Spotify : „Man kann nicht alle drei bis vier Jahre Musik aufnehmen und denken, dass das ausreicht.”

Es gibt kein Grundrecht darauf einen bestimmten Beruf auszuüben. Irgendeine Anspruchshaltung zu etablieren, ist weltfremd. Wenn man als Musiker kein Geld mehr verdienen kann, dann ist das halt so.

es gibt auch kein grundrecht von google damit geld zu verdienen, dass sie mithilfe unserer inhalte ihren laden am laufen halten, ohne uns angemessen zu beteiligen.

trotzdem tut google das.

es gibt einen nennenswerten anteil von konsumenten, die jederzeit dazu bereit und in der lage wären für inhalte auch geld zu bezahlen, und der streit darum, wie groß der anteil der urheber an diesen umsätzen sein soll, hat seine berechtigung.


die betrachtung des gegenstandes als "grundrecht" halte ich für unglücklich.

zum einen gibt es ja in der tat ein grundrecht auf freie berufswahl nach dem grundgesetz - nur keines auf umsatz und erfolg.

wenn ich also komponist bin oder softwareentwickler oder krimnalromane schreibe, dann darf ich das erst mal sein.

es ist nur schade, dass es keinen sinn mehr macht, neue software zu erfinden oder neue kunstwerke zu schaffen, weil die sofort alle von behringer geklont werden und dann für 13 cents bei billige-software.ru runtergeladen werden können, ohne dass ich mit denen darüber einen vertrag habe und beteiligt werden würde.

inzwischen ist es ja so weit, dass man massenabmahnungen zugeschickt bekommt wenn man seine eigene software, seine eigenen musik oder seine eigenen fotos irgendwo hochlädt, weil irgendein algorithmus behauptet, deine sachen wäre gar nicht von dir.

ich sehe hier alle möglichen grund- und menschenrechte (vor allem eben das urheberpersönlichketsrecht) berührt.
 
Die Jammern, dass die Politik alles regeln muss finde ich völlig daneben.

du musst dir halt mal klar darüber werden, dass ohne staatliche förderung western classics, insbesondere große orchesteraufführungen (oder auch nur -aufnahmen) komplett unmöglich wären.

es gibt einfach sachen, die gehen nur über gesellschaftliche akkumulation. das ist bei der pflege so, bei der bildung, bei der polizei und eben auch bei weiten teilen von kunst und kultur.

daraus besteht im prinzip ein staat, das ist sein wesen, dass er auch mal in den markt eingreift.

wenn du das nicht willst, dann musst du auch die universitäten schließen. dann kann dort niemand mehr auf meine kosten jura studieren um sich dadurch vor der arbeit zu drücken.
 
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In Relation zu Verdiensten aus Auftritten? Wohl kaum. Musiker mit vielen CD-Verkäufen füllen Stadien.

95% aller komponisten treten überhaupt nicht selbst auf und die hälfte leute, die auf bühnen stehen, sind statisten und keine künstler. :)

die meisten kleinen bands verdienten doch früher nicht an eintrittsgeldern sondern an merch und CDs, die sie bei den auftritten verkauft haben. aufgetreten sind sie dann oft umsonst.

man sollte nicht von den top 20 auf dem gesamten markt schließen.

wenn ich mich in meiner stadt umschaue dann ist da kein club mehr, wo man geld dafür bekäme wenn man auftritt, da bezahlt man heute dafür.

wäre der zusammenhang so wie du sagst, dann müssten ja die konzerte weniger werden wenn der tonträgerverkauft bzw. der medienverkauf übers netz weniger wird.

mir scheint irgendwie ist beides grad auf dem gleichen absteigenden ast.
 
Jeder Künstler hat das Recht, seine Kunst nur gegen Bezahlung bereit zustellen und sich darüber zu beschweren, wenn er sich in dem Prozess ungerecht behandelt fühlt.

Absolut richtig. Und jeder Künstler hat auch das Recht, seine Kunst NICHT per Streaming bereitzustellen, wenn er weiß dass er dabei ungerecht behandelt wird. Das Recht darauf, dass sich eine unrealistische Erwartungshaltung erfüllt, hat allerdings niemand. Nicht mal ein Künstler.
 
95% aller komponisten treten überhaupt nicht selbst auf und die hälfte leute, die auf bühnen stehen, sind statisten und keine künstler. :)
Ja, das stimmt schon.. :roll:

die meisten kleinen bands verdienten doch früher nicht an eintrittsgeldern sondern an merch und CDs, die sie bei den auftritten verkauft haben. aufgetreten sind sie dann oft umsonst.
Diese Gruppe habe ich ausgeschlossen, weil es doch mehr in die Richtung Hobbymusiker geht. Wer umsonst auftritt und nur durch Merch etwas verdient, hat andere Einnahequellen und verdient mit Musik nicht seinen Unterhalt.

wäre der zusammenhang so wie du sagst, dann müssten ja die konzerte weniger werden wenn der tonträgerverkauft bzw. der medienverkauf übers netz weniger wird.
Vom von einander abhängigen Zusammenhang habe ich nichts gesagt. Denn, man kann weiterhin Stadien füllen, wenn man keine Alben mehr rausbringt.

mir scheint irgendwie ist beides grad auf dem gleichen absteigenden ast.
Zur Zeit sowieso..
 
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Oh ja. Es gab Plattenläden und im Radio den Mainstream. Um in den Plattenladen zu kommen, musste ich mit dem Zug nach Freiburg fahren. Platten haben 15 Mark aufwärts gekostet. Dafür musste ich zwei Stunden Blumen austragen. Im Plattenladen konnte man zumindest probehören. Wenn man was aus dem Katalog bestellt hat, weil es das im Laden nicht gab, dann konnte man es auch nicht zurückgeben, wenn es einem nicht gefallen hat.
Meinst du diese Zeit?

das war halt auch die zeit, in der man als techno produzent (wohlgemerkt ohne vorrangig kommerzielles interesse) noch 20,000 mark im monat verdient hat.

da war es dann eigentlich egal, ob man um 80 neue platten zu kaufen dafür nun nach paris oder nach london flog, die hauptsache das wetter war gut.

und schwarzgepresste vinylmaxis gabs oft auch für 5 mark - und der kollege, der sie gemacht hat, hat daran mehr verdient wie er heute für 1000 downloads bekommt.

aber mir ist das schon lange alles egal. ein markt, dessen konsumenten videos unbedingt in absurden 8k schauen müssen, die musik aber in 16 bit und dann noch komprimiert hören, ist eh nicht mehr meiner.
 
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Freie Berufswahl gibt es nur auf dem Papier, denn in dem Moment, wo du merkst, dass du als Philosoph keine Aufträge bekommst, kommt das Jobcenter um die Ecke und stellt dich vor die Wahl, einen anderen Job anzunehmen, oder es gibt kein Hartz mehr. Deswegen bin ich ja auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen, denn dann könnte der Künstler Künstler sein, und der Altenpfleger würde ganz automatich marktgerecht bezahlt werden, weil er sonst Tschüß sagt und auch Künstler wird. Natürlich würde sich einiges in unser aller Leben ändern. Das Schnitzel und die Milch gibt's dann nicht mehr hinterhergeworfen.
 
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Freie Berufswahl gibt es nur auf dem Papier, denn in dem Moment, wo du merkst, dass du als Philosoph keine Aufträge bekommst, kommt das Jobcenter um die Ecke und stellt dich vor die Wahl, einen anderen Job anzunehmen, oder es gibt kein Hartz mehr.

ja, das sagen die dann immer. dafür gibt es dann sozialgerichte, die dem jobcenter dann erklären wie sich das mit den vermittlungsvorschlägen wirklich verhält. :)

aber du hast schon recht, dass es in der rpaxis nicht so einfach ist, und nicht jeder wirklich zu seinem "recht" kommt, das sein zu können, wovon er träumt. selbst wenn man den existenzialismus ins grundgesetz schreibt ist da immer noch die normative kraft des faktischen.

auch ein BGE ist davon abhängig, dass es den mächtigen in seiner ausgestaltung in den kram passt - und dass irgendjemand die arbeit verrichtet, die notwendig ist um die konsumgüter herzustellen, die wir uns von unserem BGE dann kaufen.

wenn wir alle landwirte wären, gäbe es keine musik mehr, aber wenn wir alle künstler und philosophen sind, dann müssen wir verhungern.

um auf den thread titel zurückzukommen: kann ein finanzbeamter, der nur alle 3-4 jahre mal einen aktenordner durchschaut, erwarten, dass er davon leben kann?
 
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kann ein finanzbeamter, der nur alle 3-4 jahre mal einen aktenordner durchschaut, erwarten, dass er davon leben kann?

Nein kann er nicht, tut er aber. Problem ist, dass die Beamtendiskussion das an dieser Stelle etwas zu weit führt.

Ich will lieber nochmal auf die Rolle von YouTube, Spotify und Co. zu sprechen kommen. Deren Funktion sehe ich nämlich darin, den Schrott rauszufiltern und nicht, die Contentersteller zu entlohnen. Die Entlohnung der Contentersteller kann meiner festen Überzeugung nur nach freien Marktgesetzten erfolgen, wo sich der Staat mit Sunbentionen oder Regularien raus zu halten hat. Nochmal zu Erinnerung: Wir reden hier nicht über systemrelevante Dinge. Wenn jeder sein Hobby zum Beruf zu macht, dann hätte die Gesellschaft ein massives Problem.
 
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die "gegenseite" vergleicht doch das dasein eines künstlers immer so gerne mit der eines braven angestellten, da erlaube ich mir halt mal umgekehrt zu fragen, warum so viele angestellte oder beamte, die ihren job schlecht machen, dafür eigentlich geld bekommen, während selbstständige einzelunternehmer, die eh schon weniger verdienen als angestellte, dann plötzlich nichts vom staat bekommen sollen.

wir haben jetzt einen "freien markt" bei der altenpflege - mit der folge, dass jede zweite firma zur mafia gehört und ihre LV abrechnungen fälscht.
allen finanzbeamten, die das richtig finden schlage ich hiermit vor für finanzbeamte in zukunft die akkordarbeit einzuführen und sie auch nur noch nach fallzahlen zu entlohnen.

was die künstler angeht: merkel hat gestern gesagt, dass man jetzt der kunst und der kultur helfen will, und zu diesem zwecke auf die verbände und die industrie zugehen wird.

mehr widerspruch in einem satz geht fast nicht mehr.

menschen, die blumenvasen töpfern und diese auf flohmärkten verkaufen oder studenten, die mit schallplattenauflegen ihre miete finanzieren, sind nicht in industrieverbänden organisiert. sie stellen aber die nominale mehrheit.
 
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Dann veröffentlicht euren Kram nicht auf Spotify. Sorry für die Ausdrucksweise aber das ganze Gejammer geht total am Ziel vorbei. Warum ist jetzt Spotify Schuld wenn Künstler von ihrer Arbeit nicht leben können? Entweder diese Gesellschaft entschließt sich mal, Kunst und Künstler zu akzeptieren und zu fördern oder die Künstler müssen sich eben "Marktkonform" verhalten um zu überleben.
Das ist nicht ganz so, wenn du über Labels gehst, machen die das schonmal und so weiter.
Da es unter Musikern wenig Solidarität gibt, gehen alle individuell zu den großen, inkl Amazon und so, weil die Leute eben da kaufen.
Das ist noch nie krasser gewesen als jetzt, wo eigentlich jeder separat was machen könnte.

Aber die Leute kaufen ungern direkt. Zentral hat den Vorteil noch andere Musik zu haben und zu kaufen.
Das hat meist diese Konzentration gebracht. Ich glaube wenig an Änderung.
Gilt auch für das was wir nicht haben - eine Art Vertretung, auch der Nichthitschreiber und so und dennoch fair genug, weil natürlich auch Musik dabei sein kann, die einfach nicht gut ist.

Der Vergleich mit Angestellten ist daher hinkend, denn da gibt es andere Mechaniken, die es bei Musik eben NICHT gibt. Ich behaupte noch immer, dass wir eigentlich uns eher zusammen tun müssten um so eine Art gemeinsame Plattform zu haben, die aber für sich nur Selbstkostenpreise beansprucht, also so ein Apple nimmt halt mal 30%. Ein Ticketservice nimmt mind. 10€ für Tickets, dh das ist Geld was komplett nichts mit der Musik zu tun hat, auch wenn das aktuell kein Thema ist, es wird wieder eins.

Da kann man mal sehen, ob es nicht Mitesser gibt, die gern nehmen und davon leben, was andere geschaffen haben. Ich würde echt lieber direkt kaufen oder AK, mir macht das nichts vor Ort ein TIcket zu kaufen und bevorzuge das deshalb, was es eigentlich die Ticketmethoden aushebeln kann und so weiter. Bands sollten ihren Kram direkt anbieten und niemanden dazwischen schalten, dann haben aber viele Angst, dass man als Act nicht mehr wahrgenommen wird und nicht gefunden. Das stimmt auch, aber iTunes/Apple Music oder so tut eigentlich garnichts für dich oder Spotify - das ist nur da. Das ist alles.

Bin sogar auch drin. Aber ich hab nicht mal nen Spotify Account.
 
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Freie Berufswahl gibt es nur auf dem Papier, denn in dem Moment, wo du merkst, dass du als Philosoph keine Aufträge bekommst, kommt das Jobcenter um die Ecke und stellt dich vor die Wahl, einen anderen Job anzunehmen, oder es gibt kein Hartz mehr. Deswegen bin ich ja auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen, denn dann könnte der Künstler Künstler sein, und der Altenpfleger würde ganz automatich marktgerecht bezahlt werden, weil er sonst Tschüß sagt und auch Künstler wird. Natürlich würde sich einiges in unser aller Leben ändern. Das Schnitzel und die Milch gibt's dann nicht mehr hinterhergeworfen.
ich bin kein freund davon, trägheit und faulheit zu subventionieren. das gibt es schon zur genüge. das braucht man nicht auch noch als verbrieftes grundrecht.
mir wäre das gegenteil lieber. weniger staat, weniger unterstützung, mehr eigeninitiative, mehr eigenverantwortung, und ggf. auch scheitern....das würde uns voran bringen.

bezüglich spotify, das unternehmen macht anscheinend verluste, wenn es sich 2016 1MRD leihen muß. aus spotify sicht wäre es somit nicht sinnvoll, auszahlungen an künstler zu erhöhen.

ich kann nicht für andere sprechen, ich stelle meine musikalischen dinge altruistisch dem gemeinwohl zur verfügung. denn sobald ich finanzielle erwägungen anstelle, begebe ich mich in eine abhängigkeit des zuhörers, oder derjenigen, die zahlen sollen.

diesem umstand möchte ich mich entziehen - deshalb, ohne geld = freiheit, musik machen, allerdings weil ich finanziell weitgehend unabhängig bin.

nicht umsonst heißt es ja - "brotlose kunst" - war schon immer so, wird wahrscheinlich so bleiben.
 
ich bin kein freund davon, trägheit und faulheit zu subventionieren.

Ich nehme an, das war als Antwort auf das bedingungslose Grundeinkommen, weil es genau unter meinem Zitat stand. Die Sache mit "Faulheit Subventionieren" wird ständig gebracht, genau so wie das Argument, dass für ein bedingungsloses Grundeinkommen in menschenwürdiger Höhe, nicht Hartz 4, das Geld fehlt. Problem ist, dass das Thema leider sehr viel komplexer ist, als viele denken und nicht losgelöst von einer Umverteilung betrachtet werden kann, und zwar in die andere Richtung. Subventionieren wir nicht Faulheit bereits, indem wir alle 4 Jahre ein System wählen, das den Reichsten jährlich einen Vermögenszuwachs von 10% garantiert? Ich wollte mit meinem Beitrag eigentlich nur auf einen der vielen Vorzüge des bedingungslosen Grundeinkommens hinweisen. Nämlich den der finanziellen Unabhängigkeit, von der gearde auch Musiker, um die es hier geht, profitieren.
 
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Freie Berufswahl gibt es nur auf dem Papier, denn in dem Moment, wo du merkst, dass du als Philosoph keine Aufträge bekommst, kommt das Jobcenter um die Ecke und stellt dich vor die Wahl, einen anderen Job anzunehmen, oder es gibt kein Hartz mehr. Deswegen bin ich ja auch für ein bedingungsloses Grundeinkommen, denn dann könnte der Künstler Künstler sein, und der Altenpfleger würde ganz automatich marktgerecht bezahlt werden, weil er sonst Tschüß sagt und auch Künstler wird. Natürlich würde sich einiges in unser aller Leben ändern. Das Schnitzel und die Milch gibt's dann nicht mehr hinterhergeworfen.
Ja und ich werd dann auch Künstler anstatt arbeiten zu gehen, das wäre bestimmt gut für unsere Wirtschaft und das Sozialsystem. Wenn der Altenpfleger dann Tschüss oder viel Geld sagt, wer zahlt dann die Mehrkosten für Altenheimplätze? Ach ja stimmt das wird auch alles vom Grundeinkommen bezahlt bestimmt. Oder von den Krankenkassenbeiträgen vom Grundeinkommen? Ja schön wärs, den ganzen Tag frei ohne Verpflichtung und trotzdem besser versorgt als 70% der Weltbevölkerung.
 
Lassen wir mal das "faul sein Argument" an dieser Stelle unbeachtet,aber was finanziellen Erfolg angeht so hat Ek nicht Unrecht.
Wenn man mit seiner Musik kontinuierlich und gut Geld verdienen will und muss dann muss man begreifen,das Musik in erster Linie nichts anderes ist als Konsum und Produkt und Märkte bedient werden wollen und es reicht heute schon bei weitem nicht mehr aus oder generell keine Haupteinnahmequelle mehr ist,nur seine Musik hochzuladen *.

Es gibt auch für mich keinerlei ersehbaren Unterschied zu annodazumal als einen die Plattenfirmen an alles und jeden überall versklavend verkauften und man selbst nur einen 1/2 Cent verdiente oder ob es heute im Wandel der Zeit nun die etlichen Dienste und Stores sind.
Die Branchen und Namen ändern sich lediglich aber die Konzepte die Musiker auszupressen und über viele steinige Wege gehen zu müssen bleiben stets die selben.
Das ist schon seit jeher so und wird auch immer so bleiben und es wird auch nicht einfacher,also was wird da so für ein jammernder Aufriss gemacht ?
Wenn alles so leicht wäre,dann könnte jeder mit seiner Mucke Millionen verdienen, selbst mit der schlechtesten.

Man muss auch einmal die Werdegänge der großen Etablierten berücksichtigen:
Keiner der heute etablierten Stars sind (mit wenigen Ausnahmen) einfach so auf den Olymp gefallen auf denen sie heute finanziell relativ sorglos thronen.
Auch sie mussten erstmal etliche Jahre etliche Klinken putzen gehen bevor sie ihren Weg gehend dort standen wo sie heute mit ihrer Musik ziemlich selbstbestimmend stehen.
Die etablierten Großen müssen natürlich nicht jedes Jahr ein neues Album herausbringen,weil sie es sich einfach leisten können dies nicht tun zu müssen.
Auf der Welle des eben gerade eingefahrenen Erfolgs als Newcomer kannste aber nicht mittendrin stehen bleiben und meinen erst wieder in 3-4 Jahren mal wieder was von sich hören zu lassen,wenn du weiterhin Erfolg haben willst.
Wenn du dich selbst vrmarktest,bitteschön,vielleicht erinnert sich ja dann noch jemand in 3-4 Jahren.
Hast ein Vertrag mit etlichen "Mitessern",hast du garkeine andere Meinung zu haben,als willig zu sein Erfolg zu haben.

Avantgardismus und die Nase so hoch zu tragen und seine Musik als außergewöhnliches Kunst&Kulturwerk zu betrachten und dabei finanziell enorm erfolgreich zu sein,können sich doch nur die allerwenigsten leisten.
Ich glaube,dass sind aber auch garnicht wirklich die,die von Ek angesprochen sind oder sich angesprochen fühlen müssen.

* Mit Blick auf die Damenwelt im Musicbiz ist der Verkauf von Musik,ob durch Konzerte,Streams oder physischen Trägern doch schon lange keine primäre Einkommensquelle mehr.
Hier ist man darauf bedacht möglichst schnell zum Werbegesicht aufzusteigen da mit einem einzigen Selfie und angeschlossene Werbeverträge ein vielfaches von dem verdient wird als durch ein gegebenes Konzert oder Album.
Als Werbegesicht hat man garkein Interesse mehr sich musikalisch zu verausgaben und wenn man dann mal Lust und Notwendigkeit verspürt gibt man halt ein sich königlich honoriertes Exklusivkonzert.

Lange Rede kurzer Sinn:
Um aber genau da hinzukommen,wenn man denn will,muss man mehr machen als nur alle 3-4 Jahre mal was rauszubringen.
In dieser Hinsicht hat Ek allerdings vollkommen recht.

p.S. Ich bin kein Freund eines bedingungslosen Grundeinkommens.
Wenn man was im Leben erreichen will dann soll man dafür auch SELBST was tun und nicht darauf warten,bis der goldene Löffel an die Tür klopft und sich bis dahin zurücklehnen mag.
 
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Wenn der Altenpfleger dann Tschüss oder viel Geld sagt, wer zahlt dann die Mehrkosten für Altenheimplätze?

Die Mehrkosten wie du es nennst, sind in Wahrheit Normalkosten für das Leben alter Menschen, die die Trümmer nach dem 2. Weltkrieg aufgeräumt haben. Bisher zahlen diese Mehrkosten die Mitarbeiter in den Altenpflegeheimen, weil sie der Staat über ein ungerechtes Hartz 4 System zu Niedriglöhnern macht.
 
Wenn man mal die Bedürfnispyramide anschaut: Musik machen ist auf der Entfaltungsschicht zu verorten, aus Konsumentensicht besser Luxuskonsum genannt. Die Vermeidung von Stille, Lärm ist besser.

Die Ebene darunter ist die Sicherheit. Wo keine Sicherheit, kann man es erstmal vergessen mit Entfaltung/Luxusschwelgereien.

Darunter die Ebene ist die der Grundbedürfnisse. Was ist Musik? Kann man das essen? Nein? Ich will aber essen!

Musik lebt noch zwei Tage. Denn egal wie die US-Wahlen ausgehen: Es passiert - nix, das aber ziemlich plötzlich. Okay, nein, Musik überlebt natürlich.
 
Ich hab jetzt nicht alle Einträge gelesen..aber sag mal was.
Ich höre gerne Mixe. DJ Sets. Die kann ich bei Soundcloud hören. Der DJ hat wohl zuvor irgendwo Musik gekauft...nehme ich an. Entweder als Vinyl, CD, MP3, Wav., im Grunde egal. Der hat den Mix einfach so online gestellt. Bekommt gar nichts dafür.
Ich wäre bereit für Mixe zu bezahlen. Das könnte man auf Bandcamp organisieren. Wav. wäre dann halt teurer als MP3.
Wenn dann ne Tracklist dabei ist, kann ich einzelne Titel separat kaufen.....Sachen die nochmal besonders sind, Remixe etc.
DJs würden dann ja auch mehr Geld für Neukäufe haben, was wiederum den Produzenten der Tracks zu Gute kommt.












Ich habe weder Spotify, noch Netflix und noch nicht mal ein Smartphone. Ich kaufe nicht bei Amazon, dafür gebrauchte DVDs und BlueRays und mache mehr Musik, als zu hören.
 
Ja und ich werd dann auch Künstler anstatt arbeiten zu gehen, das wäre bestimmt gut für unsere Wirtschaft und das Sozialsystem.

es wäre auch gut für die wirtschaft die von dir zitierte altenpflege einfach abzuschaffen. wozu kranke und alte pflegen? die arbeiten ja nix.

Dann gib es doch nicht raus, liegt doch an dir.


davon machen es die anderen immer noch, das ändert rein garnichts.

aber das geht so natürlich nicht. es ist halt schon aufgabe des staates, autodiebe zu verfolgen, und nicht mich darauf hinzuwesien, dass ich ja selbst schuld bin wenn ich eines besitze.
 
Ich denke das war ironisch gemeint, für den Spruch mit dem "Kuchen" (laut Google hat sie Broiche gesagt) wurde Marie Antoinette damals geköpft ;-)

Der Spruch kommt eigentlich von Rosseau und geköpft wurde sie nicht wegen des Spruchs, von dem man gar nicht genau weiß, ob sie den gesagt hat. Ihr Mann war schon vor ihr geköpft worden, von daher war klar, dass sie da nicht rauskommen wird.
Sie war aber verschwendungssüchtig und von daher kann man natürlich so einen Spruch gut anhängen.
 
Ich hör auch nur Mixe, mit einzelnen Songs mag ich nicht mehr rumhantieren.
Ich zahle monatlich an zwei Kanäle je 3€ per Patreon und bekomme zb. die Mixe dann als WAv. Mir würden eigentlich auch die MP3s reichen, aber was solls...
 
p.S. Ich bin kein Freund eines bedingungslosen Grundeinkommens.
Wenn man was im Leben erreichen will dann soll man dafür auch SELBST was tun und nicht darauf warten,bis der goldene Löffel an die Tür klopft und sich bis dahin zurücklehnen mag.

dafür ist das bedingungslose grundeinkommen unter anderem da: dass diejenigen, die das wollen und können, auch was leisten können.

um zu arbeiten, müssen nämlich die dazu notwendigen kosten erst mal gedeckt sein.

ob man mit seiner leistung dann noch mehr geld verdient ist eine ganz andere frage. :)

dass das von mir oben zitierte jurasstudium kostenlos ist, während leute, die kindergärnertassistentin werden möchten ihre ausbildung selbst bezahlen müssen, und wenn sie das nicht können, dann als faul beschimpft werden, obwohl sie diejenigen sind, die arbeiten möchten, ist nicht nur ungerecht, sondern das ist das hier übliche leistungsverhinderungssystem was zu dem bekannten ergebnis führt.


es ist immer wieder spannend zu sehen, wie manche für sich selbst immer andere maßstäbe anlegen wie für andere:

der typ von spotify ist der meinung, dass ein stream mit einem musikstück 0,0003 cents wert ist.

fordert jemand, er solle mehr bezahlen, beschimpt er die inhaber und verleger und rät ihnen stattdessen mehr zu arbeiten.

wir alle wissen, was der herr ek sagen würde wenn morgen die zahlenden kunden von spotify sagen "okay, wie konsumieren das zwar, was ihr da anobietet, aber wir finden eignetich, dass es nichts wert ist. wir möchten daher jetzt nur noch 0.0000001 cent pro jahr dafür bezahlen."

bestimmt hat er dann sofort die richtigen argumente parat, warum sein angebot aber 2,99 pro monat wert ist. schon alleine wegen den tollen inhalten! die beim "verkauf" wie durch zauberhand plötzlich viel, viel mehr wert sind als noch beim "einkauf".
 
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Die Mehrkosten wie du es nennst, sind in Wahrheit Normalkosten für das Leben alter Menschen, die die Trümmer nach dem 2. Weltkrieg aufgeräumt haben. Bisher zahlen diese Mehrkosten die Mitarbeiter in den Altenpflegeheimen, weil sie der Staat über ein ungerechtes Hartz 4 System zu Niedriglöhnern macht.
Na ja, die Trümmer des 2. Weltkriegs haben sie zum Teil ja auch selber mit zu verantworten. Ist ja nicht so, dass man das nicht hätte ahnen können, Hitler hatte "Mein Kampf" früh genug verteilen lassen. Aber gut, anderes Thema.
 
es gibt auch kein grundrecht von google damit geld zu verdienen, dass sie mithilfe unserer inhalte ihren laden am laufen halten, ohne uns angemessen zu beteiligen.

trotzdem tut google das.
Es gibt einen schönen Satz von Aristoteles Onassis: "Das Geld liegt auf der Straße, Du musst nur die anderen dazu bringen es Dir aufzuheben."
 
das war halt auch die zeit, in der man als techno produzent (wohlgemerkt ohne vorrangig kommerzielles interesse) noch 20,000 mark im monat verdient hat.

da war es dann eigentlich egal, ob man um 80 neue platten zu kaufen dafür nun nach paris oder nach london flog, die hauptsache das wetter war gut.

und schwarzgepresste vinylmaxis gabs oft auch für 5 mark - und der kollege, der sie gemacht hat, hat daran mehr verdient wie er heute für 1000 downloads bekommt.
Damals war alles besser! Die gute alte Zeit... :opa:
 


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