"Fairer" Streaming-Dienst?

Es hängt immer an den Kunden. Jede Plattform, die nicht von vielen Kunden genutzt wird, ist für die Künstler als Plattform wertlos, vor allem als einzige Plattform. Was bringt eine faire Vergütung, wenn es wegen fehlender Plays kaum was auszuzahlen gibt? Und solange die Künstler dann auch bei den 'unfairen' Plattformen zu hören sind, werden auch die meisten Kunden dort bleiben. Dadurch bleibt die neue, 'faire' Plattform irrelevant.
Das unfaire System stützt sich von beiden Seiten und ist dort verkantet könnte man sagen.
 
Das unfaire System stützt sich von beiden Seiten und ist dort verkantet könnte man sagen.
Man könnte es von Künstler-Seite natürlich ändern. Aber dann müssten alle an einem Strang ziehen. Und das wird nicht passieren. Die großen Künstler fühlen sich bei Spotify und Co. sehr gut. Die profitieren vom Status Quo. Die ziehen aber auch die meiste Kundschaft. Ich würde sagen, dass der Impact bei Spotify größer wäre, wenn Taylor Swift ihren Katalog da abzieht, als wenn die ganze Techno-Szene Spotify verlassen würde 🤨
Wenn sich natürlich eine Community aus Künstlern und Kunden finden würde, in der die Kunden mehr bezahlen, damit die Künstler trotz geringerer Plays oder Verkäufe gut entlohnt werden würden, würde das funktionieren.
 
Wenn sich natürlich eine Community aus Künstlern und Kunden finden würde, in der die Kunden mehr bezahlen, damit die Künstler trotz geringerer Plays oder Verkäufe gut entlohnt werden würden, würde das funktionieren.
Die Idee von Mikromäzenen. Die gärt auch in meinem Kopf. Aber du sagst es: würde. Man kann, darf, ja soll gern träumen. Wenn mans genauer durchdenkt, fallen Ungereimtheiten auf, wie z.B.: Wenn du das zu refinanzierende Werk von vorn bis hinten in voller Qualität gehört hast und es gefällt dir nicht – wärst du dann immer noch bereit, es zu "sponsorn"? Da sind Zweifel angebracht, dass das, wenn zufällig wirklich bei dir, so auch bei jedem geldgebenden Mitglied dieser Community so ist. Künstliche Qualitätseinschränkungen im abnehmenden Ausmaß, abhängig vom aktuellen Refinanzierungsgrad, ist technisch möglich. Andernfalls sei das Risiko zu hoch, dass das fertige Werk zu früh nach außen in die Öffentlichkeit geleakt wird. Aber das wiederum stößt sich an der Realität, die da heißt: Menschen des westlichen Kulturraums sind egoistisch geprägt, punctum.

Diese Einsicht stammt nicht von mir, sondern von euch bzw. Teilnehmern in früheren Threads von mir, während ich in der Sache naiv war. Nur damit mir jetzt nicht in Gegenrichtung widersprochen wird, nur um mir zu widersprechen.
 
Was meinst du, warum? Lobbygruppen von Großkonzernen unterstützen den Gesetzgebungsprozess wie Geäst in den Speichen deine Radtour.
klar, ich meinte aber Schutzgesetze die gerade diesen Lobbyisten gar nicht passen aber trotzdem existieren und hart erkämpft werden
von Gewerkschaften und auch Politikern und Interessengruppen und Verbänden.
 
Es hilft wohl nix. Wenn man mit der Musik bzw. Kunst mehr Geld verdienen will, muss man es/sich vermarkten. Angebot und Nachfrage. Bei Musik ein RiesenRiesen-Angebot und auch eine große Nachfrage, ABER eben nur, wenn es nix bzw. sehr wenig kostet. Irgendwo kreuzen sich die Kurven.

Ich glaube nicht, dass Rembrandt es megageil fand, die Eitelkeiten seiner Auftraggeber zu befriedigen, aber auch damals konnte man nicht von Luft leben.

Ist wie mit anderen Geschäften. Teilweise wird global konkurriert, also rettet man sich in eine ganz kleine Nische.

Klar muss man nix auf den Streaming-Portalen veröffentlichen. Aber damit zwingt man niemanden in die Knie, weil es nicht mal irgendjemand merkt. Ich würde es eher als das "neue" Myspace o.ä. bezeichnen.
Heute wird gestreamt was das Zeug hält und zwar das, was maximal vermarktet wird.

Bestimmt hat da mal jemand eine richtig gute Idee, die vielleicht funktioniert, aber nicht ewig.
 
Es hängt immer an den Kunden. Jede Plattform, die nicht von vielen Kunden genutzt wird, ist für die Künstler als Plattform wertlos, vor allem als einzige Plattform. Was bringt eine faire Vergütung, wenn es wegen fehlender Plays kaum was auszuzahlen gibt?
Is ja kein Grund dann trotzdem bei denen mitzumachen die nicht fair sind. Für jemanden der Unbekannt ist springt bei Bandcamp
trotz allem ne Masse mehr raus als wenn er seine Musik einem SD zur Verfügung stellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
klar, ich meinte aber Schutzgesetze die gerade diesen Lobbyisten gar nicht passen aber trotzdem existieren und hart erkämpft werden
von Gewerkschaften und auch Politikern und Interessengruppen und Verbänden.
Ich meine, dass Korruption de jure weitestgehend legalisiert wurde, solange die Einnahmen deklariert werden. Die Lobbyisten reichen die Gesetze ein, welche die Abgeordneten i.d.R. nicht mal verstehen. Dann gibts eine Weisung vom Fraktionschef und wer länger am Futtertrog bleiben will, stimmt zu.
 
Die Lobbyisten reichen die Gesetze ein, welche die Abgeordneten i.d.R. nicht mal verstehen
Sorry, aber das kann jeder Behaupten und ich bin sicher daß das nicht so ist. Nicht im Europaparliament und auch nicht im Deutschen Bundestag.
Die wissen da alles sehr gut worum es geht. Natürlich hat die Industrie in einem Industriestaat immer gewisses Gewicht das ist klar.
Aber zu behaupten daß Abgeordnete Parlamentarier nicht verstehen worum es geht ....na das muß ich erstmal sacken lassen :cool:
 
Schlimmer wäre das Gegenteil, wenn sie genau wüssten worum es ginge ... Dann wärst du dir sicher, dass du nicht von Inkompetenz, sondern von Lügnern regiert wirst. Vermutlich beides ... Und welches Interesse könnten diese an Musik, Kultur und Streaming haben?

Die großer Player machen fett Kohle damit und welche Lobby haben schon ein paar popelige Künstler?

Wir können nichtstuend zusehen - ohne Gewicht, ohne irgendwas zu bewirken.
 
Gemäß Artikel 38 Grundgesetz sind Abgeornete nicht an Weisungen gebunden sondern können frei nach Gewissen abstimmen.
 
Nie gehört ... Kann mir auch nicht vorstellen, dass die politisches Gewicht haben.
 
Ich denke der Hauptschuldige ist der Konsument. Auch der, der lieber zum Globus an die Wursttheke geht als zum Hof oder Bioladen.

Wenn der Kulturelle Wert von gewissen Dingen nicht anerkannt bzw. wertgeschätzt wird dann kann die Politik auch nichts machen.
Der Mensch verkommt halt immer mehr zum Flatrateharry und kostenloshabenwoller ;-)
 
Nie gehört ... Kann mir auch nicht vorstellen, dass die politisches Gewicht haben.
Was die Gewerkschaften hierzulande seit den 50er Jahren erreicht haben weißt du aber?
In den 50er Jahren hat ein Arbeiter z.b. mal gerade 2 Wochen Urlaub im Jahr gehabt. Das ist nur ein Beispiel.
Die haben auch bis zu 14 Stunden pro Tag (6Tage Woche) geschuftet. Und Büroarbeiter waren da bestimmt nicht ausgenommen.
Ohne Gewerkschaften wäre alles ne ganze Nummer schlimmer.
 


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