Potential was da aufgeht ist riesig.

Im Funk gibt es auch ein noch recht grosses bisher nie ausgeschöpftes Potential.
In der Kombination aus beidem sowieso ;-)

Das problem dabei:
um da zu was richtig gutem zu kommen muss man richtig Zeit investieren.
Dss bezahlt dir aber niemand. Profis werden ihre Zeit nicht sooo verplempern. Die arbeiten auf Geschwindigkeit.
Ansonsten wird Musik wenns ums kommerzielle geht seit anfangs 80er mehr und mehr ins clickbait rein getrieben.


ich hab drei Entwicklungsebenen gesehen die letzten 4 Jahrzehnte:
- Musik ins negative, destruktive ziehen !! Zerren, zerren, noch mehr zerren, usw.
Die Musik wurde verhundst. Durch welche Methode auch immer. Das ging so quer durch zig stile.
- Variation von etwas altem als neuen Style deklarieren / dann Kasse klingeln lassen
- ansonsten: clickbait, cliakcbait, clickbait.....aufmerksamkeit erzeugen, mit was auch immer.


punkt 1 + 3 gaben sich gegenseitig die Klinke in die Hand. und tuns immer noch.
Da ist kein Platz mehr für gute Musik.....clickbait wird weiterhin den Ton angeben.


was neues, Weiterentwicklung ?
"gut" müsste es sein !
und: "gut" müsste man dann auch erstmal noch definieren.


es gibt leute für die ist dieses ewigs härtere, ewigs noch dicker angezerrte, ewigs noch fettere kicks, der ewigs neue clickbait, eben tatsächlich "das gute".
Von daher,...mir egal was man heute noch rausbringt.



ich seh schon weiterentwicklung, aber (musikalisch) nur ins negative hinein.....und: in die vereinfachung der arbeitsweise durch neue Tools. auch ohne AI. Was den musikmarkt auch bereits immer seelenloser werden lässt.......
 
Es gibt auch nonverbale Kommunikation, Sound kann Gefühle erzeugen oder besser noch im Zusammenspiel mit Melodien intensivieren.
Sehr schön gesagt.
Musik funktioniert nur und immer über Emotionen.
Das ist auch meine Definition von Kunst. Das nicht sagbare greifbar machen.

Wenn du Bilder nimmst, zum Beispiel Landschaftsbilder, dann bannst du im besten Fall deine Qualia, deine Wahrnehmung des Eindrucks auf die Leinwand, so das es andere sehen können.
Wie hat man die Farben wahrgenommen. Perspektive und Raumaufteilung. Die Technik unterstreicht dann den Eindruck.

Sowas kann man bewusst machen, aber auch unbewusst.
Um den Bogen zur Musik zu spannen.

Die meisten versuchen einfach, wenn sie das Malen lernen: Wie zeichne ich eine realistische, eine überzeugende Landschaft und sind zufrieden, wenn sie dieses Ziel erreicht haben.
Dann können sie malen und sind Maler, auch wenn hinter dem Bild nichts steht.

Das wäre dann eher Entertainment und dagegen habe ich nichts. Ich bin großer Fan.

Wenn du Technotracks am Fließband machen kannst, dann bist du auch Musiker.

Kunst geht aber darüber hinaus.
Es ist der innere Monolog. Es ist der Bereich, wo du immer alleine sein wirst. Das was nur du kennst und sonst niemand erleben kann.
Der Versuch Teile deines Innersten zu offenbaren und mit anderen zu Teilen.

Manche Bilder sind nicht ohne Grund so populär, wie "Der Schrei". Das löst in jedem etwas aus. Es ist vertraut, aber in der Form nicht logisch einzuordnen.


Deswegen sollte man auch nie an sein Publikum denken, als Künstler.
Die meisten wollen doch eher Entertainer sein.

Beides ist gut, aber man sollte sich darüber bewusst sein, was man will.
Die Übergänge sind fließend.

Das habe ich auch gemeint.
Nimm die 70er Jahre. Da habe ich wirklich das Gefühl von Künstlern.
Led Zeppelin, Beatles, jimi hendrix, etc, etc.
Das waren für mich echte Künstler.

Oder auch Jazz und Blues, ist ja prinzipiell schon emotional geleitet.
Klar kann man sich auch fragen, wie spiele ich Jazz. Welche Akkorde und Tonleitern sind wichtig und dann spielt man etwas, dass nach dem Genre klingt und auch gefallen kann.
Aber Szenebrecher entstehen so nicht.
Man muss sich kognitiv irgendwie frei machen.


Tausende Tutorials und Meinungen unter bestimmter Schirmherrschaft.
Reicht es nicht zu wissen, wie ein Kompressor funktioniert, was er tun soll, vielleicht noch mit ein paar Beispielen und dann ab ans Werk und learning by doing.
Aber man sucht lieber eine Blaupause und baut darauf auf.
Das ist definitiv die Mehrheit. Kann man machen, ich gehöre auch dazu.
Das sind Denkweisen, die nur in Grenzen gedeihen können.

Und um zum Thema zurückzukommen.
Man überlege sich mal, wieviele Künstler es zu dieser Zeit gab, natürlich auch in den Jahrzehnten danach, die einen ganz eigenen Sound hatten. Die anklangen und man wusste, wer das ist. Es ist das Gegenteil von beliebig.
Daran sieht man, dass jeder Musiker eine Handschrift entwickeln kann.
Man muss deswegen das Genre nicht neu erfinden, aber nur solche Leute können das.
Das sind Freigeister.
In unserer rationalisierten Welt, fällt uns nichts schwerer als das.

Genau das ist für innovation nötig.

So viel Musik wie es heute gibt, müsste man viel, viel mehr davon sehen.
Nathan Fake ist für mich genauso Künstler.
Die Leute wollen am liebsten immer als vorgemacht bekommen.

Eine tolle Geschichte, die nichts mit Musik zu tun hat, ist die entstehung der blauen LED, aus der man sich seine Schlüsse ziehen kann.

Das ist keine Kritik, sondern ein Phänomen das nicht wirklich auffällt.
 
Was einfach ist, ist noch lange nicht schlecht.

natürlich, aber welchen großartigen wert hat denn ein musikstück, was genauso klingt wie 100,000 andere?

also ich meine selbst wenn sie alle gut sind. darum geht es ja nicht. es geht um das thema "weiterentwicklung". kopien sind das gegenteil von weiterentwicklung.

Ein guter Tee ist etwas sehr einfaches.
Ein guter Tee kann auch four to the floor sein.

es gibt hunderte von tees von blättern, wurzeln, pilzen, früchten, gewürzen, die alle vollkommen eigenständig im character sind und sich erheblich voneinander - und von kaffee, limonade und schwarzbier - unterscheiden.

mallorca gröhl hits hingegen klingen alle exakt gleich, und bei house und trap gibt es auch nur noch einheitsbrei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mach das auch mal mit essen.

War heute beim Italiener und bestelle mir Spaghetti mit Champions plus spargel in einer Weißwein soße.
War für mich völlig neu ungewöhnlich und schmeckte auch gar nicht so übel.
Quasi eine Weiterentwicklung mit dem Ursprung Spaghetti Bolognese.
Gleichzeitig dachte ich mir aber auch immer könnte ich das nicht essen...na mal sehen.

Und so stell ich mir das mit Musik vor.
Was komplett neues aus was etablierten.
Nicht nur ein neuer Sound oder loop.
Etwas ungewöhnliches was man erstmal ulkig findet und einem erstaunen lässt.
Gleichzeitig kann es aber auch passieren das einem diese weiterentwickelte Sache nicht gefällt und man hörte da nur mal rein.
 
ich seh schon weiterentwicklung, aber (musikalisch) nur ins negative hinein.....und: in die vereinfachung der arbeitsweise durch neue Tools. auch ohne AI. Was den musikmarkt auch bereits immer seelenloser werden lässt.......
Ich denke kommt drauf an wie der Anwender mit Tools so umgeht.
Tools können ja auch einfach nur Material Lieferanten sein zum weiter werkeln und kommen einer idee.
 
Sobald etwas einen Namen bekommt und irgendwo in eine Form gepresst wird, die Grenzen praktisch von irgend jemand abgesteckt werden, der oft nur wenig mit dem Schaffensprozess zu tun hat, wird man immer wieder damit konfrontiert werden, sobald mal was macht das irgendwie ähnlich klingt. Es sollte doch so und nicht anders etc. etc. ;-) Das typisch menschliche Schubladendenken, alles irgendwo einordnen und organisieren zu wollen ;-)
 
Was einfach ist, ist noch lange nicht schlecht.
Ein guter Tee ist etwas sehr einfaches.
Genauso ist es. Es gibt eben Sachen die haben Menschen herausgefunden und die funktionieren einfach und müssen nicht komplex sein. Ein gutes Steak wird in 100 Jahren auch noch super schmecken und jeder kann lernen das einfach zuzubereiten. Oder manchmal schlägt eine einfache Berliner Currywurst jedes komplizierte 5 Sterne Essen locker.

Ich finde gerade das Einfache das gefällt, gilt es zu würdigen. Warum sollte irgendwas unnötig komplex sein, da bin ich überhaupt kein Fan von, das ist irgendwie so typisch deutsch, alles verkomplizieren, obwohl keine Notwendigkeit besteht.

Wie dem auch sei, ich muss es halt tolerieren, dass es Leute gibt die einfache Musik abwerten, obwohl sie so viele Menschen glücklich macht.
 
Das widerspricht sich aber mit deinen getätigten Aussagen. Wenn es danach ginge, wäre so mancher in den 60s, 70s, 80s, 90s gefangen ... Halt, moment ... Da war doch was?
 
Das verblüffende an den Aussagen ist ja, dass viele der genannten vermeintlich einfache Sachen (Currywurst, Tee etc.) gar nicht so einfach sind, wenn man sich näher damit beschäftigt und die wirklich guten Sachen will.😮‍💨
 

Was versteht ihr unter Weiterentwicklung in der Musik?​

Vorab, ich rede von Tanzmusik...
Aktuell kenne ich mich gar nicht so aus was die Leute so gut finden. Ab und zu mache ich aber trotzdem mal "Stichproben", und meistens muss ich feststellen, es ist nicht meins.

Ich hoffe der Zenit des schlechten Geschmacks ist bereits überschritten und es geht bergab, was ich gar nicht so schlecht finde.;-)

Weiterentwicklung kann auch heißen, selbstkritisch zu sein, um festzustellen, dass Neues nicht auch automatisch besser sein muss!
 
Sobald etwas einen Namen bekommt und irgendwo in eine Form gepresst wird, die Grenzen praktisch von irgend jemand abgesteckt werden, der oft nur wenig mit dem Schaffensprozess zu tun hat, wird man immer wieder damit konfrontiert werden, sobald mal was macht das irgendwie ähnlich klingt. Es sollte doch so und nicht anders etc. etc. ;-) Das typisch menschliche Schubladendenken, alles irgendwo einordnen und organisieren zu wollen ;-)
Ja da ist viel passiert.
Beispiel progressive house.
Da wurde trance mit funky house no kick loops untermalt und sofort gleich als neuen style definiert.
Was ich total als Quatsch empfinde.
Nur weil da was aus dem tonnen Sample Archiv genommen wurde und drunter gelegt wurde ist es doch nicht gleich ein neuer style.
Es ist und bleibt einfach trance.
 
Ich finde gerade das Einfache das gefällt, gilt es zu würdigen. Warum sollte irgendwas unnötig komplex sein, da bin ich überhaupt kein Fan von, das ist irgendwie so typisch deutsch, alles verkomplizieren, obwohl keine Notwendigkeit besteht.
Pauschalisieren mag ich überhaupt nicht. Es gibt überall solche und solche. Aus Deutschland kommen und kamen viele kluge Köpfe
deshalb will ich mal sagen daß "typisch Deutsch" schonmal gar nicht gibt weil Deutschland schon immer ein Transitland war
mit sehr vielen Nachbarn im Gegensatz zu anderen Ländern. Deutschland ist ja kein Land ansich, sondern ein Bund von Ländern.
Sowas wie die EU im kleinen mit einem Bundesparlament (doppelt gesichert durch Bundestag und Bundesrat) in dem die Abgeordneten
der einzelnen Länder sitzen und abstimmen. Jedenfalls hat Deutschland Ecken und Kanten und Einflüsse aus allen Ländern drumherum.
Deutschland ist also so gesehen alles andere als Hinterland. Typisch Deutsch gibt es so gesehen nicht, obwohl ich im Gegensatz zu manch anderen Spezis
viele Deutsche kennengelernt habe die 1. anständig 2. zuverlässig und 3. so sind daß das was sie machen versuchen das so korrekt wie möglich zu machen waren/sind
Das kann schon hier und da in einen Wahn ausarten, aber es gibt ja auch immer die ,die nach verschlimmbesserungen wieder gucken ob
man Dinge und Prozesse vereinfachen kann.
 
Das kann schon hier und da in einen Wahn ausarten, aber es gibt ja auch immer die ,die nach verschlimmbesserungen wieder gucken ob
man Dinge und Prozesse vereinfachen kann.
Oh ja, ein paar gibt es da zum Glück von.

Wie dem auch sei, die, die nach Gestern schielen werden sicher nicht groß an der Weiterentwicklung der Musik mitwirken.
 
War heute beim Italiener und bestelle mir Spaghetti mit Champions plus spargel in einer Weißwein soße.
War für mich völlig neu ungewöhnlich und schmeckte auch gar nicht so übel.

spaghetti mit spargel ist lustig, das erzählt sich gut weiter und ist ein selbstläufer.

meine spezialität sind ja schwarze bandnudeln mit banane und bucheckern. da denken die leute auch immer erst mal nudeln mit banane? das geht ja garnicht! und sind dann ganz erstaunt wie gut das geht.

in sachen weiterentwicklung der musik geht mir deine analogie aber nicht weit genug. spaghetti mit spargel ist wie bumm bumm mit bachmelodie: gabs vorher schon einzeln, und die idee hinter der neukombination scheint mehr vom marketing- als vom schöpfungsgedenken getrieben.

musikalisch suche ich eher nach raumfahrernahrung, molekularküche, ultra-bio (wo die erde schon plastik- und nitratfrei ist), reste aus dem müll zu holen, eine hungerkur zu machen, oder den spargel rosa zu färben und dann roh wie er ist längs in streifen zu schneiden und als desert auf die karte zu schreiben.
 
musikalisch suche ich eher nach raumfahrernahrung, molekularküche, ultra-bio (wo die erde schon plastik- und nitratfrei ist), reste aus dem müll zu holen, eine hungerkur zu machen, oder den spargel rosa zu färben und dann roh wie er ist längs in streifen zu schneiden und als desert auf die karte zu schreiben.
jetzt nicht konkret auf dich bezogen, aber muss es denn auf Teufel komm raus immer was neues, nie dagewesenes, ultrakrasses oder möglichst abwegiges sein? Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute nie zufrieden mit dem sein können, was es schon gibt, auch wenn es an dem nichts auszusetzen gibt.

Aber dieser Drang nach Veränderung ist vielleicht ein Ding der Jugend - wenn mir Pasta Bolognese oder der Wilschweinbraten schmecken, habe ich kein Bedürfnis danach, das auf gut Glück mit Waldmeisterremoulade, Katzenfutter und Naturstein zu kombinieren ... :mrgreen: Vermutlich bin ich aber auch einfach ein erzkonservativer Spießer. ;-)
 
Oh ja, ein paar gibt es da zum Glück von.

Wie dem auch sei, die, die nach Gestern schielen werden sicher nicht groß an der Weiterentwicklung der Musik mitwirken.

Wird sich zeigen, inwieweit welche Entwicklung in Zeiten von KI Systemen hat.

Meine Prognose: Der "Standard", dem alle gerecht zu sein versuchen, wird von KI erledigt und besser - Du wirst dich als Künstler entweder durch etwas musikalisch Besonderes abheben können oder durch einen einzigartigen Sound.
Es wäre auch sehr wahrscheinlich, dass die Hörerschaft gezielt nach "von Menschen gemachtes" suchen werden.

Was den "uniquen Sound" angeht, so wird man den nur in einer einzigartigen Signalkette finden, sprich Tools benutzt, die keiner nutzt. Das fällt mit Hardware, insb. älterer Hardware, leichter.

Was das Musikalische angeht, stehen wir Elektrodompteure eh auf wackeligem Brett, zumindest die meisten von uns.
 
aber muss es denn auf Teufel komm raus immer was neues, nie dagewesenes, ultrakrasses oder möglichst abwegiges sein? Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute nie zufrieden mit dem sein können, was es schon gibt, auch wenn es an dem nichts auszusetzen gibt.

Nur so geht Entwicklung. Momentan erleben wir sowas wie Fusionierung, aber keine echte Weiterentwicklung.

Eine Strategie könnte sein dort anzusetzen, wo einem die Musik noch gefiel und von dort aus entwickeln.
 
jetzt nicht konkret auf dich bezogen, aber muss es denn auf Teufel komm raus immer was neues, nie dagewesenes, ultrakrasses oder möglichst abwegiges sein? Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute nie zufrieden mit dem sein können, was es schon gibt, auch wenn es an dem nichts auszusetzen gibt.

Aber dieser Drang nach Veränderung ist vielleicht ein Ding der Jugend - wenn mir Pasta Bolognese oder der Wilschweinbraten schmecken, habe ich kein Bedürfnis danach, das auf gut Glück mit Waldmeisterremoulade, Katzenfutter und Naturstein zu kombinieren ... :mrgreen: Vermutlich bin ich aber auch einfach ein erzkonservativer Spießer. ;-)

bei naturstein als hauptgang wäre bei mir auch eine grenze erreicht.

denn die analogie dazu wäre ein schwarzes bild zu malen und zu behaupten, dass das musik sei (denn schließlich macht es ja auch geräusche, wenn es runterfällt.)

nein, möglichst abwegig und möglichst eigenständig muss eine "weiterentwicklung" nicht sein, kleine schritte gehören da auch dazu. die frage ist halt nur ob nudeln statt kartoffeln zum spargel (aka techno mit bach melodie) wirklich schon ein solcher kleiner schritt ist.
eine solche veränderung des gewohnten ist die minimalste, die man machen kann. macht es nur einer und bekommt es niemand mit, ist es gesellschaftlich irrelevant. machen es alle, ist es demnächst das neue normal.


dann ist es letztlich natürlich in der natur der sache selbst, dass nicht jede entwicklung auch begrüßenswert ist.

die hälfte der menschheit isst am fussboden, wir lagern 3 weiße tischdecken übereinander und legen 3 verschiedene gläser auf - und schlagen unsere kinder wenn sie die gabel falsch halten. was davon ist besser und wer entscheidet das? ist nicht kultur an sich schon eine völlige scheiße, weil sie nur der abgrenzung und der identitätsbildung dient?

sollte man nicht lieber mal über gesündere ernährung diskutieren als gabelhalteregeln durchzuprügeln und asiaten und afrikaner zu untermenschen erklären, weil sie nicht beim essen strammsitzen und ein benimmregelwerk abarbeiten?

an dem punkt sind wir doch schon fast. dass geräuschulissen ohne bumm bumm von einem größer werdenden teil der verblödeten schon gar nicht mehr als musik warhgenommen werden. kein bumm bumm, keine musik. kein autotune, kein gesang. länger als 3 minuten, langweilig. nicht kostenlos, abzocke.
 
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Momentan erleben wir sowas wie Fusionierung, aber keine echte Weiterentwicklung.
ich glaube, es gibt immer beides - zu gewissen Zeiten mehr das eine, und zu gewissen Zeiten mehr das andere. Die Avandgarde probiert neue Dinge aus, und einiges davon wird goutiert und wandert in den Mainstream (oder zumindest in relevante Subkulturen bzw -Genres). Das war schon im Mittelalter oder zu Bach's Zeiten so.

Für Tanzmusik (Techno, House im weitesten Sinne) kann ich allerdings wenig sprechen, da dies nicht meine Welt ist. Ich bin neben elektronischem "Softiekram" wie Jarre und Vangelis, mit Erasure, den Pet Shop Boys, Moroder und Cretu auch mit Cat Stevens, Udo Jürgens, Milva, Falco und Peter Maffay sozialisiert worden. Das ist natürlich ne ganz andere Ecke, und ich kann mir schon vorstellen, dass "Entwicklung" oder "Neukombination" in Tanz- und DJ-zentrierten Szenen schneller stattfindet, als z.B. im Singer-Songwriter-Bereich.

wir lagern 3 weiße tischdecken übereinander und legen 3 verschiedene gläser auf - und schlagen unsere kinder wenn sie die gabel falsch halten.
letzteres kenne ich seit den 1910ern nicht mehr - ersteres gibt es manchmal in der Gastronomie aber ich kenne niemanden, der darauf besteht. Ebensowenig wie auf Barockmusik zu jeder Gelegenheit. ;-)

sollte man nicht lieber mal über gesündere ernährung diskutieren als gabelhalteregeln durchzuprügeln
ja, sicher. Aber: s'muss auch schmecke!

asiaten und afrikaner zu untermenschen erklären, weil sie nicht beim essen strammsitzen und ein benimmregelwerk abarbeiten?
wer tut das denn? Wir leben doch nicht mehr zu Kaiser's Zeiten mit Kolonisierung und so ...
(ich glaube eher, dass so mancher Asiate unsere Tischmanieren für barbarisch hält - aber solche Vorbehalte gab zu ebenfalls zu allen Zeiten und zwischen allen Völkern.
 
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Ich hab mir gerade eine 90s vs 2025 Liste von chatgpt ausspucken lassen mit jeweils einem populärem Titel verschiedener Genres. Werde nachher die Youtube links raussuchen und hier posten.

Absichtlich über chstgpt, um da unbeeinflusst zu sein. Meine Liste würde anders aussehen, vieles davon kenne ich nicht, aber so ausm Bauch heraus würde ich behaupten, dass Trance, Techno aber auch bigbeat es entwicklungstechnisch nicht so gut getroffen haben
 
Es wäre auch sehr wahrscheinlich, dass die Hörerschaft gezielt nach "von Menschen gemachtes" suchen werden.
Nicht nur bei Hörerschaften. Bei allen "-schaften". So lange sowohl das "Menschengemachte" als auch das "Maschinengemachte" eigene ökonomische Vorteile bietet, sollte das Menschengemachte einen gewissen Wert haben (= certified human sarcastic thought). Vllt. lässt sich der Blick darauf schärfen, indem glaubwürdige Herkunfts-Zertifikate verpflichtend gemacht werden. Ähnlich der freiwilligen Herkunftsbezeichnung "original" in der Lebensmittelindustrie. Die Transparenz, die durch Entstehungs-Narrative entsteht, könnte den zunehmende Desorientierten (dazu zähle ich mich selber auch) dabei helfen, die Digitalisierung und damit auch den Zustand der nicht-digitalen Welt einzuschätzen.(= certified human philantropic thought)

Daraus könnte man vllt. leichter ableiten, ob eine beliebige Schöpfung (zb Musik) eine Community, also das kollektive Erleben, kulturell tatsächlich "weiter" gebracht hat (im Sinne von bereichert).(= approved KI philantropic thought)

Die Frage wohin man denn 'weiter'hin will, ist einerseites relevant, denn Vorstellungen prägen die Haltung von Nur-Hörern und Musikern und deren gemeinsame Interessen. Andererseits ist sie irrelevant, weil Musik immer auch Eskapismus bedeutet, also genussvolle Zeitverschwendung: Das wahre Sein! Man wird sich, wie immer beim Rumleben, für irgendwas entscheiden müssen. Wenn nicht, übernimmt das die Realität.

Eine wirkungsvoll eingesetzte 808/909 Kick hat die Community der Dance-Hall-Freunde auf jeden Fall weiter gebracht im "wahren Sein." Man stelle sich vor das hätte sich (damals schon) alles eine KI ausgedacht. Sowohl den Sound, als auch dessen Wirkung im Kontext als auch das Musik-Arrangement. Wäre dieses Wissen damals relevant gewesen? Nein, weil Fun! Heute? Vielleicht schon.
 
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In unserer rationalisierten Welt, fällt uns nichts schwerer als das.
Das liegt nicht grob pauschal an der rationalisierten Welt. Ihr haben wir die relative Sicherheit und Berechenbarkeit und solala Gleichheit zu verdanken, ihr verdanken auch Künstler ihre Habseligkeiten, vom Butterbrot bis zu stabiler Stromversorgung.

Es liegt daran, dass sie so wenig Raum lässt für das abseitige, für spielartiges Tun – Kinder dürfen das (mit mehr oder weniger Zähneknirschen erlaubt oder geduldet), von Erwachsenen wird selbstverständlich überhaupt gar nicht, aber implizit schon verlangt, dass sie bühnenreif den Naturtalenten Paroli bieten. Talentsuche und -förderung in der Grundschule wird bis heute vernachlässigt.

Aber ich kann so auch verstehen, dass es weit weniger erfolgreiche Musiker gibt als unproduktive Gearhoarder und Bastler, in einer wachstumsorientierten Wirtschaft hält das das Gear auch für ernsthaft ambitionierte talentierte Musiker mit Entwicklungspotentialen erschwinglich. Das wirkliche Problem ist, dass alle, auch die Untalentierten wie ich, einem Veröffentlichungsdruck (Gruppenzwang?) unterliegen, weil es auch ihnen technisch möglich ist und von anderen vorgemacht wird, von der Werbung, nicht zuletzt von Synth-Herstellern Illusionen befeuert werden.

Aber bitte hören wir auf, von Gearhoardern / Bastlern mit mäßiger Spielbereitschaft und Instrumentalkenntnissen gute Veröffentlichungen zu verlangen (unausgesprochen zu erwarten). Und Gearhoarder, Soundbastler und Elektroniker, die nur in Gerätschaften, aber nie Geld in professionellen Instrumentalunterricht gesteckt haben, verzichten auf Veröffentlichungen. Deal?

Damit wäre schon mal ein Faktor, der Weiterentwicklung in der Musik hemmt, reduziert: Die Überschwemmung des Angebots auf algorithmengesteuerten großen Plattformen mit Minderwertigem, auch wenns augenscheinlich kostenlos ist. Leute haben nur zwei Ohren, aber sicher keine 24h/Tag Zeit, Musik zu genießen. Es ist ein Jammer, dass Musiker, die in eine Ausbildung investiert haben, mit Dilettanten konkurrieren müssen. Erfolgsdruck in der Aufmerksamkeitsökonomie hemmt Kreativität und damit Weiterentwicklung.
 
Es ist auch ITB so ziemlich unwahrscheinlich, dass zwei Künstler exakt den gleichen Sound produzieren.

Die meisten essenziellen Plugins klingen relativ ähnlich, lässt sich auch einfach mit dem Plugindoctor nachweisen. Insb EQ und Kompressoren, ausser ganz wenige ausnahmen.

Das hat natürlich auch Auswirkung auf die Entwicklung von Musik.

Genauso gibt es etliche Tools, die nachweislich in ihrem Original deutlich besser klingen. Fatso bspw oder Vitalizer.

Auch HW Kompressoren klingen anders.
Ich würde den Creme jeder Pluginkombi aus Pultec+Comp vorziehen.

Wichtig ists in erster Linie zu wissen wann man was nutzt, um gezielt was zu erreichen und wann ein Plugin die bessere Wahl ist, wie bspw EQ auf Einzelspuren.

Es haben sich Methoden ausentwickelt, die einzig aus der Not in der Box zu produzieren entstanden. Vieles würde man mit HW anders machen und es würde auch anders klingen.

Aber willst jetzt wirklich wieder son hw vs sw ding draus machen?

Die meisten arbeiten eh hybrid und wer es so macht, sieht das eigtl recht ähnlich.
 
was soll ich bitte mit 90er Gear?

Nix, jeder wird seinen Grund haben, weshalb er ein Tool nutzt, unerheblich aus welcher Zeit es stammt. Kein Instrument, kein Studiotool "fällt aus der Zeit".

Selbst so'n kack Sampler aus den 90ern hätte heute nicht nur Nachteile, genausowenig wie ein altes Hallgerät, das den itb Lösung weit unterlegen ist oder ein Digitalmischer, der nach Vintage-Digital klingt, alles Sachen, die deinen Sound sehr spezifisch machen, denn die hw Signalkette ist weitestgehend konstant. An Plugins hat man ja doch meist mehr. Aber gut, wenn du mit deinem Zeug so zufrieden bist, brauchst du dich auch nicht angegriffen fühlen Cinderella. Es war schließlich auch kein Angriff
 
Zuletzt bearbeitet:
an der Stelle noch mal der Hinweis: Bitte haltet euch mit Bemerkungen, wer wen auf Ignore hat oder setzt, zurück. Das sollte Privatsache bleiben - danke! :)
 
MOD: Habe alles was aggressive Sprache enthält rausgenommen. Die Weiterentwicklung der Musik ist etwas, wo man sicher nicht in so kleine Dinge kommen wird, die auch im tiefen Sinne wenig aussagt, daher bitte ich wieder mehr zum Thema zu kommen und das neutral zu tun. Siehe Scenturio.

Aber gut, wenn du mit deinem Zeug so zufrieden bist, brauchst du dich auch nicht angegriffen fühlen Cinderella. Es war schließlich auch kein Angriff
Sowas bitte gar nicht - das ist Aggro - Gar nicht mehr bitte in dieser Form.
 
es macht wohl Sinn, wenn man von Musikentwicklung spricht, sich die Grundelemente dessen wieder mal vor Augen und Ohren zu führen, was man Musik nennt.

Musik ist ja vereinfacht gesagt Melodie und Rhythmus, sowie auch Repetition eines Themas. Rhythmus selber ist schon Repetition.

In diesem Bereich hat es viele progressive Entwicklung gegeben in den letzten Jahrzehnten, vor allem was elektronische Musik betrifft. Es gibt heute Sequenzer und DAWs mit Pianorolls, die ein sehr präzises Editieren von eingespielten Noten erlauben. Oder Notengeneratoren, die Melodien erzeugen können, die von Hand nicht möglich sind. Das war seit den 60er Jahren auch möglich. Tonband auf halber Geschwindigkeit laufen lassen bei der Aufnahme, die Noten eine Oktave tiefer einspielen, und beim Abmischen wieder auf normale Geschwindigkeit stellen, aber die heutigen Möglichkeiten sind viel grösser und einfacher zu realisieren.

Ein weiterer Vorteil heutiger Produktionstechnik ist, dass man nicht zwangsläufig an die gleichstufige Unterteilung der Oktave gebunden ist. Plugins wie Entonal und Softsynths mit MPE (Pitch Bend pro Note) lassen einen praktisch alle bekannten Skalen traditioneller Musik (damals durch das Instrument determiniert) ausprobieren mit einem Mausklick.

Das betrifft jetzt nur den tonalen Bereich der Musik. Im rhythmischen Bereich sind mittlerweile ebenso Maschinchen da, die sich von sämtlichen Einschränkungen früherer Möglichkeiten losgelöst haben.

Was es heute und in Zukunft einfach braucht ist, sich dieser Vorteile gegenüber früher in musikalischer Weise optimal zu bedienen. Ich denke hier liegt das Problem (wenn man überhaupt von einem Problem sprechen will). Mir genügt es, in eine Zeit geboren zu sein, wo all diese Restriktionen weggefallen sind. Was dabei herauskommt, aus ästhetischer Sicht, ist für mich nicht wesentlich. Hauptsache wir haben die Werkzeuge und Instrumente zur Verfügung.
 
Sowas bitte gar nicht - das ist Aggro - Gar nicht mehr bitte in dieser Form.

So war das nicht gemeint, sondern nur als Hinweis sich nicht jeden Schuh anziehen zu müssen.

Meine Kernaussage war lediglich, dass es -natürlich meiner Meinung nach- mit bestimmten
Tools einfacher fällt, als mit anderen. Das war ne Erwähnung im Nebensatz, nicht der Rede Wert,
aber scheinbar genug, dass sich wieder jemand an den Karren gepinkelt fühlt.
 
Sagen wir so, wir haben durch die Gnade der sehr späten Geburt weit mehr Historie, wieder abrufbare Geschichte. In sehr vielen Stilen, die es schon gibt. Als ich jung war, war das Blatt bei Elektronischer Musik fast noch nicht geschrieben. Alles waren dabei, dass jetzt neu aufzubauen. Eine herrliche Situation. Die für mich lustigste Gruppe ist immer die gewesen, die das nicht einmal versuchen wollte und an irgendetwas herkommlichen sich festzuhalten.

Die neue Musik bzw die Neue Musik löst ja nicht nur die Strukturen noch einmal auf, sie bricht auch die eigene Definition der Musik noch einmal auf eine art leeres Blatt zurück. Und dann gibt es Stockhausen, es gibt Depeche Mode und es gibt Huey Lewis & the News - nur mal so, und dann immer mehr, neue und alte Stile. Bleiben wir bei Elektronik, würde sich das auch verengen. Es gibt 12-Ton Regeln, es gibt Skalen und Microtonales, es gibt schon sehr viel und das alles hat schon jemand mal gemacht, meist in den 50ern oder ein wenig danach.

Manches ist noch älter.
Das kann entmutigen, weil selbst in der Nichtelektronik eben seit der Aufzeichnunug von Musik quasi einiges "schon gewesen" ist, dh - man kann nicht mehr Elvis machen, Beatles, Depeche Mode, Stockhausen, Autechte, um bei den Beispielen von oben zu bleiben.
Aber - man kann noch immer viel, aber das wäre eben nicht mehr "innovativ" - dennoch kann man auch die Attitüden ändern.
Die Ramones waren zB musikalisch stinklangweilig, das gab es schon lange vorher - aber die waren eben anders damit umgegangen. Ich bin kein Fan, das ist also nur ein Demo, sagen wir DAF - auch das kann technisch heute fast jeder - manche kopieren es selbst nicht mal gut, aber die Idee muss man erst einmal haben - dann ist das toll, lebt es aus oder macht sogar Musik, die so ähnlich ist, weil man es mag.

Dazu kann man natürlich weiter entwickeln, weil zB nach dem Odyssey und dem MS20 auch noch Phy. Modelling und so kam, das wäre dann technisch, oder FM - wegen der Dynamik und bringt noch Pausen und andere Sounds ein, die nicht so dicht sind?

Es gäbe sehr viel, wie man selbst die Idee DAF noch weiter bringen könnte, obwohl sie nicht mehr neu ist.
Ggf. hast DU (wer das jetzt liest) das auch noch nie gemacht, dann ist es für dich neu.

Wenn es für die Menscheit neu sein soll, wird es natürlich sehr schwer. oder schwerer.
Glaube so würde ich das verstehen - deshalb ist es schwer, etwas weiter zu bringen, aber weiterentwickeln kann man alles.
 


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