Synthanorma Sequencer

Beeindruckend. Was ist daraus geworden, lieber Bernie.
Durch den Umzug in das kleinere Studio wurde der Großteil vorher verkauft.
Vieles hab ich ja nur für die Erstellung von Samples genutzt und danach eh nicht mehr gebraucht.
Habe mein Equipment drastisch reduziert und nur noch die Geräte behalten, mit denen ich mindestens 1-2 mal im Monat arbeite.
Vom Herumstehen wird das Gerödel ja auch nicht besser.
 
Warum der Umzug, das Forsthaus war doch sicherlich wunderschön, so wie du immer berichtet hattest.
Naja, 6000 Liter Heizöl im Jahr, ständige Reparaturen am Haus -mir ist das einfach zu teuer geworden.
Wir waren nur zu zweit und hatten insgesamt über 300 qm Wohnfläche zuzüglich den 110qm vom Studio.
Es gab Räume, da war ich immer nur zum Staubsaugen drin.
Mit meinem alten Brot und Butterjob ging das noch ganz prima, aber als kleiner Musiker muss man seine Ansprüche deutlich zurückschrauben.
 
An einen kommerziellen Erfolg bin ich nicht interessiert. Ich möchte lediglich einigen Menschen eine Freude bereiten, die mich regelmäßig ermuntern, ein Buch mit meinen beruflichen Erlebnissen zu verfassen.

Ganz entgegen den Gepflogenheiten, die uns unser Wirtschaftssystem zu lehren versucht. Da ziehe ich meinen virtuellen Hut vor. Wenn man sich das erlauben kann, ist das definitiv begrüßenswert.
 
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Ich habe ich mich drangesetzt und einige Erinnerungen rausgesucht. Diese werde ich dann als Download-Links im Inhaltsverzeichnis zur Verfügung stellen. Diese Erinnerungen haben nicht alle unbedingt etwas mit meinem damaligen Beruf zu tun, in der Gesamtheit aber mit meiner Person und wie ich wurde, was ich bin. Ich wurde ja über Jahre hin gefragt, wie ich zu dem Beruf kam, hier ist u. a. die Antwort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke nicht im Entferntesten daran, mein Leben, in welcher Form auch immer, zu verkaufen.

Es ist zwar eher selten, aber man muss sich ja nicht immer zwangsläufig verkaufen, um finanziellen Erfolg zu haben. Manchmal tut es auch der Spaß an etwas, an dem die meisten anderen kein großes Interesse haben. Firmen wie Moog, Dave Smith etc. sind vielleicht auch schon Beispiele dafür gewesen. Jemand fängt etwas an, aus Begeisterung, mit einer guten Idee. Dass das dann ab einer gewissen Größe wieder ausarten kann, liegt natürlich ein wenig in der Natur der Sache.
 
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Vorwort und Inhaltsverzeichnis
Diese Erinnerungen stehen nicht alle in direktem Zusammenhang mit meinem damaligen Beruf, spiegeln aber in ihrer Gesamtheit wider, wer ich bin und wie ich zu dem wurde, was ich heute bin.
Da ich im Laufe der Jahre immer wieder gefragt wurde, wie ich zu meinem Beruf gekommen bin, ist dies hier unter anderem eine Antwort darauf.
Die Reihenfolge der Kapitel folgt weder einer chronologischen noch einer thematischen Ordnung.
Möglicherweise wird das Ganze ergänzt, wenn mir noch etwas Schönes einfällt.
Gerne auch freundliche Kommentare.
Dirk Matten, Oktober 2025

Kapitel 1: Biografie
https://elektropolis.de/opa_kapitel_1.pdf
Kapitel 2: Das Auto von meinem Lehrherren Herrn Oel waschen
https://elektropolis.de/opa_kapitel_2.pdf
Kapitel 3: Das erste Ladengeschäft
https://elektropolis.de/opa_kapitel_3.pdf
Kapitel 4: Synthesizerstudio Bonn – Umzug und das Badezimmer
https://elektropolis.de/opa_kapitel_4.pdf
Kapitel 5: Die Geschichte vom Banana Synthesizer
https://elektropolis.de/opa_kapitel_5.pdf
Kapitel 6: Die Würde des Menschen
https://elektropolis.de/opa_kapitel_6.pdf
Kapitel 7:Schlau ist nicht immer intelligent
https://elektropolis.de/opa_kapitel_7.pdf
Kapitel 8: Dave Smith
https://elektropolis.de/opa_kapitel_8.pdf
Kapitel 9: Wandelkonzert
https://elektropolis.de/opa_kapitel_9.pdf
Kapitel 10: Erkenntnis
https://elektropolis.de/opa_kapitel_10.pdf
Kapitel 11: Der große Gietz
https://elektropolis.de/opa_kapitel_11.pdf
Kapitel 12: Underground Muffendorf
https://elektropolis.de/opa_kapitel_12.pdf
Kapitel 13: Die Geschichte von Jürgen Dönges
https://elektropolis.de/opa_kapitel_13.pdf
Kapitel 14: Im Bonner Vapiano, ehemals „SPD-Baracke“
https://elektropolis.de/opa_kapitel_14.pdf
Kapitel 15: Klaus Schulze und der Synthanorma Sequencer
https://elektropolis.de/opa_kapitel_15.pdf
Kapitel 16: Die Mess-Schallplatte
https://elektropolis.de/opa_kapitel_16.pdf
Kapitel 17: Mit Florian nach Bodegraven
https://elektropolis.de/opa_kapitel_17.pdf
Kapitel 18: Wer hat schon ein Foto von sich und John Lennon?
https://elektropolis.de/opa_kapitel_18.pdf
Kapitel 19: Der Meyer-Eppler Vocoder
https://elektropolis.de/opa_kapitel_19.pdf
Kapitel 20: Mein Französischlehrer Herr Michels oder „Der Sadist“
https://elektropolis.de/opa_kapitel_20.pdf
Kapitel 21: Eine VOX Orgel als Ständer
https://elektropolis.de/opa_kapitel_21.pdf
Kapitel 22: Synclavier II
https://elektropolis.de/opa_kapitel_22.pdf
Kapitel 23: Klassenfahrt zum Studio für Elektronische Musik des WDR in Köln
https://elektropolis.de/opa_kapitel_23.pdf
Kapitel 24: Rimper
https://elektropolis.de/opa_kapitel_24.pdf
Kapitel 25: Schwindel oder die Inkompetenz der Ärzte
https://elektropolis.de/opa_kapitel_25.pdf
Kapitel 26: McDonalds Köln
https://elektropolis.de/opa_kapitel_26.pdf
Kapitel 27: Die Christel von der Post
https://elektropolis.de/opa_kapitel_27.pdf
Kapitel 28: Der Null-O-Mat, Sampling ohne Copyright-Ärger
https://elektropolis.de/opa_kapitel_28.pdf
Kapitel 29: EKO Computerhythm
https://elektropolis.de/opa_kapitel_29.pdf
Kapitel 30: Die beste Werbung
https://elektropolis.de/opa_kapitel_30.pdf
Kapitel 31: Wie beim Arzt: Mittwochnachmittag geschlossen
https://elektropolis.de/opa_kapitel_31.pdf
Kapitel: 32: Kaffeekränzchen
https://elektropolis.de/opa_kapitel_32.pdf
Kapitel 33: Der Nylonkamm
https://elektropolis.de/opa_kapitel_33.pdf
Kapitel 34: Weißes Hemd
https://elektropolis.de/opa_kapitel_34.pdf
Kapitel 35: Mein Musiklehrer Herr Steinhaus
https://elektropolis.de/opa_kapitel_35.pdf
Kapitel 36: Hans Blum war einer meiner liebsten Kunden
https://elektropolis.de/opa_kapitel_36.pdf
Kapitel 37: Der 35. Mai
https://elektropolis.de/opa_kapitel_37.pdf
Kapitel 38: Jimi Hendrix – Are you experienced
https://elektropolis.de/opa_kapitel_38.pdf
Kapitel 39: Erstes Kraftwerk Album
https://elektropolis.de/opa_kapitel_39.pdf
Kapitel 40: Mintropstraße
https://elektropolis.de/opa_kapitel_40.pdf

neu: Kapitel 41: Michael Vetter
https://elektropolis.de/opa_kapitel_41.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin eben gerade mal in 5 Minuten, denn mehr hatte ich derzeit gerade nicht über, über das erste Kapitel geflogen und habe dabei gemerkt, dass es mir schon großes Vergnügen bereiten würde, das Gesamtwerk vielleicht dieses oder nächstes Wochenende zu lesen, jedenfalls wesentlich mehr Vergnügen als das aktuelle Buch, das meine Aufmerksamkeit bisher zwar ab und an auf sich ziehen konnte, aber dann doch nicht mit so viel Kraft, dass ich bisher die Lust verspürt hätte, es bis zum Ende zu lesen.

Bei dem Thema des obigen Buches kann ich mir das allerdings schon wesentlich besser vorstellen. Wenn jetzt das Gesamtwerk noch als eine einzelne Datei zur Verfügung stünde, dann wäre das vermutlich schon ein ziemlich großes Ding für Klangenthusiasten, die gleichzeitig auch belesene Seelen sind. Und wer weiß, vielleicht ist Weihnachten dieses Jahr schon ein bis zwei Monate früher?
 
Hast Du mal dran gedacht das Buch über Books on Demand zu veröffentlichen? Kostet dich ja nix, und mancher hätte es vielleicht gerne in Hardware ...
 
Hast Du mal dran gedacht das Buch über Books on Demand zu veröffentlichen? Kostet dich ja nix, und mancher hätte es vielleicht gerne in Hardware ...

Das kann allerdings schon auch mühsam werden, denn ich hatte bisher ein einziges Buch in den Händen, vor mehreren Jahren, ich glaube, die Herstellung lief damals über Amazon ab, das ich als Viel- und Gernleser als qualitativ minderwertig einstufen würde.
Das bedeutet in meinen Augen, dass man sich schon ein wenig Gedanken machen sollte bei einer solchen Herangehensweise, ob man ein solches Buch, was ein solcher Dienst herstellt, auch verschenken würde. Ich habe keinerlei Übersicht über die heutigen Möglichkeiten und Dienste diesbezüglich, bin aber der Meinung, wenn man sich das als Papierbuch in den Schrank stellt, dann möchte man das vermutlich auch in einer Qualität haben, die man auch in 20 Jahren gern nochmals in die Hände nehmen würde, ohne dass es einem bei diesem Vorgang in seine Bestandteile zerfällt (denn genau diesen Eindruck machte das besagte Buch, das ich einstmals selbst erstanden hatte, auf mich leider).
 
Synthanorma Sequencer

Fangen wir vorne an:

Ich lernte durch mein Engagement für EMS-Synthesizer den Bonner Mathe-Studenten Hajo Wiechers kennen, der sich für Synthesizer interessierte, sich aber keinen leisten konnte (ich hatte einen EMS Synthi A, einen EMS Synth AKS, einen ARP 2600 und einen Moog 15 bei mir) offensichtlich mit dem Lötkolben umgehen konnte und mir im Ohr lag, selber einen Sequencer konstruieren zu wollen.

Ich nahm ihn in meinem Auto mit zur Frankfurter Musikmesse. Auf einem Gang kam uns Klaus Schulze entgegen, den ich schon kannte und um das leidige Thema Sequencer zu beerdigen, fragte ich ihn im Gehen, was er von einem Sequencer halte. Er war interessiert, erteilte einen Auftrag und Wiechers fing an, auf dem Küchentisch seiner Mutter einen Sequencer zu entwickeln. Auf mein BWL-Studium in Köln hatte ich keine Lust, so saß ich dann neben ihm und begleitete fast 1 Jahr bei seinem Versuch & Irrtum, bis ein Prototyp soweit fertiggestellt war, dass wir ihn gemeinsam in meinem VW Käfer zu Klaus Schulze nach Berlin liefern konnten. In direkter Nachbarschaft lebte Edgar Froese, es ergab sich ein kurzes Gespräch, er wollte auch einen.

Weitere Geräte gingen an meine Freunde Frank Schwidetzy und Kurt Mill, mit denen ich ab und zu mit Synthesizern und Sequencern improvisierte und sogar auftrat. Keine Glanzleistung. Ein weiteres Modell dann an David Johnson, Universitat Bern, dem früheren Assistenten von Karlheinz Stockhausen und Gründungsmitglied der Gruppe CAN.

Wiechers meinte, ich solle doch Kraftwerk einen Sequencer „verkaufen“, dieser Ausdruck und was das bedeutete, war für mich regelrecht abstoßend, denn ich war ja kein Teppichhändler oder Schuhverkäufer. Richtig eklig und mich schüttel's noch heute. Später habe ich das in meiner Firma quasi als Performance selbstironisch dargestellt, kam gut an.

Ralf Hütter und Florian Schneider, beide kannte ich schon lange und wir waren befreundet, besuchten mich in Bonn im Haus meiner Eltern und ich stellte ihnen meine Idee vor, die auf dem Prinzip der sogenannten „Conductory Philosophy“ beruhte. Eigentlich so, wie ich mir vorstellte, selber als „Maschinist“ und nicht als Keyboarder (wie unangenehm) zu agieren. Das überzeugte, Ralf Hütter dache ein paar Tage nach und bestellte dann ein Gerät, das wurde geliefert.

Kraftwerk bestritt damit Auftritte in England. Danach meinte Ralf Hütter, eine Abfolge von 12 Tönen, der Sequencer hatte 12 Stufen, passe nicht in seine Musik, er wollte halt keinen Walzer machen, gab das ursprüngliche Gerät zurück und bestellte eine Version mit 16 Stufen (4/4 Takt). Gleichzeitig merkte er an, dass das genaue Einstellen von Tonhöhen an stufenlosen Drehpotis beschwerlich sei, schließlich bräuchte er ja pro Oktave nur 12 Halbtöne und nichts dazwischen. Das wurde dann durch eine Einheit mit entsprechenden Stufenschaltern umgesetzt, dem Intervallomat.

Gutes ist gut, doppelt ist besser, also bestellte er einen zweiten Sequencer. Damit wurden dann Trans Europa Express und die folgenden Alben produziert. Ralf Hütter legt bis heute Wert darauf, dass der Sequencer zu seinem Teil der Ausrüstung gehört und er allein für die Bedienung, sprich Kreation der Sequenzen, zuständig war.

Zusammenfassung

Wiechers hatte zwar die Idee, einen Sequencer zu bauen (das Ideal als Hobbybastler), Sequencer gab es schon lange vorher von diversen Firmen, die Quantisierung der Steuerspannungen, einstellbar an Stufenschaltern war jedoch die Idee von Ralf Hütter.

Mein Part war die Vermittlung der zugrunde liegenden Philosophie, die von da ab Stilmittel bei Kraftwerk war und bis heute als Live PA in der DJ Kultur gepflegt wird.

Warum Kraftwerk nicht schon vorher auf die Idee gekommen waren, Sequencer als tragendes Element in ihrer Musik einzusetzen? Keine Ahnung. Wahrscheinlich brauchte es mehr als eine Kiste mit ein paar Knöppen und Schaltern.

Infos zum Gerät unter Synthanorma
Schöne Geschichte.
Es sind immer die Kleinigkeiten, die am Ende dann doch keine sind.
Ein sequencer ohne quantisierung is musikalisch umständlich. Klar, wenn sowas neu ist, dann hat man keine Referenz im Kopf. Beim ausprobieren ist die Erinnerung daran dann sicher oft: Kommt nur murx raus.
Durch die quantisierung konnten die Leute einen Bezug dazu aufbauen. Das war schnell, einfach und als tongeber für die meisten perfekt.

Ist in der Geschichte ja oft so, dass die erste Realisierung einer Idee überhaupt nicht ankommt und erst nach kleineren Verbesserungen ankommt.

Darf ich mal fragen, warum der sequencer nur 12 steps hatte? Wie kam man darauf.In triolen aufgeteilt?
Ich überlege mir auch manchmal, wie man bei einem stepsequencer am besten triolen eingeben kann, so dass es am zugänglichten ist.
Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn man über einen 16 step sequencer, über jede viererreihe nochmal 2 oder 5 steptaster setzt.
So hätte man beides sofort im Zugriff.
 
Keine Ahnung, aber für Musik mit Hitgarantie eine Fehlentscheidung. Ralf Hütter hat das mit seinem Auftrag korrigiert.
 


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