Album oder doch lieber Singles?

Dir ist bekannt, dass Bach, Mozart, Schubert und fast alle anderen Grossen der Klassik primär Auftragskomponisten waren ?

An die hatte ich nichtmal gedacht, sondern in viel kleinerem Radius in Richtung Aphex Twin, Underworld, Chemical Brothers oder Björk oder sowas.

Oder die ganzen "Guitar Heros" der letzten 60-80 Jahre.

Also da gibt es schon einige, die völlig losgelöst vom Mainstream einfach Ihr Ding gemacht haben .... Udo übrigens auch, wo wir dabei sind :D
 
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So und so... Die Mitglieder der Familie Bach (vor Johann Sebastian) waren oft "Stadtmusikanten" - das waren die einzigen in der Stadt, die z.B. zu Taufen oder Hochzeiten spielen durften und auch mussten. Wenn aber ein Landesherr verstarb, so wurde gerne mal ein sog. "Trauerjahr" ausgerufen, das konnte auch schon mal 2 Jahre dauern und in dieser Zeit durfte nicht musiziert werden, mit Pech noch nicht mal zu Ostern, dem höchsten christlichen Feiertag. Natürlich kann man da im stillen Kämmerlein komponieren und Noten zu Papier bringen, und das haben die auch gemacht, aber man sollte tunlichst die Finger vom Cembalo lassen, das könnte ja gehört werden. 1 oder gar 2 Jahre ohne Musik war natürlich ein herber Verdienstausfall und alle hatten deshalb noch einen Nebenjob, z.B. als Bierbrauer. Sicher war es vielen Bachs einerseits ein Bedürfnis, Musik zu machen, aber es war eben auch ein mühsamer Broterwerb.
 
Ich kann zwar nicht viel zum Thema sagen aber einer meiner lieblingstracks ist ein Intro.

112 interlude

Aber Intro für elektronische Musik kenne ich jetzt auch eher weniger.
 
Kann man so nicht sagen. Es gab und gibt vermutlich Tausende von Künstlern, die am Markt vorbei Kunst generier(t)en. Ob Vincent van Gogh, Fanny Hensel usw.
Wer den Antrieb verspürt, Kunst zu machen, macht das. Auch wenn er lebenslang durch Scheiße waten muss. In der Kunst, wie auch in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, wird es immer Idealisten geben. Und das ist gut so. Denn das macht nicht nur die Kunst teilweise aus, sondern auch den Menschen an sich.

Ja auch :)

Wobei die Gleichsetzung von kommerziellem Misserfolg, oder der Unfähigkeit Märkte zu bedienen noch lange kein Idealismus sein muss - es kann auch nur ein Defizit sein.

Der Künstler den Du da idealisierst der benötigt zuletzt auch gar kein Publikum und wäre dann - in einer sehr loosen Assoziation zu einem Gedanken von Nietzsche ein Gott oder eine Bestie :)

Und überhaupt ist Kunst die nicht - nach klassischem Prinzip - einem Höheren Ideal dient eventuell verzichtbar.

Ich persnönlich nehme es vielen vielen Künstlern überhaupt nicht ab tatächlich Kunst zu machen.
Sie buhlen lediglich im Anerkennung, Ruhm und auch um Geld und wenn das nicht über ihr Primärprodukt gelingt wird dann alles mögliche ideologisch / psedudophilosophisch instrumentalisert

Echte Genies mal ausgenommen - die sollen machen was sie wollen, sobald das Werk auch losgelöst von der Person keinen Deut an Wirkmächtigkeit verliert und Generationen und Interpretationen überdauert.

Aber ansonsten - selbst für den gepflegten Maistream - halte ich es mit Heino Jäger: die Kunst ist ein Scheissdreck :harhar:
 
dann von ihrem Geschmack abhängen, wie stark welcher Track gepuscht wird
images
 
Ja auch :)

Wobei die Gleichsetzung von kommerziellem Misserfolg, oder der Unfähigkeit Märkte zu bedienen noch lange kein Idealismus sein muss - es kann auch nur ein Defizit sein.

Der Künstler den Du da idealisierst der benötigt zuletzt auch gar kein Publikum und wäre dann - in einer sehr loosen Assoziation zu einem Gedanken von Nietzsche ein Gott oder eine Bestie :)

Und überhaupt ist Kunst die nicht - nach klassischem Prinzip - einem Höheren Ideal dient eventuell verzichtbar.

Ich persnönlich nehme es vielen vielen Künstlern überhaupt nicht ab tatächlich Kunst zu machen.
Sie buhlen lediglich im Anerkennung, Ruhm und auch um Geld und wenn das nicht über ihr Primärprodukt gelingt wird dann alles mögliche ideologisch / psedudophilosophisch instrumentalisert

Echte Genies mal ausgenommen - die sollen machen was sie wollen, sobald das Werk auch losgelöst von der Person keinen Deut an Wirkmächtigkeit verliert und Generationen und Interpretationen überdauert.

Aber ansonsten - selbst für den gepflegten Maistream - halte ich es mit Heino Jäger: die Kunst ist ein Scheissdreck :harhar:
Ich weiß nicht..... kann man so sehen, durchaus.... aber, was ich an Kunst idealisiere, ist, dass sie in der Lage sein kann, Menschen zum Nachdenken zu bringen. Wenn etwas den Menschen aus reinen Konsumgewohnheiten reißen kann, dann ist es die Kunst. Ein Bild, ein Song, vermag in Menschen mehr zu erzeugen als ein philosophisches Lehrwerk.
 
Ich weiß nicht..... kann man so sehen, durchaus.... aber, was ich an Kunst idealisiere, ist, dass sie in der Lage sein kann, Menschen zum Nachdenken zu bringen. Wenn etwas den Menschen aus reinen Konsumgewohnheiten reißen kann, dann ist es die Kunst. Ein Bild, ein Song, vermag in Menschen mehr zu erzeugen als ein philosophisches Lehrwerk.

Das ist ja auch ein schöner Gedanke - nur müsste dann um Inhalt und Form in Einheit zu bringen jegliche Form von Kulturbetrieb mehr oder weniger ehrenamtlich sein.
Und dabei habe ich selbst bei so frechen Revoluzzern wie Nirvana für das Ticket anständig löhnen müssen :harhar:
 
Kunst ist ein Art von Kommunikation und somit ist es bis auf Ausnahmen wo die Kommunikartion vorsätzlich disruptiv sein soll um spezielle Erfahrungen zu thematisieren doch keinen Qualität wenn ein Künstler keinen oder wenig Bezug zu seinem Publikum hat.

Ist der Künstler nicht Diener zweier Herren ? Seiner selbst und der Reflektion durch den Rezipienten ?

Egal - mich ärgern jendefall jene Leute - und die gibt es - die aus ihrem Misserfolg ableiten besonders genial, exklusiv und unverstanden zu sein, denn ich der Regel sind das heutzutage - in einer liberalen Gesellschaft - einfach nur Pfeifen :harhar:
 
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Das ist ja auch ein schöner Gedanke - nur müsste dann um Inhalt und Form in Einheit zu bringen jegliche Form von Kulturbetrieb mehr oder weniger ehrenamtlich sein.
Und dabei habe ich selbst bei so frechen Revoluzzern wie Nirvana für das Ticket anständig löhnen müssen :harhar:
Sehe ich etwas anders. Profimusikertum sehe ich ähnlich kritisch wie du. Aber das meiste, was du heute hören kannst, entsteht ja aus der puren Leidenschaft zur Musik und Kunst. Die Meisten, die ihr Zeug auf SC und Co. raushauen, buttern da ja sogar nur finanziell ordentlich rein. Die wenigsten davon werden Anfang 20 sein und von der großen Karriere träumen. Der Antrieb ist doch gar nicht Ruhm. In vielen staut sich einfach was an, was kreativ verarbeitet wird und wieder raus muss.
Die Frage nach Erfolg oder Misserfolg stellt sich da doch gar nicht. Es ist ein Schaffensdrang - was soll daran verwerflich sein? Zwingt dich ja niemand, dich damit auseinandersetzen zu müssen. Aber für viele ist es existenziell, sich auf kreativem Wege auszutoben. Würden mehr Menschen dem nach kommen, dann sähe die Welt ein Stück weit besser aus. Kreativität sollte sich nicht nach Maßstäben wie finanziellen Erfolg definieren. Dann kommt auch nix nennenswertes dabei raus. Dann bedient man nur einen Markt von vielen.
 
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Der Antrieb ist doch gar nicht Ruhm. In vielen staut sich einfach was an, was kreativ verarbeitet wird und wieder raus muss.

Das glaube halt ich wiederum nicht :) Ich gehe da von ganz normaler Eitelkeit und Geltungsdrang aus.
Was will man auch gross mit der allermeist dargebotenen meist sehr mittelmässigen Musik verabeiten ?

Besonders wenn die Musik jegliche Lyrik vermissen lässt.

Das übliche Elektronikgedudel spricht doch nur generelle Gemütszustände an anstatt ins Detail zu gehen - zu 95 reine Funktionsmusik.

Und allermeist ist es - egal in welchen Geners - erst wieder nur mittelmäsiges Epigonentum.

Dabei ist es durchaus möglich originär und - im Rahmen des üblich möglichen - auch eigenständiges zu erzeugen - dazu gehören aber divese Faktoren wie: technische Fähigkeit, musiklaisches Gespür, die Fähigkeit eine Geschichte zu erzählen, Archetypen anzusprechen und eine Stimmung über mehrere Ebenen zu tragen.

Es ist ja schade genug dass heute das meiste an Musik mit Text nur noch Scheissdreck thematisiert - ab einem gewissen Alter - und ich bin nicht alt :) - schätzt man dann schon mal klassiche Liedermacher die einen auch bei simpler Musik durch einen schönen und gehaltvollen Text ergreifen.

Ich kenne leider ziemlich viele Menschen die sich vorgeblich um Musik interessieren aber in wirklichkeit ganz eindeutig NUR daraus aus sind Aufmerksamkeit zu bekommen. In aller Regel ist der Opus dann auch relativ verzichtbar.

Ich hege selber einen sehr strengen Anspruch an Kunst und habe deswegen seit vielen Jahren nichts mehr veröffentlicht - solange ich nicht zufrieden bin mit meinem pesönlichen Output mache ich halt Auftragsarbeiten für Kunden.

Was hätte ich von einem Album das ich selber nicht - für mein Empfinden - als zeitlos und von mir selber in richtigem mass abstrahiert bezeichnen könnte ?
 
Das glaube halt ich wiederum nicht :) Ich gehe da von ganz normaler Eitelkeit und Geltungsdrang aus.
Was will man auch gross mit der allermeist dargebotenen meist sehr mittelmässigen Musik verabeiten ?

Besonders wenn die Musik jegliche Lyrik vermissen lässt.

Das übliche Elektronikgedudel spricht doch nur generelle Gemütszustände an anstatt ins Detail zu gehen - zu 95 reine Funktionsmusik.

Und allermeist ist es - egal in welchen Geners - erst wieder nur mittelmäsiges Epigonentum.

Dabei ist es durchaus möglich originär und - im Rahmen des üblich möglichen - auch eigenständiges zu erzeugen - dazu gehören aber divese Faktoren wie: technische Fähigkeit, musiklaisches Gespür, die Fähigkeit eine Geschichte zu erzählen, Archetypen anzusprechen und eine Stimmung über mehrere Ebenen zu tragen.

Es ist ja schade genug dass heute das meiste an Musik mit Text nur noch Scheissdreck thematisiert - ab einem gewissen Alter - und ich bin nicht alt :) - schätzt man dann schon mal klassiche Liedermacher die einen auch bei simpler Musik durch einen schönen und gehaltvollen Text ergreifen.

Ich kenne leider ziemlich viele Menschen die sich vorgeblich um Musik interessieren aber in wirklichkeit ganz eindeutig NUR daraus aus sind Aufmerksamkeit zu bekommen. In aller Regel ist der Opus dann auch relativ verzichtbar.

Ich hege selber einen sehr strengen Anspruch an Kunst und habe deswegen seit vielen Jahren nichts mehr veröffentlicht - solange ich nicht zufrieden bin mit meinem pesönlichen Output mache ich halt Auftragsarbeiten für Kunden.

Was hätte ich von einem Album das ich selber nicht - für mein Empfinden - als zeitlos und von mir selber in richtigem mass abstrahiert bezeichnen könnte ?
Das kannst Du ja für dich so halten - no problem. Aber ich sehe eher ein Problem in deinem Kunstverständnis. Da gibt es keine objektiven Maßstäbe, und vor allem ist es vollkommen irrelevant, was ein tom f oder ich für ein Verständnis von Kunst haben. Kunst ist vielschichtig - auch und vor allem für den Rezipienten. Was du für scheiße hältst, kann einem Anderen vollkommen neue Horizonte eröffnen.
 
Das kannst Du ja für dich so halten - no problem. Aber ich sehe eher ein Problem in deinem Kunstverständnis. Da gibt es keine objektiven Maßstäbe, und vor allem ist es vollkommen irrelevant, was ein tom f oder ich für ein Verständnis von Kunst haben. Kunst ist vielschichtig - auch und vor allem für den Rezipienten. Was du für scheiße hältst, kann einem Anderen vollkommen neue Horizonte eröffnen.

Ja eh, wobei das Argument angeblicher ultimativer Subjektivität genau genommen jeglichen Diskurs obsolet macht. Dabei gibt es aber - und sei es nur statistisch - durchaus objektiv schönes.
Zuletzt reden wir hier ja nicht nur von objektivierbarer Schönheit sondern von Motivlagen der Ersteller und der Industrialisiereung des Konsums von Kunst oder Handwerk.

Es ist also viel zu komplex als das man das sinnvoll per Postingaustausch diskutieren könnte, weil der Textform die Dynamik der Reaktion fehlt.

Aber es ist ja generell schon mal schön wenn sich Leute zu den Sachen Gedanken machen und dass dann meine Gedanken zum Teil anders gelagert sind als Deine Teil des kreativen Spannungsbogens.

:)
 
Ach übrigens :

ich würde Konzeptalben machen die sich aus 3 EPs zusammensetzten.

Die EPs auf Vinyl und dann das Album auf CD und Online.

Für mich muss es - egal was der Markt oder der Kunde will - immer auch noch ein physikalischer Tonträger sein - und wenn ich damit gar nichts verdeine wäre mir das egal.

Das plane ich jedenfalls schon sehr lange :)

PS: wenn ich also Musik mache mit der ich aufrichtig zufrieden sein will und hoffe dass sie auch gefällt und dabei trotzdem kein primär kommerzielles Ziel verfolge bin ich doch einer von den Guten, oder ? :harhar:
 
Ach übrigens :

ich würde Konzeptalben machen die sich aus 3 EPs zusammensetzten.

Die EPs auf Vinyl und dann das Album auf CD und Online.

Für mich muss es - egal was der Markt oder der Kunde will - immer auch noch ein physikalischer Tonträger sein - und wenn ich damit gar nichts verdeine wäre mir das egal.

Das plane ich jedenfalls schon sehr lange :)

PS: wenn ich also Musik mache mit der ich aufrichtig zufrieden sein will und hoffe dass sie auch gefällt und dabei trotzdem kein primär kommerzielles Ziel verfolge bin ich doch einer von den Guten, oder ? :harhar:

Gut und Böse sollte es in der Kunst sowieso nicht geben. Die, die Kunst missbrauchen, sind das Problem. Drücke dir die Daumen, dass sich dein Konzept erfüllen möge!
 
Ich halte den EP - und Single - Trend ja für mit die grösste Errungenschaft des digitalen Musikvertriebs. War man früher oft gezwungen diverse Ideen auf Albenlänge zusammenzufassen und wirkten viele Alben dadurch eher wie eine Compilation mit ggf. Ausrutschern drin, kann man heute mir nix dir nix Tracks und Songs, vielleicht auch kurze Playlists, autark releasen und direkt nach Fertigstellung raushauen, was eine Idee ggf. lebendig und unique hält. Die ganzen grottigen hinterhergeschobenen Alben, welche eine sterbende Industrie neuen aufstrebenden Künstlern so aufzwingt, zeigen dieses Thema nur umso mehr.

Wenn Album, dann mit Struktur, rotem Faden und Konzept. Dann lohnt sich das Medium auch. Ansonsten ist man mit Einzelreleases und ggf. Compilations daraus mMn besser bedient, und es bleibt auch spannender. Siehe die Encore-Serie von Nils Frahm, bzw. die Zusammenfassung mit All Encores, um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen.
 
Mit Verlaub - die EP - und schon gar nicht die Single - ist keine Erfindung des digitalen Vertriebes sondern beide erfreuten auch schon vorher viele Jahrzehnte die Musikhörer :)
 
Egal - mich ärgern jendefall jene Leute - und die gibt es - die aus ihrem Misserfolg ableiten besonders genial, exklusiv und unverstanden zu sein, denn ich der Regel sind das heutzutage - in einer liberalen Gesellschaft - einfach nur Pfeifen :harhar:

was nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass für die masse ein fairer marktanteil vorhanden wäre, wenn nicht großkonzerne und berufsabzocker mit ihren manipulationstricks die charts bestimmen würden.

es gibt auch konsumenten, die auf der suche nach besonders genialen nischenprodukten sind, und die sich genau so darüber ärgern könnten, dass es immer schwerer wird etwas abseits vom mainstream zu finden.

ich lebe in einer 40,000 einwohner stadt und hier gibt es noch nicht mal mehr auf dem wochenmarkt produkte aus ökologischen landbau oder wenigstens überhaupt irgendwie aus der region.

und, um bei thema zu bleiben, ich scheitere regelmäßig daran auf youtube neue und interessante musik zu finden, weil es dort einfach keine funktion für "ergebnisse mit den wenigsten aufrufen zuerst anzeigen" gibt - sondern man dort stets nur das empfohlen bekommt, was 20 millionen fake aufrufe hat und man schon seit 3 monaten serviert bekommt.

hat man dann den fehler gemacht sich eines davon anzuschauen, dann bekommt man ab sofort NUR noch das empfohlen, was man bereits kennt.

das war früher im plattenladen anders.

Ich persnönlich nehme es vielen vielen Künstlern überhaupt nicht ab tatächlich Kunst zu machen.
Sie buhlen lediglich im Anerkennung, Ruhm und auch um Geld und wenn das nicht über ihr Primärprodukt gelingt wird dann alles mögliche ideologisch / psedudophilosophisch instrumentalisert

auch bei der frage des threadstarters liegt der focus auf absatz bzw. zumindesten auf verbreitungsmöglichkeiten.

dennoch finde ich, dass das konzept "konzeptalbum" durchaus gleichwertig gegenüber "ich mach einfach mal wie ich denke" ist, auch wenn es sich bei einer "langspielplatte" natürlich um ein konzept handelt, was um 1900 herum durch technologische möglichkeiten/grenzen entstanden ist und bis heute als warengruppe, als produkt existiert.

es in frage zu stellen, dass es nicht trotzdem AUCH ein künstlerisches konzept sein kann, wäre ein bischen so wie den viereckigen holzbilderrahmen in frage zu stellen und nur noch illegales graffitti, was über mehrere gebäude gleichzeitig geht und die gebäudestruktur mit in die graphik einbindet, als wahre bildkunst anzuerkennen, und das damit zu begründen, dass der rahmen ja nur dem verkauf diente.
 
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Wobei die Gleichsetzung von kommerziellem Misserfolg, oder der Unfähigkeit Märkte zu bedienen noch lange kein Idealismus sein muss - es kann auch nur ein Defizit sein.


du misst das künstlerdasein hier an der "qualität" des werks. das halte ich für unzulässig.

ich möchte zurückfragen: wenn ich 51% meiner lebenszeit darauf verwende märkte zu bedienen, so dass nur noch 49% der komposition zur verfügung stehen, bin ich dann verkäufer oder komponist von beruf?
 
Wie seht ihr das? Weiterhin Alben machen und jahrelang daran arbeiten oder Singles veröffentlichen und dann so 5-6 Songs im Jahr raus hauen?
Worauf hast du künstlerisch Bock? Mach das.

Ich finde wirklich, dass dies in erster Linie eine künstlerische Frage ist. Du machst doch Musik, um irgendetwas auszudrücken. Denkst du in Einzelsongs, die du eher turnusgemäß zusammenfasst, oder beziehen sich Songs aufeinander und bilden eine Einheit, die du aufbrechen müsstest? ohne das einschätzen zu können, kann ich dir nicht seriös raten.

Aber im Zweifel: Just do it. Probier doch einfach aus, was dir besser gefällt. Du musst doch keine Grundsatzentscheidung treffen und kannst beides parallel machen oder jederzeit wechseln.
 
du misst das künstlerdasein hier an der "qualität" des werks. das halte ich für unzulässig.

ich möchte zurückfragen: wenn ich 51% meiner lebenszeit darauf verwende märkte zu bedienen, so dass nur noch 49% der komposition zur verfügung stehen, bin ich dann verkäufer oder komponist von beruf?

Ja und Nein - denn ich schrieb ja sinngemäss: nichts sein muss -> kann

Das ist ja was anderes als eine kategorische Aussage.


Mir ist schon klar dass ich durch oft pointierte oder polemische Rhethorik dem Generalverdacht ausgesetzt bin sachen zu polarisieren, aber hier stelle ich eher Sachen gegenüber und verterte die Meinung dass Kunst eine Gesamtheit ist und kein Teiltalent ohne Resonanz.

Aber wie ich oben schon meinte - das ist hier leider der falsche Rahmen, sowas würde ich in Persona anderes diskutieren und die vielen Facetten meiner Meinung besser darstellen.


Fazit: ich habe trotzedem recht und du bist doof :harhar: :harhar: :harhar:

S C H E R Z !
 
Konsumenten-Sicht : Wenn ein Album eine gefühlt "zufällige" Zusammenstellung von Tracks/Songs ist würde ich auf die Veröffentlichung von Singles plädieren. Doch wenn man es schafft als Album ein Spannungsbogen zu vermitteln bzw. eine Geschichte zu erzähen finde ich das Konzept-Album auch aus heutiger Sicht immer noch das Non-Plus-Ultra.
 
Je nach Genre, Medium und was man damit erreichen will und auch was man investiert gibt es unterschiedlich geeignete Ansätze.

Ich frage mich aber immer, falls das ganze am Ende sowieso nur ein Break Even Ding sein sollte, wieso nicht einfach versuchen es bei einem bekannteren Label zu veröffentlichen? DIY ist cool, aber manchmal ist es auch ganz praktisch mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten. Die haben mehr Ahnung von der Materie und v.a. haben die ein gutes Netzwerk, Ruf und Reichweite. Und das ermöglicht es einem sich von der Masse abzuheben, was v.a. im digitalen Markt nötig ist. Und von den gemachten Connections und der neuen Reichweite profitieren dann auch zukünftige Projekte.
 
Hm.. viel weiter bin ich nun nicht. Ich habe zweierlei Meinungen in etwa gleichem Masse erhalten: Die einen tendieren zu Singles, die anderen zu Alben.

Ich mache meine Musik (noch) aus Spass an der Freude, verdiene hier und da mal wieder was dazu (Remix, Sound Design, Soundtrack, etc..) aber ich rede von der hauptsächlichen Musik die ich produziere wie ich gerade Bock habe.

Bisher habe ich drei Alben (digital) veröffentlicht. Konzept gab es keines in diesem Sinne, sondern einfach eine bestimmte Anzahl/Lauflänge an Songs die sich angesammelt hatten.
Da ich, wie bereits geschrieben, sehr lange an einem Album arbeite, ändert sich das Konzept und mein Equipment, Können, Stimmung, Lebenslage natürlich in dem Produktionszeitraum von etwa 3-4 Jahren.

Ein massiver Nachteil bei Singles oder einzelnen Songs ist natürlich die Kostenfrage.
Ob Single oder Album: Ich muss das Zeug mastern lassen. Das schlägt mit 70-100 Euro pro Stück zu Buche.
Dann brauchts ein Cover (und ja, es ist schwer fähige Leute zu finden, die das entsprechend machen. Paint kann ich selber) - Auch hier sind sofort 50 Euro verbraten.
Dann noch die ganze Veröffentlichung, Gebühren, etc. und schon kostet mich eine Veröffentlichung 150 Euro (kann locker auch mal mehr sein)

Wenn ich das also bei jeder Single so mache, dann kommt da ein ordentlicher Batzen Geld zusammen.
Mal angenommen, ich würde einen fertigen Track in den nächsten Wochen veröffentlichen.. wer von euch würde den dann digital auch kaufen? (nicht streamen)
 
Dann noch die ganze Veröffentlichung, Gebühren, etc.

Welche Gebühren fallen da denn an? ist jetzt keine doofe Frage....
Wenn ich was auf CD veröffentlich, kostet das ja (außer der CD selbst) nix, bin aber auch nicht in der GEMA oder so....
Oder meinst du Bezahl-Accounts bei Soundcloud und Co...?
 
Ehrlich gesagt, mach das Mastern doch selbst. Wozu soviel Aufwand, wenn dabei nicht genug rumkommt. Und dann auch noch digital online. Wenn zuviel, oder zu wenig Bass da ist, sollen Rastkov's 50.000 Dollar DJ's halt am EQ Poti drehen. :wixx:
 
Jo. Selbst Mastern.
Wenn man sich mal so die Charts in DE so anguckt, dann kann man folgendes sagen: Aktuell angesagte Schlagerfuzzies leben eher von Alben. Die verkaufen so gut wie nix an Singles. Warum auch? Ältere Hörer bleiben ihrem Idol für die letzten paar verbleibenden Lebensjahre auch noch treu, kaufen auch noch ordentlich CDs bzw. klassische Tonträger im Gegensatz zu der streamenden Jugend. Wenn man mehr jüngere Leute ansprechen will mit Tanzbarerem oder Pop, dann ist es halt wichtig, immer irgendwo präsent zu sein. Eine längere Lücke zwischen Alben lässt einen schneller in Vergessenheit geraten, die Fanbase ist abgewandert. Insofern könnte das Zuballern mit Singles und/oder EPs schon wichtig sein.
 
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