ich vermute, dass ich mit Reaper bei Linux in die Falle "unprofessionelles Soundangebot" laufe. Im DL enthalten ist wohl wenig und wie schon öfter gesagt, der "Markt" für VST&Co. ist bei Linux recht bescheiden. Auch bei Bitwig zählen sie ja jede Kuhglocke einzeln auf, um in der Basisversion auf 40 Instrumente zu kommen.
Da bin ich leider von der Windowswelt zu sehr verwöhnt ... ich bräuchte bei Linux auch sowas wie Komplete oder Absolute ...
Wenn man die "größte" Version von Bitwig nimmt, würde ich das als absolute Vollausstattung betrachten. Kostet 400€.
Man hat alle relevanten Syntheseformen, einen modularen Aubau und auch Sample-Bibliotheken. Darüber hinaus bietet z.B. U-he herausragende Instrumente und Effekte, Tracktion ebenfalls. Vital und Konsorten gibts auch für Linux. Das ist im Großen und Ganzen echt nicht wenig und qualitativ weit vorn.
Man könnte die mittlerweile unübersichtliche Auswahl an Schaufelverkäufern im Plugin-Markt inkl. Preset- und Sampleverkäufer auch eher als Fluch bezeichen und eine geringere Auswahl als Segen. Es ist kein Problem da tausende Euros zu versenken - immer schön in kleinen Häppchen. Da kann man auch gleich z.B. alles von U-He im Bundle kaufen (wenn man's braucht) und es wird hinten raus billiger und wertiger sein.
Der Vorteil bei Linux wäre auch, dass die üblichen Brot-und-Butter-Sounds erst gar nicht verwendet werden. Es ist einfach ein anderes Level in einem anderen Spiel.
Etwas wie NI Komplete o.ä. wird wahrscheinlich nie auf Linux portiert werden. Geht auch gar nicht.
Aber die großen Zeiten von NI sind, glaube ich, schon länger vorbei. Die großen Innovationen wie Generator/Reaktor und die diversen Instrumente, welche darauf aufbauen, werden immer noch angeboten. Diese Tools werden dann auch auf Maschine+ und Konsorten installiert, damit da überhaupt ein Klangerzeuger vorhanden ist. Alles Gut. Ansonsten sind das alles aufgesetzte Kontakt-Sample-Libs. Kann man machen. Damit kann man Geld verdienen. Kann man kaufen. Muss man aber nicht. Ist aber letzten Endes kein Argument pro oder kontra Linux.
Es wird ja auch niemand versuchen eine Torx-Schraube mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher in feste Eiche zu schrauben.
Fakt ist: es gibt DAWs, welche auch professionellen Ansprüchen genügen, nativ für Linux. Und es gibt auch zahlreiche Plugins, egal in welchem Format. Die Auszahl ist nicht so extrem unübersichtlich wie unter Win/Mac aber auch nicht so klein, dass man nicht überlegen müsste, was man da einsetzen will.
Jeder hat die Wahl und der bequeme Weg ist nicht immer der geeignetste. Vor 20 Jahren konnte ich diese Argumentation nachvollziehen, mittlerweile hat sich das stark verändert.