Limiter auf dem Master

Ja, das meinte ich ja. Die Snare hat zu wenig Attack. Drehe ich mehr Höhen rein, klingt sie zu tun. Ich finde sie aber gut wie sie jetzt ist. Werd mal alles hier nachlesen und antworten.

hast du nicht irgeneinen expander/compounder/transient designer bzw willst du nicht einfach mal versuchen die snare in einem sampleeditor aufzuhübschen. ich hörs hier nur am laptop aber da hat sie null attack. ein limiter würde das dann höchstens verschlimmern.
 
Ich bevorzuge genau diese Vorgehensweise, auch wenn es z.B. nicht so einfach ist bei 40+ Tracks alle mal eben 6dB abzusenken versuche ich auch eher runter zu ziehen als hoch. Wenn dann der 41 Track dazu kommt, muss ich nochmal alle anderen mit absenken usw., kann schon aufwendig werden.
Bereits während des Kompositionsprozess versuche auch ich möglichst früh einen per se amtlichen Sound zu haben und jeder Spur ihren Platz zu geben und schon im Kompositionsprozess schnell zu einem Rough Mix zu gelangen.
Hier und da ist auf den singles schon etwas Kompression drauf, Reverbs und Delays und anderes Zeugs- allerdings so gut wie nie ein Limiter auf den single tracks und diesen nur in der Master-Summe nach herkömmlichen Prinzip.
Es erleichtert bei etlichen Spuren die Arbeit zum finalen Mix hin natürlich zum späteren Zeitpunkt ungemein und man lernt sein Stück so auch sehr schnell kennen und weiß stets, welcher Track gerade was macht, als später rumrätseln zu müssen und solo ständig gegenzuhören.
Ich denke, deine Methodik ist hier sehr ähnlich ?

Allerdings bin ich nie in Nöte die Spuren absenken zu müssen, da ich von Anfang an genug Spielraum nach oben lasse, weil halt berücksichtigend wissend noch zum finalen Mix hin etwas Transientendesigner, n bissl Drive usw. aber insbesondere EQing auf die singles hier und da kommen und noch immer ausreichend Reserve habe, alles komfortabel nach oben zu fahren und dann die Wirkung von leichter Kompression und Limiter im Master mehr oder minder greift und nach und nach das Klangbild formen kann.
Vielleicht wäre es also keine schlechte Idee, einfach mehr Headroom einzuplanen um nicht von Anbeginn permanent immer einem Maximum gegenzusteuern, sondern umgekehrt, darauf hin zu steuern ;-)

Es spricht auch absolut nichts gegen Experimente und wer und wie auch immer jemand seine Brickwalls und Transdesigner einsetzt, aber es spricht auch absolut nichts gegen den Wunsch, einen verzerrungsfreien, nicht klirrenden sauberen Pegel zu haben.
Nenn`mich da ruhig altmodisch :D

Ich meine, solange man auf Soundcloud und Pipapo unterwegs ist, ist das eh alles sowas von Jacke wie Hose und da kann auch jeder mehr oder minder machen, was und wie ihm der Schnabel gewachsen ist.
Ist man bei zahlenden Broadcastern unterwegs- oder noch schlimmer, hat eine Dolby Zertifizierung zu durchlaufen, dann haut man einem nach einer Korrekturschleife seinen verzerrten Mix nicht ein 2.Mal um die Ohren.
Da ist man auch "äußerst altmodisch" ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings bin ich nie in Nöte die Spuren absenken zu müssen, da ich von Anfang an genug Spielraum nach oben lasse, weil halt berücksichtigend wissend noch zum finalen Mix hin etwas Transientendesigner, n bissl Drive usw. aber insbesondere EQing auf die singles hier und da kommen und noch immer ausreichend Reserve habe, alles komfortabel nach oben zu fahren und dann die Wirkung von leichter Kompression und Limiter im Master mehr oder minder greift und nach und nach das Klangbild formen kann.
Vielleicht wäre es also keine schlechte Idee, einfach mehr Headroom einzuplanen um nicht von Anbeginn permanent immer einem Maximum gegenzusteuern, sondern umgekehrt, darauf hin zu steuern ;-)

Ich arbeite ähnlich, nur dass ich den headroom nicht von vorn herein einplane. Senkst du dafür alle Kanäle von vorn herein ab?
 
Ich bin da viel mieser drauf, ich steuere die tieffrequenten Anteile ( elektronische Musik ) nahe den Null db als Bus aus , aber auch schon mit leichter Pegelbegrenzung und fange alles was dann auf dem Master mit über 0dbfs ankommt mit meinem Multibandlimiter ab, idr sinds dann noch 6 db Spitze die ich dann schon theorethisch lauter bin als meine Fullskale. Warum ? So mische ich auf meine Zieldynamik und höre da eventuelle Änderungen durch das „Lautermachen“ schon gleich, es ist also keine Wundertüte und ich mixe als Ziel schon auf die gewollten Lufs ohne mir da gedanken machen zu müssen, gehe gleich nach Ohr.. Diese 6dB Spitze sind im Limiting auch kaum wahrnehmbar, einfach weil ich im Mix ja schon darauf achte das die Ohren sage , is Okay so..
 
Ich arbeite ähnlich, nur dass ich den headroom nicht von vorn herein einplane. Senkst du dafür alle Kanäle von vorn herein ab?
Ja, in meiner DAW liegen die Spuren im Schnitt zunächst maximal bei -10 db (was natürlich davon abhängig ist, in welchem Genre und Dynamikumfängen ich unterwegs bin und daher auch sogar teilweise noch leiser sein können...man kann ja lauter abhören). In der Summe habe ich dann zumeist noch 6-8 db nach oben und kann mich mit Blick auf verschiedene Anforderungen, EBU,LEQ und social media flexibel antastend austoben.
Wenn alles tatsächlich nur in und aus einer DAW kommt, sind "leise Lautstärken" kein Problem hinsichtlich späterer Anhebung und Master.

Ganz anders sieht es dann wiederum bei der guten alten analogen Abmischung unter Studiopegel mit analoger Hardware aus.
Nutzsignal, Rauschabstände, hohe Ausgangspegel um ein möglichst sauberes Signal zu haben.
Da muss schon im Vorfeld viel mehr Arbeit geleistet und bedacht werden und hier weit höhere Pegel gefahren werden und auch die ganz normale Regel und legitim sind.
 
Da muss schon im Vorfeld viel mehr Arbeit geleistet
also ich nehme nur eine Stereosumme aus meinem Analogpult auf und mach in der DAW nur kleine Korrekturen .. z.B. etwas lauter und limiting ...

wenn ich so lese was einige so alles in der DAW treiben , würde ich eher sagen das das analog weniger Arbeit ist

aber ja es stimmt, einen -20db aufgenommen Mix bekommt man nicht mehr laut ohne Rauschen und Brummen deutlich hörbar zu machen
 
also ich nehme nur eine Stereosumme aus meinem Analogpult auf und mach in der DAW nur kleine Korrekturen .. z.B. etwas lauter und limiting ...

wenn ich so lese was einige so alles in der DAW treiben , würde ich eher sagen das das analog weniger Arbeit ist

aber ja es stimmt, einen -20db aufgenommen Mix bekommt man nicht mehr laut ohne Rauschen und Brummen deutlich hörbar zu machen
Hier unterscheiden sich ja auch gerade die verschiedenen Anwendungsbereiche und Vorgehensweisen in unterschiedlichen Mixpraxen.
Im Single-Modus als DAW-Kämpfer hat man natürlich alle Freiheiten und Muße der Welt, Track by Track.

In einer Band (oder auch Solo) im (recordeten) Livespiel mit einer Vielzahl an Hardware-Einzelausgängen, bzw. belegten Mixer-Kanäle, geht man schon etwas mehr in Vorarbeit, um im Zusammenspiel nicht nur einen kompakten Sound zu haben, sondern ja auch ein technisch möglichst cleanen, mit dem sich dann weiterarbeiten lässt.
"Mach mal den Bass leiser, mach mal meine Synth lauter, ey die Rhodes klingen zu muffig, hey ich glaub mein brummiges Kabel war nicht richtig drin, ich glaube die Hihats klirren, kacke 8 und 9 waren gar nicht aufgezogen, sorry mein Handy war nicht aus, ist das da jetzt irgendwo im Refrain mit drauf ?"
Ich meine eigentlich nicht, das Analog wirklich weniger Arbeit ist :D
 
Ich glaube ich muß die Frage anders formulieren. Das Problem ist nicht, dass meine Snare oder Kick zu laut ist, sondern dass sie zu laut ist, wenn der Mix (mit Kick) bereits schon bei sagen wir -14 LUFS ist.
Die Stelle im Anhang hat z.B. -13 LUFS und klingt für mich ausgewogen, d.h. die Kick finde ich laut genug und auch nicht zu laut.

Nun hat die Kick alleine aber schon -15.7 LUFS und geht bis -2.2 dBFS. Das kommt mir extrem viel vor, oder ist das ok, wenn es gut klingt? Oder fehlt es der Kick an mehr Höhen, ich könnte sie eigentlich leiser machen, weil wie genung Bassanteile hat, aber ich höre sie nicht mehr, weil sie sich aufgrund der fehlenden Höhen nicht durchsetzt? Vielleicht habe ich da tatsächlich ein Problem mit meinen 5" Lautsprechern. Mit Kopfhörer ist es auch schwierig das richtig einzuschätzen.

Angenommen ich will den Track jetzt auf -10 oder gar -7 LUFS bringen (machen ja manche, klingt aber furchtbar)... Wie soll das denn funktionieren? Da müsste ich die Kick ja extrem komprimieren. Das klingt doch dann nach Matsch, oder?
 

Anhänge

  • Loop.wav
    8,5 MB · Aufrufe: 8
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal mit Kick bei -6 dBFS. Damit fuhr ich eigentlich immer ganz gut, aber da ist sie mir zu schwach.
 

Anhänge

  • Loop.wav
    8,5 MB · Aufrufe: 9
Ich glaube ich muß die Frage anders formulieren.
-14 LUFS ist. [...] -13 LUFS [...] -15.7 LUFS [...] -2.2 dBFS. [...] -10 oder gar -7

wenn ein sound generell scheiße ist oder sich gefühlt irgendwie nicht im mix durchsetzt oder zu dominant erscheint, dann nützt es nichts irgendwelche zahlen zu messen oder verändern, die die durchschnittsenergie der summensignals im verhältnis zum fraglichen sound über die zeit repräsentieren.

die wahrnehmbarkeit des anschlags einer snaredrum hat sicher viele komponenten - vor allem in bezug auf das frequenzspektrum - aber die durchschnittsenergie der spur hat damit eigentlich erst mal wenig zu tun.

ich würde also die sache mit den mixerfadern erst mal aufgeben und ander methoden ausprobieren. da es da kein richtig und falsch gibt ist das folgende nur meine ganz persönliche herangehensweise:

auf jede percussionspur gehören 1-2 vollparametrische eq (-bänder), ein kompressor/gate/noisegate (im idealfall mit sidechain), eine M/S breiten dingens, ein panoramaregler, etwas was die hüllkurve modifizieren kann, eine röhre/röhrensimluation/amplification limiter sowie ein exciter.
ggf. hat man daneben immer noch (typischerweise als aux effekt) irgendwelche erstreflektionen zur verfügung.

wenn jetzt irgendwas nicht so klingt, wie man es gerne hätte, und der fader nicht mehr ausreicht da für abhilfe zu sorgen, hat man ein arsenal von weiteren reglern, die man jetzt mal ausprobieren kann, direkt zur verfügung.

und irgendeiner davon wird dann schon - auch wenn man möglicherweise gar nicht weiß, was man da tut - den gewünschten effekt bringen.

und wenn nicht, dann tauscht man den sound aus.

geht es mit 15 anderen sounds auch nicht, dann liegt es am rest und der song muss gelöscht werden.
 
Ein paar Tips zur BD im Mix:

also die BD würde ich versuchen zu EQen (unter 25Hz wegschneiden, bei ca. 250Hz und/oder >1kHz breitbandig ein klein wenig boosten oder etwas saturation draufzugeben. Die BD hat ja schon einen hochfrequenten Attack, der knackt schön und hilft bei der Ortung. Ggf. eine zweite BD drauf layern, die gut zu hören ist (viel punch) aber wenig Bassanteil hat bzw. den Bassanteil der 2ten BD wegschneiden.
Also entweder bearbeiten oder layern und bearbeiten der einzel-BDs.
Beim Layern kommen dann gerne mal recht interessante BDs raus. Geht auch gut mit Snare-Drums. Man muss nur schauen, dass die tieffrequenten Anteile sich nicht phasenfalsch überlagern (auslöschen), dann bei einer von beiden den Bass wegnehmen.
Bassdrum eher mono nehmen, und wenn stereo, dann nur ab 1kHz (oder so ähnlich) stereo.
Ggf. hilft auch ein wenig Ambience-Hall bei der Ortung und Durchsetzungsfähigkeit der BD, den Hall ggf. auch die Tiefen weg-EQen damit es nicht matscht.
Die BD kommt auch mehr durch, wenn man mit ihr den rest leicht durch sidechaining wegduckt/komprimiert, je nach stil sollte man da gruppen bilden, die man duckt, z.B. hihats/cymbals weglassen beim Komprimieren, wenn diese nicht pumpen sollen (in den Höhen fällt es mehr auf).#

In Deinem Stück würde es sich anbieten, die Bassspur durch die BD per sidechaining ein paar wenige db zu komprimieren. Passt vermutlich auch zum Stil.
Und etwas sehr kurzen Ambience Hall auf die Höhen der BD würde ich auch probieren. Den Hallanteil kann man dann auch automatisieren für build-ups.

Die Lautstärke der BD in den leisen ist etwas zu laut und in den lauten Stellen etwas zu leise, also warum die BD nicht ein paar dB automatisieren und im Verlauf anpassen?
Ggf. geht das etwas unoffensichtlicher (weniger langweilig) mit einer gelayerten BD, indem eine BD (die mit punch) einzeln automatisiert wird, oder der Hallanteil, oder der EQ.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar Tips zur BD im Mix:

also die BD würde ich versuchen zu EQen (unter 25Hz wegschneiden, bei ca. 250Hz und/oder >1kHz breitbandig ein klein wenig boosten oder etwas saturation draufzugeben. Die BD hat ja schon einen hochfrequenten Attack, der knackt schön und hilft bei der Ortung. Ggf. eine zweite BD drauf layern, die gut zu hören ist (viel punch) aber wenig Bassanteil hat bzw. den Bassanteil der 2ten BD wegschneiden.
Also entweder bearbeiten oder layern und bearbeiten der einzel-BDs.
Beim Layern kommen dann gerne mal recht interessante BDs raus. Geht auch gut mit Snare-Drums. Man muss nur schauen, dass die tieffrequenten Anteile sich nicht phasenfalsch überlagern (auslöschen), dann bei einer von beiden den Bass wegnehmen.
Bassdrum eher mono nehmen, und wenn stereo, dann nur ab 1kHz (oder so ähnlich) stereo.
Ggf. hilft auch ein wenig Ambience-Hall bei der Ortung und Durchsetzungsfähigkeit der BD, den Hall ggf. auch die Tiefen weg-EQen damit es nicht matscht.
Die BD kommt auch mehr durch, wenn man mit ihr den rest leicht durch sidechaining wegduckt/komprimiert, je nach stil sollte man da gruppen bilden, die man duckt, z.B. hihats/cymbals weglassen beim Komprimieren, wenn diese nicht pumpen sollen (in den Höhen fällt es mehr auf).#

In Deinem Stück würde es sich anbieten, die Bassspur durch die BD per sidechaining ein paar wenige db zu komprimieren. Passt vermutlich auch zum Stil.
Und etwas sehr kurzen Ambience Hall auf die Höhen der BD würde ich auch probieren. Den Hallanteil kann man dann auch automatisieren für build-ups.

Die Lautstärke der BD in den leisen ist etwas zu laut und in den lauten Stellen etwas zu leise, also warum die BD nicht ein paar dB automatisieren und im Verlauf anpassen?
Ggf. geht das etwas unoffensichtlicher (weniger langweilig) mit einer gelayerten BD, indem eine BD (die mit punch) einzeln automatisiert wird, oder der Hallanteil, oder der EQ.

Der Bass ist schon etwas über Sidechaining von der Kick komprimiert. Das mit dem Hall versuch ich mal. Wobei ja auf dem Bass schon recht viel Reverb und Delay ist.
 
Reverb und delay auf dem Bass? Da wär ich vorsichtig. Ggf, nen EQ auf Hall und Delay setzen, um die Tiefen nicht mit Hall und Delay zu vermatschen (also Tiefen cutten, ist bei Reverb und Delay meist ne gute Idee). Vielleicht ist es deshalb auch recht "voll".
 
Reverb und delay auf dem Bass? Da wär ich vorsichtig. Ggf, nen EQ auf Hall und Delay setzen, um die Tiefen nicht mit Hall und Delay zu vermatschen (also Tiefen cutten, ist bei Reverb und Delay meist ne gute Idee). Vielleicht ist es deshalb auch recht "voll".

Das ist ein Delayeffekt von Repro. Sollte nur auf den höheren Frequenzen sein. Sonst mach ich natürlich kein Hall auf Bass oder Kick.
 
Ich bin da viel mieser drauf, ich steuere die tieffrequenten Anteile ( elektronische Musik ) nahe den Null db als Bus aus

das ist vollkommen in ordnung, dass man bei allem, von dem man vorher weiß, wie laut in ungefähr zum rest werden wird, auch gleich so laut macht. du wirst ja bei einem bass nur sehr selten dann später das bedürfnis haben einen weiteren sound, der gefühlt 3 mal so laut ist, dazu zu machen.

So mische ich auf meine Zieldynamik

das hingegen sollte nicht die begründung dafür sein, von anfang an auf der summe auch dynamikprozessoren drin zu haben, es macht schon mehr sinn zwischen den arbeitsschritten mischen und mastern zu unterscheiden.

vorher schon mal was drin zu haben macht man eigentlich nur, damit man zwichendurch mal kurz austesten kann, wo man gerade mit seinem material so steht, aber ich würde nie so abhören.

letztlich hat sich einen summeffekt nach dem material zu richten, und nicht ein sample oder ein studiomusiker so bearbeitet werden, dass er gut zum limiter oder irgendeinem technischen ziel passt.

du musst dir mal anschauen, wie z.b. in der filmindustrie gearbeitet wird, wo die musik der o-ton, die folies, die special effects, das mischen und das mastern von verschiedenen personen kommt, dann wirst du verstehe, was ich meine wenn ich formuliere: man kann letztlich jedes material auf ein bestimmtes ziel hin mastern.
 
Ja jetzt hört man das "Problem". Das ist kein wirkliches Lautstärkeproblem. Da fehlt etwas aufräumendes EQing.
Da entstehen sich gegenseitig zumatschende Überlagerungsfrequenzen, die der Kick einfach die Puste rauben.

So wie ich das anhand deines Demos höre, hast du (neben der Kick) eine "wobbelnde Basslinie" in der unteren Oktave und eine "arp-sequenz" in der oberen Oktave mit einer guten Portion halligen Delay.
Die Kick und die Basslinie der unteren Oktave ergänzen sich als Groove eigentlich ganz gut und sind für sich auch nicht der störende Faktor.
Die arp-sequenz der oberen Oktave ist der Punkt die der Kick die Luft zum Atmen nimmt, denn je lauter diese Sequenz wird, bzw. sich der Cutoff zunehmend öffnet, passieren zwei Dinge:

1. Die Frequenzen bei ca.100-160 Hz stiehlt der Kick ohnehin schon ein wenig die Energie, zusätzlich begünstig durch sich summierenden Hall und Delays.
2. Der Cutoff öffnet sich ja zunehmend und der Obertonanteil der Kick bei ca. 1-3 kHz wird durch das Öffnen der mehr in den Vordergrund rückenden arp-sequenz mehr und mehr gefressen und der Kick in diesen Parts der Attack fehlt.

Im Bass matscht es also etwas zu und im Obertonbereich wird der Kick die Präsenz geklaut.

Was ich in dieser Situation tun würde:

- Schneide in der von mir genannten "arp-sequenz" gerade noch jene Bassanteile weg, die von der Kick belegt werden und wo sie Druck macht... versuche einmal einen Cut bis hoch zu 160 Hz. Guck wie weit du bis dahin gehen kannst, ohne dass es dir insgesamt zu dünn erscheint.
Du hast ja noch die von mir so genannte "wobbelnde Basslinie", die sich mit der Kick ergänzt und eigentlich für die Basspräsenz sorgt und das Fundament legt.

- Kick und die "beiden Bassliinien" mit einer Multiband-Kompression auf der Spur im Rough Mix in Einklang zu bringen. Ein Transientendesigner dürfte hier auch helfen, wenn du noch etwas Sättigung ins Spiel bringen willst.
Entscheidend ist aber das "Endspiel" auf der Summe mit den Mastereffekten wie Limiter usw. und ob das stimmig bleibt und nicht abwürgt.

- Versuche die Delays nicht im Sync superperfekt auf die Kick zu timen, sondern ruhig ein klitzekleinwenig nach der Kick zu platzieren (aber nicht davor), damit sich Obertöne und Subharmonien eben nicht matschend überlagern. Ein LoCut im Delay hilft hier allerdings auch nicht immer wirklich so viel, da sich perfekt überlagernde Delays immer gerade auf einer "1" summieren und einen Sound "anwummernd" verdichten.
Da müsste dann schon großzügiger mit LoCut umgegangen werden.

- Wenn die "arp-Sequenz" zunehmend präsenter wird, könntest du allerdings auch mit der Kurve die Kick bei 3 kHz mit anheben, um den Attack aufrecht zu erhalten und dann wieder absenken.

- Wenn alles nichts hilft würde ich vorschlagen doch einfach eine andere Kick zu nehmen, z.B. eine etwas schon im Vorfeld punchiger gesampelte 707 ?
Du könntest auch mit 2 Versionen einer Kick arbeiten. Ein etwas smoothere für die sanfteren Parts und eine etwas punchigere für die volleren Parts.
Auf keinen Fall und nie niemals würde ich eine Kick fortlaufend mit einer 2. Kick unterlegen (da gibt es immer Auslöschungen und im schlimmsten Fall passiert genau das Gegenteil davon, einer Kick mehr Druck und Durchsetzungskraft verleihen zu wollen).
Sowas kann man machen, um dann daraus eine neue one shot Kick zu samplen.

Aber wie immer... alles kann, nichts muss ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein Delayeffekt von Repro. Sollte nur auf den höheren Frequenzen sein. Sonst mach ich natürlich kein Hall auf Bass oder Kick.

Immer schön die Korrelation messen..
das ist vollkommen in ordnung, dass man bei allem, von dem man vorher weiß, wie laut in ungefähr zum rest werden wird, auch gleich so laut macht. du wirst ja bei einem bass nur sehr selten dann später das bedürfnis haben einen weiteren sound, der gefühlt 3 mal so laut ist, dazu zu machen.



das hingegen sollte nicht die begründung dafür sein, von anfang an auf der summe auch dynamikprozessoren drin zu haben, es macht schon mehr sinn zwischen den arbeitsschritten mischen und mastern zu unterscheiden.

vorher schon mal was drin zu haben macht man eigentlich nur, damit man zwichendurch mal kurz austesten kann, wo man gerade mit seinem material so steht, aber ich würde nie so abhören.

letztlich hat sich einen summeffekt nach dem material zu richten, und nicht ein sample oder ein studiomusiker so bearbeitet werden, dass er gut zum limiter oder irgendeinem technischen ziel passt.

du musst dir mal anschauen, wie z.b. in der filmindustrie gearbeitet wird, wo die musik der o-ton, die folies, die special effects, das mischen und das mastern von verschiedenen personen kommt, dann wirst du verstehe, was ich meine wenn ich formuliere: man kann letztlich jedes material auf ein bestimmtes ziel hin mastern.

Letzendlich mache ich den Schritt nur schon direkt , anstatt später. Und Zieldynamik ist etwas das im professionellen Bereich, Filmton , Kino , Fernsehen gefordert wird... Mit einem Brickwall Limiter würde ich so nicht arbeiten bzw vermeide ihn ganz, nehme sowas nur als Effekt im Sounddesign, nicht im Kontext Mix..
Meistens mache ich den Limiter im Final sogar noch eins - zwei dB Lauter um auf meine Lautstärke zu kommen..

Du darfst nicht vergessen, der Limiter steht auf null, regelt nut entstehende Spitzen. Ich sehe also auch schon am Limiter Reduktionspegel was Maximal los ist .. und höre es vor..
 
Zuletzt bearbeitet:
ja ja, das mit dem "gleichzeitig" kenn ich auch. aber ob´s gut ist, jedem inneren zwang zu folgen? :)

vom grundsatz her sollte man sich bei allem fragen ob man es überhaupt braucht, d.h. ob man es begründen kann, was man da tut.

beim "sicherheitslimiter" kann ich es begründen - bei allem anderen nicht.

Du darfst nicht vergessen, der Limiter steht auf null, regelt nut entstehende Spitzen.

drin haben ist eh klar. quasi als messgerät. ich widerspreche nur beim "benutzen".
 
Klar kannst ja widersprechen. Ich hab mir die Methode erarbeitet, gelernt hatte ich es auch anders, aber von analogen Systemen ausgehend. Eben weil ein Bus , in meinem Fall 64 Bit abkann, nutze ich das voll aus Eyh ?


Du darfst ja nicht vergessen, bei einzelnen Signalen oder kleinen Gruppen arbeitet der Limiter ja garnicht . Erst wenn ich den Mix zusammenfahre arbeitet er, und DANN ! jetzt kommts, kann ich die Arbeitsweise mit beurteilen ;-) ..

Würde ich nicht selbst meinen Kram „ Mastern „ .. würde ich es auch eventuell anders machen. Aber den Pegel und Attacks zu verstärken bringt auch oft Mix Fehler, oder SignalProbleme zum Vorschein. Ich benutze da auch noch gerne Intensity, es verstärkt bzw verzerrt schon angezerrte Sounds welche in der Mischung untergehen. Klar ein anderer hört das vielleicht schon vorher und blablabla, is mir auch wayne ehrlichgesagt, mit gehts mehr darum zu vermitteln- denn was ich vorweisen kann sind funktionierende Mixe..
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich benutze zur Zeit keinen Limiter, einfach weil ich das alles so Auspegel das ich den nicht brauche - was aber nicht heißt das ich im Notfall einen verwenden würde, nur bauche ich z.Z. keinen.
 
Ja jetzt hört man das "Problem". Das ist kein wirkliches Lautstärkeproblem. Da fehlt etwas aufräumendes EQing.
Da entstehen sich gegenseitig zumatschende Überlagerungsfrequenzen, die der Kick einfach die Puste rauben.

So wie ich das anhand deines Demos höre, hast du (neben der Kick) eine "wobbelnde Basslinie" in der unteren Oktave und eine "arp-sequenz" in der oberen Oktave mit einer guten Portion halligen Delay.
Die Kick und die Basslinie der unteren Oktave ergänzen sich als Groove eigentlich ganz gut und sind für sich auch nicht der störende Faktor.
Die arp-sequenz der oberen Oktave ist der Punkt die der Kick die Luft zum Atmen nimmt, denn je lauter diese Sequenz wird, bzw. sich der Cutoff zunehmend öffnet, passieren zwei Dinge:

1. Die Frequenzen bei ca.100-160 Hz stiehlt der Kick ohnehin schon ein wenig die Energie, zusätzlich begünstig durch sich summierenden Hall und Delays.
2. Der Cutoff öffnet sich ja zunehmend und der Obertonanteil der Kick bei ca. 1-3 kHz wird durch das Öffnen der mehr in den Vordergrund rückenden arp-sequenz mehr und mehr gefressen und der Kick in diesen Parts der Attack fehlt.

Im Bass matscht es also etwas zu und im Obertonbereich wird der Kick die Präsenz geklaut.

Was ich in dieser Situation tun würde:

- Schneide in der von mir genannten "arp-sequenz" gerade noch jene Bassanteile weg, die von der Kick belegt werden und wo sie Druck macht... versuche einmal einen Cut bis hoch zu 160 Hz. Guck wie weit du bis dahin gehen kannst, ohne dass es dir insgesamt zu dünn erscheint.
Du hast ja noch die von mir so genannte "wobbelnde Basslinie", die sich mit der Kick ergänzt und eigentlich für die Basspräsenz sorgt und das Fundament legt.

- Kick und die "beiden Bassliinien" mit einer Multiband-Kompression auf der Spur im Rough Mix in Einklang zu bringen. Ein Transientendesigner dürfte hier auch helfen, wenn du noch etwas Sättigung ins Spiel bringen willst.
Entscheidend ist aber das "Endspiel" auf der Summe mit den Mastereffekten wie Limiter usw. und ob das stimmig bleibt und nicht abwürgt.

- Versuche die Delays nicht im Sync superperfekt auf die Kick zu timen, sondern ruhig ein klitzekleinwenig nach der Kick zu platzieren (aber nicht davor), damit sich Obertöne und Subharmonien eben nicht matschend überlagern. Ein LoCut im Delay hilft hier allerdings auch nicht immer wirklich so viel, da sich perfekt überlagernde Delays immer gerade auf einer "1" summieren und einen Sound "anwummernd" verdichten.
Da müsste dann schon großzügiger mit LoCut umgegangen werden.

- Wenn die "arp-Sequenz" zunehmend präsenter wird, könntest du allerdings auch mit der Kurve die Kick bei 3 kHz mit anheben, um den Attack aufrecht zu erhalten und dann wieder absenken.

- Wenn alles nichts hilft würde ich vorschlagen doch einfach eine andere Kick zu nehmen, z.B. eine etwas schon im Vorfeld punchiger gesampelte 707 ?
Du könntest auch mit 2 Versionen einer Kick arbeiten. Ein etwas smoothere für die sanfteren Parts und eine etwas punchigere für die volleren Parts.
Auf keinen Fall und nie niemals würde ich eine Kick fortlaufend mit einer 2. Kick unterlegen (da gibt es immer Auslöschungen und im schlimmsten Fall passiert genau das Gegenteil davon, einer Kick mehr Druck und Durchsetzungskraft verleihen zu wollen).
Sowas kann man machen, um dann daraus eine neue one shot Kick zu samplen.

Aber wie immer... alles kann, nichts muss ;-)

Danke das hilft weiter. Ich denke das ist das Problem. Die Arp Linie und der Bass sind ein Instrument. d.h. in der Arp etwas wegzuscheiden bedeutet den Bass wegzuschneiden. Ich spiel mal etwas rum und lade nochmal was hoch.
 
wenn es nur live gesang gäbe hätte ich nicht das sampling plug-in als gegenbeispiel genannt.



die verarbeitung von signalen ist immer destruktiv



manche von uns sind lichtjahre von der realität entfernt



was die meisten leute so machen spielt überhaupt keine rolle.



ich weiß nicht wie elektroniker limiter benutzen, wir musikproduzenten haben zunächst einmal klassischerweise einen in der summe.

deswegen hat der marktführer waves auch in seinem plug-in das dithering gleich mit drin, weil man den limiter eben klassischweise als allerletztes einsetzt, und deswegen steht in jedem masteringstudio ein limiter und man hat ihn auch immer eingeschaltet, selbst wenn er vorraussichtlich gar nicht viel machen wird.



und dennoch willst du statt einem limiter lieber nur die lautstärke mit dem fader regeln. warum? um aus prinzip dagegen zu sein?



was ist los?



so schön sind die geräte jetzt auch wieder nicht.



wer hat denn irgendwas davon gesagt, dass man einen limiter so einstellen soll, dass man das deutlich hört?

du weißt offenbar nicht mal ansatzweise, wie man die dinger normalweise benutzt.

ach nein warte, man benutzt die ja garnicht, ich dummerchen. kopf -> tisch



ich denke du bist einfach zu doof zu kapieren, dass man pegelspitzen, die erst in der zukunft entstehen werden, nicht vorher schon mit dem fader runterregeln kann.

außerdem geht es bei der audioproduktion darum ein bestimmtes ergebis zu erzielen und nicht darum, dass man von dir als cool genug akzeptiert wird.

ich kann mir das durchaus bildlich vorstellen, wie du in den neunzigern versucht hast ohne limiter gesang in ein 16 bit DA wandler zu quetschen - und dabei, um übersteuerungen auszuschließen, das signal um 40 db runtergeregelt hast weil man ja keinen limiter benutzen darf weil man sonst blöd ist - aber akzeptiere doch einfach mal, das andere leute das halt anders machen.

Du hast echt keinen Plan :)

Wir reden die ganze Zeit von einem Limiter im Mastermonitoring einer DAW in Echtzeit ( auch als klangliches Stilimittel )
und Du erzählst was davon das die Signalbearbeitung immer destruktiv ist - ja ist denn schon der erste April.

Vergiss es einfach, ich habe - mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit - in den letzten zwei Monaten mit meinem Studio netto mehr eingenommen als Du brutto im Leben mit Musik verdienen wirst :agent:

Mastering - unter anderem - für internationale Top DJ Mix CDs für erfolgreiche Labels habe ich ab Ende 90 gemacht - aber ja - ich kenne mich eh nicht aus.

Und weil Du sicher mit so Angebern und Praktikern nix zu tun haben willst kommst Du auf die Liste von Ingo - oder wie die nun heißt.

Tschüssi :bussi:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wie ich schon sagte habe ich nichts gegen Limiter, aber ich muss ja auch gucken das auf SC zumindest alles nacheinander hörbar ist. Vielleicht sollte ich mir dahingehend mehr Gedanken machen und doch einen Limiter einsetzen?
 
Also wie ich schon sagte habe ich nichts gegen Limiter, aber ich muss ja auch gucken das auf SC zumindest alles nacheinander hörbar ist. Vielleicht sollte ich mir dahingehend mehr Gedanken machen und doch einen Limiter einsetzen?

Du machst ja immer noch Drones und Soundscapes, oder ? Da kann man das Material ja auch auf ganz vielfältige Weise verdichten.
Aber wieso auch nicht einen Limiter - nur zu !

Früher hat man beim Waves L1 einfach so lange den Threshold gesenkt bis es Scheisse geklungen hat und den dann wieder einen Tacken nach oben geschoben - fertig war das Mastering ;-) :harhar:
 
@Tom Flair

Ja ich muss das mal ausprobieren, bzw. mich damit befassen, weil meist ist es so, dass es bei meinen Ambient/Drones, nur an einer Stelle ausufert, das muss ich mal in den Griff kriegen. Das ist wirklich meist nur an einer Stelle oder so. Was ich mache ist alles auf -1 db dann vor dem hochladen zu normalisieren. Aber das mit einem Limiter probiere ich bei meinem Zeug mal aus und wenns nicht gut klingt kann ich das ja immer noch lassen.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben