6400 Soundspeicher für DX7/II und D50

Das könnte glaubich so ein Thema sein, das viele Leute übersehen werden beim Kauf:

Wenn man die HCard-Bänke mit Patches füllen will, gibt es dazu keinen direkten Weg vom PC zur HCard (anders als z.B. bei der Konkurrenz von Sector101, die halt nur leider nicht für den DX7 ist). Man muss wirklich, Bank für Bank:
- vom PC via MIDI in den DX7 schicken
- vom DX7 auf die HCard schreiben
- nächste Bank auf der HCard anwählen
- repeat...
Betonung auf "Bank für Bank".

Das mit dem "keine Sysexdaten empfangen" habe ich so nicht feststellen können (bei meiner HCard 702 im TX802). Aber die nervige Prozedur ist natürlich trotzdem nötig.

Der Hersteller hat natürlich auch nie was anderes versprochen, klar. Aber ich kann mir vorstellen, dass manche Leute ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass man die Karte quasi wie einen USB-Stick benutzen kann (vor allem weil sie ja einen USB-Anschluss *hat*, aber der ist nur für das extra zu kaufende Display).

Von daher: "mal eben" 100 Bänke ausm Netz saugen und an die HCard schicken is nicht.
 
Habe jetzt seit ein, zwei Wochen meine HCard 702, die mal im TX802, mal in der RX5 sitzt.

Bisheriges Fazit: eine schöne Sache, wenn man sich vorher genau schlaugemacht hat, was man für sein Geld bekommt (und was nicht).

Angekündigt hatte HyperSynth eine Speicherlösung, die 100 Exemplare der bewährten RAM4-Karte in einem Gehäuse vereint; dazu zwei Taster zum Wechseln zwischen den virtuellen Karten und eine Anzeige für deren aktuell ausgewählte Nummer.

Das Versprechen haben sie nicht enttäuscht. Wir haben jetzt tatsächlich die Möglichkeit, 100 x 64 DX7-Patches auf dasselbe physische Medium zu schreiben, und, so schnell wie mit wohl keiner anderen Lösung durch diese 6400 Patches zu brausen -- alles am Synth selbst, ohne Computer, ohne Kabel, ohne Umstecken, ja sogar ohne zwischendurch irgendetwas ein- und auszuschalten. Das läuft sogar deutlich smoother als erwartet: Wenn man z.B. von Patch 23 auf Bank 5 nach Patch 24 auf Bank 6 wechseln will, muss man wirklich nur einmal das "+" auf der HCard antippen, und man ist in Bank 6 (der DX7 merkt davon nichts). Jetzt kann man am DX7 ebenfalls einen Patch weiterklicken, fertig. Der DX7 lässt sich vom Wechsel der virtuellen Cartridge überhaupt nicht irritieren.

Worüber man sich aber klar sein muss: Möchte man seine HCard wirklich mit 6400 Patches füllen, dann heißt das zunächst: harte, altmodische Arbeit. Jede der 100 Bänke möchte erstmal schön einzeln aus dem Rechner via MIDI-Interface per SysEx in den DX7 übertragen werden, von wo aus man sie dann, Stück für Stück, manuell auf die HCard schreibt. Die HCard hat zwar einen USB-Anschluss, wird aber, so der Beipackzettel, frittiert, wenn man sie versehentlich an einen Rechner anschließt. Die Schnittstelle ist nur für das gesondert erhältliche Display gedacht. Wohl dem, der noch SoundDiver am Laufen hat (Dexed wird's aber wahrscheinlich auch tun).

Ich denke, es ist nicht übertrieben fies, wenn man darauf hinweist, dass Mitbewerber am Markt das schon besser hingekriegt haben, wohlgemerkt in ähnlicher Preisklasse. Nur halt nicht für den DX.

Apropos Display: im TX802 steht die HCard Kopf. Das heißt, wenn ich mich flach mit dem Rücken auf den Studioboden unter den TX lege, meinen Leib ins Rack reingesteckt (dazu lässt man am besten, ja nach Körperfülle, unten einige HE frei), so dass nur noch der Kopf rausschaut, dann kann ich die LEDs und die Ziffernanzeige der HCard richtig ablesen.

Brauche ich wirklich eine HCard? Die Frage kann man sich ruhig mal stellen, so cool das Teil auch ist. Wenn das Ziel ist: "ich möchte 6400 Patches gleichzeitig am DX7 verfügbar haben" (und bin bereit, dafür neben den Kosten auch die SysEx-Arbeit über mich ergehen zu lassen), dann ist die Sache wohl ein No-Brainer.

Wenn es einem aber um etwas anderes geht: um eine einigermaßen langlebige Speichermöglichkeit für die eigenen Patches (die man ja wohl kaum zu tausenden am Fließband produziert), dann kann es sich lohnen, zu überlegen, ob die 149,- hier wirklich sinnvoll investiert sind, und ob man nicht mit der ollen original-RAM4/5 und/oder einem periodischen Backup via Computer besser lebt.

Nutzer der RX5 können sich übrigens auch freuen: die 702er läuft reibungslos auch in ihr. Da jede einzelne Bank der HCard individuell formatiert werden muss, kann man auch DX7- und RX5-Nutzung mischen. Sehr genial.
 
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Das mit dem "keine Sysexdaten empfangen" habe ich so nicht feststellen können (bei meiner HCard 702 im TX802). Aber die nervige Prozedur ist natürlich trotzdem nötig.
Nun, diese Prozedur hatte ich ja erwartet: Bank für Bank. Hätte ich jetzt nicht so das Problem mit. Aber beim normalen DX7 kommt leider der nervige Schritt dazu, dass man vor jedem Midi-Transfer von PC zum DX7 auch noch die HCARD rausnehmen muss. Das ist dann halt richtig doof.
 
okay, das natürlich ziemlich nervig. Naja, immerhin kannst *du* lesen, auf welcher Bank du gerade bist.

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Oh das ist auch doof. Du könntest aber den 802 einfach auf dem Kopf stehend ins Rack montieren :) Zumindest wenn du ihn nur als Presetschleuder einsetzt...

Ich hab ihn original schon aufgeschraubt neulich, um zu schauen, ob man denn vielleicht den Karten-Slot innen abschrauben kann und andersrum wieder rankriegt. Aber keine Chance, der ist quasi mit dem Mainboard verwachsen.

Plan C: Rackschublade unter den TX mit 'nem Spiegel drin.
 
Vielleicht findest du ja einen kleinen flachen Spiegel, den du einfach zwischen TX16 und EX-8000 klemmen kannst....
 
Nun, diese Prozedur hatte ich ja erwartet: Bank für Bank. Hätte ich jetzt nicht so das Problem mit. Aber beim normalen DX7 kommt leider der nervige Schritt dazu, dass man vor jedem Midi-Transfer von PC zum DX7 auch noch die HCARD rausnehmen muss. Das ist dann halt richtig doof.

Warum ist das so?

Verlangt das die HCard Spec?

Eine RAM-Cartridge könnte man bei sysex doch stecken lassen
 
Verlangt das die HCard Spec?
Nicht, dass ich wüßte...
Warum ist das so?
Zum Empfang von Sysex muss man beim DX7 ja "SYS INFO" von "UNAVAIL" auf "AVAIL" stellen ("FUNCTION" + "8" und dann nochmal "8" drücken, dann mit "YES" bzw "NO" umschalten). Das geht bei mir nur ohne die Cartridge im Slot. Solange die drin ist bleibt die Einstellung unveränderbar auf "UNAVAIL" stehen.
 
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Worüber man sich aber klar sein muss: Möchte man seine HCard wirklich mit 6400 Patches füllen, dann heißt das zunächst: harte, altmodische Arbeit. Jede der 100 Bänke möchte erstmal schön einzeln aus dem Rechner via MIDI-Interface per SysEx in den DX7 übertragen werden, von wo aus man sie dann, Stück für Stück, manuell auf die HCard schreibt.

blöde frage: wie geht das denn am DX7 mit einer herkömmlichen karte? wenn er es damit auch nicht konnte, dann war das ja zu erwarten.
diese multikarten sind aus sicht des geräts ja nichts anderes wie 200 32iger karten, die man an- und absteckt.
 
blöde frage: wie geht das denn am DX7 mit einer herkömmlichen karte? wenn er es damit auch nicht konnte, dann war das ja zu erwarten.
diese multikarten sind aus sicht des geräts ja nichts anderes wie 200 32iger karten, die man an- und absteckt.

klar, die HCard entspricht dem Stand von vor 35 Jahren, nur halt eben in 200facher Ausführung. Das wurde so versprochen und gehalten, keine Frage. Natürlich hatte auch die Original-RAM4 keinen PC-Anschluss. Was ich nur meinte, war: findige Leute haben mit ihren Produkten ja durchaus gezeigt, dass so etwas im Jahr 2019 denk- und machbar ist -- zuletzt unter anderem GliGli, der einen Clon der ROM-Cartridge für die RX5 entwickelt hat, mit USB-Anschluss zum Laden eigener Samples.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die Leistung, die hinter der HCard steckt, will ich damit überhaupt nicht kleinreden. Eher im Sinne von: "da in etwa könnte die Reise hingehen...".
 
Ein ehemaliger Arbeitskollege hat mir 1990 durch einen Chiptausch die ROM- Cards in RAM umgebaut.
Seit MODX6 ist der DX7 gerade hier nicht mehr aufgebaut, kann daher gar nicht mehr sagen ob bei meinen sysex Orgien das mit RAM und/oder Card funktioniert hat
 
Natürlich hatte auch die Original-RAM4 keinen PC-Anschluss.

es hätte ja sein können, dass die firmware des DX7 es erlaubt, eine karte erneut zu laden, ohne dass sie rein und rausgesteckt wird.

die hcard selbst müsste dazu doch nur irgendwo einen stromkreis unterbrechen um sich selbst abzumelden. oder vielleicht auch nicht, keine ahnung.

im servicemode des microwave gibts glaube ich so eine funktion "disable card".
 
also in sounddiver kannst du auf karten ROM plätze genauso zeugs drauf kopieren wie auf interne plätze. sei es aus den internen bänken des geräts, sei es aus der library im PC.
musst halt immer noch jedes mal aufstehen und an der karte eine karte weiter klicken. :)
 
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also in sounddiver kannst du auf karten ROM plätze genauso zeugs drauf kopieren wie auf interne plätze. sei es aus den internen bänken des geräts, sei es aus der library im PC.
musst halt immer noch jedes mal aufstehen und an der karte eine karte weiter klicken.

ich weiß, ich weiß -- und verwies daher ja auch auf SoundDiver & Co. in meinem etwas ausgeuferten Review weiter oben. Das klappt alles wunderbar. Bei mir (wohlgemerkt am TX802, nicht DX7) kann ich auch die von Ron Dell berichteten Probleme (kein SysEx wenn HCard drin) nicht reproduzieren. Von daher ist aus meiner Warte alles in Butter.
 
die von Ron Dell berichteten Probleme
Ich weiß nun mehr: Es wird sich hier möglicherweise tatsächlich um einen Einzelfall handeln. Ich hatte mich an das Quickstart-Blatt der HCARD gehalten. Darin steht sinngemäß:
1. DX7 ausschalten
2. Cartridge rein
3. DX7 einschalten
Dann hatte ich das beschriebene Problem.

Ich habe nun einfach mal die Cartridge rausgemacht, DX7 eingeschaltet, Sysinfo aktiviert und dann die HCARD rein. Siehe da: Sysinfo blieb auf AVAIL stehen. HCARD lebt auch noch. Man kann auch wieder hin und herschalten zwischen Sysinfo UNAVAIL und AVAIL. Das Beste kommt aber noch: Ich musste das beim nächsten Einschalten nicht wiederholen. Habe also den DX7 mit der HCARD drin einfach aus- und wieder eingeschaltet und kann Sysex immer noch einfach aktivieren und deaktivieren. So wie es auch sein soll...

Insofern Entwarnung was diese Problematik angeht....
 


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