Vom Heizölkeller zum Tonstudio

Schau mal hier, das ist ein ähnlicher Kellerraum, da kann man sich einiges abschauen ist schon etwas älter aber grundlegend gut. Klar es ist eine Regie, aber die Absorber kannst du übernehmen also als Inspiration. Jedoch der Aufwand...
Danke für den Link!

Und was ich mit Bass meine ist, dass man ihn überhaupt hört, ohne die Position zu wechseln, halbwegs linear / alle Frequenzen - meine da nichts brachiales. Mit den schallharten Wänden wirst du nicht nur Überholungen haben, sondern auch Auslöschungen. Da wird es auch egal sein, ob IK den Pegel anhebt oder absenkt (bin da skeptisch), da von der anderen Wand eben der Gleiche Ton um -180º Phasenverschoben ankommt - Das Ergebnis ist ja immer noch null.

Die Double Bass Array wirkt dem entgegen, weil aus der rückliegenden Wand die Bässe schon mit einer anderen Phase abgespielt werden. Das Ergebnis ist im Idealfall an der Abhörposition ein knackiger Bass ohne die verlängernde Komponente, die diene Echokammer hinzufügt. EQs können das nicht, sie heben nur an oder senken ab - kurze Bassnoten staccatoartig hören sich dann zermatscht/verschmiert, bis zum Dauerton an, wenns doof kommt. Und wenn du noch ein paar Speaker liegen hast kannst du vielleicht mit geringen Aufwand experimentieren. Du brauchst halt noch ein kurzes Delay mit Filter.
Wie auch immer ich wünsche dir viel Erfolg!
Achso, jetzt verstehe ich, was du meinst. Ich schaue mal wie es tatsächlich wird und ziehe das dann doch in Betracht, falls es ganz schlimm sein sollte.
 
Ähnliche Probleme hatte und habe ich in kleinen Räumen auch immer.

Man „mixt“ dann halt regelmäßig zwischen ~60-250Hz „falsch“.

Es klingt für einen erstmal super, dann hört man auf einer zB HiFi-Anlage, dass der Mix zu basslastig ist. Dann kastriert man den Bassberich um wieder festzustellen, dass es nun zu wenig Bass und Schub hat.

Man tappt somit ohne entsprechende Maßnahmen in dem Bereich oft im Dunkeln, da können dann nur ein paar Erfahrungswerte den Mix dann maximal als blinden „Kompromiss“ einigermaßen durchgehen lassen.
Man weiß aber „das ginge noch viel besser!“.

Werde leider künftig im Keller auch nicht die Möglichkeit haben das optimal umzusetzen.
 
Ich verkleide es erstmal so wie ich kann und denke, sodass es ein Kompromiss aus Raumbehandlung und Bequemlichkeit wird, und lasse mich vom Sound überraschen. Vom Mix/Mastering habe ich eh keine Ahnung und würde in dem Fall weiterhin auf Ozone zurückgreifen. Hauptsache das Musizieren macht in dem Zimmer halbwegs Spaß.
 
Hauptsache das Musizieren macht in dem Zimmer halbwegs Spaß.

Genau! Solange du der Welt nicht absolut „amtliche“ Mischungen präsentieren willst, ist es auch einigermaßen egal. Wenn es für dich im Raum gut klingt und du Spaß hast, alles richtig gemacht.
 
Eineinhalb Jahre später tut sich wieder was..

Nächste Schritte:- Steckdosen auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. Der "Elektriker" hat Mist gebaut.
- Licht anbringen
- Rohre verkleiden -> Dreieckige Eckabsorber
- Einrichten
- Messen
- Akustikelemente bauen/anbringen

Missstände:
- Fenster und Heizung an 'ner blöden Stelle, sodass keine großen Absorber an die Wand passen.
- Tür in der Ecke. Kein Platz für Bassfalle.
- Rohrverkleidung wird wegen Fenster und Tür etwas tricky zu bauen sein.
Ich bin vom Plan abgewichen und habe die Rohre so verkleidet, wie es am schnellsten ging. Da die Wände und Decke krumm und schief sind, und ich keine Zeit und Lust hatte es in Waage zu bauen, sieht es jetzt ziemlich dilettantisch aus, aber das macht mir nichts aus. Guckt sich weg.
Die ursprüngliche Idee mit Absorbern in der Verkleidung war zwar toll, aber unheimlich demotivierend. Alleine wäre ich nie fertig geworden und Freunde wollte ich damit nicht quälen.


Fertig:
- Steckdosen (evtl. kommen später noch welche hinzu)
- Licht ist montiert und funktioniert (Pornolicht inklusive)
- Rohrverkleidung

Offen:
- Rohrverkleidung lackieren und die Spalte zu machen
- Wände nochmal streichen (darauf habe ich gar keine Lust)
- Grundreinigung (Muss sein)
- Absorber bauen oder kaufen (für Erstreflexion und übliche Problemstellen)
- Jede Menge Zeug kaufen (Tischplatte, Rollcontainer, Teppich, LiveTrak L-20, Kabel, Kabel, Kabel und und und)
- Einrichten und Verkabeln
- IK Multimedia Arc Studio 4 kaufen, den Raum ausmessen und schauen wo die Probleme liegen
- Template in Cubase erstellen


Hier der aktuelle Fertigungsstand:
1000051659.jpg

1000051662.jpg

1000051658.jpg

1000051661.jpg


Und hier das Pornolicht (vor der Rohrverkleidung):
Anhang anzeigen V_20250808_203042_ES0.mp4
 
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Ähnliches habe ich auch vor, Problem nur leider, der alte, seit 20 Jahren leerer Ölbunker, liegt 1m tiefer als das Haus und leider auch kaum eine Möglichkeit vom Haus einen Zugang zu machen, schade, ansonsten gefällt mir das sehr gut was du da machst...

Frank
 
Ich bin grad beim Thema Raumakustik und bevor ich mir selbst den Kopf zerbreche oder falsches/unnötiges Zeug kaufe, habe ich diesbezüglich den GPTaschenrechner Deluxe zum Rat gezogen.

Folgendes wurde berechnet:
- Raum-Moden: 44 Hz, 74–80 Hz, 79 Hz, 115–160 Hz
- Rohrverkleidung (dicht, 2 cm Holz, 120 mm Hohlraum) → geschätzte Plattenresonanz ≈ 46 Hz (± abhängig von effektiver Flächenmasse).
- Konsequenz: Kann Mode um 44 Hz beeinflussen (gut oder schlecht). Messen → dann Hohlraum mit Mineralwolle füllen, wenn ein schmaler Peak auftritt.

Aufgrund von ungünstigen Raumabmessungen, wird mir empfohlen "Superchunks" hinzustellen, also dreieckige Absorber aus Mineralwolle. Vorzugsweise mit Schenkellänge 60cm, aber mindestens 45cm. Idealerweise deckenhoch, aber es ginge auch kleiner. Da ich 60er nicht deckenhoch unterkriege, würde ich sie 1m hoch bauen und darauf 50cm hohe 25er Absorber hinstellen. Das kriege ich in allen Ecken unter. Dort wo die Tür ist, würde ich es auf Rädern bauen und nach Bedarf hin und her schieben.

Der Taschenrechner Deluxe hat Folgendes ausgerechnet:
1755673346774.png

Das sieht zwar nicht ideal aus, aber wenn die Bassfallen diesen Effekt erzielen sollten, wäre ich zufrieden.

Um glatte Reflexionsflächen zu reduzieren, bringe ich an die Tür und die gegenüberliegende Seite solche Lattenabsorber an:
1755676055662.jpeg

An die leere Wand gegenüber von Monitoren kommt Basotect in Wabenform dran. Dicken von 3, 5 und 7cm. Die habe ich eigentlich schon montiert, sind mir aber alle abgefallen, weil die mitgelieferten Pads nicht gehalten haben 🤭 Wenn die großen Bassfallen fertig sind, bringe ich sie mit Montagekleber an.

Das IK Multimedia Arc Studio habe ich vor Kurzem gekauft und werde in absehbarer Zeit Messungen vornehmen. Weiteres ergibt sich dann.

Ich habe die KRK Rokit RP8 G2 (ab 45Hz, mit HF Justierbarkeit von +1, 0, -1 und -2 dB). Die behalte ich so lange, bis sie den Geist aufgeben. Der GPTaschenrechner hat bezüglich 8" keine Bedenken geäußert, solange ich die Bassfallen wie geplant aufstelle.

Obwohl der Raum langsam Form annimmt, steht noch viel bevor.. Momentan geht es ziemlich technisch zu, sodass die Motivation etwas nachlässt, aber sie ist noch da. Vieles werde ich auch nicht sofort umsetzen können, weil das monatliche Budget für das "useless music production studio" begrenzt ist. Aber nach 4 Jahren ist zumindest ein klarer Fortschritt zu sehen.
 
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Hier die erste Messung im leeren Raum. Grün ist das Messergebnis und Orange das was Arc Studio glaubt erreichen zu können..

1755710361285.png

Ich mache morgen eine neue Messung mit REW..
 
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Das ist der Bauplan fürs Wochenende:

1755854457726.png1755854552996.png
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Das lässt sich sicherlich auch besser konstruieren, aber was soll's.. Besonders gespannt bin ich auf die Stabilität, weil es relativ schmal und hoch ist. Es kommen auch noch Räder drunter, die den Kasten um 75mm anheben.

Falls die Steinwolle mit der Zeit vom Eigengewicht einsacken sollte, werde ich im Nachhinein noch eine Etage bauen müssen, denn die Kompression wirkt sich negativ auf die Absorption aus.

Füllmaterial: Rockwool Sonorock 40kg/m³ + Gartenvlies zum versiegeln. 35er Dichte ist für tiefere Frequenzen ein Bisschen besser, aber die 40er lässt sich besser verarbeiten und sackt nicht so schnell ein. Als Verkleidung nehme ich Molton.

Bei Bonedo gibt es eine Bauanleitung, bei der die Wolle mit Mülltüten versiegelt wurde. Luftundurchlässiges Material zu verwenden ist keine gute Idee. Die ganze Mühe wäre dann zwar nicht umsonst, aber deutlich weniger effektiv. Insbesondere bei tiefen Frequenzen.

Die Raummoden unter 50Hz werde ich mit diesen Absorbern nicht bändigen können, aber die anderen zwei Spitzen müssten deutlich runter gehen. Für den Subbass gibt es auch Lösungen, aber damit beschäftige ich mich später.

Die Absenkung bei ca. 100 Hz hängt größtenteils mit meiner Monitorposition während der Messung zusammen. Viel Spielraum habe ich da nicht, sodass ich sie direkt vor die Bassfallen stellen werde. Wenn ich die Erstreflexionen, Decke und Wände um die Monitore sowie die Rückwand behandelt habe, dürfte sich auch dieser Bereich normalisieren.

Es bleibt spannend.
 
Um das Einsacken des Dämmmaterials zur verhindern, könntest Du alle 2 Lagen (bei horizontaler Schichtung) ein Kükendrahtgeflecht (dieses dünne, hexagonale) in die Dreieckssäule eintackern.
 
Ist der Einbruch bei 100Hz an mehreren Mess-Stellen im Raum? Oder hast Du nur an einer Stelle gemessen?
Habe die 21-Punkte-Messung von Arc Studio durchgeführt. Das sind die 7 Positionen auf dem Bild. In Ohrhöhe, 15cm tiefer und 15cm höher.

1755862447006.png

REW habe ich erstmal nur installiert, aber noch keine Zeit/Lust gefunden mich damit zu beschäftigen. Das mache ich, wenn die Bassfallen stehen.
 
Dort wo die Tür ist, würde ich es auf Rädern bauen und nach Bedarf hin und her schieben.

Die Tür ist der einzige Fluchtweg und sie geht nach innen auf. Das sind zwei knallharte Gründe, auf gar keinen Fall und unter keinen Umständen irgendein raumhohes Hindernis, das sich verkanten kann, in diese Ecke zu stellen.
 
Die Tür ist der einzige Fluchtweg und sie geht nach innen auf. Das sind zwei knallharte Gründe, auf gar keinen Fall und unter keinen Umständen irgendein raumhohes Hindernis, das sich verkanten kann, in diese Ecke zu stellen.
Dem stimme ich absolut zu. Alternativ kann man sich den Rahmen ja auch mit einem Türhaken (Google) an die Tür hängen. Der wiegt ja für gewöhnlich nicht die Welt als das die Tür weiterhin aufgehen sollte.
 
Alternativ kann man sich den Rahmen ja auch mit einem Türhaken (Google) an die Tür hängen. Der wiegt ja für gewöhnlich nicht die Welt als das die Tür weiterhin aufgehen sollte.
Kuck Dir das an:
1755865309242.png
Da hängst Du keine 45cm Bassfalle so dran auf, dass die Türe noch aufginge. Da kann schlicht und ergreifend keine Bassfall hin. (graueste Theorie: die Türe anders herum anschlagen lassen und die Bassfalle oberhalb und unterhalb der Klinke ans Türblatt machen. Keine Ahnung ob da Fluchtwegtechnisch die Feuerwehr zustimmen kann oder ob das mehr ein Fall für 'ne Urnenbestattung wäre).
 
Sicherheit hin oder her, mich würde es mehr nerven, dass ich jedes mal aufstehen muss, wenn jemand in den Raum möchte, daher werde ich mir irgendeine Lösung einfallen lassen. Die Bassfallen werden auf Rädern, also wäre zum Beispiel ne Führung möglich.. Aber ich schaue erstmal wie es sich verhält und entscheide dann.
 
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Da wo die Aufhängungsschiene hinmüsste ist leider der Rohrkasten...

Den Kasten könnte man nach rechts über die Tür verlängern (und mehr Stein-/Glaswolle in den Hohlraum packen). Schiebetür käme dann davor und die Tür kriegt man wieder dicht, indem man links noch ne Lippe an die Schiebetür macht und die Türzarge außerdem noch ein paar Zentimeter in den Raum hinein ragen lässt.

EDIT: Natürlich gibt's schon Leute, die sich selbst zur Schaldämmung bei Schiebetüren Gedanken gemacht haben.

Aber es ist halt ein Kompromiss.
 
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Aber es ist halt ein Kompromiss.
Und was für einer..
Mal abgesehen davon, dass es aufwändig ist sie abzudichten.

Die Schiebetüren sind nicht für einseitige Belastungen konzipiert, sodass das Anbringen der Bassfalle zu Problemen führen könnte. Also braucht man eine massive Konstruktion und evtl. Gegengewichte, die sich wiederum beim öffnen/schließen bemerkbar machen.
Das betrifft auch normale Türen. Da muss man auch aufpassen wie viel Gewicht man dranhängt und wie es sich verteilt. Ich hoffe, dass das mit meinen Holzlatten hinhaut 😬

In meinem Fall müsste die Schiebetür bzw. der Rahmen tiefer in den Raum ragen, sonst kann ich keine Absorber auf die große Fläche machen. Ragt sie aber so weit raus, kann man dort keinen Tisch oder Ständer mehr hinstellen.

Bin mir unsicher ob das noch Kompromisse sind.. :guckstdu:
 
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Bin mir unsicher ob das noch Kompromisse sind.. :guckstdu:

Gibt da sicher noch andere Kompromisse, die man eingehen könnte...

Türzarge rauspopeln und um 180° gedreht wieder ins Türloch reinmontieren, so dass die Tür nach außen aufgeht wäre wohl die beste und günstigste Lösung...
 
Mein Senf: bei all dem Aufwand den Du treibst, waere die Tuer fuer mich ein Umbaukandidat. Auf dem Grundriss ein paar Seiten vorher scheint es im Flur vor dem Raum evt. Platz fuer so eine Loesung zu geben.
Die alte Tuer aushaengen und lagern. Die Bassfalle als rollbare Tuerfuellung bauen. Aussen im Flur eine Schiebe- Haenge-wasweissich-Tuer. Oder die alte Tuer aussen anschlagen (wenn erlaubt).
Habe mir erlaubt, Deinen Kellergrundriss fuer eine Skizze zu nutzen. Bin neugierig, wo`s am Ende langgeht. CHeers, Klaus
 

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Türzarge rauspopeln und um 180° gedreht wieder ins Türloch reinmontieren, so dass die Tür nach außen aufgeht wäre wohl die beste und günstigste Lösung...
In einem anderen Haus würde das gehen, bei mir nicht. Nach außen ist unmöglich.

Die beste und günstigste Lösung wird mir einfallen, wenn ich vorm Problem stehe. Momentan ist das alles noch zu theoretisch. Ich weiß nicht ob und wie kippelig die Bassfalle wird oder wie schwer- oder leichtgängig sie rollen wird. So wie ich meine handwerkliche Begabung kenne, könnte es ausreichen im Notfall einmal gegen die Tür zu treten und der Absorber fällt auseinander.
 
Mein Senf: bei all dem Aufwand den Du treibst, waere die Tuer fuer mich ein Umbaukandidat. Auf dem Grundriss ein paar Seiten vorher scheint es im Flur vor dem Raum evt. Platz fuer so eine Loesung zu geben.
Die alte Tuer aushaengen und lagern. Die Bassfalle als rollbare Tuerfuellung bauen. Aussen im Flur eine Schiebe- Haenge-wasweissich-Tuer. Oder die alte Tuer aussen anschlagen (wenn erlaubt).
Habe mir erlaubt, Deinen Kellergrundriss fuer eine Skizze zu nutzen. Bin neugierig, wo`s am Ende langgeht. CHeers, Klaus
Tolle Idee, aber leider nicht umsetzbar. Im Grundriss ist nicht jede Unzulänglichkeit eingezeichnet und gerade in diesem Bereich gibt es einige.

Ich könnte evtl. ein schmales Garagentor einbauen, welches nach oben öffnet, aber dann müsste ich gebückt rein und raus gehen. Was anderes ist dort nicht möglich.
 


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