Wie fang ich an?!

A

Anonymous

Guest
Hi Leute,

Möchte euch mal von nem Problem erzählen, das mich schon seit 2 Jahren wurmt.
Ich finde irgendwie keine Struktur oder ein Konzept bei meinen Versuchen, einen Track aufzunehmen.
Ich habe Zwar im Kopf so ne geistige Melodie,schaff aber nich einen zufriedenstellenden Sound hinzubekommen.
Hab auch irgendwie eine Abneigung gegenüber softwaresynthesizern.. Nix gegen die Leistung.. Nur die Haptik reißt mich nich vom Hocker..finde Hardwaresynths konventioneller und da würde es auch effizienter von statten gehn, ohne sich durch irgendwelche modulationsquellen durchzuklicken und immer neue guis zu erlernen..
Ich bin ein modular-Liebhaber...kann mir dieses Equipment aber auch nich leisten weil ich erst 16 bin.. Und da isses halt verdammt schwer.

Viell. Könnt ihr mir trotzdem n paar Tipps geben.
 
Eigentlich gibt es kaum sinnvolle Antworten auf diese Frage(n).

Wenn Du nicht den passenden Sound findest, hast Du entweder nicht die "richtigen" Geräte oder kennst sie nicht gut genug.

Was Arrangements/Struktur betrifft, git es ja ganz klassische Geschichten, die funktionieren - also ABA und so.

Ich mache das i.d.R. in 2 Ebenen:

"horizontal" - einzelnte Song- oder TrackTeile wie Intro, Part A, PartB, Outro etc.

"vertikal" - einzelne Sounds oder Soundgruppen, mit denen man herumspielt und versucht, Abwechslung und Spannung zu erzeugen. Im smpelsten Fall z.B. eine Drumsequenz, die sich durch Hinzufügen weiterer/neuer Elemente nach und nach aufbaut …

So oder so - herumprobieren, lernen und möglichst einen eigenen Weg finden ;-)
 
Was für Musik möchtest du denn machen?

So ganz pauschal würd ich sagen: Stress dich nicht so rein wegen der Qualität. Produzier lieber Scheisse als nichts! Wenn dir ein Track nicht gefällt, dann mach einfach einen neuen. Anstatt eines Modularsystems kauf dir lieber ein Busticket und besuche Kumpels mit gleichen Interessen um die Sache gemeinsam anzugehen. Mit nem Computer kann man schon sehr viel lustige Sachen machen.
 
Dein Problem hat glaubich nichts mit Synthesizern oder Kategorien zu tun.
Wenn du Musik machst, ist es einfach nicht schlecht auch viel Musik gehört zu haben. Wie funktioniert ein guter Popsong? Wie funktioniert .. naja, sagen wir mal Jarres Musik, da du offensichtlich seine Musik magst ..

Das ist ja durchaus strukturell checkbar.

Heute ist die Wahl der Mittel recht frei, weil man heute ja alles hat - ..

Struktur klingt nach Arrangementproblemen. Findest du denn Sachen die zusammen passen als - sagen wir mal - 2-8 Takte Sequenz? Ist das was, was Teil eines fertigen Songs funktionieren würde nach deiner Ansicht?

Ich hab am Klavier begonnen, später auch Orgel, Synth gabs erst mit 14, vorher war ich einfach finanziell nicht in der Lage. Dadurch musste ich erstmal sehr einfach verstehen wie das geht mit einem Song, vielleicht ist das ja auch ein Ansatz- Einen Song auf das Wesentliche herunterbrechen. Das kann auch passieren durch nachbasteln. Lernen kann man so auch gut, wie es halt funktioniert.

Schon mal gemacht?

Also wenn du die Melodie findest, kannst du ggf. auch den Sound finden. Ich baue den Sound immer für den Song und die Melodie, weshalb ich den auch nachher nicht mehr tausche - das machen andere auch sehr anders.

Aber du musst dich nicht zwingen, was zu nutzen was du nicht magst- also arbeite halt mit Hardware und gut is.
Das ist aber nicht wichtig. Außer das du es tust, mit dem zu arbeiten, was du magst und mit den Songs die du liebst.
 
einfach anfangen. und nicht groß drüber nachdenken. auch wenn es erstmal nichts dolles wird, dann abhaken und das nächste machen. aber ohne einfach machen passiert nix...
man lernt eh nie aus, auch nach Jahrzehnten lernt man noch dazu...
 
schon mal danke für die ersten Antworten.
Ihr habt Recht, man sollte einfach machen.. von nichts kommt schließlich nichts. :opa:
 
Wow, mit 16 zu beginnen, dafür kann man Dich beneiden. Wahrscheinlich haben die meisten hier in der Anfangszeit ebenso den Frust gespürt sich keine Lärmboliden anschaffen zu können. Bastle einfach mal die ersten 100 Tracks. Einer wird wohl brauchbar sein. Dokumentiere mittels Aufnahmen die eigenen Fortschritte und Erarbeitungen von Techniken. Nur kein Stress wenn die ersten Werke bei sich selbst oder den Mitmenschen Unbehagen auslösen.
Andererseits bringt es recht wenig mit Überequipment anzufangen. Die Überforderung kann da sämtliche Freude effizient rausnehmen.
Und erst wenn man sich über die Unzulänglichkeiten seiner Maschinen bewusst wird, hat man genug Zeit damit verbracht. Manchmal bringts auch den Kasterl direkt und laut zu sagen was sie nicht können und einem stört. Equipment redet nicht zurück. :D

-Modular Subtraktiv: hat bei mir fast 2 Jahre gedauert zum Erlernen. War aber immer spannend wenn zeitweise fruchtlos.
-Sequenzer: 18 Monate bis die nächsten 5 Jahre.
-Sampling: (MPC1000) nur 3 Monate
-Aufnahme/Arrangieren gerade am Tüfteln: wahrscheinlich 2-3Jahre
-dickes Mischpult und die Kunst der Summe steht noch aus zu beherrschen und wird auch 5-10 Jahre benötigen
-Computerei ist heutzutage schon unvermeidbar und lernt sich von alleine.

Und sei froh schon in der Beginnerphase dieses Forum zu kennen. Das könnte vor naiven Fehlanschaffungen schützen und man kann sich zwischen den Zeilen sehr viel von anderen abschauen.
 
Jarrator schrieb:
[] kann mir dieses Equipment aber auch nich leisten weil ich erst 16 bin.. Und da isses halt verdammt schwer. [...]

Geldverdienen war noch nie leicht. Wenn es das wäre, bräuchte man es nicht verdienen. Ich habe mir mit 16 einen Mini Moog gekauft. Zeitungen austragen war schon damals ein blöder Job, aber ein probates Mittel, um Kohle zu erwirtschaften. Moped oder Vespa gab´s halt nicht...

Wie nimmst Du denn auf? Hast Du überhaupt ein Mischpult, auf dem mehrere Instrumente zusammengefaßt werden können, oder mußt Du abwechselnd Kopfhörer umstecken, um mal dieses, mal jenes Instrument hören zu können? Oder gehst Du direkt in den Rechner bzw. arbeitest Du nur im Rechner? Wie vertraut bist Du mit Deinen Instrumenten? Was ist Dein musikalisches Ziel, und mit welchen Mitteln im Gepäck willst Du es erreichen? Das Problem gerade moderner softwarebasierter Instrumente ist, daß sie im Prinzip unbegrenzt sind und man sich sehr schnell in den Möglichkeiten verliert, ohne Musik damit gemacht zu haben -- da ist ein Sound toller als der andere, nur für welche musikalische Idee dieser Sound jetzt herhalten soll, ist nicht geklärt. Dieses Sich-selbst-Beschränken will auch gelernt sein, damit du Kreativität bündeln und kanalisieren kannst.

Ich empfand es als befreiend, mir überhaupt erstmal ein richtiges Mischpult kaufen zu können -- da ist nach der Bundeswehr die gesamte Abfindung für draufgegangen. Aufgenommen wurde damals auf Revox A77 oder Akai GX-6, mit Alesis Quadraverb und Roland DEP-3. Da mich aber "Songs" im weitesten Sinne nie interessiert haben, war es immer einfacher, endlos vor mich hin zu improvisieren und zu hoffen, dabei auf die magische Formel zu stoßen. Scheint aber nicht so Deine Zielrichtung zu sein.

"Lege Deine Arbeit nieder, verlasse das Studio, und mache etwas ganz anderes, wenn Du wieder hineingehst." (sinngemäß zitiert nach Brian Enos "Oblique Strategies").

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Geldverdienen war noch nie leicht. Wenn es das wäre, bräuchte man es nicht verdienen. Ich habe mir mit 16 einen Mini Moog gekauft. Zeitungen austragen war schon damals ein blöder Job, aber ein probates Mittel, um Kohle zu erwirtschaften.

Ich hab einmal mit 16 oder 17 nem Klassenkamerad seine Zeitungsschicht übernommen, als er in Urlaub is. Davor dachte ich, mein "Job" (Klavierunterricht) wäre hammerhart und unterbezahlt. War ein absoluter Irrtum! Seitdem könnt ich immer vor Mitleid heulen, wenn ich mitkrieg, dass Leute ihre Kohle mit Zeitungsaustragen verdienen müssen....
 
Ich würde erstmal versuchen, deine Soft-Synth auszureizen, bevor du dich in teure Anschaffungen stürzt. Ich war von den Soft-Synths heutzutage richtig geflasht, das letzte Mal hab ich auf nem Amiga rumgebastelt. Sicher ist Hardware schöner, da hat man echte Knöpfe... Wenn dein Soft-Synth das unterstützt, könntest du den ja auch über MIDI-Controller steuern. Hat dein Master-Keyboard Potis? Wenn nicht, kann man sich die auch separat kaufen.
 
Ich hab auch so mit 16-17 angefangen.
Hatte damals nur das Alleinunterhalter Keyboard was grässliche Sounds hatte mit integriertem 4 Spur Sequencer. ( Von meinem Vater )
Damit erstmal Songs gemacht.
Erst später einen EPS Sampler dazu gekauft damit die Sounds zumindest etwas besser wurden. Also die Sequencen rübergespielt.
Mit geliehenem kleinem Mischpult, Effektgerät, Micro und Datrecorder erste Songs für ne Platte aufgenommen.
Später kahm dann je nach Geldbeutel einiges dazu, aber so ging es früher auch.

Also ein heutiges Logig mit Plug ins und Einspielkeyboard ist dagenen High Tech.

Heißt du brauchst nicht unbedingt was neues kaufen sondern einfach machen.
Das Finetuning kann man später immer noch.
 
psicolor schrieb:
ppg360 schrieb:
Geldverdienen war noch nie leicht. Wenn es das wäre, bräuchte man es nicht verdienen. Ich habe mir mit 16 einen Mini Moog gekauft. Zeitungen austragen war schon damals ein blöder Job, aber ein probates Mittel, um Kohle zu erwirtschaften.

Ich hab einmal mit 16 oder 17 nem Klassenkamerad seine Zeitungsschicht übernommen, als er in Urlaub is. Davor dachte ich, mein "Job" (Klavierunterricht) wäre hammerhart und unterbezahlt. War ein absoluter Irrtum! Seitdem könnt ich immer vor Mitleid heulen, wenn ich mitkrieg, dass Leute ihre Kohle mit Zeitungsaustragen verdienen müssen....

Danke für die Anteilnahme :). Mit Klaus Schulze im Walkman ging das dann einigermaßen, das Austragen...

Meinen ARP 2600 habe ich mir mit vier Wochen Akkordarbeit in einer Klimaanlagenfabrik verdient, Lüfterrahmen im Akkord Punktschweißen. Dagegen war Zeitungenaustragen echt ein Zuckerschlecken (vor allem nicht annähernd so stumpfsinnig)... meine Kollegen, die das schon 25 Jahre gemacht hatten, waren allesamt Alkoholiker. Einer versetzte sich Brennspiritus mit Honig und Wasser, um was zum Saufen zu haben, ein anderer hatte Wodka in seiner Sprudelflasche.

Um dem Stumpfsinn die Stirn bieten zu können, hatte ich ein Foto vom 2600 an der Maschine kleben.

Meine Kollegen hielten mich für sonderbar.

Aber im Ernst: Kauf Dir mal für kleines Geld einen richtigen, physischen Synthesiser mit Knöpfen dran zum Schrauben und Tasten zum Drücken -- das muß nichts Weltbewegendes sein, ein Ion, ein JP-8000, ein Minibrute, ein Little Phatty, irgendwas Simples. Musik auf diese Weise zu machen bringt Dich womöglich viel eher ans Ziel als die ganze Zeit durch die Schaufensterscheibe zu glotzen. Das ist so wie der Unterschied zwischen Nackedeis im Internet gucken und ein echt süßes Weib auf Stube zu haben...

Stephen
 
Zeitung austragen war bei mir auch der Anfang. Für Anschaffung eines Diaprojektors. Der Ferienjob aufm Bau mit 17 reichte dann für die erste Spiegelreflexkamera. Später dann ne olle Orgel, an Synthis war noch nicht zu denken. Den ersten "Synthi" hab ich mir billig vom beiseitegelegten Zivigehalt besorgt (Korg PE-1000), den ersten Richtigen (Polysix) ebenfalls billig vom Azubigehalt, da war analog noch out und billig zu haben.

Ich sag auch: machen. Sonst findet man am Ende noch 1000 Gründe nicht anzufangen und ist dann sozusagen bei Watzlawick gelandet ...
 
@ppg360:Deine Vorschläge kosten für nen Schüler schon richtig Kohle ;-)

Also - gut zum Lernen und konsequenten Arbeiten für wenig Kohle finde ich ja sone Grooveboxen (gebraucht) - wie den MC 303. Damit kann man dann auch schonmal nen ebeno günstgen , gebrauchten Sampler fernsteuern.
Wenn man in diesem Stil 500 Tacken investiert, hat man schon ne richtig fette Station, die vor ein paar Jahren quasi in Richtung Unbezahlbar konvergierte ;-)
 
Klirrfaktor schrieb:
@ppg360:Deine Vorschläge kosten für nen Schüler schon richtig Kohle ;-) [...]

Naja, er muß sich ja keinen ARP oder Moog kaufen. Das machen nur Bekloppte ohne Vespa, so wie ich.

Mal ganz im Ernst: Was kostet denn heutzutage so ein dämliches Smartphone oder eiFon oder Tabletten-PC-Dingen? Dafür bekommt man u. U. schon zwei schöne Synthesiser.

Ist nur cliquenmäßig nicht so angesagt.

Stephen
 
Ich werfe mal einen gebrauchten Novation KS in die Runde, zB den KS Rack, denn Tastatur ist ja schon vorhanden. Lädt zum Schrauben ein, klingt gut und ist auch vielseitig dank 4fach Multitimbral und Drum-Modus. Gibt's meist so um die 200€ zu kaufen, lohnt sich. Vorteil ist auch, daß da keine festen Presets drin sind, sondern man alles löschen kann. Nimmt auch die Daten von K-Station und Xiosynth. Kann sehr schöne, angezerrte Leadsounds.

Eine Stufe teurer dürfte die Nova Desktop sein. Reiner VA und ohne Drummode (beim KS sind die Oszillatoren samplebasiert), dafür aber 6fach Multitimbral und ebenfalls zum Schrauben einladend.

Ein gebrauchter Virus A sollte auch günstig zu haben sein, nur nicht so wie die Novations. Zudem mehr Menudiving als bei den Novations.

Zu guter Letzt noch ein Nord Rack der ersten Generation. Ein Knopf, eine Funktion. Klingt gut, macht Spaß. Polyphonie in der Grundversion eingeschränkt, mit Erweiterung 10 Stimmen.
 
Die wichtige Frage ist noch nicht beantwortet: Welche Art von Musik möchtest Du machen.



Zwei Grundsätzliche Tipps hab ich aber schon mal:
* spiele Titel nach, die Dir gefallen. Da lernst Du eine ganze Menge (ich weiss, das ist in Deutschland unbeliebt - in England und in Amerika ist das für einen Einsteiger der Standard)
* spiele in einer Band. Auch wenn Dir der Musikstil der Bands nicht immer gefällt, Du wirst sehr viel übers Musikmachen lernen.
 
Ersteren Tip kan ich absolut unterstreichen, habe ich gerne gemacht und mache ich auch immer noch, lohnt sich.
 
florian_anwander schrieb:
Die wichtige Frage ist noch nicht beantwortet: Welche Art von Musik möchtest Du machen.



Zwei Grundsätzliche Tipps hab ich aber schon mal:
* spiele Titel nach, die Dir gefallen. Da lernst Du eine ganze Menge (ich weiss, das ist in Deutschland unbeliebt - in England und in Amerika ist das für einen Einsteiger der Standard)
* spiele in einer Band. Auch wenn Dir der Musikstil der Bands nicht immer gefällt, Du wirst sehr viel übers Musikmachen lernen.

+1

Gerade, wenn es die von Dir favorisierten Titel nicht im Druck gibt, bist Du gezwungen, Dein Gehör zu schulen. Hat mir tausendmal mehr gebracht als am Blatt zu kleben.

Stephen
 


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