Roland JV 1080 - auf der Suche nach dem 90s Dancelead-Sound

Und wir sprechen halt auch von Digital- und Sampletechnik, die 30-35 Jahre alt ist. Da hat man an allen Ecken und Enden geschnitten und komprimiert was das Zeug hält um das bezahlbar zu halten. Bei den Roland Romplern dieser Zeit kann man so ziemlich mit am besten hören. Die rohen Samples klingen extrem totkomprimiert mit Betonung der hohen Mitten.

Wenn einem dieser Klang nicht gefällt, der mit Artefakten behaftet ist, dann könnte man sich z.B. eine Generation später mal näher anschauen. Ein XV-3080/5080 könnte da Abhilfe schaffen, weil der sauberer und mehr hifi klingt.

Was bei den JVs helfen kann: Filter nicht komplett offen benutzen, so auf etwa den Wert 115 einstellen. Auch habe ich nie extern Höhen angehoben bei den JVs, weil das kalt und bissig klingt. Ich habe meistens eine breite Mittendelle benutzt (zwischen 1 - 6 kHz, -2dB), was dann viel angenehmer und frischer klingt.
 
Colour of my Dreams wurde von Rolf Ellmer (Jam El Mar) produziert. Er hatte einen JD800, aber auch eine Menge anderes Zeugs. Wenn man genau hinhört, dann bemerkt man dass der Sound im Stereobild gelayert ist (wird immer mal breiter und manchmal kommt er mehr von links mit weniger Obertönen).
Das sind meines Erachtens mindestens 2 Layer, aber da müsste man Rolf mal fragen. Vielleicht erinnert er sich ja.

Ähnliche Sachen gehen mit dem JV-1080 auch, hier ein Beispiel (direkt aus dem Gerät).

Anhang anzeigen 1080-colour.mp3
 
M.E. ist es hinsichtlich dieser "Standardsounds" doch völlig wurscht, ob die Basiswaveform nun aus dem JD-800 aus 1991 oder dem JV-1080 aus 1994 kommt. Man darf ja schwer davon ausgehen, dass diese ganzen Standard-PCM, egal ob Synthsaw/square oder Piano, Streicher in beiden Serien im Grunde die selben sind. Die haben sie, sagen wir mal am 01.05.1990 aufgenommen/ produziert und dann in die nachfolgenden Geräte "geflanscht". Bestes Beispiel ist ja die berühmte Pizz-Wellenform, Stichwort Faithless. Dieses "Pizz" ist in allen 90er Romplern zu finden, egal ob JD oder JV. Und genauso verhält es sich mit diesen Saw-Waves...Im JD heissen die halt SynSaw oder FatSaw und im JV Saw 1/2/3.
Die einzige Sache ist die mit der Engine bzw. auch den Wandlern. Aber da hat jedes Modell ja andere Wandler. Der 800er hat andere als der 990 und der 1080 andere als der 2080. Und ob die Waves in den JVs jetzt etwas mehr komprimiert sind und im JD in den oberen Bereichen evtl. mehr Feenstaub drauf ist, macht am Ende im Track das Kraut nicht fett. Denn erstens kommen da noch andere Soundelemente dazu und dann wird das ganze ja noch einem Masteringprozess unterzogen. Also ob am Ende die Synthline in einem Captain Hollywood Track ausm JD oder JV kam, wird zu 99% niemand heraushören können (behaupte ich jetzt mal).

Der Grund weshalb der JD-800 in den Studios damals so beliebt war ist vorallem der, dass er ja eine ziemliche Echtzeitkontrolle über die ganzen Parameter bietet. Und das macht eben den großen Unterschied, Performance vs. Menüdiving. Und ich gehe schwer davon aus, dass eben dieses Patch "Poly Synth" im JD-800 für viele Eurodance-Nummern verwendet wurde, da es eben der typische two-detuned-Saw-Sound der damaligen populären Dancemusik war. Aber mit ein bisschen Menüdiving bekommst den zu 100% auch ausm 1080. Das ist jetzt echt kein besonderer Sound. Und Tom Noise hat dir ja schon Beispiele des 1080 gezeigt. Grundsätzlich gibts auch 1-2 brauchbare Software Editoren, dann kannst du die Sounds direkt am Computer programmieren und musst dich nicht dirch das schmale Display quälen (gibt hier auch einen Thread dazu).

Btw, der JV (2080) kann übrigens auch ein bisschen Supersaw. :mrgreen:
 

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  • JV Supersaw.mp3
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