Audio Interface mit 16+ Line-Inputs für Mac

Ich plane im nächsten Jahr etwas Outboard anzuschaffen (RD-9, 1-2 analoge Synths) und werde damit mehr Inputs benötigen. Aktuell habe ich ein Motu M2 am MacBookPro hängen, mit dem ich größtenteils zufrieden bin. Die Treiber laufen bisher sehr stabil und geben mir sehr kurze Latenzen. Ich vermisse etwas einen DSP-basierten EQ, um den Ausgang etwas im Bassbereich zu entzerren (LS), behelfe mir aber aktuell diesbezüglich mit Boom2 als systemweiten EQ. Angenehm am M2 finde ich auch, dass es zur Not class compliant laufen kann, womit ich bei OS-Updates nicht vom Hersteller abhängig bin. Die Latenzen steigen dann zwar etwas, es ist aber immer noch benutzbar. Ich habe mir jetzt die letzten Wochen unterschiedliche Möglichkeiten für ein Audiointerface mit min. 16 Line-Ins angesehen (gegooglet), bin jetzt aber nicht wirklich sonderlich viel weiter, wohin die Reise gehen soll. Folgende Möglichkeiten mit ihren Pros und Cons habe ich aktuell:
RME Digiface USB + 2x Behringer ADA8200
- Gesamtkosten: ca 668EUR
-Pros
-- Erweiterbar auf 32 Kanäle
-- galvanische Trennung
-- RME Treiber (Stabilität + geringe Latenz)
-- Routingmöglichkeiten über TotalMix
-Cons
-- kein DSP (EQ)
-- nicht class compliant
-- kein MIDI-Interface
-- kein Lautstärkeregler (zus. Monitor-Controller notwendig)

Behringer UMC1820 + 1x Behringer ADA8200
- Gesamkosten: 385EUR
- Pros
-- class compliant
-- geringe Latenz (wirklich viel Quellen hab ich dazu nicht gefunden, deswegen eher ?)
-- MIDI-Interface
-Cons
-- Stabilität (unterschiedliche Meinungen im Internet, herzlich wenig im Zusammenhang mit Mac)
-- kein Routingmöglichkeiten
-- kein DSP (EQ)
-- nur 1x ADAT I/O (keine weitere Erweiterungsmöglichkeit)

RME Fireface UCX II + Behringer ADA8200
- Gesamtkosten: 1473EUR
-Pros
-- class compliant
-- Routingmöglichkeiten über TotalMix FX
--DSP (EQ)
-- Standalone Funktionalität
-- MIDI-Interface
-Cons
-- nur 1x ADAT I/O, max. 20 Kanäle, wenn man noch SPIF-I/O nutzt
-- teuer

Alternativ zu einem reinen Audiointerface ist mir noch ein Digitalpult als Möglichkeit eingefallen:
Behringer X Air XR18
- Gesamtkosten: 555EUR
-Pros
-- MIDI-Interface
-- DSP (EQ)
-- Routingmöglichkeiten
-- Stand-Alone Funktionalität
-Cons
-- nicht erweiterbar
-- Treiber/Latenz (nicht wirklich viele Infos zu gefunden, von daher eher ?)

Bevor hier Vergleiche von Samplingfrequenzen & Co kommen: Mir reichen 24bit/48kHZ vollkommen aus! Das Fireface hätte wohl so ziemlich fast alles, was ich mir wünschen würde, der aufgerufene Preis ist im Vergleich zu den anderen Lösungen allerdings recht happig. Ich weiss nicht, ob es das für mich wert wäre. Deswegen sind hier auch erstmal andere Interfaces wie z.B. Motu 16A nicht mit vertreten, da die in einer ähnlichen preislichen Liga spielen. Ich würde gerne deutlich unter 1000EUR bleiben. Mich würde Eure Meinung zu den unterschiedlichen Lösungen interessieren und vor allem: Eigene Erfahrungen mit den Geräten. Hoffe, dass ich so mehr Licht ins Dunkel bringen kann.
 
Das Digiface USB merkt sich die letzte Einstellung. Das heißt, die Routings funktionieren dann auch noch ohne einen Rechner mit TotalMix. Als Monitorcontroller hab ich am Headphone-out einen günstigen Mackie Big Knob Passive dran, an dem dann zwei paar aktive Monitore hängen.

Und sollte es mal erforderlich sein, dann kann man das Digiface USB durchaus auch mal zusammen mit ner Handvoll billigen S/PDIF-Wandlern in die Hosentasche stecken und irgendwo an einem Laptop als mobiles Interface betreiben.
 
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@2bit das ist interessant, kann also somit auch Stand Alone betrieben werden. Warum nutzt Du den Headphone-Out als Mainout? Ich hätte jetzt gedacht, dass man den über 2 Outs von einer ADA8200 legen würde und den Headphone-Out eben für Kopfhörer nutzen...
 
Warum nutzt Du den Headphone-Out als Mainout?

Damit ich für normale Tätigkeiten am PC auf das ganze Synthgeraffel und die beiden ADA 8200 verzichten kann. Das ganze Zeug hängt an einer eigenen Steckerleiste und muss so nicht eingeschaltet werden, wenn ich es nicht brauche. Zumal die Monitore ja eh aktiv sind und gesondert mit Netzspannung versorgt werden, egal ob die ihr Signal nun über den HP-Out oder von einem der ADA 8200 bekommen.
 
Wenn du mit Motu glücklich bist, würde ich das A16 empfehlen, aber das hast du ja erstmal ausgeschlossen.
 
Ich will das 16A nicht ausschließen, genausowenig wie das Fireface. Ich sehe nur aktuell nicht, was den Mehrpreis für meinen Anwendungsfall ggü. der Kombination aus Digiface und ADA oder UMC1820 und ADA rechtfertigen würde. Ich lasse mich aber gerne eine besseren belehren. Deswegen Frage ich ja hier nach euren Erfahrungen und Rat.
 
Ja, zu deiner speziellen Kombi kann ich leider nix sagen.
Prinzipiell mache ich einen Bogen um USB wenns um Audio geht, hatte da schon zu oft Ärger mit irgendwelchen Störgeräuschen... hatte lange FW und mittlerweile nur noch TB, wobei AVB hier in dem Fall sicher auch eine gute Alternative ist...... ich wäre gerne bei DANTE, am iMac ist das aber leider mit recht hohen Mehrkosten verbunden.....
Außerdem würde ich immer eine Lösung mit einem Interface (im Idealfall mit genug Eingängen....) vorziehen, zb benutze ich aktuell ein (etwas hochpreisigeres) Interface mit 4 In/Out und einer Patchbay, das ist bei meiner Arbeitsweise absolut ausreichend, aber natürlich auch genau davon abhängig, was man braucht.....
RME hat ja einen guten Ruf, da machst du ansonsten sicher erstmal nix falsch.
 
Ja, da gibt es leider nicht sooo viele....
 
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Wenn dir Behringer gut genug ist, solltest du zuschlagen...
Eine weitere Billig Variante wäre das Tascam Interface US 16x08... (16 Ins)
Ob das gut ist... I don´t know...

 
…HD24XR mit diesem ADAT-Monster von RME (finde leider gerade nicht wie das heißt)…
 
RME Digiface mit zwei Focusrite Octopre mk2 gibts gebraucht für 200€ und sind nicht nur besser verarbeitet,sondern sind technisch etwas hochwertiger und klingen auch etwas besser
 
…Du nutzt nur die (sehr guten) Wandler und hast 24 Kanäle in/out - und gehst dann per ADAT und Digiface in den Rechner…
 
ich kann dir nur zu Rme raten

1.) der Treibersupport ist vorbildlich ( heisst : du wirst sicher für dein Betriebssystem die passenden Treiber finden )
2.) Ich selbst hab ein Babyface 1.Gen mit

Ferrofish Pulse16 MX​

läuft alles über Usb und bin super happy
Aber für den Preis würde ich auch zum ADa8200 teil raten
Alles andere wird richtig teuer und verlangt auch mehr ??? ( bessere Lautsprecher usw...)
 
Ich nutze das Focusrite 18i20 G3 plus ADA8200 und bin sehr zufrieden. Hatte vorher das 18i8 2G von denen und auch keine Probleme (macOS Big Sur). Hab nur gewechselt, weil ich mehr Ausgänge benötige.
 
diese Ahnung kannst du nur herausfinden wenn du ihn testest
Thomann hat ja 30 Tage irgendwas Rückgabe ,das sollte reichen oder ??
 
Ja,30 Tage Rückgaberecht ist mir schon klar. Sowas würde ich aber gerne vermeiden, wenn es geht. Zum einen nervt mich das hin und her bei sowas, zum anderen finde ich sowas nicht sooo fair ggü. den Händlern... ja, ich weiss, das ist gesetzlich blabla... however.

Mich würden jetzt trotzdem konkret 2 Sachen noch interessieren:
1. Wer hat Erfahrung mit dem Behringer UMC1820? Seid ihr damit zufrieden? Was nervt?
2. Was spricht gg. einen Digitalen Mixer wie z.B. den XR18 (oder X32R, Presonus StudioLive Series III 16R, ...)? Unterm Strich bekommt man doch damit recht preisgünstig viele Inputs, gute Routingmöglichkeiten, brauchbare Effekte und als Audiointerface funktionieren die auch. Was übersehe ich hier? Warum greifen die Leute eher zu (teuren) Audiointerfaces?
 
Naja, das ist sicher zum einen eine Platzfrage und zum anderen abhängig von der Arbeitsweise. viele mischen halt nur noch in der DAW....
Außerdem denke ich, dass so ein Behringer-Mixer qualitativ bei FX und EQ nix bietet, was PlugIns (evtl. sogar besser) nicht können.
Also, wenn man nicht wirklich auf das "mischen" an einem Hardwaremischer Wert legt, bietet das (für mich) keinen großen Vorteil...
 
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Die Rackversionen nehmen doch z.T. auch nur 1HE in Anspruch. Und in der DAW kann ich doch trotzdem damit mischen... Ich hab nur zusätzlich theoretisch mehr Möglichkeiten was Routing und Effekte angeht, wenn ich will. Wie gesagt, was übersehe ich hier? Nur der Platz kann es zumindest bei den Rackversionen nicht sein...
 
Ein Rackmixer auf ein HE ist nach meiner Definition kein Mixer :lol:
Aber klar, es gibt Situationen, wo Mixer total sinnvoll sind, gerade wenn man viel Hardware FX einbinden will usw.. aber kleinere Mixer, aus denen man dann am Ende noch mit 8 Spuren rausgeht, um dann doch in der DAW noch mischen zu können, machen für mich einfach kaum noch Sinn.
 
Ich nutze ein XR-18 in meinem Schubladenstudio und bin recht zufrieden damit. Allerdings lag mein Hauptfokus weniger auf Recording. Ich wollte etwas kompaktes, was ich auch ohne Rechner nutzen kann. Mir waren die üblichen Mischpulte viel zu groß. Das XR-18 versteckt sich unsichtbar im hinteren Bereich, die Bedienung erfolgt ja bekanntlicherweise über Tablet oder Rechner via WLan (oder LAN). Da ich mein Setup aber nicht dauernd ändere, muss ich da gar nicht groß ran. Recordings klappen problemlos via USB mit dem Mac (Macbook 13'' von 2017) für alle Spuren sogar im Verbund mit anderer Audiohardware über "Audio Hauptgerät". Da ich ja eh über den XR-18 selbst abhöre, ist mir die Latenz nicht so wichtig, daher habe ich sie grad nicht im Kopf (kann gerne mal bei Bedarf nachsehen, mir ist sie nie störend aufgefallen). Ich spiele eigentlich immer Live alles ein und brauche daher nur einen Mehrspur Mitschnitt. Die Vorteile bereits im XR-18 das Routing und klangliche Einstellungen (insbesondere Noisegate, Kompressor, EQ für jeden Kanal) speichern zu können, ist für meinen Verwendungszweck super. So kann ich ohne den Rechner zu booten auch schnell mal für mich Jammen. Steckdosenleiste an und alles läuft nach wenigen Sekunden. Das war mir sehr wichtig. Ich habe vorher auch ein UMC 1820 genutzt, da wurden mir auch die Eingänge zu knapp. Leider kann man mit einem angeschlossenen ADA8200 nicht mehr ohne Rechner alle Kanäle monitoren (das UMC erlaubt es zumindest die eingebauten 8 Kanäle als Stereo über das interne Monitoring auszugeben, ohne dass es an einen Rechner angeschlossen ist). Daher mein Wechsel auf das XR-18. Ach ja, als USB-MIDI Interface funktioniert es natürlich auch. Und natürlich konnte ich mit dem Teil auch mal eine Live Session mit mehreren Mitmusikern prima zusammenmischen und mitschneiden. Einziger Nachteil: Nach 18 Kanälen ist mit dem XR-18 definitiv schluss, da lässt sich nichts erweitern.
 
@Marf danke für deinen Beitrag, das ist sehr hilfreich! Wenn du wegen der Latenz nachschauen könntest, wäre super. Ich würde gerne sowohl mit Outboard als auch VSTs arbeiten, wenn da die Latenz zu hoch ist, driftet das alles zu sehr auseinander. Dass das XR18 nicht erweiterbar ist, ist mir bewusst, sehe ich jetzt aber nicht als so großes Problem an... zum einen hab ich hier bei mir ohnehin nicht so viel Platz, zum anderen hoffe ich durch die Einschränkung der Inputs, das ich gar nicht auf die Idee komme hier einen größeren Gerätepark aufzubauen😉
 
Ich bin grad unterwegs und erst morgen Abend wieder zu Hause. Kann dann gerne nachsehen. Denke aber, die Latenz müsste sich ähnlich wie beim UMC 1820 verhalten und meine mich zu erinnern, dass diese so ca. bei 8 - 13 ms lag. Aber ich schau und teste lieber noch mal…
 
Moin. Ich benutze ein Presonus StudioLive AR16 und bin damit sehr zufrieden. Es hat 18 Ins und 4 Outs. Es hängt an einem iMac und funktioniert zuverlässig und ohne Probleme.
 


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