Kick / insg. Mixing Fragen

S

SNGLRKLLKTV

...
(Vorab: Bin mir nicht 100% sicher, ob das das richtige Forum ist)

Hi Leute,


Der Kick:

Ich habe ein paar grundsätzliche Fragen zum mixen insb. zum Kick.
Wenn ich mir Tracks von "gestandenen" Profis anhöre, wird meistens ziemlich schnell klar, dass deren Kick immer wesentlich mehr Bumms (auch viel lauter ist) hat als meine Kicks.
Normalerweise generiere ich einen Kick z.B. mit der Analog Rythm. Schon bei den Standard-Kicks in der AR kratzt es bei mir meistens am "roten" Bereich auf der Spur oder in der Masterspur, obwohl die Kicks noch rel. leise sind und keinen richtigen Bumms haben.
Wenn ich dann noch einen Saturator benutze oder ein wenig an den Kicks rumspiele (Compressor), bin ich meistens hoffnungslos im roten Bereich. Ich muss die Spur mit dem Kick immer richtig leise machen, um das zu vermeiden.

Vergleiche ich jetzt meinen Kick mit einem Profi-Kick (ich sample den "Profi-Kick" einfach und zieh ihn in Ableton rein), dann hat der wesentlich mehr Bumms, ist lauter und NICHT im roten Bereich. What the hack?

Meine Frage ist, wie machen die das? Wie geht ihr vor, damit euch so etwas nicht passiert?

Die einzige Möglichkeit, die ich momentan sehe, ist, einen Limiter zu benutzen. Irgendwann fängt's dann aber an zu rauschen. Ich denke nicht, dass das Mittel der Wahl ist, oder?

Die Snare / Clap:

Das gleich Probleme habe ich auch bei Snares / Claps. Wenn ich die z.B. die Clap von der Acidlab Miami nehme, dann muss ich die TOTAL leise machen, damit nichts in den roten Bereich kommt. Mache ich sie lauter, so dass sie mMn im Mix nicht untergeht, wird's rot.


Wenn Kick und Clap dann an der gleichen Stelle spielen, ist es ganz vorbei :sad: Gleiches trifft zu, wenn zum Kick noch ein Bass kommt (obwohl es subjektiv gefühlt alles noch relativ leise ist).

Offenbar habe ich da grundsätzlich etwas noch nicht verstanden. Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar :)
 
ganz klassischer fehler bei kicks : zu viel boom .

am besten ist , wenn du deine kick so designst , das sie um die 110 +/- hz "punch" hat , irgendwo zwischen 3 und 5 khz die attack/transiente schön betont ist ohne weh zu tun , so das sich der höhreindruck auch gegen viele percussion und andere sounds durchsetzt , und schon kannst du deine kick im kontext ein paar db leiser machen

.. oft reicht es schon die kick einfach etwas höher zu tunen

wichtig ist es auch , sich den "boom" als wichtigen klang-eindruck ab zu gewöhnen .


nichts desto trotz klingt es bei deiner beschreibung so , als hättest du fundamentale probleme mit deiner abhöre ..

check mal die ganzen sounds vorsichtig !! unter kopfhörern
 
Danke erst mal für deine Tipps.
2 Anschlussfragen:
Was meinst du genau mit "fundamentale probleme mit deiner abhöre"?
Wie macht ein Profi das dann trotzdem, dass der Kick viel mehr knallt als bei mir ohne in den roten Bereich zu gehen? Irgendwelche Ideen? (ich werd' demnächst auch mal Klangbsp. anhängen)
 
Meine Kick ist Weiblich, genau wie die Snare und die Clap. Spaß beiseite. Wenn du in den roten Bereich kommst, hast du evtl. einen ausufernden Transienten auf der BD.
Letztendlich bestimmt jedoch nicht die Kick die Lautstärke des Songs, sondern eine ausgewogenen Ballance. Darum ist es nicht wichtig, die Kick möglichst laut zu haben
sondern es ist wichtig, dass diese im Arrangement ihren Platz bekommt, es also keine weiteren Instrumente gibt, die mit der Kick im Frequenzspektrum konkurrieren.
Denn wird sie nicht von anderen Instrumenten verdeckt, muss sie auch nicht so laut sein.
 
Die Snare / Clap:
Das gleich Probleme habe ich auch bei Snares / Claps. Wenn ich die z.B. die Clap von der Acidlab Miami nehme, dann muss ich die TOTAL leise machen, damit nichts in den roten Bereich kommt. Mache ich sie lauter, so dass sie mMn im Mix nicht untergeht, wird's rot.

ich arbeite auch recht viel mit der miami , und snare und clap benötigen bei mir vor allem "ausdünnen" um die 4khz und mit einem guten ! lowcut unter der 100hz . comprimieren auch gerne , aber dann mit viel attack , so das man das "tail" der sounds einfach nur leiser bekommt aber nicht weg .

soll heißen : die gehen extrem nicht! im mix unter, ganz im gegenteil sogar .

und deshalb geh ich davon aus , das was mit deiner abhörsituation nicht stimmt , zb. starke resonanzen um die 3-5 khz (einfach mal geraten) .

ODER DU EINFACH VIEL ZU LAUT ABHÖRST ;-)

-und das geht halt nicht mit kopfhörern, deshalb auch mein tip, da checkt mal dann schon recht schnell schwächen im mix
 
Evtl musst du den Rest vom Mix auch leiser machen, wenn du die Kick nicht lauter machen kannst....
Außerdem zB. mal mit "Spectrum" (Ableton) schauen, wie es um die Lautstärkeverhältnisse insgesamt bestellt ist, also, ob dein Mix ausgewogen ist, oder die Kick eh schon zu laut.
Evtl hat deine Kick auch zu(viel) Subbass, den Du über deine Abhöre nicht hörst? Das sieht man auch ganz gut im Analyzer.... Vielleicht mal nen tiefen Lowcut drauflegen?
 
Die AR Kicks haben extrem viel Boom, ohne EQ schwierig. Versuch mal das Filter auf 12 dB Lowcut, die Amp Env Hold auf ca. 5 bis 10 und eher wenig Decay. Am Filter Reso rein und Frequenz durchstimmen zum Sweetspot, ein bisschen Filter Env geben. Filter Env nur mit Decay spielen, alles andere auf 0. Dann per EQ noch ausdünnen und dann Comp drauf. Gerne noch ein Transienten Sample drunter legen für mehr Knall. Achtung wenn du die Kick tunen tust musst du dann Cutoff gleich wieder anpassen. AR Kicks sind kein Selbstläufer, die Maschine will kennen gelernt werden, und vor allem sind die Init Kicks unmöglich.

Und sehr sehr sehr hilfreich kann es sein einfach stumpf mit dieser Tabelle zu arbeiten, weil das Tuning am AR eine Wissenschaft für sich ist. Sofern deine Tracks generell sauber in tune sind kommst du hiermit schnell ans Ziel:

 
Zuletzt bearbeitet:
@SNGLRKLLKTV
Ich würde auch spontan mal Dir raten, ALLES (!) etwas leiser zu machen wenn Deine Kicks schon redlinen... Man kann am Ende immer noch den Gesamtpegel etwas anheben.

Zwei Maßnahmen die meine Kicks immer sofort gefühlt besser machen:
1. korrekt eingestellte Compression (kurze, aber ausreichend lange Attack-Zeit um den "Klick" durchzulassen und ein nach Gehör auf das Tracktempo angepasstes Release), und
2. High-Pass direkt unterhalb der Haupt-Frequenz.

Ja, richtig - Bass WEGNEHMEN (!)
z.B. wenn Deine Kick den Hauptfrequenzanteil bei ~80-100 Hz hat, setze ich einen Highpass (aka "Low Cut") bei unterhalb von 75-80 Hz an.
Generell ist ein Fehler den ich früher extrem oft gemacht habe zu meinen, dass die Kick so tief es nur irgendwie geht sein muss... das funktioniert aber dann eben nicht so dolle wenn der Bass auch extrem subby ist, etc. pp.
( Ich bewege mich aber auch viel im Bereich D&B, da sind die Drums oft etwas höher gepitched, ist also evtl. nicht der beste Ratschlag für jede Musik. ;-) )

Das bringt in den allermeisten Fällen einfach mehr Definition rein, befreit das Frequenzspektrum von "Müll" und gibt gleichzeitig deiner Bass-Spur mehr Platz.

Zu Punkt 1.: es ist auch nicht immer einfach damit getan, ein Compressor-Plugin mit einem Default "Kick"-Preset zu laden... bei mir musste ich bisher noch jede einzelne Kick mit einem individuell fein-getuneten Compressor beglücken, bevor das gut klang.
Will Dir nichts unterstellen hier, aber evlt. arbeitet dein Compressor auch nur (noch) nicht richtig mit den Einstellungen...

Ansonsten habe ich generell mehr "Erfolg" mit Kicks, die ich z.B. mit recht viel hohem Frequenzanteil schon erstellt/gesampled habe und dann wieder etwas zurückfiltere, meist mit einer Filter-Envelope mit etwas Resonance. Macht das Ganze eben dann auch gleich noch etwas "knackiger". Der Octatrack bietet sich dafür natürlich super an.
 
@SNGLRKLLKTV

Will Dir nichts unterstellen hier, aber evlt. arbeitet dein Compressor auch nur (noch) nicht richtig mit den Einstellungen...

Nein, nein. Das ist schon korrekt. Meine Compressor-Einstellungen sind auf Standard für einen Kick - also NICHT gut angepasst. Den Tipp mit den ganz tiefen Frequenzen rausnehmen, werde ich auch beherzigen. Danke!
 
Nein, nein. Das ist schon korrekt. Meine Compressor-Einstellungen sind auf Standard für einen Kick - also NICHT gut angepasst. Den Tipp mit den ganz tiefen Frequenzen rausnehmen, werde ich auch beherzigen. Danke!

Passend dazu auch mal -falls Dein Compressor/Plugin die Funktion anbietet- versuchen, mit einem Highpass-Filter im "Sidechain" aka Detector des Compressors zu experimentieren!
(viele Compressorplugins haben das auch direkt irgendwo als Button, oft "SC HP" für Sidechain Highpass oder ähnlich gelabelt)

Der Gedanke hier ist, dass wenn Bass im Sidechain Signal weggefiltert wird, der Compressor dann weniger auf Bass-Frequenzen anspringt (und eben dann nicht komprimiert), sondern mehr von den höheren Frequenzen angeregt wird.

Komprimiert wird zwar natürlich immer das ganze (original) Signal im vollem Spektrum, aber den Effekt kann man doch sehr gut hören.
 
Wenn dir deine kick so gefällt wie sie ist, dann mach einfach alles leiser..
wenn sie nicht genug knallt hilft der Compressor. Attack und Release sind der Schlüssel.. EQ davor oder dahinter, oder beides ist sicherlich nicht verkehrt.
Man kann die auch gnadenlos in einen Limiter reinfahren. Kann auch stilecht sein. Also ich steh auf Compressorrauschen, wenn er gut färbt.
Meist ist die Attack, der Klick zu laut und der Boom (das ausklingen viel zu lang). Haben viele Presets an sich. Auch in Synths..
der Lowcut ist eine gute Idee. Ich nutze den eher selten bis nie. Kommt auf den persönlichen Geschmack an. Kommt auch auf die Kick an, ob da unten brauchbar oder Müll ist. Musikstücke die auf so abgrundtiefen Kicks aufbauen finde ich persönlich ziemlich geil. Das ist richtiges können, was einige Jungs da zaubern. Sowas kloppt man nicht mal eben in 2 Minuten zusammen.. weil man für sowas Platz und Dynamik im gesamten mix finden muss. Das ist ne sehr hohe Kunst. Ich bewundere sowas immer wieder. Und ich rede nicht davon den ganzen mix einfach durch nen SC getriggerten Compressor zu jagen..

Was ich auch schwer finde, an so einer kick länger als 10min rum zu basteln. Ich persönlich verliere da den Bezug sehr schnell. Dann muss ich aufhören und erstmal paar Minuten Musik hören, um meinen EQ im Hirn wieder zurück zu stellen. Das ist nicht zu unterschätzen.
 
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