Decay Curve

Soljanka

Soljanka

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Gibt es eigentlich Synths, bei denen man die Decay-Kurveder der Envelope-Generatoren verändern / einstellen kann?
Und sind Decay-Kurven eigentlich unterschiedlich oder immer gleich bei verschiedenen Synths.
 
Soljanka schrieb:
Gibt es eigentlich Synths, bei denen man die Decay-Kurveder der Envelope-Generatoren verändern / einstellen kann?
Im Alesis Andromeda kann man die Charakteristik für jedes einzelnen Hüllkurvern-Segment (u.a. eben auch "Decay" bzw. hier "Decay 1" + "Decay 2") aus verschiedenen vorgegebenen Charakteristika (LINEAR + EXP 1, 2 & 3 + LOG 1, 2 & 3 + SCURV1 & 2) auswählen.
 
Als Eurorack-Modul gibt es z.B. das Makenoise Maths - da kann man stufenlos zwischen log/lin/exp überblenden.
 
Ah. guck an. Dann war dieser Gedanke heute früh unter der Dusche gar nichtr so abwegig.
 
Eine ordentliche Gestaltung der Hüllkurve wird oft unterschätzt.

Wesentlich ist nicht nur ein sorgsamer Umgang mit Decay (dank Kurvencharakteristiken!), sondern insbesondere auch Release und Attack. Es können minimale Details sein, die zwischen klingt grob gehauen und fein abgestimmt unterscheiden lassen. Sobald das sorgsam erledigt ist, klingt es eher nach Instrument anstatt nur nach Ton. Und wenn man schon mal dabei ist: Sustain gibt es nicht nur mit Pegel 100. Gerade nach einer gut gestalteten Decay Phase auf einem bestimmten Pegel zu landen, und den eher mittels Controller dynamisch je nach Bedarf während des Spielens zu kontrollieren - das ist wie Spreu und Weizen bei Sounds :)
 
Soljanka schrieb:
Gibt es eigentlich Synths, bei denen man die Decay-Kurveder der Envelope-Generatoren verändern / einstellen kann?
Und sind Decay-Kurven eigentlich unterschiedlich oder immer gleich bei verschiedenen Synths.
Hardware oder Software? Im VST Bereich gibt es einige Synths die solche Möglichkeiten bei den Hüllkurven bieten, das konnte schon der Albino 3 und im z3ta gab / gibt es Kurven Zeugs zum Auswählen in der Modulations Matrix und der neue Dune 2 kann es sogar direkt mal wieder mit der Maus malbar machen, zumindest in den "mehrsegmentigen" Hüllkurven da, kann man auch aus den Strichen Kurven formen usw. Und ich denke auch der Curve 2 müsste ein lustiger Kandidat für sowas sein ... das können also einige Software Synths. Aber wie das aktuell bei Hardware aussieht weiß ich nicht?

Der Vorteil mit sowas direkt so zu arbeiten ist, dass man den Klang direkt auch sichtbar formen kann, gerade bei den malbaren Lösungen, man sieht und hört direkt ...
 
"Normales" exponentielles Decay ist immer gleich,
(Nichtlinearitäten EDIT: von Bauteilen /EDIT oder so kann man da vernachlässigen da die in ganz anderen Grössenordnungen sind als das was man hören könnte).

"Normales" exponentielles Decay ist auch natürlich, dh kommt so bei akkustischen Prozessen vor.

Hier gibt es allerdings Beating-Effekte die zB zu Zwei-Stufen-Decay,
erst schnell dann lang, und auch komplexeren Verläufen einzelner Harmonischen führen.

Kann man mit mehrstufigen Envelopes modeln, aber besser (finde ich) mit Detuning.

Andere Kurven sind nur eingeschränkt sinnvoll meiner Meinung nach.
Lineare Rampen zB für Wavetables durchfahren, aber sonst eher nicht, finde ich.

Soweit ich weiß wurden die Hüllkurven beim Andromeda von einer externen Firma gemacht
wobei die im Prinzip nach eigener Aussage keine Ahnung von Synths hatten.
So erklärt sich das vielleicht. ;-)

Denn der exponentiell Verlauf ist immer gleich, und kann immer durch Skalierung
aufeinander abgebildet werden, so gesehen ergibt Exp1, Exp2 .. erstmal wenig Sinn.


Sinnvoller wäre es dagegen die Filtercharkteristik (Flankensteilheit) im Verlauf zu ändern
was man mit Modulation der Resonanz nur eingeschrämkt kann, soweit die überhaupt modulierbar ist.


Frühe Digitalsynths hatten Envelopes aus Rampensegmenten auch weil es billiger war,
Addition statt Multiplikation.
Dann braucht man auch mehrere Segmente um eine klasssiche ADSR bzw deren Decay anzunähern.
 
memristor schrieb:
"Normales" exponentielles Decay ist immer gleich,

Andere Kurven sind nur eingeschränkt sinnvoll meiner Meinung nach.
Lineare Rampen zB für Wavetables durchfahren, aber sonst eher nicht, finde ich.

Soweit ich weiß wurden die Hüllkurven beim Andromeda von einer externen Firma gemacht
wobei die im Prinzip nach eigener Aussage keine Ahnung von Synths hatten.

Sorry, nicht ganz richtig.
Die meisten (analogen) Hüllkurven sind in ihren zeitlichen Segmenten (ADR) linear.
Erst durch z.B. einen exponentiellen VCA wird daraus auch ein exponentieller Lautstärkeverlauf.

Bei einem modularen VC-ADSR sehr schön auszubrobieren: Durch Rückführung der Ausgangsspannung der Hüllkurve auf einen der VC-Eingänge (bspw. Decay) erhält man entweder (spiegelbildlich) exponentiellen oder logarithmischen Verlauf, je nachdem, ob das Signal positiv oder invertiert rückgekoppelt wird. Der "Grad" des "Bauches" hängt davon ab, wieviel rückgekoppelt wird.

Für mich jedenfalls essentiell: In meinem Modular gibt es nur VC-ENVs, da ich extrem exponentielle Verläufe (gerade bei Decay) sehr gerne mag (wird dann auch extrem perkussiv).
Es wäre wünschenswert, wenn jeder Synth das könnte.

Liebe Gruß,
Bernd
 
bei der novation ultranova kannst du attack und decay hüllkurven in 128 schritten zwischen linaer und logaritmisch einstellen. geiles feature!
ansonsten kann man bei allen synths, die decay zeit als ziel parameter in einer mod matrix haben noch die decay kurve verändern - je nachdem wie und mit was man die moduliert. beim access virus und bei den kurzweil synths ist das z.b. absolut notwendig um gescheite hüllkurven zu bekommen...
 
serenadi schrieb:
memristor schrieb:
"Normales" exponentielles Decay ist immer gleich,

Andere Kurven sind nur eingeschränkt sinnvoll meiner Meinung nach.
Lineare Rampen zB für Wavetables durchfahren, aber sonst eher nicht, finde ich.

Soweit ich weiß wurden die Hüllkurven beim Andromeda von einer externen Firma gemacht
wobei die im Prinzip nach eigener Aussage keine Ahnung von Synths hatten.

Sorry, nicht ganz richtig.
Die meisten (analogen) Hüllkurven sind in ihren zeitlichen Segmenten (ADR) linear.
Erst durch z.B. einen exponentiellen VCA wird daraus auch ein exponentieller Lautstärkeverlauf.

Bei einem modularen VC-ADSR sehr schön auszubrobieren: Durch Rückführung der Ausgangsspannung der Hüllkurve auf einen der VC-Eingänge (bspw. Decay) erhält man entweder (spiegelbildlich) exponentiellen oder logarithmischen Verlauf, je nachdem, ob das Signal positiv oder invertiert rückgekoppelt wird. Der "Grad" des "Bauches" hängt davon ab, wieviel rückgekoppelt wird.

Für mich jedenfalls essentiell: In meinem Modular gibt es nur VC-ENVs, da ich extrem exponentielle Verläufe (gerade bei Decay) sehr gerne mag (wird dann auch extrem perkussiv).
Es wäre wünschenswert, wenn jeder Synth das könnte.

Liebe Gruß,
Bernd
Tatsächlich?
Das ist mir neu, zumal man mit einem exponentiellen VCA ja auch kein (quasi)lineares Attack mehr bekommt.
Ist das bei nicht-modularen Synths mit Analogen ADSR auch so?
Ich denke das ist doch sinnvollerweise im Prinzip nur ein RC Glied, was anderes würede mich echt wundern
 


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