gibt es gute presets?

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Anonymous

Guest
hi,

ich hab hier und anderswo immer wieder gelesen: der synth xy ist gut, nur die presets sind schlecht.
selten (oder vielleicht sogar noch nie) hab ich ein lobendes wort diesbezüglich vernommen - kann das sein?

also: welche synths haben gute presets?
ausreden wie "das is doch allet geschmackssache" gelten nicht, bei der meckerei über die schlechten ging es ja auch.
 
das gibt's natürlich auch!
reaktor, albino, minimonsta fallen mir da so ein, aber wenn es schon ein preset sein soll, dann empfehle ich zumindest daran weiter zu arbeiten, damit dann auch was eigenes daraus entsteht...
 
Ums kurz zu machen: Tendenziell werden sie besser. Bei vielen älteren Synthesizern sind sie übel bis superübel im Vergleich zu dem, was man machen kann. Aber das hat auch damit zu tun, wie man sich orientierte. Bedenke, dass frühe Synthesizerpresets immer nach etwas bekannterem klingen sollte. Und da gabs auch bessere Möglichkeiten.

Heute ist eine Plattform oft billiger und die Soundpacks sind quasi wie bei einem Tintenstrahldrucker die Tinte. Siehe NI und ihre 99€-Strategie.
Und dann muss man noch die Nutzbarkeit abchecken: Die Absynth Presets fand ich oft super, aber es sind eben alles Sounds, die so viel machen und in einem Song alles zusammenmüllen würden. Die Sounds im Virus sind offensichtlich von Tranceleuten gemacht, es gibt jedenfalls viele viele sehr gut gemachte Sounds, ich selbst mach halt keinen Trance und kann damit dann nicht so viel anstellen aber die meisten sind praktisch nutzbar.

Was aber sehr oft immer noch ist: Die Presets repräsentieren einen Synthesizer nicht. Sie zeigen nur ein paar Moden, die es vor 2 Jahren mal gab und damit nur einen Ausschnitt dessen, was er kann. Und vorallem: Der kann besser klingen. Das sehe ich noch heute oft. Sprich: Tendenziell hat sich das gebessert, besonders bei den Mainstreamern. Es gibt in so nem Motif keinen unspielbaren Sound, aber es sind eben auch Sounds ohne viel Charakter, denn designet wird immer mit der Prämisse: Bau, was du denkst, was man heute braucht. Nicht etwas "lass deiner Phantasie freien Lauf und denk aber auch an die Produzenten, ein paar gute Bässe und so".

Diese Haltung ist, weshalb es so ist wie jetzt. Der typische Käufer ist eben, wie immer, ein Wikipedia-artig gebildetes Konsenzwesen. Das ist aber gerade in der Musik für die meisten Leute eben nicht der Fall. Sie wollen dann auch vielleicht keinen Kirmestrance, Glitch und DnB von vor 2 Jahren machen ;-)
Dann kann ein Sound auch eben mal ins Leere laufen.

Somit würde ich schon loben, was in Absynth oder dem Virus alles zu finden ist. Aber einsetzen würde ich's nicht. Recht gut gelungen waren die vom Microkorg, da sie zumindest die gängigeren elektronischen Stile berücksichtigten und somit auch zeigen was geht. Aber auch die Tricks einsetzen. Das ist nämlich wichtig: Was kann man rauskitzeln? Gibt es nur eine Minderheit solchen Typs, würde ich das als schlechtes Set bezeichnen. Das wäre mir auch wichtiger als jedem gefallen zu müssen. Auch wenn man das in einigen Synths schon merkt, wo die herkommen ;-)
Arturia sind offensichtlich EM und n Tick älter, Access sind Trancefans. Und so weiter.
Das ist auch vollkommen ok, solang die Sounds wirklich alles nutzen und zeigen.

Jörg (Spectralis/Radikal) macht ja auch EM und zeigt zumindest, was damit alles generell geht. Die Demos sind dann auch schon schnell mal etwas breiter gefächert.
Und die Zeit oder das Geld für die Soundbastler ist auch noch sone Frage und auch die Art der Anweisung.
Da ich auch zu denen gehöre, die sowas machen ist mir auch klar, dass das immer eine Gradwanderung ist. Ich hab sehr viel für Ableton gebaut.

Was ich wirklich gut gemacht fand: Reason. Da war echt alles dabei und auch gut. Ich denke, dass das das Geheimnis von Reason war. Lange Zeit. Anfangen und loslegen.
Kein Alibigetue. Aber das ist nicht einfach. Man muss eben entsprechend affine Leute dransetzen. Also Reason war gut!
 
UserFormerlyKnownAs schrieb:
das gibt's natürlich auch!
reaktor, albino, minimonsta fallen mir da so ein, aber wenn es schon ein preset sein soll, dann empfehle ich zumindest daran weiter zu arbeiten, damit dann auch was eigenes daraus entsteht...
ich persönlich nutze kaum presets, aber weniger aus prinzip, sondern weil es so zeitraubend ist, sich durch die endlosen weiten des speichers zu hören.
ich kann aber gut verstehen, wenn man unbedingt schon beim einzelnen sound "das eigene" haben möchte, meine vermutung war deshalb auch schon mal:
presets "müssen" schlecht sein, damit der selbstgeschraubte klang aufgewertet wird. das so als (pseudo-)psychologische these.

@moogulator:
ich sehe vieles ähnlich. auch die sache mit absynth ist klar, das ging mir beim omnisphere so. teilweise sehr beeindruckend, aber wie soll ich das jetzt in meinen track reinquetschen?
die nennung von reason überrascht mich etwas, aber bezogen auf gut verwendbar, weil nicht zu fett/überladen stimmts natürlich. da hat reason im vergleich zu vielen softsynths den "vorteil", daß die effekte nicht mit im preset sind - bei vstis wird ein schmales sägezähnchen dann gern mal mit delay, chorus und ner guten prise hall aufgepimpt.
 
Naja, Reason kann man halt benutzen und einfach mal erstmal loslegen, sogar ohne eigene Sounds zu bauen. Dazu sind sie weder "Poser" und Selfplayer/Noodles, noch irgendwie randgruppig oder sowas. Es passt da echt alles. Und das verdient Respekt.
 
Moogulator schrieb:
Die Sounds im Virus sind offensichtlich von Tranceleuten gemacht, es gibt jedenfalls viele viele sehr gut gemachte Sounds, ich selbst mach halt keinen Trance und kann damit dann nicht so viel anstellen aber die meisten sind praktisch nutzbar.

Bei diesen Presets einfach Attack und Release auf 0 stellen - schon passt das für dich dann auch :D
 
reason, ich kenne die presets von reason nicht, habe das nie besessen oder ausprobiert, aber in den letzten jahren ist mir aufgefallen das viele immer die gleichen sounds nutzen, eigentlich sogar ganz gute sounds...
und irgendwie habe ich dann, von einem der u.a. auch diese sounds hatte, erfahren das er nur reason nutzt, da war alles klar
 
kpr schrieb:
Moogulator schrieb:
Die Sounds im Virus sind offensichtlich von Tranceleuten gemacht, es gibt jedenfalls viele viele sehr gut gemachte Sounds, ich selbst mach halt keinen Trance und kann damit dann nicht so viel anstellen aber die meisten sind praktisch nutzbar.

Bei diesen Presets einfach Attack und Release auf 0 stellen - schon passt das für dich dann auch :D

Missing the Point. Die Sachen sind gut gemacht, aber es passt nicht. Einen solchen Charakter kannst du durch einfaches Ändern nicht zu meinem Ding machen. Da bin ich sicher. Und wer sagt schon, dass ich auf Orgelhüllkurven steh? ; )
 
War ein Joke, der mit der Simplifizierung komplexer Zusammenhänge spielt. Ist erklärungsnötig, ja schon :D
 
- Virus TI.
Tonnenweise gute Soundz im Speicher und via Plugin leicht zu finden.
Der Snow eignet sich als ,,Presetschleuder´´ aber besser.

- Mopho! 8)

Als Faustregel würd ich sagen sind Hardwaresynths unter 500 Euro meist auch gute(nur?) Presetler. ;-)
Kann man so stehenlassen oder?
 
bahnen schrieb:
ich hab hier und anderswo immer wieder gelesen: der synth xy ist gut, nur die presets sind schlecht.
selten (oder vielleicht sogar noch nie) hab ich ein lobendes wort diesbezüglich vernommen - kann das sein?

Das ist ein Standardforenspruch der immer wieder gerne losgelassen wird. Obwohl sowieso niemand Presets, sondern nur eigene Sounds verwendet.
Und obwohl Firmen wie NI z.B. bur noch über Preset-Verkauf Geld verdienen. Da sollte man nicht zuviel drauf geben.
 
warum müssen es denn immer presets sein?
wenn es ein Synthesizer ist dann kannst du doch eigene sounds bauen.. das macht viel mehr spaß und vorallem schätzt man das endpruduckt mehr..

@moogulator.. reason an sich ist gut, ich nutze da auch gern ein 2 synths von aber was mich etwas stört ist der klang.. reason hat einen eigenständigen klang und das ist nich ganz so super aber es macht reason dadurch zu reason ;-)
 
presets != gut
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;-)
 
ich denke schon das es auch gute presets gibt - ein paar haben es ja zu ruhm und ehre gebracht.

ich selbst finde nur nicht genau den richtigen und muss dann immer was nach schrauben, aber das liegt wohl an mir ;-)
 

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wenn man musikgeschichtsbewusst arbeitet kommt man um bekannte presets auch nicht rum, selbst bei eigens erstellten sounds. jedes (eigene) "preset" oder sound enthaelt ein zitat eines schon existierenden klangs. es kommt immer auch auf den kontext an in den ein klang gestellt wird. ...und man muss auch nicht immer das rad neu erfinden.
 
hab auch schon "superüble" presets von z.B. Roland alpha Juno genommen, in einem gewissem Kontext oder mit diversen Effekten passen auch die sehr gut ins klangliche Bild
 
Tino Boa schrieb:
warum müssen es denn immer presets sein?

Falsche Frage: warum muß es immer selbstgebaut sein?
Da überschätzen sich die meisten Musiker doch gerne mal. (Die meisten wollen ja auch kaputte Geräte reparieren, obwohl sie keine Ahnung haben, das scheint so was grundlegend Musiker-Psychisches zu sein.)

Letztlich ist Arbeitsteilung ein bewährtes Prinzip um weiter zu kommen, der Musikersoundschrauberproduzentenkomponist wird nie auf allen Gebieten gut sein - und dementsprechend nie was wirklich gutes hervorbringen.
 
Presets können ein guter Ausgangspunkt zur Ideenfindung sein. Ich benutze oft Presets und wandle sie mehr oder weniger ab bis sie teilweise kaum noch etwas mit dem Ursprungsound gemein haben.

Sehr gute Prestes finden sich z.B. im JD-800, D-50, K5000, Wavestation....
 
viele von den yamaha FM kisten sind gute preset lieferanten...
da kontrolliert weiter dran rumzuschrauben treibt einen nämlich in den wahnsinn, zumindest me & myself.

einfach effekte drüber und verfremden bis der arzt kommt, ferdisch!
 
Fetz schrieb:
Letztlich ist Arbeitsteilung ein bewährtes Prinzip um weiter zu kommen, der Musikersoundschrauberproduzentenkomponist wird nie auf allen Gebieten gut sein - und dementsprechend nie was wirklich gutes hervorbringen.
kommt nicht zuletzt auch auf das genre an.
bei ganz reduzierten ambientsachen wie biosphere wär ich als hörer verärgert, wenn der seinen track aus drei omnisphere-presets zusammenbaut.
wenn man bei einem drum&bass track im hintergrund etwas röcheln hört, kann das aber gern auch ein preset oder ein sample sein, weil es keine zentrale rolle im gesamten arrangement ausmacht.
zweitens gibt es gerade bei elektronischer musik oft eine verschmelzung von komposition und sound. einem pianisten würde niemand vorwerfen, er habe sein piano nicht präpariert. genauso bei jemandem, der den synthesizer als tasteninstrument benutzt und lediglich unterschiedliche klangfarben für sein spiel sucht. bei einer anderen herangehensweise ist aber der synthpatch nicht bloß klangfarbe, sondern bestandteil der komposition - in dem fall "muß" der musiker selbst schrauben, es sei denn, er gibt sich mit der bescheidenen tätigkeit des dekorateurs zufrieden, der ein schleifchen hier und ein blümchen dorthin setzt und sich am ende an der schönheit des schaufensters erfreuen kann.
 
Matt van K schrieb:
Als Faustregel würd ich sagen sind Hardwaresynths unter 500 Euro meist auch gute(nur?) Presetler. ;-)
Kann man so stehenlassen oder?

Nö. Die vom Blofeld waren sehr durchwachsen. Vor allem die Samples sind bis auf 2 - 3 Stück net so dolle. Das macht die Konkurrenz (Clavia Nordwave) besser.
 
die sind nicht durchwachsen, die sind unterirdisch. Aber das liegt an der Auswahl, nicht an der potentiellen Macht des Blo. Das kommt noch, wenn die ganzen Blo-Jungs ihren Blo-Job mit Samples gemacht haben. Herr Doc T bitte. Machen sie der Qual ein Ende.
 
Sehr gute Presets:
-Virus Indigo
-Korg Triton

Gute Presets:
-Ensoniq VFX
-Yamaha CS2x

Noch brauchbare Presets:
-Korg M1
-Roland D50
-Korg Trinity
-Fairlight CMI
-Yamaha CS1x

Eher unbrauchbare Presets:
-Roland JP8000
-Novation V-Station
-Yamaha DX7
-Korg Microkorg
-Kawai K5000S
-Roland MKS50

Schlechte Presets:
-Kawai K1
-Ensoniq ESQ1
-Alesis QSR
-Korg M1R EX
 
Das find ich interessant, ich wuerde den microKorg zu den Synths mit den eher guten Presets packen, auch wenn wenig dabei ist womit ich was anfangen kann. Die Qualitaet ist, in anbetracht der der Moeglichkeiten des Synths, sehr beachtlich. Man sollte wirklich Geschmack und reine Qualitaet der Sounds trennen...
 
Ich auch, wundere mich mal mit. Imo macht das den Microkorg sogar ziemlich aus. Natürlich eher für elektronische Stile "gemacht". Und natürlich nicht jedermanns Geschmack, aber erstauntlich sinnvoll. Der Radias kam da nicht mehr ganz mit. Obwohl die Engine natürlich mehr kann.
 


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