Solar Chrome schrieb:
Der Minimax ist ein geiler Synth und klingt absolut nach Minimoog.
Das Video hier zeigt das auch super - da gibts wirklich (fast) keine Unterschiede:
Dieser Vergleich dürfte einer der besten sein, den man bei youtube zu sehen kriegt. Allerdings zeigt er Sounds, wo der Minimax die beste Figur macht, was durchaus legitim ist. Da aber seit Erscheinen des Minimax (Scope: 2003) doch ein wenig mehr Erkenntnis errungen wurde hinsichtlich dieser Vergleicherei, bleiben die tatsächlichen Unterschiede unberücksichtigt. Gerade die aufzuzählen ist aber der Knackpunkt. Das Verhalten des Attack ist ganz anders, der Minimoog hat einfach bei jedem Tastenanschlag einen anderen Attack, der Minimax dagegen ist immer gleich. Das findet man heraus, indem man eine Minimoog Taste mehrfach anschlägt und das mal aufnimmt und sich anschließend die Sache im Audio-Editor anhört, sofern das nicht schon die Ohren bemerkt haben. Einen ähnlichen Unterschied gibt es im Filter
verhalten bei längeren Filterfahrten. Beim Minimoog haben wir es mit einer Interaktion Cutoff, Emphasis und Amount of Contour zu tun, die im Kontext mit VCF Envelope steht. Bei genauer Betrachtung verhalten sich die beiden Instrumente doch recht unterschiedlich. Es gibt noch ein paar mehr Aspekte, nicht zuletzt der etwas überbewertete Feedback Effekt bei Benutzung des External In, den man beim Minimax nachempfunden hat. Leider hat sich hier jemand ohne musikalischen Hintergrund an ein Phänomen herangetastet, das so nicht nötig gewesen wäre. Ebenfalls unter den Tisch gefallen sind die Regeleigenarten des Minimoog, die sehr feinfühlig sind und, analoge Schaltkreise, auch nicht stets gleich ablaufen. Kurz gesagt: Der Minimoog verlangt einen äußerst sorgsamen Umgang mit den Regler, ein Millimeter weiter aufgedreht, und schon entscheidet es sich über Pro und Contra hinsichtlich wirklich gelungenem Sound oder Kandidat für Trash Can.
Ob alles das für einen selber eine Rolle spielt oder in einem musikalischen Kontext eventuell unter den Tisch fallen kann, entscheidet der Musiker. Was die Fragestellung "bester MM Clone" betrifft, ist diese Art Betrachtung mit der Lupe möglicherweise sogar obsolet. Ich überlasse die Entscheidung jedem selber, meine eigene ist längst gefallen: Die Clones sind allesamt richtig prima gelungen, bringen den
grundsätzlichen MM Soundcharakter mal mehr, mal etwas weniger gut rüber und damit dürfte der Job passabel erledigt sein. Der
grundsätzliche Klangcharakter lässt sich an einigen Parametern objektiv festmachen, den ganzen Kram mit der Lupe betrachten usw. kann man einfach abhaken.