Bei uns ist das ganz einfach: Volksmusik der urchigen Art wird "Ländler" genannt, das ist der Oberbegriff für Jodler, Chor- oder instrumentale Volksmusik. Das hat aber nichts mit Musikantenstadel zu tun, sondern ist Musik, die oft noch im Familiären Kreis, in Männer- oder Heimatchören gespielt und gesungen wird. Weniger hier in der Stadt, aber es gibt genug Gegenden in der Schweiz, wo Tradition noch ein Wert ist, bzw. noch so gelebt wird, wie sich das ein Stadtmensch nicht mehr vorstellen kann.
Im Appenzell, Berner Oberland oder Emmental ist dieser Ländler noch ein Bestandteil der Lebensweise. Man trifft sich, macht Musik mit Hackbrett, Schwyzerörgeli (ein Abkömmling des Akkordeons), Kontrabass und Klavier. Die Männer "zäuerlen" spontan, selbst schon erlebt und mitgemacht. Das ist eine Art mehrstimmiger langsamer Jodel, jeder sucht sich eine Stimme und hält diese, bis jemandem eine Fortsetzung der Melodie einfällt, die dann von den anderen übernommen wird. Ähnlich, wie mehrstimmig Alphorn gespielt wird.
Sämtliche Ländler verbindet, dass sie sehr spontan, offen und ungezwungen gespielt wird, meist von fähigen Musikern, die ihr Instrument auch beherrschen.
Ich finde diese Ländler eigentlich herrlich (auch wenn sie von Bewohnern der restlichen Regionen etwas belächelt wird). Die Instrumentalmusik ist einfach nur friedlich und gemütlich, und gute-Laune verbreitend. Jodler und Chöre können auch ab und zu eine Gänsehaut verursachen.
Ich denke mal, dass es bei Österreicher und Bayerischen Bergvölkern ähnlich ist.
Gruss, en 'Ländlerfründ'