Mixing Frage zu Reverb

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Oiseau

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Hallo zusammen,

mixtechnisch stellt sich mir immer wieder eine bestimmte Frage, weshalb ich mich dazu verleitet fühlte mal euch im Forum zu fragen. Es geht um folgendes:

Generell wird ja dazu geraten in einem Mix 2-3 Reverbs als Send einzurichten, nicht nur weil man somit CPU einspart sondern weil der Mix so wesentlich sauberer ist und man sich den Song nicht durch zahlreiche unterschiedliche Reverbs quasi zumatscht. Dazu jetzt aber meine Frage: Bedeutet das dann nicht auch, dass man Reverbs respektive zeitbasierte Effekte oder sogar die gesamte Effekt-Sektion eines Synthesizers/Plugins in einem Mix Kontext im Grunde genommen garnicht verwenden darf?

Diese Frage stelle ich mir immer wieder beim Mixing, da ich häufig während des Sounddesigns durchaus gerne die Effekte des Synths nutzen möchte, mir dann aber immer wieder in den Kopf kommt, dass das vom Mixing her eigentlich ja ein Fehler sein müsste.

Was haltet ihr davon und wie händelt ihr die Sache?
 
Generelle Empfehlungen, können nur ein Richtungszeiger sein. Lieber alles in seinem angemessenen Raum, als alles in überzogene Raumfahnen tauchen. Wichtig ist der Gesamteindruck im Arrangement, und im Zweifel ist weniger oft besser.
 
Lieber alles in seinem angemessenen Raum, als alles in überzogene Raumfahnen tauchen.
Das stimmt grundsätzlich - aber in der Praxis gelten solche Regeln idr. mit Einschränkungen (zudem ist das natürlich genreabhängig). Ich verwende oft insgesamt 2-3 Reverbs: einen größeren Raum für Leads / Pads, für Drums/Perkussion etwas mit kürzer Decayzeit (z.B. Plate mit Gate für die Snare und Toms) und vielleicht noch etwas exotischeres für FX. Muss man natürlich alles mit Vorsicht und wohldosiert einsetzen.

Oder auch gerne mal Panagement II mit unterschiedlichen (subtilen) Reverbs (bzw. identische Reverbeinstellungen aber unterschiedliche Raumpositionen) auf diversen Spuren.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, auch die internen Reverbs von Softsynths zu nutzen, wenn sie gut klingen und den Mix nicht matschig machen.
 
Ich lasse interne Reverbs, soweit überhaupt vorhanden, eigentlich grundsätzlich bei Aufnahmen erstmal weg. Die Spur sollte erst einmal trocken klingen. Hallräume entstehen dann durch die Send-Effekte beim Mix. Beim Delay verfahre ich allerdings durchaus auch manchmal anders.
 
Ich lasse interne Reverbs, soweit überhaupt vorhanden, eigentlich grundsätzlich bei Aufnahmen erstmal weg.
man kann natürlich auch dry- und wet-Signal getrennt aufzeichnen (wenn sich die interne FX-Sektion des Synths auf 100% wet stellen lässt).
Dann kann man beim Mix immer noch beides getrennt regeln.

Delay zeichne ich eigentlich nie mit auf, auch wenn ich es zum Einspielen oder Jammen manchmal aktiviert habe. Die Delays in der DAW sind idr. besser kontrollierbar - aber einige Synths haben durchaus interessante Reverbs, die es lohnt, mit zu recorden (obwohl das in meinem Fall eher Hardware-Synths sind).
 
man kann natürlich auch dry- und wet-Signal getrennt aufzeichnen (wenn sich die interne FX-Sektion des Synths auf 100% wet stellen lässt).
Dann kann man beim Mix immer noch beides getrennt regeln.

Delay zeichne ich eigentlich nie mit auf, auch wenn ich es zum Einspielen oder Jammen manchmal aktiviert habe. Die Delays in der DAW sind idr. besser kontrollierbar - aber einige Synths haben durchaus interessante Reverbs, die es lohnt, mit zu recorden (obwohl das in meinem Fall eher Hardware-Synths sind).
Ich arbeite viel mit BBD-Delays. Deren besonderer Klang ist in der DAW schwer nachzubilden.
 
Diese Frage stelle ich mir immer wieder beim Mixing, da ich häufig während des Sounddesigns durchaus gerne die Effekte des Synths nutzen möchte, mir dann aber immer wieder in den Kopf kommt, dass das vom Mixing her eigentlich ja ein Fehler sein müsste.
Hängt bei mir ein wenig vom Sound ab, ob die FX integraler Bestandteil des Sounds sind, z.B. bei Flächen wo ich häufig Reverb -> Chorus verwende um Voice Stealing zu kaschieren oder ein Gated Reverb auf dem Bass Sound, extrem kurze Delay für was metallisches auf dem Sound, modulierbarer EQ Bänder für Resonanzen und zur Unterstützung von Lautverschiebungen (Choir, Voice [...]) etc. etc. dann ist es imho eher nicht zu empfehlen die FX zu deaktivieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
da ich häufig während des Sounddesigns durchaus gerne die Effekte des Synths nutzen möchte

ob du lieber nur eines oder 300 verschiedene reverbs benutzt ist nur eine frage des musikstils.

aber zur grundsätzlichen frage... ich würde mal so sagen: deswegen halten manche leute synthesizer mit eingebauten effekten auch für kompletten mist...
 
Ich arbeite viel mit BBD-Delays.
mir ist es nie gelungen, diesen besonderen Klang herauszuhören (außer vielleicht bei sehr kurzen und modulierten Delayzeiten, die eher in Richtung Chorus gehen - wie beim Murmux) - aber jeder hört anders. Ich bevorzuge Tape-Delays, und da reichen mir die Software-Emulationen idr. Kombiniere das in der DAW dann auch gerne mit Stereoeffekten, Reverbs oder Pitch-Shifter.

deswegen halten manche leute synthesizer mit eingebauten effekten auch für kompletten mist
Manche Synths haben recht eigenständige Reverbs, die durchaus zum Sounddesign beitragen. NYX v2, Nymphes, Minilogue XD, Polybrute oder der Kodamo Mask 1 fallen mir da spontan ein.
 


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