Omnisphere2 macht den Yamaha CS80 obsolet?

Der CS80 hat auch nur zwei Presets an Bord, Brass 1 und Brass 2.

Daß dieser Klang nichts Besonderes ist und mit Hard- und Software hinreichend authentisch nachgebaut werden kann, ist allgemein bekannt. Der Rest, der den CS80 ausmacht, dürfte Nicht-Musiker sowieso nicht interessieren.

Luftrum? Mock German oder irgendeine Fremdsprache, die mir nicht geläufig ist? Oder hat der Sprecher schon genügend Rum durch die Luft inhaliert, um entsprechend sediert zu sein?

Stephen
 
Also Luftrum macht, finde ich, schon immer sehr gut Soundpacks für verschiedene Synths. Gerade was Pads, etc. angeht.
 
ppg360 schrieb:
Oder hat der Sprecher schon genügend Rum durch die Luft inhaliert, um entsprechend sediert zu sein?

Stephen

Bloß weil der sich mal nicht dieses hyperaktiven, mit hunderten von "awesome"s durchsetzten, amerikanischen Werbesprechs befleißigt, heißt das noch lange nicht, dass der irgendwas geraucht hat. Mir persönlich gefällt diese Art zu Kommentieren sehr gut.
Und Klänge programmieren kann er offensichtlich auch. Nur bei dem "Shine On..." Pad fehlen mir etwas die orgelartigen Klanganteile.
 
intercorni schrieb:
Ich finde den Sprecher symathisch, du nicht?

Ich finde das Genuschel schon recht anstrengend. Da merke ich dann, daß meine Geduldsdrüse von Natur aus sehr klein ist.

Stephen
 
Man kann auch mit dem "Memorymoon ME-80" schon mal ganz schön abspacen (den Arturia mag er dagegen nicht):

Aber Vangelis, ach, der ist schon nochmal 'ne Spur cooler:

;-)
 
ppg360 schrieb:
Luftrum? Mock German oder irgendeine Fremdsprache, die mir nicht geläufig ist? Oder hat der Sprecher schon genügend Rum durch die Luft inhaliert, um entsprechend sediert zu sein?

Luftrum ist Däne und übersetzt bedeutet das Luftraum. Ich hab einige Soundsets von ihm und finde die für Diva und Alchemy echt klasse.

Einen der Synthklassiker mit Software zu vergleichen ist absolut sinnfrei. Diesen Brassound kriegt man mit so ziemlich jedem halbwegs ordentlichen Synth hin. Es gab schon im SY99 mehr als genügend überzeugende Emulationen davon und der SY hat jetzt nicht unbedingt die Mutter aller Filter an Board.

Ausserdem, ohne Poly-Aftertouch isse das nixe.
 
ExitLaub schrieb:
[...] Einen der Synthklassiker mit Software zu vergleichen ist absolut sinnfrei. Diesen Brassound kriegt man mit so ziemlich jedem halbwegs ordentlichen Synth hin. Es gab schon im SY99 mehr als genügend überzeugende Emulationen davon und der SY hat jetzt nicht unbedingt die Mutter aller Filter an Board.

Ausserdem, ohne Poly-Aftertouch isse das nixe.

Mein Reden.

ppg360 schrieb:
Der CS80 hat auch nur zwei Presets an Bord, Brass 1 und Brass 2.

Daß dieser Klang nichts Besonderes ist und mit Hard- und Software hinreichend authentisch nachgebaut werden kann, ist allgemein bekannt. Der Rest, der den CS80 ausmacht, dürfte Nicht-Musiker sowieso nicht interessieren.

[...]

Stephen
 
Mir dünkt,dass Omnisphere mit seinen dicken Presets halt oft zum schmalzigen und manchmal schon fast peinlichen Vangelis-Bombast verleitet.
Das soll jetzt weder gegen Vangelis noch gegen Omnisphere gehen. Im Gegenteil, ich mag einige Sachen vom griechischen Synthgott schon recht gern (z.B. einige ältere Sachen mit Ian Anderson). Auch Omnisphere ist mir schon seit vielen Jahren ein treues Softwaretool. Seit Version 2 ist er mir aber schon ein bisschen zu fett geworden (Vorsicht, ich meine jetzt den Omnisphere!). Ein paar Effekte aus und ein bisschen weniger Unisono und schon passen die Sounds in den Mix und die CPU muss auch weniger schwitzen. Ist halt oft "Viel hilft viel".
 
Die Hypothese ist durchaus zu verallgemeinern:

Samples machen analoge Synthesizer obsolet.

Natürlich nicht immer, und auch nicht vollständig. Jedoch im Falle sehr befriedigend. Schon zu Emax Zeiten war es beliebt, statt Jupiter 8 oder CS80 mit auf die Bühne zu nehmen, die Sounds fix und fertig zu sampeln.

Im yt Audio Demo hört man auch schön den teuren Reverb und das Delay, das Polishing ist ja ebenfalls nicht unerheblich.

Puristen bemängeln, dass bei Samples Audio Dateien gestapelt werden und keine Oszi Waveforms interagieren. Und dass es auch keine Formantverschiebungen und Verfälschungen durch Sampletransponierung gibt, denn selbst enges Sampling verhindert das nicht. Von den Artefakten im Diskant nicht zu reden und das mit der Basspower des CS80, das einem die Hosenbeine flattern lässt und Mädels glückselig macht, das ist selbst bei richtig modernen Sampleplayern nicht so richtig der Fall.

Ein passabler VA mit Layeroptionen oder Mix/Combi Mode macht da übrigens auch keine ganz schlechte Figur.

So, und jetzt haut mich :)

(kpr, CS80 Fan, nach Diktat verreist)
 
Es ist nicht die Schuld des Instrumentes, daß die Vorstellungskraft der Anwender/Programmierer/Konsumenten so beschränkt ist.

Ich bin ziemlich sicher, daß dieses Plag-Ihn in Zukunft in zig Filmmusikproduktionen -- ganz zu schweigen von zahllosen Amateurinterpretationen beliebter Vangelis-Hits auf YouTube -- zu hören sein wird. Und Hans Zimmer wird wieder sagen "Seit ich dieses Plag-Ihn habe, brauche ich keinen CS80 mehr und habe ihn verkauft."

Nur, um dann in einem Moment der Schwäche zuzugeben, daß für das letzte Projekt ja ein originaler CS80 für viel Geld mit viel Aufwand wieder zum Leben erweckt wurde, weil es ja doch irgendwie und sowieso und überhaupt.

Stephen
 
Ich habe Omnisphere I & II bereits im März gekauft und es liegt immer noch unbenutzt hier herum.
Langsam werde ich aber neugierig.
 
Dazu kommt, was will man mit diesen Sounds wie " Blade Runner" oder "Shine on" bewerkstelligen ? Die haben doch einen so hohen Wiedererkennungswert, das sie in eigenen Produktionen kaum zu integrieren sind. Also nur mal nachspielen um sich wie Vangelis zu fühlen ? Was den CS80 unter anderem ausmacht sind seine Spielhilfen wie polyphoner Aftertouch, Ribbon Controller ect. . Der CS80 kann deutlich mehr als nur nach Vangelis klingen.
Omnisphere 2 kann also auch den Blade Runner Sound wie viele andere auch, big deal. :roll:
 
Ja, jetzt könnte man endlich auch mal sounddesigntechnisches Neuland betreten. Stattdessen werden einem immer wieder die gleichen alten Lumpen vorgeworfen. Das Gute ist, daß man sich selbst auf die Suche nach dem unbekannten Soundland machen kann. Keiner ist gezwungen das zu verwenden. Aber es verkauft sich halt gut!

Man darf nicht vergessen, dass der Großteil des Publikums genau das verlangt. Die wollen die Presets, die nach den großen Vorbildern klingen. Bis vor ein paar Jahren spielte ich noch in einer Tribute-Band und die Leute wollten immer wieder die gleichen Songs hören. Mann, ist mir das Zeug schon zum Ar%&$ rausgehangen.

Diese Presets mit Namen wie "Bladerunner", "Shine On", "Jump",.... sind für mich genauso nützlich wie die gefühlten 1000 Wobble-Dubstep Sounds in Omnisphere.

Sagt man heute eigentlich noch Dubstep? Mann, ich werde zu alt für diesen Sch...
 
ExitLaub schrieb:
Es gab schon im SY99 mehr als genügend überzeugende Emulationen davon und der SY hat jetzt nicht unbedingt die Mutter aller Filter an Board.

Ich fand das Filter im SY99 besser als die Filter aller seiner Zeitgenossen. Hätte man dem 99 einen Cutoff-Poti und schnappige Hüllkurven verpasst...

Aber egal, ich stimme zu, der Vangelis Brass ist relativ leicht zu simulieren.
 
Neo schrieb:
[...] Was den CS80 unter anderem ausmacht sind seine Spielhilfen wie polyphoner Aftertouch, Ribbon Controller ect. . Der CS80 kann deutlich mehr als nur nach Vangelis klingen. [...]

Mein Reden, aber in der Regel für Nicht-Musiker nicht von Belang.

Beruhen viele Omnisphere-Klänge nicht ohnehin auf Sounds aus Prophet VS und CS80? Ich meine, da mal was gelesen zu haben.

Stephen
 
ExitLaub schrieb:
Man darf nicht vergessen, dass der Großteil des Publikums genau das verlangt. Die wollen die Presets, die nach den großen Vorbildern klingen.

So ist es. In den letzten Jahren kam es verstärkt zu Tribute- und Coverbands aller Art, und dort hat es einen konkreten Bedarf. Der reicht eben von Abba bis Zappa Songs und die Keys sollen dann möglichst exakt so klingen als wie in Orichinal. Gibt Soundleute, die sich darauf spezialisiert haben. Daran ist nichts falsch, klare Dienstleistung.

Etwas weniger finanziell ergiebig sind die Privatleute, die dennoch Vorlieben haben und denen zumindest irgendwie nacheifern. Dann muss es Vox Humana, Shine on you ..., und solches sein. Das erklärt entsprechende Factory Voices.

Recht selten geworden ist Individualität bis hin zu Sound = Teil der Keyboarderidentität bzw. prägend für den selbstkomponierten Songspart. Wer heute mit wirklich neuen Sounds anrückt, darf sich trotz gefühlter 4000 FB Friends über 2 Likes freuen, davon ist einer vom Kumpel, der aber nur die Überschrift des Postings gelesen hat. Ein thumbs down bei youtube ist wahrscheinlicher :)
 
Klaus P Rausch schrieb:
So ist es. In den letzten Jahren kam es verstärkt zu Tribute- und Coverbands aller Art, und dort hat es einen konkreten Bedarf.
Stimmt. Ich habe für eine Pink Floyd Tribute Band "On the Run" am EMS AKS nachgebaut.
Das Ganze ist 5 Minuten lang und in einer einer etwas abgewandelten Version, wo sie dann die Band vorstellen.
Sachen gibts.
 
Bernie schrieb:
Ich habe für eine Pink Floyd Tribute Band "On the Run" am EMS AKS nachgebaut.
Nach diesem Patch habe ich einen Ringmodulator mit anderen Augen gesehen – insofern fand ich die Übung des Nachbaus in diesem Fall recht lehrreich.
 
Ein Klassiker der Klangdidaktik und wurde besonders in den Keyboardsmagazinworkshops eingesetzt. Noch einen draufsetzen: Mit einem Roland SH101 versuchen, einen Supermax Synthbass (meistens Minimoog) zu erstellen. Einen DX7 nehmen und Jump oder Final Countdown programmieren. Usw. Das ist sehr praxisnah, denn nicht jeder hat das Equipment der eigenen Vorbilder. So lernt man, wie nah man da jeweils rankommen kann und welche Rolle genau die Spielweise betrifft für ein überzeugendes Resultat. Und dass gar nicht mal so selten mehrere Wege zum Ziel führen. Auch wo klangliche Kompromisse möglich sind, und wo das nicht der Fall ist.
 
Klaus P Rausch schrieb:
[...] Das ist sehr praxisnah, denn nicht jeder hat das Equipment der eigenen Vorbilder. So lernt man, wie nah man da jeweils rankommen kann und welche Rolle genau die Spielweise betrifft für ein überzeugendes Resultat. Und dass gar nicht mal so selten mehrere Wege zum Ziel führen. Auch wo klangliche Kompromisse möglich sind, und wo das nicht der Fall ist.

Hier geht es um einen Lernprozeß, in dem man einen tieferen Einblick in die Zusammenhänge erlangt.

Das Abrufen von vorgefertigten Klangprogrammen verhält sich dazu wie das Aufwärmen eines Mikrowellengerichtes gegenüber dem Selbstkochen -- außer der Frage, welchen Knopf man zu drücken oder welches Funktionsmenu man einzustellen hat, lernt man da nichts.

Allerdings scheinen viele schon damit überfordert.

Stephen
 
Du darfst nicht vergessen, dass viele einfach nur spielen wollen, ohne tiefergehend in die Materie der Klangerzeugung einsteigen zu wollen. Daran ist nichts verkehrt und an diese Leute richtet sich sicher auch das obige Sounddemo. Natürlich macht der Omnisphere keinen CS80 überflüssig. Ich habe die Überschrift dennoch reizerisch formuliert, das macht man ja so heutzutage :)
 
intercorni schrieb:
Du darfst nicht vergessen, dass viele einfach nur spielen wollen, ohne tiefergehend in die Materie der Klangerzeugung einsteigen zu wollen. Daran ist nichts verkehrt und an diese Leute richtet sich sicher auch das obige Sounddemo. Natürlich macht der Omnisphere keinen CS80 überflüssig. Ich habe die Überschrift dennoch reizerisch formuliert, das macht man ja so heutzutage :)

Soll ja auch in keiner Weise ein Angriff sein und natürlich ist es legitim, wenn jemand nur spielen will. Gerade Omnishere ist das beste Beispiel für dafür. Wieviele Patches sind jetzt dabei? Über 10000? Und was weiß ich wie viele Samples. Manch einen erschlägt die Vielfalt und läßt es dann bleiben, was Eigenes zu schrauben. Ich z.B. freue mich aber immer wieder, wenn ich etwas Neues finde.

Ich kauf mir auch ab und an mal ne Soundbank für meine Liebelingssynths. Egal ob Hard oder Soft. Weil:
a) Keiner ist 24/7 kreativ und ich lasse mich auch gerne mal von Presets inspirieren.
b) Die Sounds, die mir gefallen, werden dann "zerlegt", d.h. ich schau mir an wie der programmiert ist und nutze das für meine Eigenen.
c) Eigentlich immer werden die fertigen Sounds meinem Geschmack angepaßt, weils wie schon angesprochen so ist wie mit Fertigfraß. Am ersten Tag gehts, am zweiten ists schon fad und am dritten Tag kann ich es schon nicht mehr sehen.
 
Presets oder selber gemacht ist total wurscht. Es kommt auf den Umgang damit an, und das gilt übrigens auch für Vangelis. Bei seiner Mythodea hat Blake Neely dirigiert und mir hinterher von Vangelis' Hingabe bei der Performance vorgeschwärmt.

Und genau das stelle ich seit vielen Jahren immer wieder fest: Es gibt Leute, die probieren eine Soundbank und hängen noch nach 1 Stunde an den ersten 5 Presets fest, weil sie die so genial verwendbar finden und deshalb alles um sich rum vergessen. Andere sind nach 5 Minuten mit einer 100er Bank durch und haben runtergezogene Mundwinkel.

Es hängt also alles am Musiker, die Sounds sind sekundär.
 
Für mich steht die Komposition im Vordergrund, nicht der Sound. Klar, die Klänge müssen mich selbst inspirieren aber letztendlich verkauft man seine
Musik nur, wenn das kompositorische Handwerk stimmt und der Song als Ganzes überzeugen kann. Ich habe überhaupt kein Problem mit
Presets, ich habe aber auch keinen Problem den Minimoog anzuschmeißen, der nun rein gar keine Presets bietet. Selbst das speichern von
Sounds übergehe ich manchmal, um einfach auch wieder Platz für Neues zu schaffen.
 
Klaus P Rausch schrieb:
Etwas weniger finanziell ergiebig sind die Privatleute, die dennoch Vorlieben haben und denen zumindest irgendwie nacheifern. Dann muss es Vox Humana, Shine on you ..., und solches sein. Das erklärt entsprechende Factory Voices.

Recht selten geworden ist Individualität bis hin zu Sound = Teil der Keyboarderidentität bzw. prägend für den selbstkomponierten Songspart.
Na ja, man fängt ja wohl an, weil man bestimmte Stücke und Klänge toll findet. Es gibt ja wohl kaum jemanden, der noch nie ein Musikstück gehört hat, aber sich ein Instrument kauft und darauf sofort was ganz Eigenes macht. Man hat also Vorbilder. Dann steht man vor der Situation, ein Instrument kaufen zu wollen (selbst herstellen ist ja wohl praktisch nicht). Da gibt es teure und billige und solche, die auch entsprechend klingen. Ist doch klar, daß man dann am liebsten eines hätte, das es schafft, die Klänge der Vorbilder zu erzeugen. Selbst wenn man mit diesen Klängen selbst gar nicht so viel anfangen kann. Außerdem kann man dann anhand dieser Klänge lernen, wie das Vorbild sie gemacht hat. Dann kann man dem "Weg des Meisters" folgen, so lange, bis man seinen eigenen Weg gefunden hat. :nihao: Ich finde das schon ok (und mache das ja auch so).
Von "finanziell ergiebig" ist da erstmal nicht die Rede, aber muß es das?
 
PySeq schrieb:
Von "finanziell ergiebig" ist da erstmal nicht die Rede, aber muß es das?


Das bezog sich auf den Textteil, den du beim Zitieren weggelassen hast: Die Dienstleistung. Und ja, bei der spielt der finanzielle Aspekt eine nicht unwesentliche Rolle.
 


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