Das verstehe ich.
Das verstehe ich nicht.
Das Signal wird – BEVOR es zum Hall-"gerät" geschickt wird – verzögert? Wie geht das? Oder ist das einfach nur falsch/unglücklich formuliert?
Die Grundlagen zum Thema predelay sind mir im übrigen klar.
Mich irritiert nur dieses Zeitverzögert und dann ins "Hallgerät"
Nachtrag:
Ich denke aber ich habe die beschriebene Technik trotzdem kapiert jetzt.
Muss ich mal ausprobieren.
Ich versuchs mal ganz simpel.
In jedem Hallgerät gibt es den Parameter Predelay am Anfang der internen Signalkette (also im Hallgerät integriert), der das trockene Signal verzögert um so die längere Laufzeit der Reflektionen gegenüber dem Direktsignal zu simulieren.
Das ist ein ganz simples Delay ohne Feedback, das nichts weiter macht, als das Signal zu verzögern.
Wenn man jetzt - aus welchen Gründen auch immer - nur einen Haupthall zur Verfügung hat, und auf verschiedenen Spuren unterschiedliche Predelay Zeiten möchte, dann kann man auch jede Spur einzeln mit einem eigenen ( jeweils unterschiedlich langen) Delay verzögern und erst danach die Signale gemeinsam ins Hallgerät einspeisen. Der interne Predelay Parameter des Halls bleibt dann auf Null, das heißt er wird nicht genutzt, weil du ja das Predelay mit den externen Delays der Einzelspuren erzeugst. (BEVOR es zum Hall-"gerät" geschickt wird)
Es gibt verschiedene Möglichkeiten das in der Praxis umzusetzen.
Darum will ich erstmal bei nur einem Beispiel bleiben.
In Ableton geht das zum Beispiel sehr einfach, dort legst du zb 4 Return Tracks an.
Auf zwei der Return Tracks (A und B) legst du jeweils ein Delay und stellst für jedes getrennt die gewünschten Predelay Zeiten ein.
Auf den dritten Return Track (C) kommt ein EQ. (Du kannst hier auch zusätzlich noch ein Delay mit nem kurzen Predelay Wert einfügen.)
Den Hall legst du auf den vierten Return Track (D) und lässt dort den Predelay Parameter auf Null.
Die Ausgänge der Return Tracks A, B und C musst du dann noch umstellen von
"Master" auf
"Sends Only".
Der Ausgang von Return Track D bleibt auf
"Master".
Jetzt drehst du dien jeweiligen Send (D) Regler von Return Track A, B und C auf.
Damit wären die Vorbereitungen abgeschlossen und du kannst in deinen normalen Audio Spuren mit den Sends A, B und C arbeiten, als hättest du 3 verschiedene Hallgeräte.
Die Kurze Fassung: Da in Ableton auch für die Return Tracks Send Regler vorhanden sind, schickst du einfach per Send die verzögerten Signale von Return Track A,B und C zu Return Track D mit dem eigentlichen Hall.
Es gibt in Ableton Live auch noch andere Möglichkeiten, um zum gleichen Ergebniss zu kommen und in anderen DAWs bzw mit Hardware wird das obengenannte Routing auch anders umzusetzten sein.
Da ist dann bissel Kreativität mit dem vorhandenen Equipment gefragt.
Ich hoffe das war halbwegs verständlich.
Wenn nicht, einfach nochmal nachfragen.