snowcrash schrieb:
yo! kurze ausholende frage noch: wo werden in der praxis wirklich nur triggersignale erzeugt?
Alle Geräte produzieren immer in irgendeiner Form Gates. Wer Anschaltet (trigger macht) muss auch irgendwann wieder Ausschalten (und hat damit eine Gate gemacht).
Das ist das Hauptproblem: Die Frage ist verkehrt herum gestellt.
Richtig herum muss man fragen: welches Modul reagiert auf den Trigger-Aspekt eines Steuersignals (also auf den Zeit
punkt) und welches Modul reagiert auf den Gate-Aspekt eines Steuersignals (also auf die Zeit
dauer, bzw auf den Abstand zwischen den zwei Zeitpunkten).
Eine AD-Hüllkurve wie zB im Moog Rogue oder im Doepfer A-143-2 oder eine nur D-Hüllkurve wie im A-142 interessiert sich nur für den Beginn, also für den Zeitpunkt. Egal wie lange das zugeführte Steuersignal aktiv bleibt. Diese Hüllkurve reagiert immer nur auf den Startpunkt/Starttrigger der Gate.
Eine ADSR-Hüllkurve reagiert hingegen mit Attack und Decay zwar auf den Startpunkt der Gate, ist aber von der Dauer der hohen Steuersignallevels abhängig, als sie sofort abbricht, wenn man die Gate wieder "ausschaltet".
Dagegen ist der Release-Anteil tatsaechlich nur am Endzeitpunkt interessiert und nicht abhängig von der Dauer - unter der Voraussetzung, dass die Hüllkurvenspannung, zu dem Zeitpunkt auf Maximum war.
Wenn man also Attack und Decay auf ganz schnell stellt, und das Sustain auf Maximum, dann bekommt man bei einer extrem kurzen Gate wie bei A-155 sowas wie die Hüllkurve aus dem A142.
Eine interessante Zwitterform ist die Hüllkurve des Prodigy, die keinen separaten Regler fürs Release kennt, sondern nur sagt: es gibt kein Release, oder: es gibt Release in der Dauer des Decay. Damit ist man dann immer auf der sicheren Seite.