Eventide Harmonizer - Lohnt sich das heute noch?

Sunwave

Sunwave

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Damit meine ich Geräte wie H3000 D/SE, DSP 4000 etc.
Nutzt ihr die? Wenn ja für was?
 
DSP4000 hatte ich mal, als er neu war, für einen Monat zum Testen.
Ist halt ein superfeines Multieffektgerät, mit dem man schön eigene Algoritmen basteln kann (Phaser und Kompressor in die Überkreuzfeedbackschleife eines Stereo-Delays? Kein Problem!). Klanglich alles von superfeiner edler Qualität.

Wenns nur ums Harmonizen/Pitchshiften geht: das können aktuelle Effektgerät deutlich günstiger als ein gebrauchter Eventde und genauso gut.
 
Eventide ist immer gut. Ist bei den Effekten irgendwie das was Moog bei Synths ist.
 
Wenn Du 910, 949 oder 969 meinst -- eigentlich nicht.

Der 910 rauscht wie Sau und ist -- ebenso wie die Nachfolger -- von eher fragwürdiger Verarbeitungsqualität. Der 949 ist ziemlich anfällig (ich habe noch nie einen gesehen, der wirklich einwandfrei funktioniert hätte), und der 969 ist so selten, daß man gar nicht erst darauf zu hoffen braucht, daß den einer im Falle eines Defektes reparieren kann. In allen frühen Harmonizer-Modellen stecken vergossene DBX-Module, und wenn die sterben... es gibt Ersatz, aber der ist im Prinzip genauso teuer wie das komplette Gerät.

Wenn es einer von den alten krachigen Harmonizern sein soll, dann würde ich eher den MXR Pitch Transpoer empfehlen -- klingt deutlich sauberer, was den Rauschpegel angeht, und produziert ähnlich feine Artefakte. Das fehlende Delay kann über eine Insertbuchse eingeschleift werden. Damit sind dann auch diese klirrenden Geräuschkaskaden möglich, die der 910 so gut beherrscht.

Die anderen Eventides (H3000 und Konsorten) sind sicherlich cool, aber auch hier fand ich die Verarbeitungsqualität nicht dem damaligen (und aktuellen) Verkaufspreis angemessen. Ob man die Effekte jetzt besonders mag oder nicht, ist Geschmackssache.

Stephen
 
Ich hatte den 910 früher sehr intensiv eingesetzt, man kann damit ziemlich abgedrehte Sounds machen. Es ist herrlich, wenn man mit einem Analogsynthie Glides spielt und der Harmonizer soll das korrigieren.
Ansonsten war hier ein H-3000 D/SE mit Sampleoption, ein H-4000 sowie ein DSP-4000 GTR im Einsatz. Habe letzteren behalten, da der im Vollausbau war. Man sagt ja dem 3000er einen ganz speziellen Sound wegen den Wandlern nach, die Unterschiede zur den H-3000 Presets im H-4000 sind aber dann doch minimal, so das sich das nicht lohnt. Der 4000 macht alles besser, hat ein grafikfähiges Display und ist die Universalmaschine fürs Studio, EQ, Kompressor usw., sind auch brauchbar.
Empfehlen kann ich dir alles ab dem H-4000 aufwärts, schau das der möglichst gut ausgerüstet ist, im Gebrauchtpreis macht das nämlich nicht viel aus.
 
Irgendwann gab es mal die Software Variante H3000 richtig günstig von der auch alle schwärmen aber irgendwie ist da bei mir der Funke nicht übergesprungen, klang so altbacken wie das Teil aussieht, daher habe ich es dann nicht gekauft.
 
[…] klang so altbacken wie das Teil aussieht […]

Ich glaube, das trifft es -- vor 35 Jahren war der H3000 sicherlich eine ganz große Nummer vor allem im Bereich der Modulationseffekte und des Pitch Shiftings, aber ob das heute noch so ist...? Im Hardwaresektor sicher, aber in diesem Fall sind softwarebasierte Lösungen wahrscheinlich leistungsstärker.

Sehen nur nicht so cool aus im Rack.

Stephen
 
Die 1000+ Presets seien auch sehr gut programmiert... am liebsten würde ich so ein Gerät mal einen Monat lang ausleihen, dann wüsste man auf jeden Fall Bescheid.
Bei Gearslutz gibt es eine regelrechte Verherrlichung dieser Geräte, der alten und neuen.
Und wenn ich mir die Preise für die H3000 Modelle so ansehe haben das scheinbar auch alle mitbekommen, vor 15 Jahren war das afaik günstiger.
 
[…] Bei Gearslutz gibt es eine regelrechte Verherrlichung dieser Geräte, der alten und neuen. […]

Ich unterstelle mal, daß diejenigen, die den ganzen lieben, langen Tag nichts Besseres zu tun haben als irgendwelchen alten Plunder zu verherrlichen, ein ansonsten ziemlich unspektakuläres und wenig zu verherrlichendes Privatleben führen, in welchem sie womöglich auch nicht allzu viel zu vermelden haben.

Von dieser Sorte Leute rennt eine erschreckende Vielzahl bei GS rum...

Die Idee mit dem Ausleihen und selbst zu einem Urteil kommen, erscheint mir sinnstiftend -- unter Umständen sparst Du so eine ganze Menge Geld.

Stephen
 
Also wenn ich mal für unter 2000€ einen H7600 bekomme, dann kaufe ich den sofort .. Und ich wüsste auch nicht welche Hard oder Software die Architektur der DSP ( Aufwärts ) Reihe das Wasser reichen kann - ausser Reaktor eventuell auf Software Basis..

Sowieso quatsch die unterschiedlichen Entwicklungsstadien in einem Atemzug zu nennen - 45 Jahre Entwicklung zwischen 910 und H9000

Die Teile sind auch Toolboxen, Microshifter, Doubler ect .. Ob das was jetzt direkt jeder haben muss ? Ne .. für die meisten reichen auch 2 Bodentreter mit bissl Delay und Hall .
 

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Ich habe damals für den ersten 910er ein Sümmchen auf den Tisch gelegt und habe das Gerät geliebt, sodass ich es bis heute bedauere ihn irgendwann (mit Wertausgeleich) gegen einen MXR (mit Display) getauscht zu haben, aber ich wollte diesen weicheren "John Hassell"-Sound und der Eventide klang eher metallisch hart.
Heute würde ich mir beide nicht mehr hinstellen - so ein H9000 ist schon schick, aber ich mache solche Sounds mittlerweile lieber in Software - z.b.mit dem EffectRack von Soundtoys (ehemalige Eventide-Programmierer).
 
Ich unterstelle mal, daß diejenigen, die den ganzen lieben, langen Tag nichts Besseres zu tun haben als irgendwelchen alten Plunder zu verherrlichen, ein ansonsten ziemlich unspektakuläres und wenig zu verherrlichendes Privatleben führen, in welchem sie womöglich auch nicht allzu viel zu vermelden haben.
Stephen
Mal wieder so eine Behinderte Aussage von einem der Selbsternannten Superschlauen.
 
Wie schon gesagt wurde ist es egal, welches der Geräte man besitzt, wobei die späteren mehr Presets und mehr Algorithmen haben. Einen H3000 gibt es leider nicht für wenig Geld und persönlich würde ich schauen, ob es nicht sinnvoller ist, einen H9 zu kaufen.

Von H3000 Factory (plug-in) kann ich abraten, da sind, glaube Ich, zwei Algorithmen des H3000 drin, das lohnt sich nicht.

Die Qualität ist auch beim H3000 sehr gut, aber man muss für ausreichend Luftzirkulation sorgen. Die Dinger werden wahnsinnig heiss, am besten 1U drüber freilassen (ich habe noch zwei Lüfter Rack).

P.S. Ich habe keine Probleme mit meinem H910, klar, das Ding ist noisy, aber das ist Teil des Sounds. Man kann die Compounder am Input und Output einmessen, das habe ich vor ein paar Jahren gemacht.

Soundmässig sind alle Eventide rack Geräte eine Bereicherung. Ich würde den Verlust meines H3000 nur schwer verschmerzen.
 
Ich finde schon, dass ein H3000 heute noch lohnt. Man sollte einen für EUR 900-1300 bekommen können und steckt dann noch das maximum Preset EPROM rein. Bei einigen der Algorithmen laufen die AD/DA Wandler mit variabler Frequenz, was die modernen Geräte so nicht mehr können, geschweige denn die Soundkarten. Klanglich dann schon eine spezielle Nummer. Edle Wandler von Burr Brown. Reverbs sollte man von der Kiste aber nicht wollen wollen. Demos gibt es online einige zu finden.

Alternativen gibt es in Hardware wenige. Mir fallen da spontan diese ein:
Ibanez HD 1000 Harmonizer
TC Electronic Fireworx
Boss RPS-10 Digital Pitch Shifter Delay (eher für's Grobe)
Digitech TSR-24 oder TSR-24S
 
für 1300 euro hast du auch eine capybara.

der fireworx ist allerdings ähnlich teuer, da bin ich neulich bald umgefallen was der kostet.
 
Neben meinem Haupt hall Lexicon PCM90, den ich für Drums, Percussives und Vocals nutze, suche ich auch schon seit langem nach einem H3000. Hauptsachlich für Gesang und Sprache aber auch für Synths.

Hat jemand vielleicht erfahrungen mit dem Eventide H9 für Vocals? Meist sind es ja nur Gitarren Demos die man sieht.
Ist der H9 besser als das H3000 Factory Plugin?
 
Ich habe das H3000 Factory Plugin und benutze es fast nur noch für die berühmten Micropitchshifts - tut mir leid aber es ist nicht besonders gut zu bedienen (nicht skalierbar und fummelig) und klingt auch nicht wirklich umwerfend. Ich würde das H9 vorziehen, da sind die Wandler sehr gut.
 
Ich selbst hab mit dem Orville eigentlich alles gemacht ausser dem klassischen Pitchshifting bzw Hormonizing;-) , Vsig war mit zu krank, .. Man darf echt nicht ausser acht lassen, das ab dem H3000 alle Programme für sich komplett eigenständige Sachen sind , also unterschiedlichste Parameter zur Verfügung stellen.

Zb ist ja dieser H3000 Software Dingens auch nur ein ! einziger Algorythmus aus dem H3000 - das ist die grösste Kritik an der Software, denn der H3000 kann so viel mehr als die VST Variante

Die Factory H3000 klingt auch nicht so dick wie der echte H3000
 
hatte DSP-4000 und ein H-3000D/SE hier .. mittlerweile sind beide weg und dafür SoundToys 5 hier.
die Eventide Kisten klingen schon toll, aber machen nichts was plugins auch können.
in den 90ern war das noch was anderes.. es ist 2020 und mein iPhone hat mehr Rechenpower als die bei der Mondlandung damals hatten.
vermisse die Eventides nicht
 
Naja, sagen wir so... eine Krönung in Sachen Kommunikation bist du auch nicht gerade. 3 Beleidigungen in einem Satz - das muss man auch erstmal schaffen.

Ich finde, das hat er ganz toll gemacht -- und ohne es zu wollen, hat er meine oben aufgestellte Behauptung auch noch mit nachprüfbaren Fakten untermauert.

Auch zum Doofsein braucht man Talent -- ohne geht auch, aber mit ist besser.

Stephen
 
Und ich wollte es noch schreiben...
Jo, was muss sein – das muss sein. ;-)

Auf der Platte von Quincy Jones "Back on the Block" wurde ein Harmonizer eingesetzt. Damals hatte nicht jeder so ein Gerät. Ich habe die Platte in den 90ern gehört und fand einen solchen Einsatz des Harmonizers peinlich. Nichts gegen Quincy Jones – der Mann war/ist schon sehr fähig und tüchtig usw., aber das mit dem Harmonizer – naja. ;-)


https://www.youtube.com/watch?v=uqJ8X28V6sI


https://www.youtube.com/watch?v=etuI3gZdx-8
 


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